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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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William of<br />

Sherwood<br />

Seite 46<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

moralisches Leben zur inneren Ruhe führe, und spiegelt seine Ethik<br />

der Uneigennützigkeit und Selbstvervollkommnung.<br />

Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, die Philosophie Marc Aurels<br />

umfassend darzustellen. Dabei sollen sowohl die formalen als auch die<br />

inhaltlichen Aspekte der „Selbstbetrachtungen“ untersucht werden,<br />

um so eine Gesamtinterpretation des Werkes vornehmen zu können.<br />

Dem Forschungsprojekt liegt die Annahme zugrunde, dass Marc<br />

Aurel die (römisch-)stoische Theorie praktizierte, indem er in einem<br />

schriftlich geführten Selbstdialog die Bedingungen und Folgen seiner<br />

rationalen, sozialen und natürlichen Existenz diskutierte und so<br />

ein „Selbst“ konstituierte.<br />

Das grundlegende Ziel, die „Selbstbetrachtungen“ als Text durch<br />

den Rekurs auf die Konnexität seiner formalen und inhaltlichen<br />

Aspekte umfassend einschätzen zu können, soll in fünf Arbeitsphasen<br />

erreicht werden:<br />

– Die Erstellung der ersten Marc Aurel-Bibliographie (u.a. Textausgaben,<br />

Rezeptionsgeschichte; Sekundärliteratur)<br />

– Die Erarbeitung des Charakters und der Absicht der Philosophie<br />

Marc Aurels<br />

– Die Gesamtschau des Formenbestandes der „Selbstbetrachtungen“<br />

(literarische Gattungen: Autobiographie, Ermahnungen,<br />

Konsolationsschriften, Diatribe; der „Selbst“-Dialog als eigenständige<br />

Textform; rhetorische Elemente: u.a. Kürze des Ausdrucks,<br />

verbale Echos, Reihungen; Funktion des Schreibens in der<br />

Philosophie Marc Aurels)<br />

– Die Profilierung der Themen und Argumente der „Selbstbetrachtungen“<br />

(z.B. Makro-Physik: Aufbau und Prinzipien des Kosmos;<br />

Natur des Menschen: Unterscheidung zwischen Körper, Seelen<br />

und Geist; Urteilen und Vorstellung; Ethik; Tod)<br />

– Die Gesamtevaluation des Zusammenhangs von Form und Inhalt<br />

im Werk Marc Aurels<br />

„William of Sherwood – Syncategoremata” ist der Titel eines Projektes,<br />

für das Prof. Chr. Kann, Philosophisches Institut, Universität Düsseldorf,<br />

Fördermittel der <strong>Stiftung</strong> erhält.<br />

Das Projekt verfolgt das Ziel der kritischen Edition, Übersetzung und<br />

Kommentierung der Synkategoremata des William of Sherwood,<br />

einem der bedeutendsten Logiker der Hochscholastik.<br />

Der Unterscheidung kategorematischer und synkategorematischer<br />

Sprachzeichen kommt für die gesamte sprachwissenschaftliche Tradition<br />

von der Antike (Aristoteles, Priscian) bis heute eine zentrale

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