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glauben & denken heute - Martin Bucer Seminar

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Evangelikale sind Vorkämpfergegen Sklaverei und UnterdrückungeditorialLiebe Freunde,die Evangelikalen sind nach der römisch-katholischenKirche die größteBewegung der Christenheit. Weltweitrechnen sich etwa 460 MillionenChristen den theologisch Konservativenzu, die meisten davon sind Mitgliederprotestantischer Volks- undFreikirchen. In den letzten Monatenberichteten deutsche Medien meist kritischüber die Evangelikalen. idea hatbekannte Persönlichkeiten in Deutschlandgebeten, aus ihrer Sicht die Vielfaltevangelikaler Theologie und Frömmigkeitzu beschreiben. Prof. Dr. ThomasSchirrmacher, Rektor des evangelikalen<strong>Martin</strong> <strong>Bucer</strong> <strong>Seminar</strong>s, wehrt sichgegen ein einseitiges Bild der evangelikalenEthik in der Öffentlichkeit.Als der Grünen-Politiker VolkerBeck im Januar 2008 im DeutschenBundestag eine „Kleine Anfrage“ gegenden evangelikalen Jugendkongress„Christival“ startete, konnte man denEindruck gewinnen, Evangelikaleseien vor allem gegen Abtreibung undgelebte Homosexualität.Verdienstkreuz abgelehntUnd tatsächlich: Schon 1988 lehnteetwa der damalige Präses der pietistischenDachorganisation GnadauerVerband, Kurt Heimbucher, das Bundesverdienstkreuzmit Hinweis auf diemassenhaften, vom Staat gefördertenAbtreibungen ab. Außerdem waren dieEvangelikalen zu allen Zeiten Gegnerder ausgelebten Homosexualität. Istaber mit der Ausrichtung pro Familieund Kinder und gegen außerehelicheSexualität aller Art tatsächlich schonerfasst, was die Ethik der fast 460Millionen Evangelikalen weltweit ausmacht?Die Wirklichkeit sieht andersaus. Ein solch einseitiges Bild der Evangelikalenübersieht, dass es die Evangelikalenwaren, die die erste große Bewegunggegen die Sklaverei in Englandund den USA hervorbrachten, ja, dassder Begriff „evangelicals“ in Englandsogar erstmals in diesem Zusammenhangverwendet wurde. Evangelikalekämpften weltweit an vorderster Frontgegen Rassismus, zum Beispiel in Indien,und das schon zu einer Zeit, alsdie meisten Kirchen noch nach Kastengetrennt das Abendmahl feierten.Gegen Apartheid & GewaltDie Kritik an der evangelikalen Bewegungübersieht, dass sich ein konservativerevangelikaler Theologe wie PeterBeyerhaus oder eine Jugendbewegungwie die „Offensive Junger Christen“(OJC) in den 1970er und 1980er Jahrenmassiv gegen die Apartheid inSüdafrika einsetzten, wenn auch unterAblehnung gewalttätiger Formen desUmsturzes. Die Evangelische Allianzals größtes Sammelbecken der Evangelikalenforderte im 19. Jahrhundertals erste große religiöse Bewegungweltweit das Recht auf Religionsfreiheitein – lange vor den Großkirchen.Dabei sandten sie Delegationen ebensoan den türkischen Sultan und denrussischen Zar wie auch an die eigenenLandesherren.Als Volksverräter verschrienDer Begründer der „WestdeutschenEvangelischen Allianz“ und „Vaterder Gemeinschaftsbewegung“, TheodorChristlieb, zog seit 1878 weltweitgegen den verheerenden sogenanntenindobritischen Opiumhandel zwischenIndien und China zu Felde, bis hin vor7 8 6 @ ü<strong>glauben</strong> & <strong>denken</strong> <strong>heute</strong> 2/2009 3

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