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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Kant-<br />

Lexikon<br />

Seite 50<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

aus China, aus Deutschland, aus Frankreich und Italien, aus der<br />

Schweiz, aus Spanien und aus den USA trafen für drei Tage zusammen,<br />

um eines der themenreichsten Werke der Kantischen Philosophie<br />

zu erschließen; sowohl für die Kantforschung als auch für gegenwärtige<br />

systematische Debatten in der philosophischen Ästhetik,<br />

der Philosophie der Biologie und der Moralphilosophie, einschließlich<br />

der Moraltheologie. Der zahlreiche Disziplinen vereinende Charakter<br />

der Kantischen Schrift und ihr Versprechen, eine Verbindung<br />

von theoretischer und praktischer Philosophie aufzuzeigen, schufen<br />

einen anspruchsvollen Problemhorizont, in dem traditionelle und<br />

moderne philosophische und wissenschaftliche Fragen aufgegriffen<br />

worden sind. Aus dem Symposion geht ein kooperativer Kommentar<br />

hervor, der für die bisher überraschend wenig entwickelte Forschungslandschaft<br />

zur dritten Kritik neue Anregungen bringt. Sein<br />

Erscheinen ist im Frühjahr 2008 innerhalb der von Otfried Höffe<br />

herausgegebenen Reihe „Klassiker Auslegen“ im Akademie-Verlag<br />

Berlin geplant.<br />

Für die Erstellung eines Kant-Lexikons in drei Bänden erhalten Prof.<br />

G. Mohr, Institut für Philosophie, Universität Bremen, Prof. J. Stolzenberg,<br />

Institut für Philosophie, Universität Halle-Wittenberg, und<br />

Priv. Doz. Dr. M. Willaschek, Institut für Philosophie, Universität<br />

Frankfurt/M., weitere Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Mit der „Kritik der reinen Vernunft“ führt Kant eine neue Terminologie<br />

ein, die den begrifflichen Anforderungen der Grundlegung einer<br />

kritischen Transzendentalphilosophie gerecht werden soll. Wie<br />

die ersten Rezensionen sowie sogar die von Anhängern Kants versuchten<br />

„Erläuterungen“ zeigen, konfrontiert Kant seine Leser mit<br />

einer nur schwer durchdringbaren Terminologie, deren ungenaues,<br />

vor allem aber ein mit überkommenen Semantiken kontaminiertes<br />

Verständnis unversehens in gravierende Missverständnisse der<br />

grundlegenden Argumente und ihres systematischen Zusammenhangs<br />

führt. In den folgenden Werken, der „Kritik der praktischen<br />

Vernunft“ und der „Kritik der Urteilskraft“, sowie in den anderen<br />

Schriften der 1780er und 1790er Jahre setzt sich dies fort.<br />

Dies erklärt den bemerkenswerten Umstand, dass bereits zu Kants<br />

Lebzeiten, seit den 1780er Jahren, mehrfach Kommentare, Kompendien<br />

und Wörterbücher zu seinem Werk erschienen sind. Die Geschichte<br />

der Nachschlagewerke zu Kants Schriften beginnt 1786 mit<br />

dem 130 Seiten schmalen „Wörterbuch zum leichtern Gebrauch der<br />

Kantischen Schriften“ von Carl Christian Erhard Schmid. Das nächste<br />

nennenswerte Unternehmen ist Georg Samuel Albert Mellins<br />

„Encyclopädisches Wörterbuch der kritischen Philosophie“, Leipzig<br />

1797-1804. Hierbei handelt es sich um ein ausführliches und gründliches<br />

Hilfsmittel, das bis heute nützlich ist. Freilich muss es sich auf<br />

die veröffentlichten Werke Kants beschränken. 1930 erscheint Rudolf<br />

Eislers „Kant-Lexikon“, das gegenüber Mellin einen substantiellen<br />

Fortschritt darstellt, da es neben den von Kant veröffentlichten<br />

Schriften auch Briefe und handschriftliche Nachlassfragmente

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