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Sport und Tourismus - Der Deutsche Olympische Sportbund

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Wohin geht die Reise? - Aktuelle Trends in den<br />

Natursportarten<br />

von Ralf Roth, Edwin Jakob <strong>und</strong> Stefan Türk<br />

Entwicklungen im Natursport <strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklungen<br />

Natursportaktivitäten haben in Deutschland eine lange Tradition. In den letzten<br />

Jahrzehnten haben sie sowohl bei den Aktivenzahlen, als auch in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung einen starken Aufschwung erfahren, der in erster Linie auf<br />

allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen zurückzuführen ist. Individualisierung<br />

<strong>und</strong> Wertewandel haben in der Bevölkerung einen sportiven Lebensstil gefördert<br />

<strong>und</strong> ein verändertes <strong>Sport</strong>bedürfnis erzeugt, wobei Natursportaktivitäten in<br />

vielerlei Hinsicht die Ansprüche an ein modernes <strong>Sport</strong>treiben befriedigen. Sie<br />

bieten Raum für Individualität <strong>und</strong> Gemeinschaft, befriedigen die Suche nach<br />

Erlebnis <strong>und</strong> Spaß, kommen dem gestiegenen Körper- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein<br />

nach <strong>und</strong> ermöglichen Naturerfahrung auch in Form einer modernen<br />

Naturromantik. Die Pluralität der Freizeit- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>stile spiegelt sich in der<br />

Vielfalt der Lebensstile. Verstärkt wurde die Entwicklung durch den anhaltenden<br />

Drang zur Erholung in der Natur, der nach Meinung zahlreicher Wissenschaftler<br />

auf den zunehmenden Naturmangel in der Alltagswelt beruht.<br />

Insgesamt erscheint der Höhepunkt des quantitativen Wachstums im Natursport<br />

erreicht. Verschiebungen können sich jedoch zwischen einzelnen Natursportarten<br />

ergeben, vor allem durch neue Trendsportarten wie z.B. das Mountainbiking,<br />

wobei wirklich durchsetzungsfähige neue Aktivitäten nur ca. alle 15-20 Jahre<br />

auftauchen. <strong>Der</strong> größte Teil der heute ausgeübten Natursportarten ist nach wie<br />

vor den traditionellen <strong>Sport</strong>arten wie Wandern, Klettern oder Segeln<br />

zuzurechnen. Eine Vielzahl der propagierten neuen Trends erweist sich als<br />

kurzlebige Mode oder bleibt Aktivität kleinerer <strong>Sport</strong>szenen. Verschiedene<br />

kleinere bis mittlere Trends existieren zeitgleich nebeneinander. Trends lösen sich<br />

zunehmend schneller ab, da Natursport Teil des Waren- <strong>und</strong> Dienstleistungsangebots<br />

geworden ist <strong>und</strong> damit von der allgemein festzustellenden Verkürzung<br />

der Produktlebenszyklen betroffen ist. Damit verb<strong>und</strong>en steigt die Zahl der<br />

Personen, die Natursport nur gelegentlich oder als Urlaubsaktivität betreiben. Die<br />

Bereitschaft, sich hierfür in Vereinen <strong>und</strong> Verbänden zu organisieren, ist gering.<br />

Die im <strong>Deutsche</strong>n <strong>Sport</strong>b<strong>und</strong> (DSB) organisierten Vereine <strong>und</strong> Verbände fordern<br />

zwar nach wie vor das Deutungsmonopol über den <strong>Sport</strong> ein, dieser Anspruch<br />

entspricht aber nicht mehr der Realität der Natursportpraxis, in der eine<br />

Lockerung der Bindung an traditionelle <strong>Sport</strong>systeme festzustellen ist. Parallel<br />

sinkt das durchschnittliche Ausübungsniveau <strong>und</strong> die Bereitschaft, in eine<br />

f<strong>und</strong>ierte <strong>Sport</strong>ausbildung zu investieren. Dies wiederum beinhaltet die Gefahr,<br />

dass die Einsicht <strong>und</strong> die Fähigkeit verantwortungsbewusst mit Natur<br />

umzugehen, abnimmt.<br />

Ausgehend vom ehedem zumindest für eine <strong>Sport</strong>art relativ uniformen Bild des<br />

<strong>Sport</strong>lers haben sich Natursportlertypen differenziert, die sich im wesentlichen<br />

auf vier Typen reduzieren lassen: Den erholungsorientierten Natursportler, den<br />

leistungsorientierten Fitness-<strong>Sport</strong>ler, den ausführungsorientierten Leistungssportler<br />

<strong>und</strong> den erlebnisorientierten <strong>Sport</strong>ler. <strong>Der</strong>en unterschiedliche Motiv-<br />

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