Karriere im Technikland Vorarlberg #1
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Schiffskrane von Liebherr zu montieren, wie hier auf der Dole Columbia, ist eine Herausforderung der besonderen Art. Größte Präzision in riesiger D<strong>im</strong>ension<br />
leisten dabei Techniker wie Klaus Martin vom Liebherr Werk in Nenzing.<br />
VOM TRAKTOR AUF DEN SCHIFFSKRAN – KEIN SPAZIERGANG<br />
Einer, der es gesehen hat und nicht mehr genug davon bekommen<br />
kann, ist der Großwalsertaler Klaus Martin. Ihn fasziniert vor<br />
allem die Mill<strong>im</strong>eterarbeit auf den Ozeanriesen. Aus der Enge der<br />
he<strong>im</strong>ischen Berge ist er über die Landwirtschaftsschule und die HTL-<br />
Matura bei Liebherr sowie auf den Weltmeeren gelandet. Dass es<br />
kein Spaziergang wird, was da auf ihn wartet, hat er schnell kapiert.<br />
Ebenso schnell hat ihn die Leidenschaft gepackt, als er in aller Welt<br />
auf Schiffe oder Ölplattformen ging, um Krane zu warten oder zu<br />
reparieren. Zufriedenheit und Stolz waren sein Lohn, wenn er „nach<br />
erfolgreicher Arbeit mit einer Art Heldenstatus versehen“ wieder<br />
he<strong>im</strong>gekehrt ist.<br />
Auf die Frage nach seinem Lieblingswerkzeug bringt Klaus Martin<br />
die Besonderheit seiner Arbeit auf den Punkt. Das wird wohl irgendein<br />
riesiges, sagenhaft schweres eisernes Teil sein, etwas für richtige<br />
Männer, denkt man sich voreilig. Weit gefehlt! So schaut es aus: „Ein<br />
kleiner Schraubenzieher, weil ich am liebsten Feineinstellungen an<br />
alten Kranen gemacht habe!“ Als eines seiner wichtigsten Talente<br />
neben Ehrgeiz und Ausdauer nennt er „den Umgang mit Menschen“!<br />
Wie aus dem Volksschüler aus Sonntag zuerst der Kranmonteur und<br />
schließlich – keine dreißig Jahre nach dem ersten Schultag – der<br />
Area Manager Schiffskran Kundendienst <strong>im</strong> Liebherr Werk Nenzing<br />
geworden ist: Das ist kein Märchen, aber eine Erfolgsgeschichte der<br />
ganz besonderen Art.<br />
KARRIERE MIT LEHRE<br />
Sein Ratschlag an technisch interessierte Jugendliche: Erst eine<br />
einschlägige Lehre und dann eventuell eine höhere Schule. Die<br />
Kombination von Praxis und Theorie erleichtert den Arbeitsalltag oft<br />
erheblich. Und noch ein interessantes Statement hat Klaus Martin auf<br />
Lager. Auf die Frage, was denn Frauen in seinem Beruf anders machen<br />
würden, antwortet er: „Im Allgemeinen würden sie das meiste<br />
gleich machen. Im Umgang mit Kunden oder internen Problemen<br />
aber könnten sie vielleicht einfühlsamer reagieren.“ Also, es gibt<br />
<strong>im</strong>mer noch etwas zu tun und zu lernen!<br />
Schiffskrane von Liebherr sind für den 36-Jährigen mehr als nur ein Job.