Mitarbeit am Lachsprojekt-Leine - Fischereiverein Hannover eV
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Eine Anekdote von der<br />
Ricklinger Halbinsel<br />
Die folgende Begebenheit ereignete sich um das Jahr 1960, als die<br />
Jugendgruppe auf der Ricklinger Halbinsel noch über eine kleine Hütte mit vier<br />
Schlafstellen verfügte. Die Belegschaft dieser Hütte bestand oft aus einer<br />
St<strong>am</strong>mbesetzung: Harald Preikschat, Thomas Breithaupt, Mecki Liebherr, Peter<br />
Jaschkowiak, Klaus-Dieter Bauer und Werner Meißner. Nur einige Schritte<br />
entfernt befand sich die Schutzhütte der Erwachsenen: Eine rustikale Holzhütte<br />
mit Veranda, die abends mit Petroleuml<strong>am</strong>pen beleuchtet wurde und über deren<br />
Tisch eine große Säge von einem Sägefisch hing. Hier wurde unter der Obhut<br />
des d<strong>am</strong>aligen Hüttenwarts Adjen Walert an warmen Tagen und Nächten<br />
regelmäßig Skat gespielt, und auch hier gab es eine St<strong>am</strong>mbesetzung:<br />
Hänschen Maaß, Hans Novak, Natronhelmut Spallek und sein Kumpel Otto,<br />
Heini Stahlmann, Rudi Bock mit seinem Hund Moppel, der auf Kommando einen<br />
Baum erklettern konnte.<br />
Einer der Vorgenannten fiel dadurch auf, dass er d<strong>am</strong>it prahlte, nur kapitale<br />
Fische zu fangen. Das war Heini Stahlmann, der deswegen nur Heini Prahlmann<br />
hieß. Heini erzählte an einem Wochenende mal wieder von seinen tollen<br />
Fängen. Die offensichtlichen Übertreibungen ärgerten einige der Anwesenden so<br />
sehr, dass sie Heini so richtig eins auswischen wollten. Rudi Bock hatte dazu<br />
eine Idee, bei der <strong>am</strong> nachfolgenden Wochenende die St<strong>am</strong>mbesetzungen aus<br />
beiden Hütten mithelfen sollten: Sie sollten Heini für etwa zwanzig Minuten von<br />
seinen Angeln fernhalten, <strong>am</strong> besten noch einmal nach seinen tollen Fängen<br />
fragen und erzählen lassen. Das würde bestimmt lange genug dauern. Gesagt –<br />
getan. Heini erzählte allen Anwesenden schon bald ausführlich von großen<br />
Fischen. Währenddessen glitt Rudi Bock mit einem großen Topfdeckel unter dem<br />
Arm neben Heinis Angeln ins Wasser und schw<strong>am</strong>m, immer der Schnur der<br />
Grundrute folgend, weit hinaus. Nach einer Weile war er wieder da und<br />
gesellte sich zu Heinis Zuhörern. Schlagartig ließ das Interesse an Heinis<br />
Ausführungen nach und alle gingen los, um mal wieder nach den Angeln zu<br />
sehen. Auch Heini tat dies. Schon kurz darauf hörte man ihn rufen: „Ich habe<br />
einen Biss, die Rolle ist fast leer, das ist ein ganz Großer!“ Heini nahm die Rute<br />
hoch, schloss die Rolle und setzte den Anhieb. Straff ging die Schnur in die Mitte<br />
des Teiches. Im Nu k<strong>am</strong>en die anderen Angler dazu und gaben Heini<br />
fachmännischen Rat. Der Drill sah wirklich gut aus, weil der Deckel auf Zug<br />
nach rechts und links durch das Wasser schoss. Als sich der „Fisch“ dem Ufer<br />
näherte, schrie Heini nach Kescher und Gaff. Es dauerte nicht mehr lange, bis er<br />
erkennen musste, dass er keinen kapitalen Fisch, sondern einen großen<br />
Topfdeckel gefangen hatte. Alle Umstehenden brachen in schallendes Gelächter<br />
aus. Danach war Heini sehr viel zurückhaltender, wenn das Gespräch auf<br />
kapitale Fänge k<strong>am</strong>.<br />
erzählt von Klaus-Dieter Bauer und<br />
Werner Meißner<br />
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