Stiepeler Bote 232 - Oktober 2015
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BLICK NACH WEITMAR-MARK<br />
Eine Marktansiedlung gegen die Bürgerinteressen?<br />
Edeka-Neubau stößt auf vehemente Kritik/2000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />
2000 Quadratmeter neu gestaltete<br />
Verkaufsfläche an<br />
der Karl-Friedrich-Straße,<br />
die der Discounter Edeka<br />
zu drei Vierteln belegen<br />
möchte, werden von Teilen<br />
der Bevölkerung in Weitmar-Mark<br />
höchst kritisch<br />
und nicht als Angebot zur<br />
Verbesserung der Versorgungsstruktur<br />
gesehen.<br />
Dies wurde bei einer Informationsveranstaltung<br />
mit<br />
den beteiligten Institutionen<br />
im Saalbau Haus Spitz mehr<br />
als deutlich.<br />
Die Stadt, Projektträger und<br />
-Entwickler sowie Gutachter<br />
stellten das Plankonzept vor,<br />
das im April 2014 seinen Anfang<br />
nahm und die Entwicklung<br />
und den Neubau eines<br />
großflächigen Lebensmittelmarktes<br />
auf 1500 qm Verkaufsfläche<br />
sowie ergänzende<br />
Einzelhandelsnutzung auf<br />
weiteren 500 qm Verkaufsfläche<br />
vorsieht. Dazu werden<br />
unter dem Gebäudekomplex<br />
112 Pkw-Parkplätze in einer<br />
Tiefgarage errichtet. Der Discounter-Neubau<br />
soll - so die<br />
verantwortlichen Planer - die<br />
Versorgung für rund 9000<br />
Einwohner verbessern, die<br />
im Umkreis von 600 Metern<br />
leben.<br />
Etwa 150 Personen aus diesem<br />
Kreis beteiligten sich an<br />
der Bürgerversammlung und<br />
machten mit ihren Beiträgen<br />
So soll nach den Plänen der Architekten der neue Edeka Markt<br />
an der Karl-Friedrich-Straße aussehen. Zeichnung: VDH<br />
deutlich, dass sie sich aktuell<br />
an ihrem Wohnort gut versorgt<br />
sehen. Mit dem Neubauprojekt<br />
an der Karl-Friedrich-Straße<br />
befürchten sie<br />
stattdessen grundsätzlich<br />
eine Verschlechterung ihrer<br />
Lebensqualität. Die größten<br />
Sorgen der kritischen Anwohner<br />
beziehen sich auf<br />
die Verkehrssituation. Die<br />
Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage<br />
werde zum zusätzlichen<br />
Gefahrenpunkt für Fußgänger<br />
und Schulwegnutzer und das<br />
erhöhte Verkehrsaufkommen<br />
um den Neubau herum werde<br />
Weitmar-Mark insgesamt<br />
überfordern, lautete die Kritik.<br />
„In dieser Planung wurden die<br />
Bürgerinteressen komplett<br />
aus den Augen verloren“, hieß<br />
es in einer Wortmeldung.<br />
Birgit Venzke, Leiterin der<br />
Abteilung für Städtebau und<br />
Mobilitätsplanung im Stadtplanungs-<br />
und Bauordnungsamt,<br />
beschrieb das Projekt<br />
als zukunftsorientiert und dem<br />
Versorgungsbedarf angepasst,<br />
das Gutachten zur verkehrstechnischen<br />
Machbarkeit<br />
kommt außerdem zu dem<br />
Fazit, dass das Vorhaben verträglich<br />
abgewickelt werden<br />
könne. Angesichts der lauten<br />
Kritik verwiesen die Planer<br />
auf die Beteiligungsmöglichkeit<br />
der Bürger, die bis zum<br />
25. September ihre Stellungnahmen<br />
einreichen konnten.<br />
Dass ihre Einflussnahme auf<br />
die Projektgestaltung nur dezent<br />
ausfallen kann, dürfte<br />
den Bürgern im Versammlungsverlauf<br />
schon klar geworden<br />
sein. Unterstrichen<br />
wurde dies auch durch die<br />
Aussage von Edeka-Projektleiterin<br />
Elke Kaup. „Als das<br />
Grundstück auf den Markt<br />
kam, ist Edeka in Vorlage getreten<br />
und hat zugegriffen. Wir<br />
werden investieren und einen<br />
frischelastigen Markt bauen.“<br />
Auch wenn das Planverfahren<br />
noch läuft, gibt es wohl keine<br />
Zweifel: Edeka kommt nach<br />
Weitmar-Mark - auch wenn es<br />
dort nicht willkommen scheint.<br />
Uli Kienel<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | 13