In jedem Abriss steckt ein neuer Anfang - HPC AG
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Taubenkot und Strahlung<br />
DIE PL<strong>AG</strong>E MIT DEM LIEBEN VIEH<br />
Duisburg – Der Rückbau <strong>ein</strong>es <strong>In</strong>dustriegebäudes<br />
stellt in der Regel nach gründlicher<br />
Untersuchung durch <strong>ein</strong>en erfahrenen<br />
Gutachter auf eventuelle Gebäudeschadstoffe<br />
k<strong>ein</strong>e große Herausforderung<br />
dar. Dreck und Schmutz nach jahrzehntelangem<br />
Betrieb oder langem Stillstand<br />
wird als normal empfunden. Taubendreck<br />
findet sich in nahezu jeder alten <strong>In</strong>dustriehalle.<br />
Doch was unlängst bei der Begehung<br />
<strong>ein</strong>es stillgelegten angebauten Treppenhauses<br />
<strong>ein</strong>es Lager- und Gewerbeobjektes<br />
durch unsere Fachingenieure festgestellt<br />
wurde, überstieg alles bisher Vorgefundene.<br />
Dis Etagen des Treppenhauses<br />
des Gebäudes waren bis ca. 50 cm Höhe<br />
mit Taubendreck, unzähligen Kadavern<br />
und Ungeziefer gefüllt (siehe Foto unten).<br />
Der Lebendbestand lag bei ca 250 Tauben.<br />
Ein ungeschütztes Betreten des Raumes<br />
war nicht möglich, <strong>ein</strong>e Sanierung durch<br />
<strong>ein</strong> Fachunternehmen dringend geboten.<br />
Eine Sanierungsanfrage bei örtlichen<br />
Schädlingsbekämpfen brachte außer<br />
Staunen und der Bemerkung „so etwas<br />
noch nie gesehen zu haben“ k<strong>ein</strong> Ergebnis,<br />
so dass <strong>ein</strong> Spezialunternehmen aus<br />
der <strong>In</strong>dustrier<strong>ein</strong>igung hinzugezogen<br />
wurde. Um den Lebendbestand kümmerten<br />
sich zuvor örtliche Jäger. Die anschlie-<br />
www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, Januar 2010<br />
Literatur-Neuersch<strong>ein</strong>ungen<br />
Die Neuersch<strong>ein</strong>ung „Schadstoffe in <strong>In</strong>nenräumen<br />
und an Gebäuden“ des Gesamtverbandes<br />
Schadstoffsanierung GbR (Verlag<br />
Rudolf Müller) informiert umfassend<br />
über die Risiken und das Erkennen von<br />
Schadstoffen und schadstoffhaltigen Baustoffen.<br />
Herr Osberghaus, <strong>HPC</strong>-Niederlassung<br />
Rottenburg, ist Verfasser des Kapitels<br />
„Vorgehensweise bei Sanierung, Rückbau<br />
und Umnutzung“.<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
ßende Sanierung war nur mittels <strong>ein</strong>es<br />
Dreikammer-Schleusensystems und unter<br />
Vollschutz (Schutzanzug, Stiefel, Handschuhe,<br />
Atemschutzvollmaske) durch das<br />
<strong>In</strong>dustrier<strong>ein</strong>igungsunternehmen möglich.<br />
Anschließend war es erforderlich, das<br />
Treppenhaus mittels Wasserstahl zu r<strong>ein</strong>igen<br />
und anschließend zu desinfizieren.<br />
Die Kosten hierfür lagen in <strong>ein</strong>em mittleren<br />
fünfstelligen Bereich und somit in relevanter<br />
Höhe. Ein weiteres, völlig anders<br />
gelagertes und nicht zu unterschätzendes<br />
Risiko besteht bei der Untersuchung von<br />
Labor- und Prüfgebäuden der metallverarbeitenden<br />
<strong>In</strong>dustrie. Oftmals verfügen<br />
diese Gebäude über Prüfräume, in denen<br />
mit radioaktiven Substanzen zu Materialprüfzwecken<br />
umgegangen wird.<br />
Somit empfiehlt es sich schon im Vorfeld<br />
zu prüfen, ob bestimmte atomrechtliche<br />
Genehmigungen für die Gebäude bestehen<br />
und eventuell meldepflichtige, weil<br />
radioaktive, Substanzen und Geräte bereits<br />
ordnungsgemäß entsorgt wurden,<br />
oder gegebenenfalls noch zwischen den<br />
übrigen nach Stilllegung im Gebäude verbliebenen<br />
Materialien auf den mit der Untersuchung<br />
beauftragten Gutachter und<br />
später den Rückbauunternehmer lauern.<br />
<strong>In</strong> mehreren Fällen, in denen die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong><br />
für <strong>ein</strong>en stahlverarbeitenden Betrieb mit<br />
der Gebäudeschadstoffuntersuchung be-<br />
* Das Grundbau-Taschenbuch ist als gebundener Sonderdruck für 19,90 Euro zzgl. Versandkosten<br />
bei der <strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong>, Schütte 12-16, 72108 Rottenburg erhältlich.<br />
auftragt war, war es aufgrund fehlender<br />
Unterlagen erforderlich, in aufgrund der<br />
Nutzung verdächtigen Räumen <strong>ein</strong>e Freimessung<br />
hinsichtlich radioaktiver Stoffe<br />
vorzunehmen.<br />
Glücklicherweise waren in allen Fällen die<br />
Messungen ohne Befund. Allerdings ist<br />
beim Rückbau der betroffenen Gebäude<br />
damit zu rechnen, dass die unter Verwendung<br />
von radioaktiven Substanzen genutzten<br />
Räume über besonders abgeschirmte<br />
Wandkonstruktionen verfügen. Hier werden<br />
oft statt der üblichen Mauerst<strong>ein</strong>e<br />
spezielle bleihaltige Mauerst<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>gesetzt,<br />
die im Falle des Rückbaus zu separieren<br />
sind und somit zusätzliche Kosten<br />
verursachen.<br />
Carsten Quast<br />
cquast@hpc-ag.de<br />
Christian Schwarz<br />
cschwarz@hpc-ag.de<br />
Das „Grundbau-Taschenbuch“ (Verlag Ernst<br />
& Sohn) ist das Standardwerk auf dem Gebiet<br />
der Geotechnik. Der zweite Teil enthält<br />
die geotechnischen Verfahren, die Techniken<br />
des Erd- und Grundbaus sowie des<br />
Spezialtiefbaus mit ihren Berechnungsverfahren.<br />
<strong>In</strong> der aktualisierten Auflage des<br />
Teils 2: Geotechnische Verfahren, ist Herr<br />
Dr. Hekel, <strong>HPC</strong>-Niederlassung Rottenburg,<br />
Mitverfasser des Kapitels „Grundwasserströmung<br />
– Grundwasserhaltung“.