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Professorinnen an der Universität Bonn - ArtOfVision

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ForschungsschwerpunkteZelladhäsionsmolekül-vermittelteSignaltr<strong>an</strong>sduktion im NervensystemDie Entwicklung des Nervensystems beruhtauf einer koordinierten Abfolge morphoregulatorischerProzesse wie neuraler Induktion,Zellw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung, Zellproliferationund -differenzierung, axonalem und dendritischemWachstum sowie Synapsenbildung,d.h. Verschaltung <strong>der</strong> Nervenzellenunterein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Die ZelladhäsionsmoleküleL1 und NCAM, Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> so gen<strong>an</strong>ntenImmunglobulin-Superfamile, sind <strong>an</strong>verschiedenen dieser Entwicklungsvorgängebeteiligt, spielen aber auch im adultenGehirn bei Zellmigration, synaptischer Plastizitätund Gedächtnisbildung eine Rolle.Die Bedeutung dieser Glykoproteine fürdie Funktionsfähigkeit des Gehirns wirddar<strong>an</strong> deutlich, dass Mutationen von L1 bzw.NCAM mit Erkr<strong>an</strong>kungen wie Schizophrenieo<strong>der</strong> Hydrocephalus assoziiert sind.In einem <strong>der</strong> Forschungsschwerpunkte meinerArbeitsgruppe <strong>an</strong>alysieren wir auf molekularerEbene, wie diese Zelladhäsionsmolekülefunktionieren und in Wechselwirkungmit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Glykoproteinen und Membr<strong>an</strong>lipiden<strong>der</strong> Zelloberfläche Signale aus demExtrazellulärraum <strong>an</strong> die Zelle bzw. Signaleaus dem Intrazellulärraum <strong>an</strong> die Umgebung,d.h. <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Zellen o<strong>der</strong> Moleküle desExtrazellulärraums weitergeben.Abb: wt L1Zur Untersuchung <strong>der</strong> intrazellulären Signalwege,die von <strong>der</strong> Zelloberfläche bis in denZellkern o<strong>der</strong> zum Zytoskelett hin erfolgenkönnen, werden gegenwärtig vor allemUntersuchungen durchgeführt, in <strong>der</strong> dieSchon früh war ich eher <strong>an</strong> naturwissenschaftlichenFunktionen bestimmter phosphorylierbarerAminosäuren <strong>der</strong> cytosolischen Domänen Die für diese in vitro Untersuchungen eingesetztenFragestellungenIn diesem Projekt werden zum einen u.a. von L1 und NCAM <strong>an</strong>alysiert werden. DazuNeuroblastomzellen haben deninteressiert.70 mittels immun(bio)chemischer und mas-werden diese Aminosäuren mit molekular-Vorteil, dass sie leicht zu kultivieren sind.New South Wales (UNSW) Sydney,71senspektrometrischer Methoden Untersuchungenzur Strukturaufklärung <strong>an</strong> isoliertenMolekülen durchgeführt. In den verg<strong>an</strong>genenca. 12 Jahren haben wir uns in ersterLinie für Struktur und Funktion <strong>der</strong> Kohlenhydratedieser Glykoproteine interessiert,die aufgrund ihrer Lokalisation auf <strong>der</strong>Zelloberfläche für primäre Kontakte einerZelle mit ihrer Umgebung prädestiniert sind.Wir konnten zeigen, dass bestimmte Kohlenhydratez. B. die Assoziation zwischenL1 und NCAM vermitteln können sowie fürbestimmte Signaltr<strong>an</strong>sduktions-mech<strong>an</strong>ismeneine Rolle spielen.Abb: L1 S1181LMutation <strong>der</strong> Aminosäure Serin-1181 zu Leucin (L1S1181L) in <strong>der</strong> cytoplasmatischen Domäne vonL1 verursacht beschleunigtes Neuritenwachstum von Neuroblastomzellen und verstärkte Endocytosevon L1 (grüne Punkte) im Vergleich zu Wildtyp-L1 (wtL1). ( Dissertation von Martina Schultheis)biologischen Methoden gegen nicht-phosporylierbareAminosäuren ausgetauscht o<strong>der</strong>durch solche ersetzt, die eine Dauerphosphorylierungnachahmen. Die Wirkungendieser Mutationen werden nach Tr<strong>an</strong>sfektionvon Neuroblastomzellen mit <strong>der</strong> cDNA<strong>der</strong> L1- o<strong>der</strong> NCAM-Mut<strong>an</strong>ten in Zellkulturuntersucht. Wir konnten u.a. mit konfokalerLasermokroskopie (s. Abb.) zeigen, dassbestimmte Aminosäuren <strong>an</strong> Signalweiterleitungenbeteiligt sind, die für das Wachstumvon Neuriten – d.h. Axonen und Dendriten–, für Zellw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> damit zusammenhängendenEndocytose <strong>der</strong> Zelladhäsionsmoleküleund evtl. auch <strong>der</strong> Ubiquitinylierungvon Bedeutung sind. Ubiquitinylierungist ein Vorg<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> zum Abbau<strong>der</strong> Proteine führt o<strong>der</strong> den intrazelluläreTr<strong>an</strong>sport zu bestimmten Zellkompartimentendirigieren k<strong>an</strong>n.Allerdings stammen sie von einem Tumor ausRattenhirn ab, so dass es fraglich ist, ob dieErgebnisse, die wir mit diesen Zellen erzielthaben, auf normale Nervenzellen übertragenwerden können. Daher werden wir inKürze unsere Untersuchungen <strong>an</strong> primärenkortikalen Neuronen von NCAM- o<strong>der</strong>L1-knockout Mäusen fortsetzen, die mit<strong>der</strong> cDNA von bestimmten NCAM- o<strong>der</strong>L1-Mut<strong>an</strong>ten tr<strong>an</strong>sfiziert werden sollen. PrimäreNeuronen, d.h. nicht mehr proliferierende,ausdifferenzierte Zellen in nennenswertemUmf<strong>an</strong>g mit cDNA zu tr<strong>an</strong>sfizieren,war bis vor kurzem praktisch nicht möglich.Wir wollen ein neueres Verfahren <strong>an</strong>wenden,das kombiniert mit einem speziellenZelltrennverfahren die hoch<strong>an</strong>gereicherteGewinnung <strong>der</strong> tr<strong>an</strong>sfizierten Zellen erlaubt.Letztendlich ist gepl<strong>an</strong>t, mit Mut<strong>an</strong>ten, diein diesem ex vivo System eine signifik<strong>an</strong>teBeeinflussung <strong>der</strong> zu untersuchenden Parameterzeigen, tr<strong>an</strong>sgene Mäuse auf <strong>der</strong> Basis<strong>der</strong> NCAM- bzw. L1-defizienten Mäuse herzustellen.Die Analyse <strong>der</strong> Auswirkungendieser Mutationen unter in vivo Bedingungensollte dazu beitragen, die Funktion dieserZelladhäsionsmoleküle unter physiologischenBedingungen und ihre Bedeutung fürpathologischen Verän<strong>der</strong>ungen besser zuverstehen.Dr.Heide SchnablProfessorin für Bot<strong>an</strong>ikon 1962–1967 Studium <strong>der</strong> Lebensmittelchemie<strong>an</strong> <strong>der</strong> UniversitätMünchen1967–1969 Industrietätigkeit alsLebensmittelchemikerin1969–1971 Wissenschaftliche Mitarbeiterinam Institut für Lebensmittelchemie <strong>an</strong> <strong>der</strong>TU München1971 Promotion <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU München im FachMikrobiologie zum Thema: Proteinbildungund Stoffwechselprodukte einiger Pseudomonacaaus Alk<strong>an</strong>en1971–1976 Wissenschaftliche Assistentin amInstitut für Bot<strong>an</strong>ik <strong>der</strong> TU Münchenab 1977 Wissenschaftliche Mitarbeiterin amInstitut für Bot<strong>an</strong>ik <strong>der</strong> TU München1977 Forschungsaufenthalt am Pl<strong>an</strong>t ResearchLaboratory, East L<strong>an</strong>sing, Michig<strong>an</strong>,USA1979 Forschungsaufenthalt am Departmentof Biological Sciences, St<strong>an</strong>ford University,St<strong>an</strong>ford, USA1979–1981 Forschungsaufenthalte <strong>an</strong> <strong>der</strong>KFA Jülich1982 Habilitation <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU München (imFach Bot<strong>an</strong>ik)1984 Ernennung zur Privatdozentin1986 Ruf als Universitätsprofessorin auf denC4-Lehrstuhl für L<strong>an</strong>dwirtschaftliche Bot<strong>an</strong>ik<strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität <strong>Bonn</strong>1995 / 96 Gastprofessur <strong>an</strong> <strong>der</strong> University of

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