Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - BMELV
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Die <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> vorhandenen Kryokonserven s<strong>in</strong>d<br />
bisher mehr oder weniger systematisch von öffentlichen<br />
und privaten Stellen gewonnen und e<strong>in</strong>gelagert<br />
worden. So gibt es seit längerer Zeit e<strong>in</strong>e Lagerung<br />
durch das Land Bayern <strong>in</strong> erheblichem Umfang (siehe<br />
Tabelle 16).<br />
Bei Betrachtung der vom IBV gesammelten Daten<br />
zur Kryokonservierung stellt sich bei bundesweiter<br />
Betrachtung e<strong>in</strong> weniger günstiges Bild dar (Anhangstabelle<br />
5.1.3). Danach befassen sich 20 verschiedene<br />
Institutionen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> mit der Kryokonservierung<br />
von Samen, jedoch fehlen bei der großen Mehrzahl<br />
der angegebenen Programme die wichtigsten<br />
Angaben, nämlich die Zahl der Samenportionen für<br />
jeden e<strong>in</strong>zelnen Vater, oft sogar dessen Identifi kation<br />
und Abstammung. Auch muss für jede beteiligte<br />
Institution geklärt se<strong>in</strong>, welche Funktion sie <strong>in</strong> welchem<br />
Erhaltungsprogramm e<strong>in</strong>nimmt, wer und zu<br />
welchen Bed<strong>in</strong>gungen Zugriffsmöglichkeiten zu den<br />
von ihr aufbewahrten Samenportionen oder Embryonen<br />
besitzt und ob diese <strong>in</strong> neue Gesamtkonzepte zur<br />
Konservierung tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden können. Von e<strong>in</strong>em nationalen Kryokonservierungsprogramm<br />
kann daher derzeit nicht gesprochen<br />
werden.<br />
4.2.2. Nationale Kryoreserve<br />
(Kryobank)<br />
Aus der Anhangstabelle 5.1.3 geht hervor, dass von<br />
e<strong>in</strong>em systematischen Kryokonservierungsprogramm<br />
(mit Ausnahme Bayerns) oder auch nur e<strong>in</strong>er aussagefähigen<br />
Dokumentation vorhandener E<strong>in</strong>lagerungen<br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nicht gesprochen werden kann. Viel-<br />
Braune Bergschafe<br />
Entnahme e<strong>in</strong>er Gewebeprobe<br />
mehr handelt es sich bei den vorliegenden Zahlen um<br />
vom IBV gewonnene Umfrageergebnisse, die jedoch<br />
ke<strong>in</strong>e bundesweit umfassende Dokumentation darstellen.<br />
Vordr<strong>in</strong>glich ist e<strong>in</strong>e systematische Komplettierung<br />
von Kryokonserven für alle Rassen ab e<strong>in</strong>em<br />
bestimmten Gefährdungsgrad.<br />
Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d folgende unverzichtbaren M<strong>in</strong>destanforderungen<br />
an e<strong>in</strong>e züchterisch nutzbare Kryokonserve<br />
zu stellen:<br />
ó Genaue Rassenbezeichnung (ggf. spezifi sche<br />
Subpopulationen);<br />
ó Anzahl enthaltener Vatertiere (bei Samenportionen)<br />
und <strong>in</strong>dividuelle Kennzeichnung e<strong>in</strong>gefrorener<br />
Embryonen mit Abstammung über drei Generationen;<br />
ó Anzahl verfügbarer Samenportionen je Vatertier<br />
(bzw. Embryonen je Muttertier) mit Qualitätsangaben<br />
wie Konfektionierung, Veter<strong>in</strong>ärstatus<br />
(enthaltene Krankheitskeime) und Wiederauf -<br />
tau risiken;<br />
ó Gew<strong>in</strong>nungsort (Station, Labor), -datum und<br />
Lagerungsorte (m<strong>in</strong>destens zwei) der Kryokonserve;<br />
ó E<strong>in</strong>heitliche Angaben über die Eigentums- und<br />
Nutzungsrechte an der Kryokonserve.<br />
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