Sport und Tourismus - Der Deutsche Olympische Sportbund
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Positive Lenkung<br />
Viele Natursportler legen Wert auf ein hochwertiges Angebot. Dieser Tatsache<br />
muss durch das Prinzip „Angebote statt Verbote“ Rechnung getragen werden Das<br />
entscheidende <strong>und</strong> zentrale Umsetzungselement stellen positive Lenkungsmaßnahmen<br />
dar. Sie werden durch direkte Maßnahmen sowie Komfort- <strong>und</strong><br />
Verhaltensangebote erreicht. Bei der Planung z.B. von Wanderdestinationen<br />
spielt vor allem die Ausweisung eines attraktiven, gut gepflegten <strong>und</strong> hervorragend<br />
ausgeschilderten Wegenetzes die entscheidende Rolle. Wege, die durch<br />
sensible Gebiete führen, sollten nach Möglichkeit verlegt werden. Die alten Wege<br />
müssen dabei nicht zwingend rückgebaut werden. Hindernisse an den<br />
entsprechenden Einstiegsstellen <strong>und</strong> die Beschilderung der alternativen Route<br />
führen bei der überwiegenden Zahl der Nutzer zur Akzeptanz der neuen<br />
Wegeführung. Wesentlich hierfür ist die entsprechende Kommunikation der<br />
durchgeführten Maßnahmen. Broschüren mit Hintergr<strong>und</strong>informationen, Übersichtstafeln<br />
<strong>und</strong> aktuelle Karten mit der neuen Wegeführung stellen dabei<br />
wichtige Elemente dar. Zwangsmaßnahmen dagegen können <strong>und</strong> dürfen bei der<br />
Umsetzung solcher Ziele nur auf die absoluten Problemfelder beschränkt bleiben.<br />
Auch durch infrastrukturelle Komfortangebote wie Aufstiegshilfen <strong>und</strong><br />
Schutzhütten, Gastronomie, Parkplätze <strong>und</strong> Toiletten werden Besucher auf<br />
bestimmte Bereiche konzentriert. Ebenso zählen Mountainbikewaschplätze,<br />
Picknickplätze <strong>und</strong> beschilderte Aussichtspunkte zu den komforterhöhenden<br />
Infrastrukturangeboten mit lenkender Wirkung. Auch hier gilt der Gr<strong>und</strong>satz<br />
Qualität vor Quantität. Eine Möblierung der Landschaft ist unbedingt zu<br />
vermeiden. Nicht die Zahl der Einrichtungen ist entscheidend, sondern deren<br />
Qualität <strong>und</strong> Funktionalität.<br />
Hauptstrategie für die Aktivitätslenkungsräume ist die Beeinflussung des<br />
räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Verteilungsmusters der <strong>Sport</strong>touristen <strong>und</strong> die<br />
Gestaltung des Lebensraums mit dem Ziel, die Aktivitäten auf attraktive Bereiche<br />
zu konzentrieren. Diese Bereiche sind entweder aufgr<strong>und</strong> der Widerstandsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Standortsvoraussetzungen besonders geeignet oder es sind<br />
Bereiche, die zur Schonung anderer Teilbereiche zur Nutzung freigegeben<br />
werden. Im gleichen Maße soll der Lebensraum für Pflanzen <strong>und</strong> Tiere<br />
aufgewertet werden, um den Naturhaushalt nachhaltig zu stärken <strong>und</strong> die<br />
Widerstandsfähigkeit gegenüber menschlichen Störungen zu erhöhen.<br />
Da alle Projekte, Maßnahmen <strong>und</strong> Eingriffe auch Auswirkungen in der Zukunft<br />
haben, ist als letzter Schritt auch ein Monitoring-Programm Bestandteil des <strong>Sport</strong><br />
Use Management. Eine fortlaufende Überprüfung der Auswirkungen der durchgeführten<br />
Maßnahmen gibt Aufschluss über den Erfolg der Projekte <strong>und</strong> liefert<br />
wichtige Informationen für künftige Planungen.<br />
Weiterführende Literatur<br />
Beier, K. (2001): Anreizstrukturen im Outdoorsport: Eine Studie zu den<br />
Anreizstrukturen von <strong>Sport</strong>treibenden in verschiedenen Outdoorsportarten<br />
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