17.07.2015 Aufrufe

Professorinnen an der Universität Bonn - ArtOfVision

Professorinnen an der Universität Bonn - ArtOfVision

Professorinnen an der Universität Bonn - ArtOfVision

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Meine Forschungsinteressen unterscheidensich nicht wesentlich von denen meinermännlichen Kollegen. Ich interessiere michfür Fragen zum Arbeitsmarkt und für Zusammenhängezwischen diesem und <strong>an</strong><strong>der</strong>enMärkten. Ich habe jüngst gemeinsam miteinem israelischen Koautor untersucht, inwieweitAbläufe auf dem Arbeitsmarkt denUnternehmenswert beeinflussen können.Diese Untersuchung basiert auf einem formalenModell und liefert klare empirischeAussagen.Tradiertes zu hinterfragen undbei <strong>der</strong> Suche nach Antwortenneue Methoden <strong>an</strong>wenden zukönnen begeisterte mich damalswie heute.Kin<strong>der</strong>betreuung ausgehen, zurückzuführensind, und diese Zusammenhänge zu qu<strong>an</strong>tifizieren.Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit giltdabei dem gesamten Arbeitsvolumen vonFrauen, das sich aus <strong>der</strong> Beteiligung am Arbeitslebenund den geleisteten Arbeitsstundenergibt.In einem empirischen Teil werdendie Fakten mit Hilfe des Mikrozensusfür die Bundesrepublik und des SozioökonomischenP<strong>an</strong>els umf<strong>an</strong>greich dokumentiertund statistisch ausgewertet. Demschließen sich computergestützte Politikexperimente<strong>an</strong>, die im Rahmen eines dynamischenallgemeinen Gleichgewichtsmodellsmit überlappenden Generationen erfolgenund geeignet sind, den Beitrag einzelnerKomponenten zur Erklärung <strong>der</strong> Beobachtungenzu qu<strong>an</strong>tifizieren.Repräsentative Arbeiten„Women’s Hours of Market Work in Germ<strong>an</strong>y,“in Labour Supply <strong>an</strong>d Incentives toWork in Europe,” R. Gomez-Salvador et al.(Hrsg.), Northampton, MA: Edwar Elgar Publishing,2005.“Labor <strong>an</strong>d the Market Value of the Firm,”CEPR Discussion Paper 4184 (mit Er<strong>an</strong>Yashiv), 2004.Dr.Eva GeulenProfessorin für Neuere Deutsche LiteraturwissenschaftOb es einen Unterschiedgibt zwischen ‚intrinsischen’und von ‚außenbeeinflussten’ Berufsentscheidungen,habe ich mich oft, m<strong>an</strong>chmalauch gequält, gefragt. Als ältestes Kind einesHochschullehrers <strong>der</strong>selben Fachrichtungbleibt einem das nicht erspart, zumal <strong>der</strong> väterlicheHochschullehrer <strong>der</strong> Entscheidungseiner Tochter für ein Germ<strong>an</strong>istikstudiumkeinesfalls vorbehaltlos gegenüberst<strong>an</strong>d,Enttäuschungen befürchtete, seinen Segen(und sein Geld) folglich nicht ohne Wi<strong>der</strong>willenund Sorge gab.Ich hatte das Glück, in den ersten FreiburgerSemestern bei Ute Guzzoni <strong>an</strong> einemSeminar über Adorno teilzunehmen, überden ich damals die erste Hausarbeit schriebund <strong>der</strong> mich bis heute nicht losgelassen hat.Guzzonis unaufgeregte Souveränität, ihreFähigkeit, selbst in einem Massenseminarvon 150 Leuten ein wirklich gutes ArbeitsundDiskussionsklima zu entwickeln sowie ihrunbezweifelbares Engagement in <strong>der</strong> Sache,haben mich damals sehr beeindruckt.Doch schon im zweiten Semester kam<strong>der</strong> Wechsel in die USA. Es hatte sich dieGelegenheit ergeben, als Au-pair-Mädchenzu arbeiten. Die Mutter des mir <strong>an</strong>vertrautenBübchens schrieb am Germ<strong>an</strong> Department<strong>der</strong> Johns Hopkins University ihreDissertation über Thomas M<strong>an</strong>n; ihr M<strong>an</strong>narbeitete in einem Forschungslabor, und siebrauchte zur Fertigstellung einen Babysitterfür fünf Stunden pro Tag für ihren Sohn.Das war meine erste Konfrontation mit einerDoppel<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ung.Der Kontakt zur nachbarschaftlich gelegenenJohns Hopkins University ergab sichbald, und ich bekam die Ch<strong>an</strong>ce, meinenamerik<strong>an</strong>ischen MA zu machen. Es folgte diePromotion, es folgte ein Postdoktor<strong>an</strong>denstipendium,es folgten verschiedene Stellen,viele Umzüge und schließlich auch inNew York ein Kind. Als <strong>der</strong> Ruf nach <strong>Bonn</strong>kam, hatte ich exakt zw<strong>an</strong>zig Jahre und damitdie Hälfte meines Lebens in den USA, allerdings<strong>an</strong> keinem Ort mehr als sechs Jahreverbracht. Die relativ häufigen Wechsel, einschließlichdes jüngsten, habe ich stets nurpositiv als Zuwachs <strong>an</strong> Erfahrungen undMöglichkeiten empfunden.Meine erste Stelle <strong>an</strong> einem Mo<strong>der</strong>n L<strong>an</strong>guageDepartment <strong>der</strong> University of Rochesterfiel in die Zeit <strong>der</strong> großen Umbrüche in<strong>der</strong> feministischen Forschung. Judith Butler’sGen<strong>der</strong> Trouble war soeben erschienen;heftig wurde um Essentialismus und Kon-Mein laufendes Projekt „Arbeitsmarkt- undFertilitätsverhalten von Frauen in Deutschl<strong>an</strong>d:Die Rolle fin<strong>an</strong>zieller Anreize“, dasdurch die DFG geför<strong>der</strong>t wird, bildet eineAusnahme. Ausg<strong>an</strong>gspunkt dieser Arbeit istdie empirische Beobachtung, dass im internationalenVergleich Frauen in Deutschl<strong>an</strong>dwenig am Arbeitsleben partizipieren undauch wenige Kin<strong>der</strong> haben. Ziel des Projektsist es, zu untersuchen, inwieweit dieses Verhaltenvon Frauen in Deutschl<strong>an</strong>d auf wirtschaftlicheAnreize, die vom Steuer system,staatlichen Tr<strong>an</strong>sferleistungen, den Rege-14 lungen zur Elternzeit o<strong>der</strong> den Kosten <strong>der</strong>struktivismus gestritten. Kaja Silverm<strong>an</strong>15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!