TUContact Gesamtausgabe - TU Clausthal
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<strong>TU</strong> <strong>Clausthal</strong>, EFZN und NTH auf der<br />
Hannover Messe, dem weltweit wichtigsten<br />
Technologieereignis<br />
Von Christian Ernst<br />
32<br />
Innovationen präsentiert<br />
Mit innovativen Leichtbaulösungen für<br />
Seile und Seiltrommeln war das Institut<br />
für Maschinenwesen (IMW) der <strong>TU</strong><br />
<strong>Clausthal</strong> Ende April auf der Hannover<br />
Messe vertreten. Auf dem Gemeinschaftsstand<br />
Niedersachsen präsentierten<br />
die Harzer Forscher ein mobiles<br />
Prüfgerät, das zur Bestimmung der Querelastizität<br />
von Seilen dient. Neben den<br />
Maschinenbauern gaben auch Wissenschaftler<br />
vom Energie-Forschungszentrum<br />
Niedersachsen (EFZN) in Goslar sowie<br />
der Niedersächsischen Technischen<br />
Hochschule (NTH) auf dem weltweit<br />
wichtigsten Technologieereignis Einblick<br />
in ihre Forschungstätigkeit.<br />
Internationale Industrievertreter interessierten sich auf der Messe für die Forschung am <strong>Clausthal</strong>er<br />
Institut für Maschinenwesen.<br />
Weltweit werden immer mehr Rohstoffe<br />
benötigt. Für die Fördertechnik auf See<br />
bedeutet dies, dass die Anforderungen<br />
hinsichtlich Tiefen und Fördergeschwindigkeiten<br />
steigen. Aufgrund des hohen<br />
Eigengewichts des Drahtseils können<br />
Krane bis heute allerdings kaum Tiefen<br />
von mehr als 3000 Metern erreichen.<br />
Deshalb forschen Wissenschaftler am<br />
Lehrstuhl von Professor Armin Lohrengel<br />
(IMW) an innovativen Leichtbaulösungen<br />
für eine neue Generation von<br />
Seilen und Seiltrommeln.<br />
Außer auf das klassische Drahtseil wird<br />
immer häufi ger auf synthetische Seile<br />
zurückgegriffen, beispielsweise aus Polyethylen.<br />
„Durch die neuen Materialien<br />
wird das Seil nicht nur leichter, es verändern<br />
sich auch die Biegesteifi gkeit sowie<br />
die Längs- und Querelastizität“, erläuterten<br />
Dr. Günter Schäfer und Diplom-<br />
Ingenieur Konrad Stahr. Dies wiederum<br />
führt dazu, dass sich die Belastungen zwischen<br />
den Seiltrieben und für die Windentrommel<br />
zum Teil dramatisch verändern.<br />
Mit anderen Worten: Wenn ein<br />
Kunststoffseil mit einer herkömmlichen<br />
Trommel kombiniert wird, kann es zum<br />
Unfall kommen. Um dies zu vermeiden,<br />
sammeln die Forscher abgesicherte Erkenntnisse<br />
über die Eigenschaften von<br />
synthetischen Faserseilen und die veränderte<br />
Beanspruchung für die Trommeln,<br />
die es so weltweit noch nicht gibt. Auf<br />
Basis dieser Daten könnten später neue<br />
Dimensionsgrundlagen für leistungsfähigere<br />
Seilsysteme entstehen.<br />
Das Drahtseil und die Forschung an Seiltrommeln<br />
haben in <strong>Clausthal</strong> eine lange<br />
Tradition. So wurde das Drahtseil vor 178<br />
Jahren im Oberharz von Oberbergrat Ju-<br />
Wissenschaft & Forschung <strong><strong>TU</strong>Contact</strong> 1/2012