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glauben & denken heute - Martin Bucer Seminar

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Prof. Dr. Dr. J. W. Montgomerygten Staaten und in englischen Strafverfahrenhaben die Ausnahmen derHörensagen-Regel fast die Regel verschluckt,und eine dieser Ausnahmenist die „Antike-Dokumente“-Regel (aufdie ich mich weiter oben bezog), durchdie Dokumente des Neuen Testamentstatsächlich als taugliche Beweismittelangenommen werden würden.Um das klarzustellen: Das Prinzip,das der Hörensagen-Regel zugrundeliegt, bleibt unverzichtbar, nämlichdass ein Zeuge aufgrund „seines eigenenWissens oder seiner eigenen Beobachtung“Zeugnis ablegen sollte,nicht auf der Grundlage von dem, waszu ihm indirekt von anderen gekommenist. Und die Schreiber des NeuenTestaments sagen uns andauernd, dasssie darlegen, „wir gehört haben, was wirgesehen haben mit unsern Augen, waswir betrachtet haben und unsre Händebetastet haben, vom Wort des Lebens“(1Joh 1,1).Eine Herausforderung an die LeserDie Zusammenfassung des Zeugnisbefundsfür das Leben und den DienstJesu sowie für seine Behauptungenüber sich selbst stellt eine andauerndeHerausforderung für den ernsthaftenWahrheitssucher dar.Alles, was das Christentum bezüglich diesesThemas von den Menschen fordert, ist,dass sie mit sich selbst übereinstimmen,dass sie mit diesen Beweisen so umgehensollen, wie sie mit den Beweisen für andereDinge umgehen würden und dass siedie handelnden Personen und die Zeugenprüfen und beurteilen sollen, so wiesie es mit ihren Mitmenschen tun, wenndiese vor menschlichen Gerichten übermenschliche Angelegenheiten Zeugenaussagenmachen. Lasst die Zeugen mit sichselbst verglichen werden, mit anderenund mit Tatsachen und Umständen inder Umgebung. Und lasst ihr Zeugnis,so wie das in einem Gerichtsverfahrengegeben wäre, von der Gegenseite überprüftwerden und lasst den Zeugen dabeieinem strengen Kreuzverhör unterzogenwerden. Das Ergebnis, so glaube ich zuversichtlich,wird eine Überzeugung ohneZweifel an seiner Integrität, seiner Tauglichkeitund seiner Wahrhaftigkeit sein.Im Verlauf einer solchen Überprüfungwird bei jedem Schritt, den wir weitergehen,ein ungeplantes Zusammentreffenvon Tatsachen zunehmen, die Wahrscheinlichkeitder Aufrichtigkeit des Zeugenund der Realität des Geschehens, daser erzählt, wird zunehmen, bis es für allepraktischen Zwecke den Wert und dieKraft des schlüssigen Beweises gewinnt. 34(3) Die Frage der AuferstehungIm Herz des apostolischen Zeugnissesund der apostolischen Verkündigungliegt die behauptete Auferstehung JesuChristi von den Toten. Während seinesDienstes präsentierte Jesus seinebevorstehende Auferstehung als denentscheidenden Beweis seiner Behauptung,Gott zu sein. 35 Hat die Auferstehungwirklich stattgefunden? 36Zeugenaussagen, nicht Metaphysik,sind der SchlüsselDer erste Punkt, den wir erwägenmüssen, ist, dass die Berichte von derAuferstehung und von detailliertenErscheinungen nach der Auferstehungüber einen Zeitraum von vierzig Tagen37 eben alle in den Dokumentendes Neuen Testaments enthaltensind, deren historische Verlässlichkeitwir bestätigt haben, und dass sie vondenselben apostolischen Zeugen bezeugtwerden, deren Aufrichtigkeitwir gerade festgestellt haben. Eine abrupteKehrtwendung zu machen undnun diese Dokumente und Zeugenfür unglaubwürdig zu erklären, weilsie behaupten, dass Jesus von den Totenauferstand, würde bedeuten, einesorgfältige historische Untersuchungdurch eine zweifelhafte Metaphysik(„Auferstehungen von den Toten sindkosmisch unmöglich“ – und wie kannman in einem relativistischen EinsteinischenUniversum gerade das behaupten?)zu ersetzen. Wir dürfen nicht denFehler des Philosophen David Humeaus dem achtzehnten Jahrhundert machen,der dachte, er könne Plackereiin der Beweisbewertung vermeiden,indem er deduktiv von der grundlosenPrämisse, „dass eine feste und nichtänderbare Erfahrung die Naturgesetzenachgewiesen hat“, ausging und zu derSchlussfolgerung (gänzlich ein Zirkelschluss)kam: „Es muss eine einheitlicheErfahrung geben, die gegen jedeswunderhafte Ereignis spricht“, und dass„ein toter Mensch zum Leben kommt,ist in keinem Zeitalter und in keinemLand je beobachtet worden“. 38Der fehlende LeichnamZweitens sollten wir über die Beweiskraftdes „fehlenden Leichnams“ nach<strong>denken</strong>,eines Arguments von FrankMorison 39 , der sich durch die Untersuchungder Beweislage der AuferstehungJesu zum Christentum bekehrte.Morison macht geltend: Wenn Jesusnicht auferstand, dann muss jemandden Leichnam gestohlen haben. Dieeinzigen Menschen aber, die beteiligtwaren, waren die römischen Autoritäten,die jüdischen religiösen Führerund die Jünger Jesu. Die römischenAutoritäten und die jüdischen religiösenFührer würden sicherlich nichtden Leichnam weggenommen haben;denn das zu tun, wäre gegen ihre eigenenInteressen gewesen (für die Römer:Palästina ruhig zu halten; für dieJuden: ihren religiösen Einfluss zu erhalten).40 Und die Jünger hätten kaumden Leichnam gestohlen und wärendann für das, von dem sie wussten,dass es nicht wahr war, gestorben. Es14 7 8 6 @ ü

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