Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - BMELV
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Vorwort<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
die Dynamik unserer landwirtschaftlichen Produktion<br />
hat uns <strong>in</strong> den letzten 50 Jahren e<strong>in</strong>en erheblichen<br />
Wohlstand gebracht. E<strong>in</strong>e wichtige Basis<br />
für diese Entwicklung ist bis heute die Vielfalt<br />
der natürlichen Lebensgrundlagen – die Agrobiodiversität.<br />
Dazu gehört der Schutz tiergenetischer<br />
<strong>Ressourcen</strong> und deren Fortentwicklung. Es ist e<strong>in</strong><br />
Gebot der Generationengerechtigkeit, diese Lebensgrundlagen<br />
auch für die Zukunft zu erhalten.<br />
Das vorliegende Nationale Fachprogramm zur Erhaltung<br />
und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer<br />
<strong>Ressourcen</strong> behandelt die speziellen Belange der<br />
Er haltung und nachhaltigen Nutzung unserer landwirtschaftlichen<br />
Nutztiere. Das Fachprogramm ist<br />
dabei Teil der weltweiten Bemühungen zur Erhaltung<br />
dieses natürlichen „Rohstoffs“. In <strong>Deutschland</strong><br />
gibt es e<strong>in</strong>e große Vielfalt unterschiedlicher Nutztierrassen<br />
vom Pferd bis zum Kan<strong>in</strong>chen. Insgesamt<br />
setzt sich der Genpool von Tieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />
die dem Tierzuchtrecht unterliegen, heute aus fast<br />
300 Tierrassen zusammen, darunter 63 e<strong>in</strong>heimische<br />
Rassen. So manche dieser Tierarten gelten als<br />
gefährdet.<br />
Die Erhaltung all dieser Rassen leistet e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Beitrag zur Zukunftsvorsorge: Denn jede Tierrasse<br />
sichert e<strong>in</strong>e Vielzahl von genetischen Eigenschaften<br />
und erhält die Bandbreite des Genpools.<br />
So lässt sich Tierzucht angemessen auf künftige<br />
Änderungen der Verbraucherwünsche, moderne<br />
Haltungsbed<strong>in</strong>gungen und neue Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />
anpassen. Nicht zuletzt kann auf diese Weise<br />
besser reagiert werden auf die besonderen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
von Standorten mit schwierigen geographischen<br />
Verhältnissen, ger<strong>in</strong>ger entwickelten Regionen<br />
oder klimatisch benachteiligten ländlichen<br />
Räumen.<br />
Mit dem „Nationalen Fachprogramm“ steht der<br />
politische Rahmen bereit, auf dessen Grundlage<br />
Nutzer, Züchter, Züchtervere<strong>in</strong>igungen, Wissenschaftler,<br />
Politiker und Verwaltungsfachleute<br />
ihren Beitrag leisten, und ihrer geme<strong>in</strong>samen Verantwortung<br />
für die Zukunft im Bereich der Agrobiodiversität<br />
gerecht werden können.<br />
Horst Seehofer<br />
Bundesm<strong>in</strong>ister für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz