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den Hauptbahnwagen und solchen für den<br />
internationalen Fernverkehr, auch die dritte<br />
Klasse mit einer leichten Polsterung und<br />
Kunstlederüberzügen auszustatten.<br />
Warum hat man die damalige erste Klasse<br />
abgeschafft? Vergleicht man die Zahlen so<br />
stellt man fest, dass im Jahre 1911 noch 7,2 %<br />
aller Reisenden die erste Klasse benutzten,<br />
1938 waren es dann nur noch 1,8 % und im<br />
Jahre der Entscheidung, die erste Klasse aufzugeben,<br />
1954, waren es noch 1,5 %. Einmal<br />
hatten die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges<br />
die Klassen bei den Menschen in Europa<br />
stark verändert. England hatte nicht mehr<br />
seine Weltherrschaft: Vor allem Engländer<br />
waren die treuen Benutzer der ersten Klasse.<br />
Hinzu kamen immer kleinere Komfortunterschiede<br />
bei den drei Klassen und im Wagenbau.<br />
Die Zusammenlegung in zwei Klassen<br />
brachte betrieblich eine Reihe von Erleichterungen.<br />
Musste man früher 6 verschiedene<br />
Reisezugwagentypen vorhalten, so waren es<br />
jetzt nur noch die Hälfte. A, AB und B werden<br />
A; ABC und BC werden AB und C werden B.<br />
Neu gibt es nur noch A, AB und B.<br />
Bei den SBB verschwanden am 3. Juni 1956<br />
die Klassenziffern-Emailtafeln. Eine grosse<br />
Zahl älterer Wagen war noch mit Emailtafeln<br />
ausgestattet. Schon sehr früh begann man<br />
die neuen Klassenziffern aufzumalen und wieder<br />
mit der Emailtafel zuzudecken, sodass<br />
am 3. Juni nur die Emailtafel entfernt werden<br />
konnte. Aber auch an Fahrzeugen ohne Emailtafeln<br />
sind anlässlich von Revisionen und<br />
Werkstattaufenthalten im Voraus die neuen<br />
Ziffern und Bezeichnungen angebracht und<br />
mit einem Kleber zugedeckt worden.<br />
So erlebte ich als Neunjähriger in<br />
Samedan den 3. Juni 1956<br />
Die Abschaffung der 1. Klasse hatte ebenfalls<br />
eine Anpassung der Bezeichnung der Reisezugwagen<br />
und der Triebwagen zur Folge. Die<br />
Buchstaben und Zahlen wurden mit den üblichen<br />
Schablonen auf Segeltuch mit grüner<br />
Grundfarbe aufgemalt und auf grossen Stelltafeln<br />
bereitgestellt. Am Morgen des 3. Juni<br />
1956 hatten die Wagenwarte (heute Visiteure)<br />
die Aufgabe, diese Buchstaben und Zahlen<br />
über die bestehenden zu kleben. Gleichzeitig<br />
ist man bei der RhB von den zwei- und dreistelligen<br />
Wagennummern abgekommen und<br />
führte seither nur noch vierstellige Wagennummern<br />
ein. Der ABC 4 603 z.B. wurde zum<br />
AB 4 1620. Über dem C 4 wurde ein Kleber mit<br />
der Anschrift 4 1 aufgeklebt. Diese Aufkleber<br />
haben sich noch relativ gut gehalten, obwohl<br />
man während des Sommers 1956 hie und da<br />
wieder einen Wagen mit 3. Klasse sah, weil<br />
der Kleber abgefallen war.<br />
Gelber Streifen<br />
Nach belgischem Vorbild sind zunächst ein<br />
paar 1.-Klassewagen der SBB mit gelbem Streifen<br />
oberhalb der Fenster zur besseren Unterscheidung<br />
zwischen den beiden Klassen, gekennzeichnet<br />
worden. Ab 1957 ist diese Kennzeichnung<br />
europaweit eingeführt worden.<br />
Leider haben heute diverse <strong>Bahn</strong>en aus ästhetischen<br />
Gründen diese für den Fahrgast<br />
so wichtige Kennzeichnung wieder abgeschafft.<br />
41<br />
IR 02/2006<br />
… und typischer 3.-Klasswagen<br />
mit Holzbänken, welcher in dieser<br />
Form als 2.-Klasswagen bis 1980<br />
im Einsatz stand.<br />
Der im Text erwähnte Dreiklassenwagen<br />
ABC 4 603 in St. Moritz