W35 Von Columbus zu TTIP oder:Globalisierung und KulturHellmut FriedDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 15:00 – 18:30 C2Wie kommt es, dass ein James-Bond-Film gleichzeitig in 40Ländern „Weltpremiere“ hat? Oder Bücher zu „Welterfolgen“werden? Welchen Einfluss hat Globalisierung auf Kultur– oder umgekehrt? Gibt es auch im Kulturbereich „GlobalPlayer“? Wenn ja, wie operieren sie, sichern sich Einflüsseund Märkte?Ist Kultur ein „Kampfplatz“ von divergierenden Interessen?Es geht auf Spurensuche zu den historischen, politischenund ökonomischen Wurzeln dieser Fragen und es werdendie fortgesetzten Entwicklungslinien bis zur Gegenwartnachgezeichnet. Dabei geht es nicht nur um den Kulturbegriff,sondern um seine ideologischen Inhalte und derenWandel, seinen Einsatz als Herrschaftsmittel und letztlichauch darum, warum aktuell Kultur kein „Nebenschauplatz“bei TTIP ist.Erwartet werden von den Teilnehmer_innen die Bereitschaftzum häufigeren Perspektivwechsel und Infragestellen eigenerStandpunkte.W36 Film- und Medienarbeit bei AttacHellmut FriedSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 A2Der Workshop dient zunächst dem Austausch unterschiedlicherErfahrungen des Film- und Medieneinsatzes in derpolitischen Arbeit von Attac, vom Einsatz in der internenBildungsarbeit bis zur Veranstaltung von Filmevents wieder „Globale“ in Leipzig.Ziel des Workshops ist u. a. eine stärkere Vernetzung derregionalen Gruppen. Darüber hinaus steht die eigene Qualifizierungzur Durchführung von Filmevents im Vordergrund.Welche Kriterien müssen bei der Organisation und Durchführungintern und in der Öffentlichkeitsarbeit beachtetwerden? Wie erstellt man eine zentrale Filmdatenbank,die auch die Kommunikation und Erfahrung des Einsatzesberücksichtigt und wie wird die ständige Ergänzung undPflege gewährleistet?Diesen Fragen wird im Workshop nachgegangen.W37 Wie tickt Attac?Stephanie HandtmannSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 15:00 – 16:30 B3„Wie tickt Attac?“ Wie ist das globalisierungskritisches NetzwerkAttac überhaupt strukturiert und organisiert?Dieser Workshop gibt einen umfassenden Überblick überdie Strukturen von Attac: Ratschlag, Rat, Koordinierungskreis.Was tun diese Gremien jeweils? Worin besteht derNetzwerkcharakter? Lokale Gruppen, Mitgliedsorganisationen,Einzelmitglieder, bundesweite Arbeitsgruppen, WissenschaftlicherBeirat - wie geht das alles zusammen? Wiefunktioniert die Entscheidungsfindung: Basisdemokratie,Konsensverfahren, Beteiligungsmöglichkeiten? Worin unterscheidetsich Attac von anderen Organisationen?Der Workshop richtet sich vor allem an neue Aktive in Attacund an Interessierte, die zum ersten Mal an einer Sommerakademieteilnehmen und Attac noch nicht kennen.W38 Wie wollen wir leben? Lehren aus demScheitern des Sozialismus in der DDRZur Bedeutung von Demokratie in nach-kapitalistischenGesellschaftenHeinrich FecherAttac-AG Weltwirtschaft und Finanzmärkte Frankfurt/MainSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 B6Heinrich Fecher analysiert das Scheiterns des Sozialismusin der DDR und fragt: Gibt es positive Elemente im Hinblickauf strukturpolitische Voraussetzungen einer nachkapitlistischenGesellschaft? Welche Konsequenzen ergeben sichdaraus für einen Transformationsprozess?W39 Wie wollen wir leben? Bedürfnisse,Bedingungen, HindernisseSiegfried Müller-MaigeDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 A6Siegfried Müller-Maige analysiert zunächst die historischeEntstehung von Märkten und ihre „Einbettung“ in dieGesellschaft. Der zweite Teil beginnt im 11.Jh.: Aufgrundpolitischer Ereignisse wurden in England die Märkte „entfesselt“.So konnte sich die Marktgesellschaft entwickeln,eine Form der Gestaltung und Steuerung von Wirtschaftund Gesellschaft mittels Waren und Märkten, mit tiefgreifendenFolgen für die weiteren Entwicklungen. Vor diesemHintergrund werden wir abschließend dann gemeinsamnach Alternativen und Perspektiven fragen, und dazu gehörtauch und vor allem die Frage, ob sich eine Gesellschaft mitechter Demokratie überhaupt eine Warenwirtschaft undMärkte leisten kann.W40PolitikÖkonomieÖkologieHandwerkszeugKulturWer rettet wen? – Ein FilmgesprächLeslie Franke, Herdolor Lorenz, Hellmut FriedFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 A4Der Film „Wer rettet wen“ von Leslie Franke und HerdolorLorenz ist seit seiner Premiere im Februar diesen Jahres inganz Europa gezeigt worden und hat viele Informationsveranstaltungengegen die Austeritätspolitik getragen. Seltengab es aber Möglichkeiten sich mit ausreichender Zeit überdie Entstehung des Films und über seine Resonanz beimPublikum und in den Medien auszutauschen. In Anwesenheitder beiden RegisseurInnen soll in diesem Workshopdafür Gelegenheit bestehen.Für alle, die den Film noch nicht gesehen haben: Er wird aufder Sommerakademie am Donnerstag um 17 Uhr gezeigt.42Sommerakademie 2<strong>01</strong>5 Marburg
Die neue Zentrale der EZB in Frankfurt/M.W41 Zinskritik, Bankenkritik, FED-Kritik:eine marxistische AnalyseGabi Bieberstein, Prof. Dr. Elmar AltvaterSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 15:00 – 16:30 A7Die Kritik an Banken spielt in vielen sozialen Bewegungeneine wichtige Rolle. Polemiken gegen den Zins oder spezielldie FED (das Zentralbanksystem der USA) können dabeiden kritischen Blick auf einzelne Kapitalisten und Bänkerzuspitzen und gleichzeitig den Zusammenhang zum kapitalistischenSystem als Ganzes verschleiern. Linke reagierenwidersprüchlich auf solche Diskussionen. In diesem Workshopgeht es um die Frage, warum die Kritik am Finanzkapitalso populär ist und wie eine marxistische Antwortaussehen könnte.Dienstleistungen fehlt, hat sich auch bis zum Wirtschaftsministerherumgesprochen. Er setzte daraufhin eine Kommission„zur Stärkung von Investitionen in Deutschland“, diesog. „Fratzscher-Kommission“, ein, die im April ihren Berichtvorgelegt hat: Noch mehr private Investoren sollen via PPPins Boot geholt werden, und Nutzerfinanzierung gilt als Patentrezept.Es geht also um lukrative Anlagemöglichkeitenfür die Finanzbranche, aber Bürgerinnen und Bürger zahlenimmer drauf. Die ebenfalls in der Kommission vertretenenGewerkschaften sehen das anders und haben ihre Meinungin einem Sondervotum formuliert. Diskutiert werden sollendie Streitpunkte in der Kommission sowie die Vorschlägeder Mehrheit und das Sondervotum.W44 Quo vadis Eurozone – von derAusteritätsdoktrin zum Zerfall?Alexis Passadakis, Peter WahlSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 K1Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/08stürzte 2<strong>01</strong>0 die Eurozone in die bis heute andauerndeKrisendynamik. Die Zinsen auf Staatsanleihen von Griechenland,Spanien, Irland, Portugal und Zypern kletterten.Unmittelbare Staatsbankrotte erschienen möglich.2<strong>01</strong>5: Kein Ende der Krise in Sicht. Die Lage in Griechenlandist zugespitzt, die soziale Situation in vielen Ländernder Eurozone katastrophal. Mittels der Troika wurde unterdessendie Demokratie weitgehend außer Kraft gesetzt, einFiskalpakt auf EU-Ebene installiert und eine Bankenunionetabliert. Wie ist der Zustand der Eurozone? Ist ihr Zerfallwahrscheinlich? Gibt es eine soziale und demokratischePerspektive in der Eurozone? Welche Interventionsmöglichkeitenhat Attac in dieser Situation?W42 Wir organisieren eineAntikriegskonferenzProf. Dr. Rudolph BauerDonnerstag 06.08.2<strong>01</strong>5, 15:00 – 18:30 A2Die Teilnehmer/innen der Veranstaltung erarbeiten in Kleingruppen(von 3 bis 4 Teilnehmenden) das Konzept und denAblauf, das Raum- und Terminprogramm, die Pressearbeit,Werbung und Durchführung einer Regionalen Antikriegskonferenz– möglichst für den Ort ihrer politischen Verankerung.Zu Beginn und am Ende der 90minütigen Workshop-Sitzungfindet jeweils ein 15- bis 20-minütiges Plenum statt.Das Plenum zu Beginn dient dazu, die Aufgabenstellungzu klären. Beim 15-minütigen Plenum am Ende der Workshop-Sitzungwerden die Ergebnisse ausgetauscht. Bei derdritten Sitzung sollen konkrete Umsetzungsüberlegungenangestellt werden.W43 PPP/ÖPP – Infrastruktur inDeutschlandArno Behlau, Dr. Sabine Reiner, Gerlinde SchermerFreitag 07.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 B1Dass es bei den Kommunen hinten und vorne an Mittelnfür Infrastrukturausgaben und gesellschaftlich notwendigeW45 Von der Wiege bis zur Bahre – fit fürden KapitalismusDer Zugriff der unsichtbaren Hand des Marktes auf dieBevölkerungDr. Heike KnopsSamstag 08.08.2<strong>01</strong>5, 17:00 – 18:30 B5Das Einstiegsreferat zeichnet nach, wie sich im Gepäckdes kapitalistischen Gesellschaftssystems ein leistungsorientiertesMenschenbild mit dem Ideal von Schönheit,Jugendlichkeit, ständiger Vitalität und Leistungsbereitschaftin unser Bewusstsein geschlichen hat und unsere Selbstwahrnehmungund Selbstwertschätzung beeinflusst bis hinzum sog. „selbstbestimmten Tod“ und der vorgeburtlicheneugenischen Selektion.Nach dem Kurzreferat ist genügend Raum für eine hoffentlichspannende Diskussion!Abschließend besteht die Möglichkeit, in Kleingruppen dieeigene Position dazu zu schärfen und zu überlegen, welcheKonsequenzen wir in unserem beruflichen und privatenAlltag daraus ziehen können und wollen.Vielleicht gelingt es uns zeitlich, dies dann noch mal imPlenum allen zu Gehör zu bringen.Sommerakademie 2<strong>01</strong>5 Marburg 43