StadtSpäher in hagen - Wüstenrot Stiftung

lung in Zeichnungen und Fotografien belegen den besonderenUmgang mit Architektur, wie er im Eigensinn der Kunstgeschieht.Der dritte Teil der Ausstellung verlangte in der Planungund Konzeption eine besondere Aufmerksamkeit, da etwasNeues im Umgang mit der Arbeit von Schülerinnen undSchülern im Projekt versucht wurde. Man konnte in jederHinsicht davon ausgehen, dass sie im Kunstunterricht gestalterischüber die Baukultur Hagens arbeiteten. So hättees ein Ziel sein können, diese Bilder, Objekte und Modelleauszustellen.In der Regel werden von der Kunstpädagogik solche produktorientiertenAusstellungen mit Bildern, Objekten undModellen entwickelt. Da das Stadtspäher-Projekt aber sehrgroßen Wert auf die Dokumentation des individuellen Lernensin heterogenen Gruppen als Vermittlungsmodell vonKunstgeschichte in einem fächerübergreifenden Lernkontextlegte, musste ein anderer Weg zur Darstellung der Lernprozessegefunden werden. So wurde Baukultur in den FächernKunst, Technik, Geschichte und Mathematik thematisiert,wobei sich noch weitere fachspezifische Annäherungen ergaben.Aus diesem Grund hatten alle Teilnehmerinnen undTeilnehmer Arbeitsbücher erhalten, in denen sie ihre Auseinandersetzungmit Baukultur und Kunstgeschichte niederlegten.Kinder, Jugendliche und Studierende hatten damit die Aufgabe, ein Buch zu verfassenund zu gestalten. Da Bücher zum Lesen und Betrachten gemacht werden, lag es nahe,sie in der Ausstellung als Bibliothek zu präsentieren und zu öffnen. Die Besucherinnen undBesucher hatten so die Möglichkeit, sich in dem aufgebauten Lesesaal an einen großen Tischzu setzen, um in den Arbeitsbüchern zu stöbern. Dadurch bekam die Ausstellung einenpartizipatorischen Charakter. Natürlich griff sie dabei etwas auf, was am Osthaus Museumwichtig ist.Ausgewählte Literatur> Klaus-Peter Busse: Blickfelder –Kunst unterrichten. Die Vermittlung vonKunstgeschichte und künstlerischem Arbeiten(Dortmunder Schriften zur Kunst / Studien zurKunstdidaktik 14). i. V. 2013Das offene Archiv der Erinnerung „Vor der Stille“ von der Künstlerin Sigrid Sigurdsson miteiner angegliederten wissenschaftlichen Bibliothek befindet sich nur ein Stockwerk höher.Dieses Archiv und die temporäre Installation der Stadtspäher-Dokumente vom 2. Juni bis30. September 2012 belegen eine Methode zum Umgang mit Kultur und Gedächtnis.61