DER BIEBRICHER - Frank Hennig

FRANK HENNIG
Ortsbeirat Biebrich konstituiert sich –
Kuno Hahn wieder Ortsvorsteher
Die Wahl ist gelaufen – die normale Arbeit im
Biebricher Stadtteilparlament kann also wieder
beginnen. Und diese Arbeit ist meist wesentlich
unspektakulärer und unaufgeregter,
wie man zu Wahlkampfzeiten manchmal den
Eindruck haben kann. So war es auch schon
gleich bei der konstituierenden Sitzung am
21. April. Einer alten Biebricher Parlamentstradition
folgend schlug die diesmal knapp unterlegene
CDU-Fraktion ohne weitere Diskussion
den SPD-Spitzenkandidaten Kuno Hahn
zur Wahl als neuen Biebricher Ortsvorsteher
vor. Für Hahn kein ungewohntes Amt, musste
er doch lediglich eine Legislaturperiode in die
zweite Reihe zurücktreten, nachdem er das
Amt zuvor schon viele Jahre inne hatte. Erster
Gratulant war Hahns Vorgänger als Ortsvorsteher,
Wolfgang Gores (CDU), der sein
errungenes Ortsbeiratsmandat nicht wieder
annahm und somit nach 14 Jahren aus dem
Ortsbeirat ausschied. Er will sich künftig in seiner
Eigenschaft als Stadtverordneter verstärkt
in der Stadtpolitik engagieren. Er wünschte
dem Gremium und seinem Nachfolger, sie
mögen auch in Zukunft weise Entschlüsse
zum Wohle Biebrichs treffen. Die offi zielle
Verabschiedung Gores’ soll in der nächsten
Ortsbeiratssitzung erfolgen.
In einer Art „kleinen Regierungserklärung“
kündigte Hahn viel Arbeit für das Gremium
an. Man müsse sich verstärkt mit Verkehrsproblemen,
zunehmenden Lärm- und Umweltbelastungen,
diversen Bauprojekten und nicht
zuletzt mit Problemen bei der Geschäfts- und
Gewerbeansiedlung befassen. Insgesamt
würden „außerordentliche Anstrengungen“
in den kommenden fünf Jahren von den Parlamentariern
erwartet.
Gemäß der schon erwähnten Biebricher Parlamentstradition
geht das Stellvertreteramt in
der Regel an die Partei mit dem zweitbesten
Ergebnis, was in diesem Fall die CDU wäre.
Doch dies wollte die Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN – die neuerdings mit drei statt
nur mit zwei Mandatsträgern im Ortsbeirat
Biebrich vertreten sind – nicht so einfach hinnehmen.
Sie beantragten daher die Zahl der
Stellvertreter von bisher einem auf zwei zu
erhöhen, um auf diesem Wege selbst auch
einen Stellvertreter-Posten zu erhalten. Dieser
Antrag wurde jedoch mehrheitlich von den
anderen Fraktionen abgewiesen. Neben der
von der SPD vorgeschlagenen Renate Kienast-
Dittrich (CDU) gingen daher auch die GRÜNEN
mit einer eigenen Kandidatin, der erstmals
im Ortsbeirat vertretenen Dorothée Andes-
Müller, in den Wahlgang. Es war jedoch keine
Überraschung, dass Renate Kienast-Dittrich
mit deutlicher Mehrheit zur neuen stellvertretenden
Ortsvorsteherin von Biebrich gewählt
wurde.
Zu weiteren Tagesordnungspunkten wie
Sanierung der Freiherr-vom-Stein-Schule,
Lärmschutz A 643 und Schiersteiner Brücke,
Zollamt/Zollspeicher sowie Ausbau der Glarusstraße
fasste der Ortsbeirat sogenannte
Berichtsanträge, in denen der Magistrat um
zeitnahe Auskunft zu den jeweiligen Projekten
und Planungsständen gebeten wurde.
Mitglieder zur konstituierenden
Sitzung des Biebricher Ortsbeirates
Sozialdemokratische Partei Deutschlands,
SPD:
Kuno Hahn, Helmut Fritz,
Volker Kraushaar, Ursula Vogt,
Peter Skubella, Gustav Gerich
Christlich Demokratische Union
Deutschlands, CDU:
Hans-Josef Ramberger,
Renate Kienast-Dittrich,
Erhard Stahl, Kiriacos Karipidis,
Ulrich Weinerth, Markus Rößler
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, GRÜNE:
Heike Denne, Jörg Wilhelm,
Dorothée Andes-Müller
Freie Demokratische Partei, FDP:
Hannelore Milch
DIE REPUBLIKANER, REP:
Hermann Höhn
(fhg)
Im Vordergrund
Ortsvorsteher Kuno
Hahn mit seiner
Stellvertreterin Renate
Kienast-Dittrich. Hinter
ihnen von links: Ulrich
Weinerth, Kiriacos Karipidis,
Markus Rößler,
Erhard Stahl, Hans-
Josef Ramberger, Volker
Kraushaar, Ursula Vogt,
Jörg Wilhelm, Dorothée
Andes-Müller, Helmut
Fritz, Hannelore Milch
und Gustav Gerich.
Krankheitsbedingt fehlten
zur konstituierenden
Sitzung Peter Skubella
und Heike Denne.
Hermann Höhn entzog
sich – wie immer – dem
Fototermin.
DER BIEBRICHER / MAI 2011 9