TUContact Gesamtausgabe - TU Clausthal
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Fachvorträge und Fachgespräche kennzeichneten das wissenschaftliche Kolloquium.<br />
che vertreten“, sagte Bergbau-Experte<br />
Professor Oliver Langefeld, der zugleich<br />
Vizepräsident der <strong>TU</strong> für Studium und<br />
Lehre ist.<br />
Bergbau ist die Gewinnung aller mineralischen<br />
Rohstoffe aus einem Gesteinskörper.<br />
Dazu zählen in Deutschland<br />
neben Stein- und Braunkohle auch<br />
Salze und Kiese, international gesehen<br />
kommen noch die Erze hinzu. Im<br />
Eröffnungsvortrag des Kolloquiums<br />
informierte Diplom-Ingenieur Jürgen<br />
Eikhoff, Vorstandsmitglied der RAG<br />
38<br />
An die Geschichte des am 31. März vor<br />
20 Jahren stillgelegten Erzbergwerks<br />
Grund haben Wissenschaftler und Bergleute<br />
im Rahmen des 4. Historischen<br />
Kolloquiums erinnert. Die Tagung, die<br />
Ende März vom Bergbau-Institut der<br />
Technischen Universität <strong>Clausthal</strong> und<br />
dem Niedersächsischen Bergarchiv ver-<br />
Aktiengesellschaft, über den Stand der<br />
Transport- und Fördertechnik im deutschen<br />
Steinkohlenbergbau. Die Steinkohlenförderung<br />
läuft hierzulande 2018<br />
aus. Die verbliebenen fünf Zechen mit<br />
etwa 18.000 Beschäftigten, die im vergangenen<br />
Jahr rund zwölf Millionen<br />
Tonnen Kohle gefördert haben, sind in<br />
der RAG zusammengefasst. „Trotz des<br />
absehbaren Endes im Steinkohlenbergbau<br />
sind wir bemüht, die Effi zienz zu<br />
steigern und die Kosten zu reduzieren“,<br />
betonte Eikhoff. So sei ein integriertes<br />
Leit-, Steuer- und Kommunikationszen-<br />
Nachrichten<br />
An die Geschichte des Erzbergwerks Grund erinnert<br />
anstaltet wurde, fand mit 250 Teilnehmern<br />
im Atrium in Bad Grund statt.<br />
Zahlreiche Vorträge zum Thema Erzbergbau<br />
in der Region standen auf dem<br />
Programm.<br />
Über 500 Jahre hinweg prägte der Erzbergbau<br />
den Oberharz. Dabei war das<br />
Bergwerk Grund eines der reichsten<br />
trum eingeführt worden, um die gesamte<br />
Transportlogistik zu verbessern.<br />
Eine neue Software erlaube es nun erstmals,<br />
alle Einfl üsse auf die Abförderung<br />
der Kohle ganzheitlich zu erfassen und<br />
den Prozess automatisch zu steuern.<br />
„Dies ist der letzte Entwicklungsstand,<br />
den wir bis zur Perfektion ausbauen.<br />
Später können wir dieses Know-how<br />
weltweit vermarkten“, so Eikhoff.<br />
Nach dem Vortrag des RAG-Vorstandes<br />
beschäftigten sich die Referenten etwa<br />
mit Fahrzeugen für Schacht Konrad,<br />
Förderbandanlagen, maßgeschneiderten<br />
Logistikkonzepten, Monitoringsystemen<br />
und aktuellen Themen aus<br />
dem Kali- und Salzbergbau. Einen internationalen<br />
Blickwinkel boten Vorträge<br />
über das polnische Bergwerk „Borynia-<br />
Zofi ówka“ sowie über russische und<br />
chinesische Zechen. Abgerundet wurde<br />
das Programm der Tagung, deren Organisation<br />
von Diplom-Ingenieur Moritz<br />
Kellner koordiniert worden war, mit einer<br />
Ausstellung in der Aula und einem<br />
bergmännischen Abend im Corps Montania.<br />
Im Januar kommenden Jahres möchte<br />
die Technische Universität <strong>Clausthal</strong><br />
die „Bergbaufamilie“ wieder im Oberharz<br />
begrüßen. Dann wird das traditionelle<br />
Bohr- und Sprengtechnische Kolloquium,<br />
das jeweils im zweijährigen<br />
Wechsel mit der Veranstaltung zur Fördertechnik<br />
ausgerichtet wird, nach seiner<br />
Premiere im Jahr 1976 zum 18. Mal<br />
stattfi nden.<br />
Gangerzlagerstätten der gesamten Mittelgebirgsregion.<br />
Der klassische Erzbergbau<br />
in Deutschland fand mit der<br />
Stilllegung des Erzbergwerks Grund vor<br />
20 Jahren sein Ende. Zuletzt konnte<br />
diese sehenswerte Grube aus technischer<br />
Sicht als Erzbergwerk von internationalem<br />
Rang bezeichnet werden.<br />
Wissenschaft & Forschung <strong><strong>TU</strong>Contact</strong> 1/2012