Karriere im Technikland Vorarlberg #1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 | 5<br />
REKORDE<br />
WEITER, LÄNGER<br />
UND HÖHER<br />
Die ersten Rekorde fallen in Sotschi schon<br />
vor Beginn der Olympischen Winterspiele.<br />
„Сочи“ oder „Sotschi“, wie die russische Stadt am Schwarzen<br />
Meer auf Deutsch heißt, liegt auf demselben Breitengrad wie<br />
Nizza und ist ebenfalls ein sehr beliebter Badeort. Aber auch <strong>im</strong><br />
Winter gibt es hier einiges zu erleben, denn Sotschi und die Dörfer<br />
<strong>im</strong> Gebirge von Krasnaja Poljana sind Austragungsorte der Olympischen<br />
Winterspiele 2014.<br />
Bis Wintersportprofis wie Marcel Hirscher oder Maria Höfl-Riesch in<br />
Sotschi aber die ersten Rekorde aufstellen, dauert es noch eine ganze<br />
Weile. Sogar noch so lange, dass Marcel Gasser bis dahin seine Lehre<br />
be<strong>im</strong> Seilbahnbauer Doppelmayr abgeschlossen hat. Dann ist Marcel<br />
gelernter Maschinenbautechniker und baut als Spezialist in den Produktionshallen<br />
die Anlagen laut Konstruktionsplan zusammen, prüft<br />
sie und n<strong>im</strong>mt sie zum ersten Mal in Betrieb. Und dann will er auch ins<br />
Ausland, um die Lifte und Bahnen vor Ort zu montieren. So wie seine<br />
Kollegen, die in letzter Zeit <strong>im</strong>mer wieder nach Sotschi reisten, um<br />
dort in der Umgebung die rund 40 Doppelmayr Anlagen zu errichten –<br />
rekordverdächtige 35 alleine für die Olympischen Winterspiele 2014.<br />
Wie hier <strong>im</strong> russischen Sotschi, stehen die Bahnen und Lifte von Doppelmayr<br />
auf der ganzen Welt – alle gebaut von den rund 3.000 Mitarbeitern.<br />
Christian Schertler und das Team bei der Montage in den Bergen von<br />
Krasnaja Poljana.<br />
EIN ÜBERWÄLTIGENDER START ALS LEHRLING<br />
An seinem ersten Tag be<strong>im</strong> weltweit tätigen Unternehmen aus<br />
Wolfurt kann sich Marcel noch gut erinnern: „In Begleitung unseres<br />
Lehrlingsausbilders und den anderen Neulingen betrat ich die riesige<br />
Produktionshalle und war geplättet.“ – Kein Wunder, bauten doch<br />
die Mitarbeiter die Talstation einer Seilbahn für Sotschi zusammen.<br />
Bevor eine Bahn nämlich an ihrem Best<strong>im</strong>mungsort aufgestellt<br />
wird, muss sie bereits einmal in den Produktionshallen von Doppelmayr<br />
zusammen- und wieder abgebaut werden. Nur so können die<br />
Mitarbeiter sicherstellen, dass kein Teil fehlt und die Kunden in den<br />
87 Märkten höchste Qualität erhalten. „Als mir dann erzählt wurde,<br />
dass wir in den Skigebieten bei Sotschi diese Anlagen bauen, fand ich<br />
das schon ziemlich überwältigend“, erzählt uns Marcel während er<br />
eine hydraulische Steuerung wartet.<br />
STAHLBAUTECHNIKER IM WETTLAUF GEGEN<br />
DIE ZEIT<br />
Damit gut 40 Anlagen konstruiert, gebaut,<br />
montiert und in Betrieb genommen werden<br />
können, braucht es viele helfende Hände. Ein<br />
weiteres Paar ist das von Christian Schertler, der<br />
schon etwas länger bei Doppelmayr arbeitet und<br />
ein paar spannende Wochen in den Bergen von<br />
Krasnaja Poljana verbrachte: „Das ganze Team<br />
stand so richtig unter Strom – aber zum Glück<br />
nur sprichwörtlich“, scherzt der gelernte Maschinenschlosser.<br />
Auch wenn die Arbeit ein Wettlauf<br />
gegen die Zeit war, sieht man ihm an, dass Russland<br />
eine aufregende Erfahrung war, die ihn in<br />
seiner beruflichen Laufbahn weiterbrachte. Mit<br />
seinem Team stellte Christian bei der Montage<br />
der längsten 3S-Umlaufbahn der Welt nicht nur<br />
zeitliche Rekorde, sondern auch persönliche auf:<br />
„Russland war eine extreme Erfahrung. Hier<br />
lernte ich eine neue D<strong>im</strong>ension von Müdigkeit<br />
und gleichzeitigem Erfolgserlebnis kennen.“