tassilo - das neue Regionalmagazin rund um Weilheim und die Seen
Der Inhalt von Ausgabe 2: Der Eglfinger Natur-Erlebnis-Spielplatz - noch diesen Herbst Nichtraucher werden - Die Nachbarn von Seeshaupt - Schönegger Käsealm: Bergsicht, Spielplatz und Milchgeheimnisse - Besuch auf "Gut Achberg" - die freie Waldorfschule in Huglfing - tassilo-Spezial zur ORLA - 1. Weilheimer Wiesn mit Festbier vom Dachsbräu - Der Osterseen-Rundweg - Ausbildung im Fokus - Heimaträtsel: Segeltörns zu gewinnen - Der Hospizverein Polling - jede Menge Termine im Veranstaltungskalender .... und vieles mehr!
Der Inhalt von Ausgabe 2: Der Eglfinger Natur-Erlebnis-Spielplatz - noch diesen Herbst Nichtraucher werden - Die Nachbarn von Seeshaupt - Schönegger Käsealm: Bergsicht, Spielplatz und Milchgeheimnisse - Besuch auf "Gut Achberg" - die freie Waldorfschule in Huglfing - tassilo-Spezial zur ORLA - 1. Weilheimer Wiesn mit Festbier vom Dachsbräu - Der Osterseen-Rundweg - Ausbildung im Fokus - Heimaträtsel: Segeltörns zu gewinnen - Der Hospizverein Polling - jede Menge Termine im Veranstaltungskalender .... und vieles mehr!
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Mo. – Fr. 10 – 18 Uhr<br />
Sa. 10 – 14 Uhr<br />
Seeshaupt | Nachbarschaftshilfe –<br />
gemeinhin verbindet man damit<br />
Rasenmähen, Besorgungen für<br />
Senioren oder deren Begleitung<br />
bei Behördengängen, vielleicht<br />
noch Babysitten oder Hausaufgabenbetreuung.<br />
In Seeshaupt am<br />
Starnberger See ist <strong>das</strong> anders.<br />
Der dortige Nachbarschaftshilfeverein<br />
hält Angebote bereit (www.<br />
nbh-seeshaupt.de), <strong>die</strong> mit einer<br />
Krabbelgruppe beginnen <strong>und</strong> bei<br />
Yoga für Senioren längst nicht enden<br />
– <strong>und</strong> <strong>die</strong>s über mehrere Generationen<br />
hinweg. Im kommenden<br />
Jahr besteht der Verein seit 40<br />
Jahren. Ein Viertel <strong>die</strong>ser Zeitspanne<br />
hat Sigrid von Schroetter als<br />
Vereinsvorstand gestaltet. Wobei<br />
sie 2010 ein ziemliches „Wagnis“<br />
einging: Die vom Verein getragene<br />
Tagespflege, in der sich examinierte<br />
Pflegekräfte als hauptamtliche<br />
Mitarbeiter an fünf Tagen pro<br />
Woche <strong>um</strong> Senioren kümmern.<br />
Das Abenteuer geriet zur Erfolgsgeschichte.<br />
Im Mai 2015 bezog <strong>die</strong><br />
Einrichtung einen großzügigen<br />
Neubau, der sich an modernsten<br />
Erfordernissen der Altenpflege<br />
orientiert. Im „<strong>tassilo</strong>“-Interview<br />
auf der Roten Couch gibt <strong>die</strong> Vorsitzende<br />
Einblicke ins Innenleben<br />
eines Vereins, dessen Engagement<br />
im Oberland beispielhaft ist.<br />
Sigrid von Schroetter, was macht<br />
den Nachbarschaftshilfe-Verein in<br />
Seeshaupt so besonders?<br />
Wir haben inzwischen über 500<br />
Mitglieder, was schon erstaunlich<br />
ist für einen Verein, der sich<br />
soziales Engagement auf <strong>die</strong> Fahne<br />
geschrieben hat. Umso mehr<br />
auch, wenn ich <strong>die</strong> Zahl der Mitglieder<br />
in Relation setze zur Einwohnerzahl.<br />
Unser Dorf hat gerade<br />
einmal etwas mehr als 3 000<br />
Bürger.<br />
Wie bringen sich <strong>die</strong> Mitglieder<br />
ein?<br />
Das ist sehr, sehr vielfältig. Es gibt<br />
beispielsweise eine Dame bei uns,<br />
<strong>die</strong> schon seit 40 Jahren Gymnastik<br />
anbietet. Immer wieder kommen<br />
auch <strong>neue</strong> Ideen. So bilden<br />
wir inzwischen unsere Babysitter<br />
selber aus. Sie erhalten z<strong>um</strong> Abschluss<br />
ein Zertifikat in Zusammenarbeit<br />
mit dem Roten Kreuz,<br />
<strong>das</strong>s sie etwa darin geschult wurden,<br />
wie sie in einem Notfall reagieren<br />
müssen. Mit der Initiative<br />
dazu war eine Mutter auf mich<br />
zugekommen. Die ausgebildeten<br />
Babysitter können wir nun allen<br />
Seeshauptern zur Verfügung stellen,<br />
<strong>die</strong> Bedarf haben. Dieser Kurs<br />
ist, wie jeder andere auch, ehrenamtlich<br />
organisiert. Das gilt vom<br />
Kinderturnen bis z<strong>um</strong> Yoga-Kurs<br />
für <strong>die</strong> ältere Generation.<br />
Wie hat sich <strong>die</strong> Nachbarschaftshilfe<br />
im Laufe der Jahre entwickelt –<br />
abgesehen davon, <strong>das</strong>s sich immer<br />
mehr Menschen einbringen?<br />
Früher gab’s jedes Jahr ein riesiges<br />
Kinderfest mit Wurfspielen,<br />
Geschicklichkeitswettbewerben,<br />
Tombola, Malen, ein herrlich buntes<br />
Treiben. Wenn wir so etwas<br />
heute noch veranstalten würden,<br />
säßen wir fast alleine da. Die Jugend<br />
wünscht <strong>das</strong> nicht mehr.<br />
Heute wollen sie Z<strong>um</strong>ba machen,<br />
tanzen, sich bewegen oder vor<br />
Weihnachten miteinander Geschenke<br />
basteln. Und <strong>die</strong> Kinder<br />
sind nur ein Bereich, der zeigt, wo<br />
<strong>und</strong> wie wir immer wieder nachjustieren<br />
müssen <strong>und</strong> wie sich<br />
unsere Angebote über <strong>die</strong> Jahre<br />
verändern können.<br />
Gibt es auch Konstanten?<br />
Ja! Der Flohmarkt in der Seeshaupter<br />
Mehrzweckhalle zweimal<br />
im Jahr, <strong>das</strong> nächste Mal am 10.<br />
Oktober, ist ein absoluter Dauerbrenner.<br />
Den gibt es schon seit<br />
vielen, vielen Jahren. Mein Sohn<br />
hat dort schon mitgemacht, als<br />
er noch klein war, heute ist er<br />
Anfang 20. Die Eltern verkaufen<br />
Kinderbekleidung, <strong>die</strong> Kinder bieten<br />
Sachen aus ihrem F<strong>und</strong>us an,<br />
Spielsachen, <strong>die</strong> sie nicht mehr<br />
brauchen. Für viele der Kleinen<br />
ist es <strong>das</strong> erste Mal, <strong>das</strong>s sie selbst<br />
Geld ver<strong>die</strong>nen. Es ist herrlich zu<br />
beobachten, wie sie untereinander<br />
feilschen <strong>und</strong> handeln, <strong>die</strong><br />
ganze Halle ist voll. Außerdem<br />
wird an <strong>die</strong>sem Tag Kuchen zugunsten<br />
der Nachbarschaftshilfe<br />
verkauft. Dann kommen auch Leute<br />
ohne Kinder aus der ganzen Region,<br />
sie kaufen ihren Kuchen <strong>und</strong><br />
unterstützen uns auf <strong>die</strong>se Weise.<br />
Der Flohmarkt ist jedes Mal ein<br />
großes Treffen von Jung <strong>und</strong> Alt.<br />
Auch <strong>die</strong>se Beziehung ist etwas,<br />
was wir fördern wollen. Überhaupt<br />
heißt es, Seeshaupt sei ein<br />
Dorf, in dem es ganz leicht ist, in<br />
Kontakt zu kommen; in dem <strong>neue</strong><br />
Familien, <strong>die</strong> zuziehen, schnell<br />
Anschluss finden. Sicher auch<br />
dank der Nachbarschaftshilfe. Es<br />
gibt zwei, drei Schnittstellen im<br />
Ort, wo Kinder, Väter, Mütter sich<br />
kennenlernen – <strong>und</strong> schon gehört<br />
man dazu.<br />
Wie sind denn <strong>die</strong> Geschlechter unter<br />
den Helfern verteilt?<br />
Diese Frage musste ich ja noch<br />
nie beantworten…! Es sind sicher<br />
mehr Frauen, <strong>die</strong> sich einbringen,<br />
man kann es aber nicht pauschalisieren.<br />
In der Tagespflege haben<br />
wir beispielsweise zehn ehrenamtliche<br />
Fahrer, <strong>die</strong> unsere Gäste<br />
von zu Hause abholen <strong>und</strong> auch<br />
wieder heimbringen. Neun davon<br />
sind Männer. Wie überhaupt sehr<br />
viele Herren Fahr<strong>die</strong>nste versehen.<br />
Geschätzt würde ich sagen, <strong>das</strong>s<br />
ein Viertel der Mitglieder Männer<br />
<strong>und</strong> Dreiviertel Frauen sind. Und<br />
zu jeder Frau gibt es ja außerdem<br />
auch noch einen Ehemann …<br />
… mitgefangen, mitgehangen?<br />
Nein (lacht)! Sie sind vielleicht<br />
nicht Mitglieder, helfen aber meistens<br />
mit, wenn sie Zeit haben <strong>und</strong><br />
wir einmal mehr helfende Hände<br />
brauchen. Jüngstes Beispiel war<br />
der Auf- <strong>und</strong> Abbau beim Seeshaupter<br />
Künstlermarkt Ende Juli.<br />
Dort haben wir seit 26 Jahren<br />
einen Stand, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Nachbarschaftshilfe<br />
auch über <strong>die</strong> Grenzen<br />
unserer Gemeinde hinaus bekannt<br />
zu machen. Genauso lief es beim<br />
Umzug mit unserer Tagespflege<br />
Anfang des Jahres. Innerhalb von<br />
acht St<strong>und</strong>en waren alle Möbel<br />
<strong>und</strong> alle Einrichtungsgegenstände<br />
vom bisherigen ins <strong>neue</strong> Gebäude<br />
getragen <strong>und</strong> alle Schränke wieder<br />
eingerä<strong>um</strong>t. Das war sensationell!<br />
Heben wir uns <strong>die</strong> Tagespflege<br />
noch ein wenig auf. Denn ganz am<br />
Anfang steht doch überhaupt <strong>das</strong><br />
Seeshaupter Seniorenzentr<strong>um</strong>, <strong>das</strong><br />
für sich genommen schon bemerkenswert<br />
ist für einen Ort <strong>die</strong>ser<br />
Größe.<br />
Absolut, <strong>und</strong> <strong>das</strong> alles hat eine<br />
lange Vorgeschichte, dazu muss<br />
ich weiter ausholen: Das G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück,<br />
auf dem <strong>das</strong> Seeshaupter<br />
Seniorenzentr<strong>um</strong> am Tiefental<br />
steht, in dem auch <strong>die</strong> Nachbarschaftshilfe<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Rote Kreuz<br />
ein Zuhause gef<strong>und</strong>en haben,<br />
wurde vor 15 Jahren von Elisabeth<br />
Oswald an <strong>die</strong> Gemeinde gestiftet.<br />
Ihre Auflage war, <strong>das</strong>s etwas für<br />
Senioren geschieht. Die Gemeinde<br />
hat dort ein Haus gebaut mit Ein-<br />
Zimmer-Appartements für 16 Senioren,<br />
wo sie eigenständig <strong>und</strong><br />
selbstverantwortlich leben. Bei<br />
Bedarf können sie Angebote der<br />
Nachbarschaftshilfe nutzen, etwa<br />
den Besuchs<strong>die</strong>nst, weil wir ja im<br />
Haus sind, oder <strong>die</strong> examinierte<br />
Krankenschwester, seit wir vor gut<br />
fünf Jahren mit der Tagespflege<br />
begonnen haben. Abgesehen davon<br />
gehen zwei ambulante Pflege<strong>die</strong>nste<br />
ein <strong>und</strong> aus, <strong>das</strong> können<br />
<strong>die</strong> Senioren alles frei wählen, <strong>die</strong><br />
Zusammenarbeit läuft völlig problemlos.<br />
Die Angebote werden angenommen?<br />
Für <strong>die</strong> Wohnungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gemeinde<br />
an <strong>die</strong> Senioren vermietet,<br />
gibt es eine lange Warteliste. Altbürgermeister<br />
Hans Hirsch hatte<br />
damals für <strong>das</strong> Seniorenzentr<strong>um</strong><br />
<strong>das</strong> Motto ausgegeben: „Von Seeshauptern<br />
für Seeshaupter.“ So ist<br />
10 | <strong>tassilo</strong>