PolitikÖkonomieÖkologieHandwerkszeugKulturS08 Grundlagen der politischen Ökonomie IProf. Dr. Peter HerrmannDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B6Sowohl in der Krisenanalyse der vergangenen Jahre alsauch in der allgemeinen Diskussion und Darstellung vonwirtschaftspolitischen Fragen finden sich oft zwei grundlegendeFehlannahmen:• Vorgeschlagen wird ein Wirtschaftsverständnis, beidem weitgehend ausgeblendet wird, dass es sich uminhärent soziale Verhältnisse handelt.• Vorgeschlagen wird, dass es sich um nichtpolitischeVerhältnisse handelt, bei denen es um reine Sachkonstellationenhandelt – im Extrem können diese inAlgorithmen gefasst werden.Oft wendet sich gerade die linke Diskussion gegen solchePositionen, ohne die tatsächlichen Konzeptionen in Rechnungzu stellen. Das Seminar will mit der DarstellungKlassischer, Marxistischer und Keynesianistischer Konzeptezumindest die Grundbegriffe aufbereiten und damitauch Alternativen der Wirtschaftspolitik systematischerverstehbar machen.Themen:• Klassische Politische Ökonomie – Die Rechtfertigungdes Nationalismus• Keynes – Modernisierung der Nationalökonomie vordem Hintergrund der Neuordnung der Welt• Marx – Proletarier aller Länder – (wie) könnt ihr eucheinigen?Im Zusammenhang mit diesen Grundverständnissen werdenauch weitere Konzepte (etwa Finanzialisierung, Lange Wellenetc.) aufgearbeitet.S08 Grundlagen der politischen Ökonomie IIProf. Dr. Peter HerrmannFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B6Teil 2, Text s.o.S08 Grundlagen der politischen Ökonomie IIIProf. Dr. Peter HerrmannSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B6Teil 3, Text s.o.S09 Klima, COPs und Kohle - ISystemwandel statt KlimawandelBernd Liefke, Stephan Kettner, Dorothee HäußermannDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 K1„Die beste Klimaschutzmaßnahme ist der Kampf für sozialeGerechtigkeit“ (Naomi Klein)Der bevorstehende Klimagipfel in Paris Ende 2<strong>01</strong>5 wecktbei einigen wieder Hoffnungen, dass durch erfolgreiche UN-Verhandlungen die Erderwärmung doch noch so begrenztwerden kann, dass sie zumindest für den Großteil dermenschlichen Zivilisation erträglich bleibt. Andere setzennur noch auf eine weltweite soziale Bewegung und zivilenUngehorsam. Angesichts der bevorstehenden Massenaktionim rheinischen Braunkohlerevier (14. bis 16. August) fragenund diskutieren wir: Wo entwickelt sich Widerstand gegenden jetzigen Umgang mit dem drohenden Klimakollapsund wo werden Alternativen auf den Weg gebracht? Wielässt sich eine klimaverträgliche, sozial gerechte nicht demWachstumszwang unterworfene Wirtschaftsweise skizzieren?Am ersten Seminartag wird folgendes Thema behandelt:Klimagerechtigkeit hierzulande: Energiearmut, Arbeitsplätzeund die heilige Kuh des Wirtschaftsprinzips....S09 Klima, COPs und Kohle – IISystemwandel statt KlimawandelBernd Liefke, Stephan Kettner, Dorothee HäußermannFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 K1Am zweiten Seminartag geht es um Klimagerechtigkeitglobal: Mit Gästen aus dem globalen Süden, u. a. mit Vertreter_innender Yasunidos, Ecuador (angefragt) und JensSchanze, Filmemacher u. a. von „La Buena Vida – Das guteLeben“ über Zwangsumsiedlungen von Indigenen wegender Kohletagebaue in KolumbienS09 Klima, COPs und Kohle - IIISystemwandel statt KlimawandelBernd Liefke, Stephan Kettner, Dorothee HäußermannSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 K1Am dritten Seminartag wird gefragt: Was tun? Klima, Kohleund COP30Sommerakademie 2<strong>01</strong>5 Marburg
S10 Politisches Straßentheater IAnita Bertolami, Shiva GringsDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B1Am ersten Tag geht es darum, Themen durch einen anderenBlickwinkel zu betrachten: Durch das Experimentieren mitgrotesken Körperformen, wollen wir das Groteske im Alltagvergrößern. In Kombination mit einfachen Bewegungenerforschen wir die vielen Spielmöglichkeiten, die dieseFormen uns geben.S10 Politisches Straßentheater IIAnita Bertolami, Shiva GringsFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B1Am zweiten Tag stellen wir „Verstecktes Theater „nach AugustoBoal vor. Wir üben die Möglichkeiten, durch TheaterThemen ans Licht zu bringen ohne dass die Menschenmerken, dass sie Teil einer Aufführung sind. So werden Diskussionenangeregt, ohne dass je aufgedeckt wird, dass dieSzene inszeniert war.S10 Politisches Straßentheater IIIAnita Bertolami, Shiva GringsSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 B1Am dritten Tag erforschen wir, wie man einen Auftritt plantund durchführt. Wo sind die geeigneten Orte, wie kommtman am besten an und wohin gehen wir? Für diesen drittenTag, benutzen wir alle die Spielmöglichkeiten von den erstenbeiden Tagen.S11 Was können Bewegungen bewegen– und mit wem? IHugo BraunDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 C2Tatsächlich können soziale Bewegungen etwas bewegen.Nach einem Jahrzehnt intensiver Kampagnenarbeit war dieAttac-Gründungsforderung auf der Agenda von Parlamentenund Regierungen und selbst von supranationalen Organisationenwie der EU. Die Attac-Geschichte begann mitder Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer („TobinTax“), die lange umstritten, immer wieder diskutiert, heuteauf den Tagesordnungen von Parlamenten und Regierungender europäischen Union steht.Im ersten Teil des Seminars geht es vor allem darum, wiediese Gründungsforderung von Attac zum finanzmarktkritischenKristallisationspunkt der sozialen Bewegungenwurde. Ausgehend von einem aufrüttelnden Leitartikel inder Le Monde Diplomatique von Ignatio Ramonet wurde dieFrage nach einer mobilisierenden gemeinsamen Forderungin den Mittelpunkt gestellt – die Geburtsstunde von Attac.S11 Was können Bewegungen bewegen –und mit wem? IIHugo Braun, Thanos Contargyris, Thomas Eberhardt-Köster,Hermann MahlerFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 C2Heute kann man in Europa und in Lateinamerika feststellen,dass sich Forderungen der sozialen Bewegungen in Parteiundsogar in Regierungsprogrammen wiederfinden. So sinddie Linksregierungen in Ecuador und in Bolivien stolz darauf,ihre Wahlerfolge mit den <strong>Programm</strong>vorstellungen undder Unterstützung der Zivilgesellschaft errungen zu haben.Aus der Sicht der sozialen Bewegungen bedeutet dies nichtimmer eine konfliktfreie und schon gar nicht vollständigeUmsetzung ihrer Vorstellungen.In Europa finden sich zum Beispiel Kernforderungen vonAttac zur Finanzmarktregulierung und Umverteilung wieKonzernbesteuerung und eine Vermögensabgabe in denParteiprogrammen von Syriza in Griechenland und Podemosin Spanien wieder.Die Wirkung von Bewegungen beweist auch die starkeKampagne der Friedensbewegung im Jahr 2003, mit der dieBundesregierung unter Kanzler Schröder daran gehindertwurde, am US-geführten Irakkrieg teilzunehmen.S11 Was können Bewegungen bewegen –und mit wem? IIIHugo Braun, Peter Wahl, Hermann Mahler, ThomasSablowskiSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 09:30 – 12:30 C2Wann und unter welchen konkreten Umständen und inwelchen Bündniskonstellationen können soziale Bewegungenmit welchen Methoden konkrete politische Forderungendurchsetzen? Probleme haben sich in der Praxis immerwieder durch Versuche politischer Parteien ergeben, diesozialen Bewegungen für sich zu vereinnahmen. Die Gründungder Partei Die Linke in Deutschland bot dafür heftigenDiskussionsstoff.Wenn Bewegungen etwas bewegen wollen, müssen sie sichauf konkrete und umsetzbare Schwerpunkte einigen. Wieorganisiert man diesen Prozess? Wie findet man Bündnispartner?Antworten auf solche Fragen sollen am Ende desdreiteiligen Seminars als Teil unserer Attac-Schwerpunktdiskussionerarbeitet werden.Die Organisatoren dieses Seminars erwarten als Ergebnisein leidenschaftliches Plädoyer für eine ebenso flexiblewie unorthodoxe Zusammenarbeit zwischen Parteien undAkteuren der sozialen Bewegungen.Sommerakademie 2<strong>01</strong>5 Marburg 31