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StadtSpäher in hagen - Wüstenrot Stiftung

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Ann Krist<strong>in</strong> MalikKunstquartier Hagen –e<strong>in</strong> Bau <strong>in</strong> vier SchichtenBereits bei se<strong>in</strong>er Eröffnung im Jahre 1902 wies das MuseumFolkwang, das heutige Osthaus Museum, zwei Schichtenauf. Karl Ernst Osthaus (1874 – 1921) engagierte 1898 für denBau des Museums Carl Gerard, e<strong>in</strong>en Berl<strong>in</strong>er Architekten,mit dem schon se<strong>in</strong> Vater zusammengearbeitet hatte. Dieserplante e<strong>in</strong>en prunkvollen Museumsbau mit zahlreichenZitaten vorbildlicher Architekturstile. Der Rohbau stand1898, die Außengestaltung des Museums war beendet, alsOsthaus Carl Gerard 1901 entließ.Karl Ernst Osthaus hatte sich im Laufe der Bauzeit von denArchitekturvorstellungen der Elterngeneration entfernt. Dazuhatten nicht zuletzt se<strong>in</strong>e Reisen <strong>in</strong> den Orient beigetragen.Er entwickelte e<strong>in</strong>e neue Vorstellung von Architektur,die aber zunächst noch unklar blieb. Auf der Suche nache<strong>in</strong>em neuen Architekten entdeckte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ZeitschriftHenry van de Velde (1863 – 1957), den zunehmend bekannterwerdenden belgischen „Alleskünstler“.Van de Velde überzeugte ihn spontan. Osthaus kontaktierteihn unmittelbar und beauftragte ihn 1901 mit dem Innenausbaudes Museums. Dieser Auftrag war e<strong>in</strong>e Herausforderungfür van de Velde: Mit se<strong>in</strong>er damals weit modernerenFormsprache musste er beim Innenausbau auf die bereitsfertiggestellte Außenhülle und den von Gerard konzipiertenRohbau reagieren. Er gestaltete nicht nur die Räume, sondernauch das Interieur des Museums (historische Aufnahmen s<strong>in</strong>d zu f<strong>in</strong>den im Onl<strong>in</strong>earchivFoto Marburg). Die Räume werden als Ganzes aufgefasst, als e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit der Gestaltung,die etwa auch die Vitr<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>bezieht.36Der Bruch zwischen der historistischen Außenfassade auf der e<strong>in</strong>en und den floralen,manchmal arabesk anmutenden, für die damalige Zeit sehr zurückgenommenen Formenauf der anderen Seite machten das Gebäude schon damals zu e<strong>in</strong>er spannungsreichen Architektur.Das Museum wurde 1902 eröffnet. Wichtige Abteilungen waren die Naturkundesammlungsowie die Sammlung islamischer Kunst. Berühmt wurde das Museum dann vorallem durch se<strong>in</strong>e Sammlung zeitgenössischer Malerei sowie die Gegenüberstellung dieserKunst mit Werken so genannter primitiver Kulturen. Erstmals wurde hier <strong>in</strong> dieser Form„Weltkunst“ ausgestellt.

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