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InfoRetica - Rhätische Bahn

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Erste Stromschiene<br />

Von Jürg Bebi<br />

Ende 2011 ist in Samedan die neue Ausfahrt Seite Celerina<br />

in Betrieb genommen worden. Dabei wurde die<br />

Fahrleitung der neuen Unterführung, zum ersten Mal<br />

auf dem Streckennetz der RhB, mit einer sogenannten<br />

Deckenstromschiene ausgerüstet.<br />

Dieses Fahrleitungssystem wurde vor rund 20 Jahren<br />

durch das Unternehmen Furrer+Frey, Bern, entwickelt<br />

und hat sich seitdem sukzessive mehr und mehr am<br />

Markt etabliert. Das System, welches spezielle Nischen<br />

im Fahrleitungsbau abdeckt (z. B. enge Tunnel, Unterführungen,<br />

Unterhaltshallen) zeichnet sich durch diverse<br />

positive Eigenschaften, so unter anderem kleine Einbaumasse,<br />

robustes System (im Ereignis-/Brandfall deutlich<br />

höhere Sicherheit), schwenkbare Fahrleitung (z. B.<br />

in Unterhaltshallen) und gute Instandhaltbarkeit aus.<br />

Die Problematik bei der Ausfahrt in Samedan bestand<br />

darin, dass der auf sehr kurzer Distanz notwendige<br />

Fahrdrahthöhenunterschied (Tunnel 4,30 m, <strong>Bahn</strong>hof<br />

5,70 m) durch den Stromabnehmer ohne Kontaktunter-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

bruch überwunden werden musste. Erschwerend kam<br />

hinzu, dass auch die Gleisanlage eine relativ kurze Kuppe-Wanne-Distanz<br />

(Berg-Tal-Bewegung) hat und damit<br />

die Anpresskraft des Stromabnehmers zum Fahrdraht<br />

noch erhöht wurde.<br />

Die Lösung wurde in einer sinusförmigen Stromschiene<br />

gesucht. Die Ausführung einer wellenartig verbogenen<br />

Stromschiene in der Vertikalachse ist für die Schweiz<br />

bisher einzigartig.<br />

Durch die getroffene Massnahme bleibt der in die<br />

Stromschiene eingezogene handelsübliche Fahrdraht<br />

stabil am Ort und kann so eine reibungslose Verbindung<br />

zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer sicherstellen.<br />

Die erste Betriebsphase ist ohne Probleme verlaufen und<br />

wir sind zuversichtlich, dass auch die nach dem <strong>Bahn</strong>hofumbau<br />

mit wesentlich grösserer Geschwindigkeit<br />

durchfahrenden Züge ohne «Bügelsprung» (Abschaltungen)<br />

die neue Unterführung passieren können.<br />

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