INFo - Werkfeuerwehrverband Deutschland eV
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Vorbeugender Brandschutz<br />
(Foto: Stefan Wagner)<br />
Schlauchleitungen<br />
(BGI 572)<br />
Die in der Hydraulik und der<br />
Pneumatik verwendeten Schlauchleitungen<br />
sind flexible Verbindungen,<br />
mit denen sich Fluide übertragen<br />
lassen. Da das vorliegende Merkblatt<br />
wesentliche Punkte einzelner Vorschriften<br />
und regeln zusammenfasst,<br />
sind nicht alle im Einzelfall<br />
erforderlichen Maßnahmen genannt.<br />
Hier sind einige Hinweise ausgewählt.<br />
Anwendungsbereich<br />
Dieses merkblatt gilt für den Einsatz<br />
von Schlauchleitungen aus<br />
– Schläuchen aus elastomeren und<br />
Thermoplasten<br />
– Folienwickelschläuchen<br />
– nichtmetallischen Wellschläuchen<br />
und<br />
– gewellten metallschläuchen.<br />
Nicht behandelt werden:<br />
– atemluftschlauchleitungen<br />
– hydraulik-Schlauchleitungen<br />
– Schlauchleitungen für Schweißgase<br />
– Schlauchleitungen aus gewellten<br />
metallwellschläuchen, die als begleitheizungen<br />
mit Dampf oder<br />
heißwasser betrieben werden und<br />
fest eingebaut sind<br />
<strong>INFo</strong><br />
– Feuerwehrschläuche<br />
– Schlauchleitungen für Kältemittel<br />
– Schlauchleitungen für Sauerstoff<br />
– als Kompensatoren eingesetzte<br />
Schlauchleitungen.<br />
Anforderungen<br />
Die anforderungen an Schlauchleitungen<br />
(Schlauch mit armaturen) in<br />
explosionsgefährdeten bereichen sind<br />
nachfolgend kurz zitiert.<br />
Die äußere Oberfläche muss so beschaffen<br />
sein, dass sie sich nicht gefährlich<br />
aufladen kann. Das wird erreicht durch<br />
– einen hinreichend kleinen Oberflächenwiderstand<br />
der äußeren Schicht<br />
von z. b. höchstens 109 Ohm (bei<br />
23 °C und 50 % rel. Luftfeuchtigkeit)<br />
oder einen hinreichend kleinen<br />
spezifischen Widerstand der äußeren<br />
Schicht von z. b. höchstens<br />
109 Ohm oder<br />
– eine begrenzung des außendurchmessers<br />
isolierender Oberflächen<br />
gemäß Tabelle 1b der bgr 132 oder<br />
– bei leitfähigen oder ableitfähigen<br />
inneren Schichten durch eine begrenzung<br />
der Schichtdicke der äußeren,<br />
isolierenden Schicht gemäß<br />
abschnitt 3.1.2.3.1 der bgr 132.<br />
ein durch elektrostatisch aufgeladene<br />
medien in der Schlauchleitung entste-<br />
34<br />
hendes elektrisches Feld ist nach außen<br />
abzuschirmen. Dazu muss der Schlauch<br />
eine geerdete, leitfähige oder mindestens<br />
ableitfähige Schicht besitzen.<br />
anstelle einer durchgehend homogenen<br />
Schicht ist auch die Wahl eines ausreichend<br />
engen Netzwerkes aus Drahtspiralen<br />
möglich.<br />
Können im Inneren der Schlauchleitungen<br />
explosionsfähige gemische auftreten,<br />
müssen die Ladungen abgeführt<br />
werden, die auf der inneren Oberfläche<br />
der Schlauchleitungen durch strömende<br />
medien entstehen. Dies ist erfüllt, wenn<br />
der ableitwiderstand der inneren, produktberührten<br />
Schicht so niedrig ist,<br />
dass der Ladungsstrom bei ungefährlichem<br />
Potential abgeführt wird (Durchgangswiderstand<br />
durch Schlauchwand<br />
< 109 Ohm). bei höherem ableitwiderstand,<br />
z. b. bei isolierendem Inliner, ist<br />
eine einzelfallbetrachtung erforderlich.<br />
Streuströme sind ggf. zu limitieren.<br />
Sind anlagenteile aus anwendungstechnischen<br />
gründen entgegen dem<br />
Normfall nicht geerdet und ist zusätzlich<br />
mit Streuströmen zu rechnen, sind<br />
zur Vermeidung von Funken beim Trennen<br />
von Verbindungen Schlauchleitungen<br />
mit einem mindestwiderstand<br />
von 103 Ohm zu verwenden. m-Schlauchleitungen<br />
und Schlauchleitungen aus<br />
thermoplastischen, mehrlagigen (nicht<br />
vulkanisierten) Schläuchen sowie aus<br />
gewellten metallschläuchen sind also<br />
nicht geeignet.<br />
bei Schlauchleitungen aus elastomeren<br />
und Thermoplasten werden zwei bauformen<br />
unterschieden:<br />
– Der m-Schlauch besitzt elektrisch<br />
leitfähige einlagen, die eine ableitung<br />
ermöglichen. Die Verbindung<br />
der leitfähigen einlagen mit den<br />
Schlaucharmaturen, insbesondere<br />
mit den Schlauchkupplungen, ist<br />
unbedingt notwendig. Die elektrische<br />
Verbindung zur erde erfolgt<br />
in der regel durch anschluss der<br />
Schlaucharmatur an einen Flansch<br />
oder an eine Schlauchkupplung. bei<br />
der Prüfung eines m-Schlauches darf<br />
sein Widerstand über die ganze Länge<br />
zwischen den armaturen nicht<br />
mehr als 100 Ohm betragen.<br />
– Der Ω-Schlauch besteht aus leitfähigem<br />
oder ableitfähigem material.<br />
er kann zusätzlich mit metalleinlagen<br />
ausgerüstet sein. bei der Prü-<br />
WFV-Info IV/2010