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Religiöse Vorstellungen bilden - Comenius-Institut Münster

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Der Produktionsprozess von Gottesvorstellungen 189Raumsituation:Die Erhebung wurde im Klassenraum der Kinder durchgeführt. Sie saßen beim Malenjeweils alleine an einem Schülerarbeitstisch in der einen Hälfte des Klassenraumes. Beidem Gespräch über ihre Bilder saßen sie zusammen mit den beiden Erwachsenen in einemKreis in der anderen Hälfte des Raumes.Zeit:Den Kindern standen zwei Schulstunden zur Verfügung, ungefähr 30 Minuten malten sie,weitere 25 Minuten sprachen sie über ihre Bilder.Material:Jedes der Kinder hatte einen weißen Zeichenblock im DIN-A-3-Format vor sich. Siekonn ten zwischen Wachsmalstiften, Buntstiften und Bleistiften wählen.Verlauf:Zu Beginn stellte sich die Untersucherin vor, und es wurde den Kindern der Verlauf derErhebung vorgestellt. Dann malten sie ihre Bilder – für sich alleine, ohne miteinander zusprechen – und besprachen sie anschließend gemeinsam im Kreis.Als Impuls für das Malen wurde ihnen gesagt: „Ihr habt sicher schon von Gott ge sprochen– in der Schule, in der Kirche, mit anderen Kindern. Ich möchte heute, dass ihr einmalmalt, wie ihr euch Gott vorstellt, was dabei wichtig ist.“Bei der Auswertung des erhobenen Materials ergaben sich einige Schwierigkeiten: DieBilder der Kinder waren teilweise nicht fertig, das Gespäch über die Bilder kam nur zögerlichin Gang, wurde zeitweise von den anwesenden Erwachsenen stark bestimmt undwar von Seiten der Kinder eher wortkarg. Es hatte den Anschein, als sei diese Fallstudiewenig ergiebig. Aussagen darüber, welches Gottesbild die Kinder haben, schienen nurein ge schränkt möglich.Andererseits aber war das Material reizvoll: Die teilweise ungewöhnlichen Bilder derKinder, ihre Nebenbemerkungen beim Arbeiten, Schwierigkeiten, die sie hatten, Interesse,das unvermittelt aufleuchtete, erregten beim Auswerten die Aufmerksamkeit. Dies führtedazu, dass im Folgenden der Schwerpunkt auf diese Aspekte gelegt wurde. Es wurden vorallem diese irritierenden, geradezu störenden Elemente des Materials genauer betrachtetund interpretiert.Damit war die Perspektive der Auswertung verändert. Es ging nun weniger darum,was die Kinder im Einzelnen malten und welche Gottesvorstellung darin erkennbar wird,son dern mehr darum, wie sie ihre Gottesvorstellung in dieser besonderen Situation malten.Der Malprozess rückte in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Frage nach der Grundstruktur dieses Prozesses, nach den Bedingungen, denen die Kinder unterlagen, nach demVerhältnis zwischen Individuum und Gruppe in diesem Prozess wurde nun wichtig. Essollte im Einzelnen nachgespürt werden, wie die Kinder arbeiteten, welche Fähigkeitendarin deutlich werden, welcher gestalterischen und technischen Mittel sie sich bedienenund an welche Grenzen sie dabei stoßen. Die Studie wird auf diese Weise zu einem Bei-

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