424 G lü c k a u f Nr. 12bewegung ein, so verringert sich dieser Abstand unter gleichzeitigemZusammendrücken der Federn in entsprechendemMaße, so daß die Spurlatten in der Hauptsache von derGebirgsbewegung unbeeinflußt bleiben. Da sich aber dielangen, schlanken Spurlatten durch die Wirkung der gespanntenkräftigen Federn um ein geringes einwärts biegen,kann man beim Befahren des Schachtes an druckhaftenStellen deutlich erkennen, wie der Förderkorb oder auchdas Gegengewicht die Spurlatten wieder entsprechend nachauswärts drücken, d. h. in die genau lotrechte Richtungbringen, weil sich beim Vorbeigleiten des Korbes oderGegengewichtes an einem Spurlattenhalter die Bolzen unterentsprechendem Zusammendrücken der Federn nach demStoß hin oder nach außen bewegen. Bei Befahrung eines mitRohdeschen Spurlattenhaltern ausgerüsteten Blindschachtesauf der Zeche Holland 3/4 konnte ich diese Beobachtung sehrdeutlich an einzelnen druckhaften Stellen machen.Wenn bei zunehmender Schachtverengung der Korboder das Gegengewicht die Federn beim Vorbeigleiten völligzusammendrücken, ist es natürlich notwendig, die druckhaftenStellen genügend zu erbreitern, so daß die Einstrichewieder frei liegen und die Spurlatten ihren ursprünglichenlichten Abstand voneinander erhalten. Dies muß durchregelmäßige Befahrung des Blindschachtes rechtzeitig festgestelltwerden; immerhin beträgt die gesamte Nachgiebigkeitfür beide Spurlatten 2x30 = 60 mm. Die beschriebenenSpurlattenhalter sind schon auf verschiedenen Schachtanlagenmit gutem Erfolg zur Einführung gelangt.Haushalt der Preußischen Berg-, Hütten- und Salinenverwaltungfür das Rechnungsjahr 1927.Der Berghaushalt zerfällt, wie bisher, in die beidenHauptabschnitte »Staatlicher Besitz an Bergwerksunternehmungenund »Berghoheitsverwaltung«.Staatlicher Besitz an Bergwerksunternehmungen.Bei Gegenüberstellung der Haushaltpläne für 1926 und1927 mit demjenigen für das Rechnungsjahr 1913 ergibt sicherst dann ein klares Bild, wenn man für 1913 die Betriebsausgabenwie auch die Betriebseinnahmen in der durch dieBetriebsausgaben in Anspruch genommenen Höhe außerAnsatz läßt, mithin den Überschuß aus dem staatlichenBesitz an Bergwerksunternehmungen im Haushalt für 1926und 1927 nur dem Überschuß des Bergwerksbetriebes imHaushalt für 1913 gegenüberstellt. Bei der Berechnung desBetriebsüberschusses für 1913 müssen die Saargruben, dieSaline Hohensalza und diejenigen oberschlesischen Staatswerkeunberücksichtigt bleiben, die inzwischen infolge desÜberganges an Frankreich oder der Abtretung an Polen weggefallensind und daher in den Ergebnissen für 1926 und1927 fehlen. Anderseits muß man dem Betriebsüberschußfür 1913 noch den Austeil der Bergwerksgesellschaft Hibernia,und zwar, um vergleichsfähige Zahlen zu erhalten, in einerdem jetzigen Besitzverhältnis entsprechenden Höhe zuzählen.1913 besaß der Staat 45,8 °/0 des Stammaktienkapitals, jetztbesitzt er 98,65% der Stammaktien und 100 % der Vorzugsaktien.Die im Haushaltplan für 1927 auf insgesamt 6000 000(3450000)1J l veranschlagten Einnahmen aus dem staatlichenBesitz setzen sich zusammen aus dem Austeil derPreußischen Bergwerks- und Hütten-Akliengesellschaft von4000000 (3000000) J l, dem Austeil der Bergwerks-AktiengesellschaftRecklinghausen von 1000 000 (— ) J t und demAusteil der Bergwerksgesellschaft Hibernia von 1000000(—) J l . Als alleinige Ausgabe erscheint, wie im Vorjahre,ein Betrag von 13 000 J l für Depotgebühren usw.Aus dem staatlichen Besitz an Bergwerksunternehmungenergibt sich somit ein Überschuß von 5 987 000(3 437000) J l . Die Besserung gegenüber dem Jahre 1926entspricht den aufsteigenden Wirtschaftsverhältnissen, sieerreicht indessen das Vorkriegsjahr 1913 mit einem Überschußvon 10109240 J l noch nicht.Berghoheitsverwaltung.Der Abschnitt »Berghoheitsverwaltung« hat dadurch einebedeutsame Umgestaltung erfahren, daß sowohl bei denEinnahmen als auch bei den Ausgaben die Einteilung nachVerwaltungszweigen durchgeführt worden ist. Als solchewerden unterschieden die Ministerialabteilung für das Bergweseneinschließlich Grubensicherheitsamt, die Oberbergämter,die Bergakademie in Clausthal, die GeologischeLandesanstalt in Berlin, die Abwicklungsstelle der BergwerksdirektionSaarbrücken in Bonn und der Zweig Ruhegehälter,Witwen- und Waisengelder, Wartegelder. Diedauernden Ausgaben jedes Verwaltungszweiges werden inpersönliche Ausgaben, sächliche Verwaltungsausgaben undsonstige sächliche Ausgaben gegliedert. In mehreren Verwaltungszweigenwiederkehrende und bisher nur als Gesamtbetragveranschlagte Einnahmen und Ausgaben erscheinenjetzt bei den einzelnen Verwaltungszweigen untergleichlautenden Titeln mit den entsprechenden Einzelbeträgen.Dadurch ist der Haushalt trotz seines Anwachsensauf etwa den doppelten Umfang übersichtlicher uftd durchsichtigergeworden. Die Umstellung hat teilweise auch eineNeueinteilung in Kapitel und Titel erforderlich gemacht.Von den laufenden Einnahmen der Berghoheitsverwaltungentfallen auf die Ministerialabteilung (Kap. 9a)7200 (12300) J t und auf die Oberbergämter (Kap. 9b)2386900 (2027 700) J t , wovon als Einnahme der Knappschafts-Oberversicherungsämter430100 (352 800) J t und anRegalabgaben 1710000 (1500000) J t in Ansatz gebrachtworden sind. Die Einnahme der Bergakademie Clausthal(Kap. 9c) wird auf 112300 (140 000) J t geschätzt, wobei ausden Prüfungsgebühren mit einer Einnahme von 10000(15 000) J t und aus den Vorlesungsgebühren nebst demErlös aus dem Verkauf von Steindrucken usw. mit einerEinnahme von 98300 (120000) J t gerechnet wird. Für dieGeologische Landesanstalt (Kap. 9d) setzt der Haushalt eineEinnahme von 230900 (213100) J t an. Die wichtigstenEinnahmequellen sind Zuschüsse Dritter zur Beschleunigungder geologisch-agronomischen Aufnahmearbeiten mit 131800(121800) J l , Einnahmen aus dem Verkauf geologischerKarten, Abhandlungen, Jahrbücher und der Markscheiderordnungmit 56500 (44000) J l und Einnahmen für amtlichegeologische Gutachten, Analysen usw. mit 35100 (39050) J l.Als Einnahme der Abwicklungsstelle der BergwerksdirektionSaarbrücken (Kap. 9e) sind 75400 (172600) J l in Ansatzgebracht worden, die fast ausschließlich aus Zuschüssendes Reiches bestehen. Die laufenden Einnahmen der Berghoheitsverwaltungstellen sich auf 2812700 (2 565700) J t .Als einmalige Einnahme erscheint im Haushaltplanfür 1927 kein Betrag (900000 ^ ) .1 Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf den Haushalt desVorjahres (Glückauf 1926, S. 281). Sie stimmen m it den dort angegebenenBeträgen teilweise nicht überein, weil bei der Beratung des Haushaltplanesim Landtag verschiedene Abänderungen des Voranschlages beschlossenworden sind.
19. M ärz 1927 G lü c k a u f 425Die dauernden Ausgaben der Berghoheitsverwaltungverteilen sich auf die einzelnen Verwaltungszweige infolgender Weise: Ministerialabteilung (Kap. 19) 733 600(670900) J l, Oberbergämter (Kap. 20) 5 919700 (5 522000) J l,Bergakademie Clausthal (Kap. 21) 742 600 (677 900) J l ,Geologische Landesanstalt (Kap. 21a) 1606500 (1489100) J l,Abvvicklungsstelle der Bergwerksdirektion Saarbrücken (Kap.21b) 390000 (399800) J l und Ruhegehälter usw. (Kap. 22)3818200 (3229600) J l. Von diesen Ausgabebeträgen entfallenauf die persönlichen Ausgaben bei der Ministerialabteilung431 000 (402 900) J l, bei den Oberbergämtern 4 265 100(4 096100) J l , bei der Bergakademie Clausthal 497 200(471200)^ und bei der Geologischen Landesanstalt 1074800(1027 700) J l . Die Summe aller dauernden Ausgaben derBerghoheitsverwaltung beträgt 13210600 (11989300)^.Die einmaligen Ausgaben (Kap. 7) erscheinenmit dem Gesamtbetrage von 874 400 (2 920000) ./¿. Davonsind ausgesetzt worden für die Durchforschung Preußensnach Bodenschätzen und zu wissenschaftlichen Zweckenmit Hilfe von Bohrungen oder geophysikalischen Verfahren150000 (150000) J l , für die versuchsweise vorgeseheneBestellung von 6 Grubenkontrolleuren 30600 (40000) J l ,als letzter Teilbetrag für das chemische Institut der BergakademieClausthal 250000 (600 000) J l, für den weiternAusbau der Bergakademie, ihrer Institute und Einrichtungen15800 (60000) J l, für die einmalige Anschaffung von Lehrmittelnaus Anlaß der Erweiterung der Bergakademie78000 (35 000), als erster Teilbetrag für das maschinentechnischeInstitut der Bergakademie 50000 (—) J l und fürdie Fertigstellung einer Turnhalle und Aula der Bergakademie300000 (—) J l.Aus der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgabender Berghoheitsverwaltung ergibt sich, daß ihr Haushaltmit einem Fehlbeträge von 11 272 300 (11443 600) J labschließt. Der Gesamthaushalt weist dagegen, da der staatlicheBesitz an Bergwerksunternehmungen einen Überschußaufweist, nur einen Fehlbetrag von 5285300 (8006600)^ auf.Die nachstehende Übersicht stellt die wichtigsten Beträgedes Haushaltplanes für 1927 denen der Haushaltpläne für1926 und 1913 gegenüber.Verwaltungszweig1927 1926 1913Ausgabe Überschuß(-)-)Zuschuß (- )Ausgabe Überschuß(-f-)Zuschuß (—)EinnahmeEinnahmeEinnahmeAusgabe Überschuß(-(-)Zuschuß ( —)l.StaatlicherBesitz an Bergwerksunternehmungen.6 0 0 0 000 13 000 + 5 987 000 3 450000 13 ooo! r 3 437 000 +10 1092402. BerghoheitsverwaltungMinisterialabteilung fürdas Bergwesen einschl.Grubensicherheitsamt. 7 200 883 600 - 876 400 12300 820900 - 808 600 4 300 438 140 - 433840Oberbergämter . . . . 2386 900 5950 300 - 3563 400 2927 700 7597 000 - 4 669300 358380 3 741 140 - 3 382760Bergakademie Clausthal 112 300 1436 400 - 1 324 100 140 000 1 372 900 - 1 232 900 45 900 244680 - 198780Geologische Landesanstaltin Berlin . . . 230 900 1606 500 - 1 375 600 213100 1 489 100 - 1276000 157700 1 398900 - 1 241 200Abwicklungsstelle derBergwerksdirektionSaarbrücken in Bonn 75 400 390 000 - 314 600 172 600 399800 - 227200Ruhegehälter, Witwen- u.Waisengelder, Wartegelder........................ 3 818 200 - 3 818 200 3 229600 - 3 229600 1261 900 - 1 261 900Summe 2 2812700 14 085 000 -11 272300 3 465 700 14 909 300 -11 443 600 566280 7 084 760 - 6 518480Summen 1+2 8 812 700 14 098 000 - 5 285 300 6 915 700 |14 922 300 - 8 006 600 • + 3 590760Beobachtungen der Magnetischen W arten der Westfälischen Berggewerkschaftskasse im Februar 1927.Deklination = westl. Abweichung der Magnetnadelvom Meridian von BochumDeklination westl. Abweichung der Magnetnadelvom Meridian von BochumFebr.19271.2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.13.14.15.Mittel aus den tägl.Augenblickswert.SU hrvorm .u.2U hrnachm. = annälernd.TagesmittelE oinCUinCJ■o*o XsZeit desUnterschiedzwischenHöchstundMindestwert— TagesschwankungHöchstwertesMindestwertesStörungscharakter0 = ruhig1 = gestört2 = starkgestörtFebr.1927oMittel aus den tägl.Augenblickswert.8 Uhr vorm.u.2 Uhrnachm. = annähernd.Tagesmittel0 t , / t vorm. nachm. vorm. nachmVV)J Z u■O£L.IVitnV•a c5Zelt desUnterschiedzwischenHöchstundMindestwert= TagesschwankungHöchstwertesMindestwertesStörungächarakter0 = ruhig1 = gestört2 = starkgestört9 12,4 17,0 9,5 7,5 2,3 N 12,0 N 0 1 16. 9 15,0 21,1 8°55,5 25,6 2,6 N 9,0 N 1 29 11,8 14,4 5,3 9,1 5,3 N 1,6 V i 0 17. 9 11,6 17,8 9° 8,2 9,6 1,2 N 7,7 N 1 19 11,2 15,3 1,7 13,6 4,6 N 12,0 N 0 1 18. 9 13,2 17,4 2,5 14,9 2,8 N 8,8 N 1 29 10,0 14,0 0,9 13,1 6,0 N 0,1 V 1 0 19. 9 13,2 17,3 6,7 10,6 2,0 N 9,7 N 1 19 12,7 16,0 3,9 12,1 2,6 N 2,9 V 1 1 20. 9 13,3 16,5 4,9 11,6 2,0 N 9,2 N 0 19 11,2 14,0 8,5 5,5 3,3 N 9,4 V 0 0 21. 9 12,6 16,4 9,5 6,9 1,3 N 9,0 V 0 09 12,7 15,9 8,8 7,1 1,6 N 9,5 V 0 0 22. 9 12,0 15,9 7,4 8,5 2,3 N 9,5 V 0 09 13,0 17,7 7,6 10,1 3,2 N 9,3 N 0 1 23. 9 12,3 16,3 8,3 8,0 2,2 N 9,6 V 0 09 12,8 19,1 8°56,4 22,7 7,0 N 10,0 N 1 2 24. 9 15,6 23,6 8°52,5 31,1 2,7 N 11,6 N 1 29 10,0 15,5 9° 2,0 13,5 2,7 N 1,9 V 2 1 25. 9 12,2 15,7 58,3 17,4 12,0V 0,0 V 1 19 11,6 14,3 3,6 10,7 2,6 N 11,4 N 0 1 26. 9 12,8 17,1 9° 0,6 16,5 2,6 N 6,5 N 1 19 12,2 16,3 1,5 14,8 3,8 N 9,0 N 1 1 27. 9 12,9 16,5 6,5 10,0 1,9 N 1,4 V 1 19 12,6 17,0 0,4 16,6 1,0 N 6,1 N 1 1 28. 9 11,5 16,7 8°59,3 17,4 2,2 N 8,7 N 0 29 12,89 12,415,115,57.59.57,66,02,5 N3,4 N1,8 V2,1 V1101Mts.-Mittel 9 12,41 16,6 3,8 12,8 ■ • 18 25