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Mitarbeit am Lachsprojekt-Leine - Fischereiverein Hannover eV

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100 Jahre Fischhege und Gewässerpflege<br />

100 Jahre Einsatz<br />

für die Natur<br />

Angeln im Jahre 1909<br />

20<br />

Ist dieses Schlagwort richtig? Gilt es wirklich für die vergangenen einhundert<br />

Jahre? Gehen wir zurück ins Jahr 1906, in das Gründungsjahr unseres Vereins.<br />

D<strong>am</strong>als gab es noch Meerforellen und Lachse in Aller und <strong>Leine</strong>, und in den<br />

Angelzeitschriften wurde diskutiert, ob der Lachs im Süßwasser noch Nahrung<br />

zu sich nimmt. Mancher Angler fütterte daher noch mit zerkleinerten<br />

Regenwürmern – in der Hoffnung, dass dann die Lachse besser beißen würden.<br />

Aber schon d<strong>am</strong>als erkannten die Vorstandsmitglieder des FVH, dass die<br />

fortschreitende Industrialisierung großen Einfluss auf die Gewässer hatte. Es<br />

wurden immer mehr Gewässer begradigt, verbaut und durch Einleitungen von<br />

Abwässern verschmutzt. Deshalb trat unser Verein als einer der ersten im Jahr<br />

1909 der d<strong>am</strong>als gegründeten Vereinigung zur Bekämpfung der Verunreinigung<br />

von <strong>Leine</strong>, Ihme und Nebengewässer e.V. bei. Und weil die Mitglieder sich<br />

nicht nur als Angler sahen, sondern auch als Naturfreunde, fassten sie im<br />

gleichen Jahr mehrheitlich einen Beschluss gegen eine systematische Verfolgung<br />

des Eisvogels, der d<strong>am</strong>als als Fischräuber galt. Schon vorher, nämlich ein Jahr<br />

nach der Gründung, hatte der Verein einen eigenen Gewässerausschuss ins<br />

Leben gerufen, der sich um den Schutz der Vereinsgewässer kümmern sollte.<br />

Auch waren d<strong>am</strong>als offenbar schon Besatzmaßnahmen für den Erhalt eines<br />

ausgeglichenen Fischbestandes nötig. Während im Gründungsjahr gerade<br />

einmal 93 Mark für Besatz ausgegeben wurden, waren es 1909 bereits über<br />

5.000 Mark und 1911 sogar über 8.000 Mark.<br />

Wie fand d<strong>am</strong>als das Angeln statt? In einem Leserbrief der Deutschen<br />

Anglerzeitung von 1909 hat ein Mitglied des FVH seine Erlebnisse unter der<br />

Überschrift „Ein Tag an der H<strong>am</strong>el“ beschrieben.<br />

Morgens in aller Frühe ging es vom Bahnhof in <strong>Hannover</strong> mit der D<strong>am</strong>pflok<br />

in voller Anglerkleidung nach Bad Münder. Dort angekommen stand erst einmal<br />

ein mehrere Kilometer langer Fußmarsch nach Hachmühlen bevor. Dort wurde in<br />

der Dorfkneipe ein Frühstück eingenommen, dann ging es zur H<strong>am</strong>el, um bis<br />

zum Mittag der Fischwaid nachzugehen. Mittags zurück zur Kneipe zum Essen,<br />

dann zurück zur H<strong>am</strong>el. Am späten Nachmittag erfolgte der Fußmarsch nach<br />

Bad Münder und die Rückfahrt nach <strong>Hannover</strong>. – Für uns heutzutage kaum mehr<br />

vorstellbar!<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte der Verein weitere Gewässer übernehmen,<br />

und auch die Mitgliederzahl nahm rapide zu, wahrscheinlich mehr aus<br />

Gründen der Nahrungsbeschaffung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als aus<br />

Gründen der Liebhaberei zum Angeln. Fischsterben gab es nach den vorliegenden<br />

Unterlagen noch nicht, die Gewässer waren noch einigermaßen sauber,<br />

das änderte sich aber mehr und mehr mit der zunehmenden Industrialisierung.

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