Technologietransfer| w.news 10.2015
10.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Technologietransfer • Dienstleistung im Wandel • Verlagsjournal wirtschaftinform.de
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TITEL<br />
den scheinen. Wenn wir uns sicher sind,<br />
dass wir es trotzdem schaffen können,<br />
dann probieren wir es. Und wenn es<br />
vielleicht beim ersten Anlauf noch<br />
nicht ganz gelingt, dann probieren wir<br />
es wieder, unter Berücksichtigung dessen,<br />
was wir beim ersten Mal gelernt<br />
haben. Man findet diese Vorgehens -<br />
weise heute übrigens oft in modernen<br />
Schlagworten wie „agile Entwicklung“<br />
wieder.<br />
Viele große Technologieunternehmen wurden<br />
in der Vergangenheit von neuen Technologien<br />
und Firmen überrascht und vom<br />
Markt verdrängt. Welche Fragen muss sich<br />
ein Unternehmen stellen, damit dies nicht<br />
passiert?<br />
Auf der einen Seite muss ein Unternehmen<br />
seinen Finger stark am Puls<br />
des aktuellen Marktes haben, sehr eng<br />
mit seinen Kunden interagieren, um<br />
deren Wünsche und Bedürfnisse, aber<br />
eben auch Veränderungen davon mittels<br />
schwacher Signale detektieren zu<br />
können. Das ist die Jetzt-Ebene. Zusätzlich<br />
braucht ein nachhaltig aufgestelltes<br />
Unternehmen die Zukunfts-<br />
Ebene eines strategischen Foresight.<br />
Diese fragt danach, wie die Welt in 10<br />
oder 20 Jahren aussehen und funktionieren<br />
wird, was dann die Bedürfnisse<br />
und wirtschaftlichen Chancen sein<br />
werden. Vieles davon ist heute schon<br />
sehr klar erkennbar, wenn man nur die<br />
Augen öffnet.<br />
Was sind die Aufgaben eines erfolgreichen<br />
Innovationsmanagements in der Zukunft?<br />
Die modernste Sichtweise des Innovationsmanagements<br />
fokussiert zunehmend<br />
die unternehmerisch handelnden<br />
Menschen hinter jeder Innovation.<br />
Seien es die Intrapreneure innerhalb<br />
einer bestehenden Organisation, oder<br />
eben zunehmend auch die Entrepreneure,<br />
die ihre Innovation mit Leidenschaft<br />
und Herzblut im eigenen Start-up unternehmerisch<br />
entwickeln und am Markt<br />
durchsetzen. Innovationsmanagement<br />
wird zukünftig noch stärker darauf zu<br />
achten haben, unternehmerische Talente<br />
zu finden, zu entwickeln und mit<br />
passenden Unterstützungsangeboten zu<br />
fördern.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Einführung<br />
eines Innovationsmanagements<br />
gemacht und haben Sie Tipps für andere<br />
Unternehmen, bei denen dies noch nicht<br />
zentral gesteuert wird?<br />
Innovationsmanagement kann nur<br />
funktionieren, wenn es zumindest in<br />
der Gesamtverantwortung „Chefsache“<br />
bleibt. Wenn es zu den Werten und Zielen<br />
des gesamten Unternehmens passt.<br />
Und wenn das Unternehmen insgesamt<br />
Lust auf permanente Veränderung hat.<br />
Drei Dinge, die man beim Innovationsmanagement<br />
berücksichtigen sollte?<br />
Offenheit und andauernde Lernbereitschaft.<br />
Gelassenheit und Vertrauen<br />
auf die eigenen Stärken. Neugier und<br />
spielerische Lust, immer wieder etwas<br />
Neues auszuprobieren.<br />
Ihr persönliches Highlight im Innovationsmanagement?<br />
Ich persönlich liebe die Verbindung<br />
von „Design Thinking“ und TRIZ: Erst<br />
gemeinsam mit den Menschen die<br />
Wünsche und Bedürfnisse erkennen<br />
und erkunden, und dafür dann wahrhaft<br />
erfinderisch-innovative Lösungen<br />
entwickeln. Diese Kombination ist neu<br />
und unglaublich spannend.<br />
Ein Highlight ist natürlich auch<br />
immer, wenn es große Erfolge zu feiern<br />
gibt. Das neueste Beispiel dafür ist das<br />
revolutionäre Galaxie-Antriebssystem,<br />
das auf der Hannover Messe mit dem<br />
Hermes Award 2015 ausgezeichnet<br />
wurde, dem „Oscar für Ingenieure“.<br />
Wenn eigentlich die gesamte Fachwelt<br />
eine radikale Innovation so überschwänglich<br />
aufnimmt wie bei diesem<br />
Beispiel, dann ist das schon ein tolles<br />
Feedback und zeigt, dass der eingeschlagene<br />
Weg der Richtige ist.<br />
www.wittenstein.de<br />
KONTAKT<br />
Kai Plambeck<br />
IHK-Referent Innovation<br />
Telefon 07131 9677-297<br />
E-Mail kai.plambeck@heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
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