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Religiöse Vorstellungen bilden - Comenius-Institut Münster

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246Anke Schröder / K. Helmut Reichdenke auch an Gott. Dabei gehen meine Gedanken auf und ab: Ob das Gott halt so gewollthat, weil dieser Mensch es nicht anders verdient hatte, oder wollte Gott es vermeiden, aberder verunglückte Mensch wollte nicht mehr leben, oder .... ? Aber meine Gedanken gehennoch weiter, denn ein Kreuz hat auch viel mit dem Tod zu tun ... „.Pädagogisch-didaktische Reflexion: In einer freien Atmospäre konnten die SchülerInnenfür sich allein entscheiden, was sie erfahren und gelernt haben, was ihnen wichtig genugerscheint, um es in ihren eigenen Bestand aufzunehmen, aber auch, was sie über sich selbstneu entdeckt haben. Daraus ergab sich eine Diskussion über den Sinn von Religion undReligionsunterricht.Unser Ansatz macht deutlich, dass es einerseits mehr konkrete, abrufbare Lernziele gibt(z. B. »persönliche Gefühlsreaktion«) und andererseits komplexere allgemeine, hö he renZeitaufwand er for dern de (z.B. »ich und Symbole«), wobei die SchülerInnen eine per sön -li che Auswahl treffen. Unsere pädagogische Absicht war und ist also nicht, „die Her anwachsenden in die eine, als Ordnung gewusste Welt einzuführen“ sondern ihnen mittels einer„Transzendierung des kontingenten Erfahrungs- und Um gangs ho ri zonts die Generierungin di vi du el ler Welten zu ermöglichen“ sowie sie zu ermutigen, eine „Hervorbringung undSelbstverständigung über das Eigene zu lei sten“ (Hellekamps 1996, 777).Hinsichtlich der Forschungsfragen können wir folgendes weitere Zwi schen er geb nisfesthalten: Selbst wenn sie sie nicht selbst ver fer ti gen, helfen Bilder Jugendlichen, ihrereligiösen <strong>Vorstellungen</strong> und Gefühle anzusprechen, auch wenn sie sich anfänglich des sennicht voll bewusst sind. Diesbezügliches Verständnis und tiefere Einsicht kön nen durchVergleich mit den Aussagen der MitschülerInnen und entsprechende Dis kus sio nen sowiedurch Einbeziehen eines Films oder dergleichen vertieft werden. SchülerInnen kön nenihr Ver ständ nis von Religion und Glaube insbesondere durch die Wahl (1) des The mas,(2) des spezifischen Inhalts, (3) der Komposition von Bil dern und deren Farb ge stal tungzum Ausdruck bringen. Da Bilder ver gleichs wei se ‘unverbundener’ ne ben ein an der ste henkönnen als Wor te oder selbst Sätze, aber auch ‘auf einen Blick’ über blickt werden und akzeptiertbzw. abgelehnt werden können, mag das gemeinsame Er stel len eines Plakats/einerWandzeitung einfacher und daher mit we ni ger Aufwand ge mein schafts bil dend sein als einekonsensuelle Aus sa ge etwa mittels eines kollektiv erstellten Auf sat zes. Das wäre allerdingsnoch empirisch zu überprüfen. Außerdem darf man ver mu ten, dass selbst in diesem Alterein sachgerechtes Vokabular nicht unbedingt verfügbar ist, was aber nicht die ikonischeAus drucks fä hig keit als sol che (d.h. ohne Berücksichtigung der technischen Qua li tät) zubeeinträchtigen braucht. Wie bereits bei Bezug auf die Gehirnlateralität an ge spro chen,haben sprachlicher und bildlicher Aus druck bei aller ge gen sei ti gen Be zo gen heit auch einegewisse Selbstständigkeit. Auch eine sprachlich sehr kompetente VerfertigerIn wird kaumin der Lage sein, mit Worten seine/ihre Produktion ohne jeden Rest voll zu erklären undzu deuten. Insbesondere gilt das für die Benutzung von Sym bo len. Es gibt da immer einenÜberschuss von Sinn, der begrifflich nicht zu fassen ist. Das <strong>Religiöse</strong>/Tran szen den te istgleichfalls nicht er schöp fend zu erklären, auch von daher versteht sich die Be deu tungreligiöser Symbole.

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