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INFo - Werkfeuerwehrverband Deutschland eV

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Vorbeugender Brandschutz<br />

Integration<br />

der Steuerungen<br />

ein optimaler Informationsaustausch<br />

zwischen der Steuerung von Werkzeugmaschine,<br />

absauganlage und automatischer<br />

Löscheinrichtung ist die Voraussetzung<br />

für ein sicheres betreiben der<br />

gesamtanlage. ein Start der maschine<br />

darf nur möglich sein, wenn<br />

– die absauganlage/die Späneabfuhr<br />

eingeschaltet sind.<br />

– die Tür mit zuhaltung verriegelt ist.<br />

– die Löschanlage betriebsbereit ist.<br />

angezeigte Störungen sind automatisch<br />

weiterzugeben und umgehend zu beseitigen.<br />

erst dann darf die anlage in betrieb<br />

genommen werden.<br />

Nach der Detektion eines brandes sind<br />

hinsichtlich der maschinensteuerung<br />

folgende maßnahmen zu ergreifen:<br />

– Die achsen bzw. antriebe sind<br />

schnellstmöglich stillzusetzen.<br />

– eine eventuelle Sperrluft- und Kühlschmierstoffzufuhr<br />

ist sofort zu<br />

stoppen.<br />

– Die Schutzhauben sind weiterhin<br />

verriegelt und zugehalten.<br />

– Durch ein Stillsetzen der absauganlage<br />

bzw. das Schließen der abluftabsperrklappe<br />

soll sich die Frischluftzufuhr<br />

unterbinden und ein absaugen<br />

des Löschgases vermeiden<br />

lassen.<br />

– Für die einleitung des Löschvorgangs<br />

ist die alarmeinrichtung zu aktivieren<br />

(optisch und akustisch). ggf.<br />

sind der arbeitsraum (Löschbereich)<br />

und der beladeraum zu trennen<br />

(z. b. durch eine Tür, Jalousie).<br />

Brand- und Explosionsschutz<br />

generell müssen anlagen zur absaugung<br />

brennbarer Luftverunreinigungen<br />

und explosionsfähiger gemische aus<br />

leitfähigen oder elektrostatisch ableitfähigen<br />

Werkstoffen hergestellt und<br />

geerdet sein.<br />

Voraussetzung für den maschinenstart<br />

ist eine laufende absauganlage unter<br />

einhaltung des vom maschinenhersteller<br />

vorgegebenen mindestvolumenstroms/abluftstroms<br />

(Kontrolle z. b.<br />

mittels eines Druck- oder Strömungs-<br />

<strong>INFo</strong><br />

wächters). bei unterschreitung des<br />

erforderlichen abluftstromes oder bei<br />

Störung muss die maschine außer<br />

betrieb gehen.<br />

Im abscheider sollten sich auf der rohgasseite<br />

keine beweglichen Teile oder<br />

elektrischen betriebsmittel mit Oberflächentemperaturen<br />

über der zündtemperatur<br />

der abgesaugten Ölnebel befinden<br />

(zündquellenfreie bauart).<br />

In Verbindung mit der Werkzeugmaschine<br />

ist zu prüfen, ob über das<br />

Saugleitungssystem eine zündquelle in<br />

den Ölnebenabscheider übertragen werden<br />

kann (z. b. heiße Späne). Ist dies<br />

nicht auszuschließen, ist der Ölnebelabscheider<br />

in das Löschkonzept der<br />

Werkzeugmaschine mit einzubeziehen.<br />

rohrleitungen müssen nichtbrennbar<br />

sein und dürfen sich nicht elektrostatisch<br />

aufladen. Die erdung ist sicherzustellen.<br />

Wickelfalzrohre sollten nicht verwendet<br />

werden.<br />

Für die Kontrolle der rohrleitungen im<br />

Inneren (ablagerungen von Öl- und<br />

Spänenestern) sind in erforderlichen<br />

abständen Kontroll-/revisionsöffnungen<br />

vorzusehen.<br />

In den rohrleitungen (Schnittstelle außerhalb<br />

der maschinenkapselung) sind<br />

schnell schließende absperrklappen<br />

(Schließzeit < 1,5 Sek., endlagenüberwachung,<br />

strom- oder drucklos geschlossen)<br />

oder Flammensperren zu installieren.<br />

Der anschluss der absauganlage ist nur<br />

an dezentralen absauganlagen gestattet,<br />

in denen sich keine explosionsfähigen<br />

Stoffe oder gemische, z. b. aus<br />

anderen Prozessen, befinden.<br />

Im brandfall ist eine unterbrechung der<br />

absaugung innerhalb 10 – 30 Sek. nach<br />

Detektion zu gewährleisten, z. b. mittels<br />

bremsmotor oder automatischer<br />

absperrklappe.<br />

Durch eine zündung des KSS-Luft-gemisches<br />

können beim ansprechen einer<br />

Druckentlastungseinrichtung sehr hohe<br />

Stichflammen austreten, die die umgebung<br />

der maschine gefährden. Im bereich<br />

über der Druckentlastungsklappe<br />

dürfen daher keine brennbaren materialien<br />

(holzverkleidungen, Isolierungen<br />

etc.) sein. zur hallendecke ist ein beim<br />

hersteller der Druckentlastungsklappe<br />

zu erfragender mindestabstand einzuhalten.<br />

38<br />

Branderkennung<br />

und -löschung<br />

Ist das betreiben einer Werkzeugmaschine<br />

mit einem hohen brandrisiko<br />

verbunden, sind integrierte brandmelde-<br />

und Löscheinrichtungen vorzusehen.<br />

hierbei lassen sich folgende abstufungen<br />

unterscheiden:<br />

– handbetätigtes Löschsystem<br />

– brandmeldeanlage in Verbindung<br />

mit handbetätigtem Löschsystem<br />

– brandmeldeanlage in Verbindung<br />

mit einer automatischen Löschanlage.<br />

Die Löschmethode und die integrierten<br />

brandmelde- und Löscheinrichtungen<br />

an Werkzeugmaschinen sind nach dem<br />

grad der Personengefährdung und möglichen<br />

Sach- und umweltschäden auszuwählen.Wasserfeinsprühlöschanlagen<br />

müssen beispielsweise für den jeweiligen<br />

anwendungsfall spezifiziert<br />

sein. Darüber hinaus muss die Wirksamkeit<br />

und zuverlässigkeit mittels brand-<br />

und Löschversuchen sowie entsprechenden<br />

bauteil- und Systemprüfungen<br />

nachgewiesen sein. bei der bemessung<br />

der Löschmittelmenge ist die absauganlage<br />

bzw. deren Nachlauf zu berücksichtigen.<br />

Für einen sicheren betrieb der Löschanlagen<br />

ist bei Werkzeugmaschinen zu<br />

beachten, dass<br />

– eine von der Werkzeugmaschine<br />

unabhängige Spannungsversorgung<br />

und Steuerung der Löschanlage<br />

(inklusive Notstromversorgung)<br />

besteht.<br />

– die Löschgaszufuhr zum beispiel<br />

bei einricht- und Wartungsarbeiten<br />

zum bedienerschutz zu verriegeln<br />

ist (nicht-elektrische blockier-<br />

einrichtung oder elektrische,<br />

wenn ein gleichwertiges Sicherheitsniveau<br />

sichergestellt ist).<br />

– eine regelmäßige Prüfung der<br />

Füllung im Löschmittelbehälter<br />

erfolgt.<br />

Das in der WFV-Info IV/09, Seite 32 f.<br />

erläuterte Informationsblatt 032 (Fachausschuss<br />

maschinenbau, Fertigungs-<br />

systeme, Stahlbau) setzt beim brand-<br />

und explosionsschutz an Wzm etwas<br />

andere Schwerpunkte.<br />

WFV-Info IV/2010

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