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19. M ärz 1927 G 1ü c k a u t 4291913Januar1926 1927einschl. UngarnÖsterreich . . . . 30 609 154Rußland . . . . 322 95Schweden . . . . ' 453 3 736Schweiz . . . . 56 500 11 118 4 179Spanien................... 1 015Ägypten . . . . ’ 203 7 223 2 538Algerien . . . . 1 865 4515 —Franz. Marokko . . _Madagaskar . . . —A s i e n ...................__Argentinien . . .Brasilien . . . . _Columbien . . . . _Ver. Staaten . . . _übrige Länder . . 2 005 17 161 983zus. 207 053 88 941 71 012Braunkohle:Großbritannien . .einschl.Ungarn• 2 626Österreich. . . . 5 709 3 623 1 2S3übrige Länder . . 1 529 122 984zus. 7 238 3 745 4 893Preßbraunkohle:Saargebiet. . . . 5 953 5 671Belgien................... 11 782 4 470Dänemark . . . . 5 234 22 093 23 564D a n zig ................... 2 375 2 250Frankreich. . . . 10 107 40Elsaß-Lothringen . 475Großbritannien . . 34 837It a lie n ................... . 2698 2 453Lettland . . . . . 150Litauen................... ’ 955 559Luxemburg . . . 5 365 5 973Memelland . . . 1 420 497Niederlande . . . 32 649 11 938 12 278einschl.UngarnÖsterreich . . . . 38 637 5 172 5 055Schweden . . . . 1 296 5917 1 616Schweiz . . . . 28 444 26 694 25 258Tschecho-Slowakei 2166 1 500übrige Länder . . ' 980 3 024 70zus. 129 129 95 770 126 716Geschäftsbericht des Stahlwerks-Verbandes über die Zeitvom 1. Juli 1925 bis 30. Juni 1926.Das abgelaufene Geschäftsjahr, das durch die Aufnahmeder Verkaufstätigkeit der unter dem Stahlwerks-Verbandvereinigten in dem vorjährigen Bericht schon erwähntenVerbände gekennzeichnet wird, stand noch ganz unter derWirkung der auf dem deutschen Wirtschaftsleben lastendenKrisis. Die Hoffnungen auf ein baldiges Wiedererstarkendes Geschäftslebens, nachdem in rascher Folge Verkaufsverbändefür die verschiedenen Walzwerkserzeugnisse geschaffenworden waren, konnten sich infolge der vielenHemmungen wirtschaftlicher und politischer Natur nicht soschnell verwirklichen, wie vielfach erwartet wurde.Die Abwärtsbewegung am Inlandsmarkt, die schon inden ersten Monaten des Berichtsjahrs begonnen hatte, setztesich im zweiten Halbjahre zunächst fort. Der schädigendeWettbewerb der deutschen Werke untereinander war zwarausgeschaltet, jedoch blieb die Konkurrenz der Saar- sowieder lothringer-luxemburger Werke noch bestehen; dazu kam,daß die große Menge der sogenannten Vorverbandsgeschäfteauf den Markt drückte. Es wurde dadurch schwierig, angemessenePreise auf der ganzen Linie zu erzielen und vonvornherein umfangreiche Aufträge auf alle Erzeugnisse fürVerbandsrechnung hereinzunehmen.Vor allem wurde die Aufnahmefähigkeit des Marktesdurch den allgemeinen Kapitalmangel beeinträchtigt. Nichtnur die Eisenindustrie selbst sowie der Bergbau litten unterdieser Geldnot, auch die Hauptverbraucher in der weiterverarbeitendenIndustrie, die Maschinenfabriken, Schiffswerften,Waggofibauanstalten, waren zum Teil ganz ungenügendbeschäftigt, zumal auch die Reichseisenbahn ihreAusgaben den ihr durch den Dawesplan auferlegten Verpflichtungenanpassen mußte. Die Bautätigkeit bewegtesich infolge der Wohnungszwangswirtschaft und des teuernGeldstandes ebenfalls in engern Grenzen. Der Inlandsbedarfging von Monat zu Monat zurück, so daß Betriebseinschränkungenund -Stillegungen in immer größerm Umfangenötig wurden. Gleichzeitig mehrten sich in den Verbraucherkreisendie Fälle von Zahlungsschwierigkeiten, Geschäftsaufsichtenund Konkursen. Ist hierin auch allmählich eine Milderungeingetreten, so konnte sich eine daraus entspringendeBesserung doch nur langsam und schrittweise vollziehen.Im Frühjahr begannen sich die ersten Ansätze dazu aufdem inländischen Eisenmarkt bemerkbarzu machen. Händlerund Verbraucher, deren Lager durch die lange Zurückhaltungzusammengeschmolzen waren, traten mit gesteigerter Kauflusthervor, so daß sich der Auftragseingang hob. Die im Gangbefindlichen internationalen Eisenverhandlungen sowie derenglische Bergarbeiterausstand, der die britischen Eisenwerkefast ganz zum Erliegen brachte, dürften mit dazu beigetragenhaben, die Nachfrage zu beleben. Eine völlige Ausnutzungder vorhandenen Betriebsanlagen wurde zwar nicht erwartet,aber es konnte doch festgestellt werden, daß, wenigstenswas die Beschäftigung angeht, ein erheblicher Fortschritt zuverzeichnen war.Die Preise auf dem Auslandsmarkt waren unbefriedigend.Während in einer Reihe von Ländern ein starkausgebautes Schutzzollsystem das Eindringen des deutschenEisens sehr erschwerte, teilweise ganz unmöglich machte,drückte in den übrigen Absatzgebieten das billige Angebotder Inflationsländer auf die Weltmarktpreise. Dieses Geschäftwar daher nur unter großen Opfern möglich; gleichwohlmußte ihm mit Rücksicht auf die ungenügende Aufnahmefähigkeitdes Inlandsmarktes stärker nachgegangen werden,um ein einigermaßen wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichenund weitere Betriebsstillegungen und Arbeiterentlassungenzu vermeiden.Die inländische Ausfuhr der weiterverarbeitenden Industriehat die ebenfalls unter dem Dache des Stahlwerks-Verbandes arbeitende Rohstahlgemeinschaft dadurch zufördern gesucht, daß den Eisenverarbeitern bei nachgewiesenerAusfuhr das verwendete Walzgut zu ungefährgleichem Preise geliefert wurde, zu dem für den ausländischenVerbraucher das Eisen erhältlich war; in dem Materialbezugwurde auf diese Weise der preisliche Vorsprung, dendas Ausland hatte, im großen und ganzen beseitigt.Die Einschränkung der Erzeugung durch die deutscheRohstahlgemeinschaft, die im August 1925 von 25 auf 35 °/0erhöht werden mußte, blieb in dieser Höhe während desganzen Berichtsjahrs bestehen und konnte erst im neuenGeschäftsjahr nach und nach bis auf 20 % ermäßigt werden.Inzwischen ist auch die Internationale Rohstahlgemeinschaftins Leben getreten, vorläufig zwischen den luxemburgischen,belgischen, französischen und deutschen Werken, um dieRohstahlerzeugung gemeinsam der Aufnahmefähigkeit desWeltmarktes anzupassen. Von diesen gemeinsam zutreffenden Beschlüssen wird es abhängig sein, inwieweitdie Leistungsfähigkeit der Werke in Anspruch genommenwerden kann.Die Eisen schaffende Industrie hat im Berichtsjahr inihrem ernsten Bemühen nicht nachgelassen, die Wirtschaftskrisenach Kräften zu lindern; sie bedarf aber nach wie voreiner tatkräftigen behördlichen Unterstützung durch eineverständnisvolle Behandlung der Steuerfragen, der Fragender Lohn- und Sozialpolitik sowie des Tarif- und Verkehrswesens,wenn ihren eigenen Sparmaßnahmen, Verbesserungenund Umstellungen dauernder Erfolg beschieden seinsoll. Es muß von den staatlichen und Gemeindebehördenerwartet werden, daß sie dem letzthin von den wirtschaftlichenSpitzenverbänden ausgesprochenen Leitsatz Rechnungtragen, nämlich, daß steuerliche Erleichterungen für dieWirtschaft durch Einschränkung der öffentlichen Ausgabenauf allen Gebieten in Verbindung mit einer gerechten Lasten-

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