berichte der int. eurythmie-fachtagung 2011 - Goetheanum
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Die Dynamik zwischen Zentrum und Peripherie wurde durch die Arbeit mit den Meditationen<br />
„Schau in Dich/Schau um Dich”, „In mir ist Gott/Ich bin in Gott” (für die Eurythmie in<br />
verschiedener Weise adaptiert) und „Licht strömt aufwärts/Schwere lastet abwärts” vertieft.<br />
Durch diese Meditationen belebten wir unsere <strong>int</strong>uitive Fähigkeit, die uns zur richtigen<br />
Wahl von Übungen für den Patienten sowie zu richtiger Interpretation eines Kunstwerkes<br />
führte. „Andacht zum Kleinen” (GA 317), die Dienerin <strong>der</strong> Intuition, wurde durch<br />
die diagnostische Beobachtung des dreiteiligen Schreitens geübt, wie es Rudolf Steiner<br />
am Anfang <strong>der</strong> Heil<strong>eurythmie</strong> empfohlen hat.<br />
Wir stimmten unser Instrument noch weiter durch die Imagination, dass wir von <strong>der</strong> Umgebung<br />
des Jerusalemer Tempels durch die äußeren und inneren Räume bis in das Allerheiligste<br />
schreiten, was nur dem bereinigten Hohen Priester am Versöhnungstag erlaubt<br />
wurde. Das Bewusstsein vom Ansatz unserer Gebärden in dem Zwischenraum in <strong>der</strong><br />
Brustgegend, <strong>der</strong> frei ist vom Einfluss Luzifers und Ahrimans und wo hinein <strong>der</strong> Zauberhauch<br />
Jahves geht (GA158), gibt uns ein Gefühl für das therapeutische Potential <strong>der</strong> Eurythmie.<br />
In Anbetracht <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> Übung „Licht strömt aufwärts/Schwere lastet abwärts”,<br />
die den Geheimschüler erst zum Erleben seines Knochenmarks führt und von dort in die<br />
geistige Welt hinein (GA 233a), drehten wir die Reihenfolge um und gingen vom Üben<br />
<strong>der</strong> kosmischen Qualität <strong>der</strong> Töne über in das Üben <strong>der</strong> inneren Qualität <strong>der</strong> Intervalle.<br />
Wir traten mit <strong>der</strong> Außenwelt wie<strong>der</strong> in Verbindung durch die Vokal-Konkordanzen, indem<br />
wir durch die ganze Tonleiter jeweils zwischen Intervall und Vokal über die Schwelle<br />
schritten.<br />
Die Verbindung mit <strong>der</strong> Außenwelt wurde verstärkt durch die Einführung <strong>der</strong> Konsonanten-Konkordanzen,<br />
die teils von Rudolf Steiner und teils von Lea van <strong>der</strong> Pals stammen.<br />
Die Reihenfolge Ton-Interval-Vokal-Konsonant wurde von Lea van <strong>der</strong> Pals für Hautkrankheiten<br />
vorgeschlagen, da unsere Haut das Organ ist, das zwischen Innen- und Außenwelt<br />
vermittelt („Ton-Heil<strong>eurythmie</strong>”, Lea van <strong>der</strong> Pals und Annemarie Bäschlin).<br />
Wenn wir die entsprechende Tierkreisgebärde zu dieser Reihenfolge am Anfang (gemäß<br />
Tonleiter) und Ende (gemäß Konsonant) hinzufügen, bekommen wir eine geraffte Übung<br />
eines großen Teiles <strong>der</strong> eurythmischen Elemente, die nach Rudolf Steiner vom Heileurythmisten<br />
nicht weniger als vom Bühnenkunst-Eurythmisten gekannt und beherrscht<br />
werden sollten.<br />
Wir haben mit <strong>der</strong> bereinigenden Bewegungsmeditation „Hallelujah” abgeschlossen, die<br />
selbst schon eine therapeutische Wirkung entfaltet, denn die ganze Eurythmie war von<br />
Anfang an nicht nur als Tanz gedacht, son<strong>der</strong>n auch um „kranken Menschen zu helfen”<br />
(GA 277a).<br />
Jan Ranck (IL)<br />
Gruppe 12<br />
Die Welt <strong>der</strong> Drei im Menschen<br />
1. Tag – Eurythmie als Bühnenkunst<br />
Teilnehmerbericht<br />
Werner Barfod führte uns auf künstlerischem Gebiet in diese Thematik hinein.<br />
Wir begannen mit <strong>der</strong> IAO-Übung zum Ergreifen <strong>der</strong> Gestalt, gehalten von <strong>der</strong> Lichtsäule,<br />
die vor mir entstehen kann zwischen Ballenpunkt und Stirnpunkt. Wir bildeten die Auf-<br />
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