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Sport und Tourismus - Der Deutsche Olympische Sportbund

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Aber wie steht es denn nun um die <strong>Sport</strong>begeisterung im Urlaub, <strong>und</strong> gibt es den<br />

<strong>Sport</strong>touristen überhaupt? Diesen Typ, der als vorübergehender Besucher, der<br />

wenigstens eine Nacht <strong>und</strong> weniger als ein Jahr in dem Besucherland verbringt,<br />

wobei sein Besuchszweck rein freizeitorientiert ist <strong>und</strong> hauptsächlich der <strong>Sport</strong>ausübung<br />

dient (vgl. Opaschowski 1989, S. 24). Umfragen bestätigen seit Jahren eine<br />

steigende Nachfrage nach Outdooraktivitäten. Dazu zählen neben Wandern,<br />

Mountainbiking, Snowboardfahren auch sog. Extremsportarten (vgl. Gruner &<br />

Jahr 2001). Die Reiseanalyse 2000 beziffert die Zahl derer, die zwischen 2000<br />

<strong>und</strong> 2002 einen <strong>Sport</strong>urlaub bestimmt oder wahrscheinlich geplant haben mit<br />

knapp 30 Prozent. Doch letztlich beherrschen auch im Urlaub die beliebtesten<br />

<strong>Sport</strong>aktivitäten wie Wandern, Schwimmen/Baden <strong>und</strong> Fahrradfahren die Szene.<br />

Tab. 2: Im Urlaub ausgeübte <strong>Sport</strong>aktivitäten<br />

<strong>Sport</strong>liche Aktivitäten 1997-1999 Angaben in Prozent<br />

Wanderungen 76,0<br />

Leichte sportl. Aktivitäten (z.B. Jogging) 72,9<br />

Im Meer/See baden 70,7<br />

Fahrradfahren 42,4<br />

Tauchen 10,7<br />

Skifahren/Snowboard 9,9<br />

Klettern/Bergsteigen 9,3<br />

Golf 5,7<br />

Quelle: Reiseanalyse 2000; Basis: Bevölkerung ab 14 Jahren: 63,78 Mio.<br />

Einige der sog. „Trend- oder Extremportarten“ haben in der Vergangenheit lediglich<br />

einigen ausgewählten Spezialveranstaltern zum Teil hohe Zuwachsraten<br />

beschert, aber sonst scheinbar kaum Einfluss auf die Hitlisten der beliebtesten im<br />

Urlaub ausgeführten <strong>Sport</strong>arten genommen. Folgenschwerer wiegen da die<br />

häufig negativen Einflüsse dieser <strong>Sport</strong>arten auf die ohnehin bereits geschädigten<br />

Ökosysteme in den Urlaubsregionen wie Berge, Schluchten oder Küsten.<br />

Mega-Markt <strong>Sport</strong>-<strong>Tourismus</strong>?<br />

<strong>Sport</strong> im Urlaub ja, aber in der Masse nur in Kombination mit anderen Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> nur in geringem Maß als Hauptaktivität, könnte kurz <strong>und</strong> knapp das Fazit<br />

lauten. Vielleicht verhält es sich doch eher so, dass bei den angestammten<br />

(Urlaubs-)<strong>Sport</strong>arten wie Wandern, Radfahren <strong>und</strong> Skifahren, ebenso wie bei<br />

vielen Trendsportarten das Outfit <strong>und</strong> der Habitus oft wichtiger sind als die<br />

sportliche Aktivität selbst. Somit wäre der <strong>Sport</strong> mehr Antriebsfeder der Schuh-<br />

<strong>und</strong> Bekleidungsindustrie als des <strong>Tourismus</strong>. Zu diesem Schluss kommt Freyer,<br />

der feststellt „dass der <strong>Sport</strong>-<strong>Tourismus</strong>-Markt weitaus kleiner ist als es der erste<br />

Blick vermuten lässt“ (Freyer 2001, S. 32). Nach seiner Aussage gibt es<br />

� „lediglich ca. 300-500.000 „Pauschal“-<strong>Sport</strong>-Touristen, die ihre Reisen über<br />

einen Veranstalter organisieren lassen,<br />

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