Sport und Tourismus - Der Deutsche Olympische Sportbund
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welches nach den Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> Zielen der Raumordnung <strong>und</strong> der<br />
Landesplanung für Erholung vorgesehen ist, bietet sich der Naturpark für eine<br />
erfolgsversprechende Konzeption an, durch die eine in den Köpfen vieler<br />
Beteiligter vorhandene gr<strong>und</strong>sätzliche Konfliktsituation Natursport vs. Umwelt zu<br />
einem frühzeitigen Zeitpunkt ab- <strong>und</strong> eine neue Dialogbereitschaft aufgebaut<br />
werden kann.<br />
Die Ausgangssituation im Naturpark Südschwarzwald ist von vielfältigen, aber<br />
nicht immer optimal strukturierten <strong>Sport</strong>angeboten zu Wasser, an Land <strong>und</strong> in<br />
der Luft geprägt. Für den Aufbau einer zukunftsfähigen <strong>Sport</strong>tourismuskonzeption<br />
ist es wichtig zunächst die konkreten Bedürfnisse, das tatsächliche<br />
Raum-Zeit-Verhalten <strong>und</strong> die Angebot-Nachfrage-Situationen der <strong>Sport</strong>ler zu<br />
beleuchten. Methodische Ansätze wie Umfragen, Interviews, Besucherzählungen<br />
<strong>und</strong> sportbezogene Streckenanalysen erbringen hierzu wichtige Aussagen. Über<br />
detaillierte Bestandserhebungen können selbst für einen mehrere tausend<br />
Quadratkilometer großen Untersuchungsraum <strong>Sport</strong>stätten <strong>und</strong> Infrastruktureinrichtungen<br />
für unterschiedliche <strong>Sport</strong>arten dargestellt werden. Gleichzeitig<br />
sind große Teile des Naturparks aus naturschutzfachlicher Sicht als sehr<br />
hochwertige Räume zu betrachten. Eine Vielzahl an Naturschutz- <strong>und</strong><br />
Landschaftsschutzgebieten sowie Natura 2000 – Gebieten unterstreicht dies. Sie<br />
umfassen alleine über 40 Prozent der Naturparkfläche.<br />
<strong>Der</strong> Einsatz geographischer Informationssysteme (GIS) erlaubt die Verschneidung<br />
mit den für die jeweiligen <strong>Sport</strong>arten wichtigen natürlichen Rahmenparametern.<br />
Im Schneesport sind dies bspw. die Faktoren Höhenlage,<br />
Temperatur <strong>und</strong> Niederschläge, letztere möglichst als langjährige Klimadatenreihen.<br />
Über sie lässt sich sehr anschaulich das Standortspotential einer Region<br />
oder auch nur eines Ortes erheben. Die Überlagerung von natürlichem<br />
Standortspotential mit bestehenden <strong>Sport</strong>stätten dient einer raschen <strong>und</strong><br />
effektiven Beurteilung ihrer tatsächlichen Bedeutung bzw. Zukunftsfähigkeit.<br />
Weiterhin bietet die Überlagerungstechnik effiziente Möglichkeiten hinsichtlich<br />
einer Analyse <strong>und</strong> Bewertung naturschutzfachlicher Einwände.<br />
Die Darstellung von Schutzgebieten in Verbindung mit <strong>Sport</strong>räumen ermöglicht<br />
sowohl groß-, aber auch kleinräumig eine Beurteilung der konkreten Situation. So<br />
können Nettolebensräume, definiert als unzerschnittene <strong>und</strong> weder durch<br />
Siedlungen noch durch Verkehrsachsen belastete Räume, ausgewiesen werden.<br />
Über verschiedene Matrizen mit unterschiedlichen Gewichtungsfaktoren wird<br />
schließlich auch die Ausweisung von Konfliktzonen möglich, die als sporttouristische<br />
Aktivitätslenkungsgebiete zu bezeichnen sind. In solchen ausgewiesenen<br />
Räumen werden Balanceakte nötig: Auf der einen Seite soll die<br />
sporttouristische Nutzung in weiten Teilen ermöglicht <strong>und</strong> deren Qualität<br />
gesichert werden, auf der anderen Seite sind der Erhalt <strong>und</strong> Schutz der Natur zu<br />
gewährleisten. Die Abwägung zwischen <strong>Sport</strong>nutzung <strong>und</strong> Naturschutz verlangt<br />
eine sorgfältige <strong>und</strong> kreative Auswahl der Lenkungsmaßnahmen mit dem Ziel der<br />
Konfliktminimierung. Für den Naturpark Südschwarzwald wurden Gebiete von<br />
insgesamt 236 km² Fläche ausgewiesen, für die diesbezüglich großer Handlungsbedarf<br />
anstand.<br />
<strong>Sport</strong> Use Management<br />
Das Ziel, den Besuchern über eine <strong>Sport</strong>tourismuskonzeption eine attraktive<br />
<strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Erholungsmöglichkeit im Kontext mit einer zu pflegenden <strong>und</strong> zu<br />
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