Bahnsport 11/ 2015

WM-Leader Tai Woffinden gegen Chris Harris
Andreas Jonsson zeigte vor dem schwedischen
Publikum, dass er nichts verlernt hat, aber er
war in der Friends Arena sehr unausgeglichen.
In den Vorläufen verzeichnete „AJ“ drei Siege,
kam jedoch auch zweimal als Letzter ins Ziel.
Neun Punkte reichten aus, um ins Semifinale
einzuziehen, aber in dieser Rennphase kam
das Aus. Der Schwede kam in Rennen 21 nicht
über den 3. Platz hinaus und wurde am Ende
Gesamtfünfter. Peter Kildemand überstand mit
einem Sieg und 9 Zählern die Qualifikation,
aber im Semifinale touchierte er Harris leicht,
der daraufhin stürzte. „Spider“ wurde von der
Wiederholung ausgeschlossen, worüber er
sehr wütend war. „Es reicht schon, in die Nähe
von Harris zu kommen und er legt sich gleich
auf die Bahn. Es ist sehr schade, dass die
Schiedsrichter auf diese Tricks hereinfallen“,
sagte der Däne sarkastisch. Harris, der in den
Vorläufen auf 8 Punkte kam, wurde im Re-run
Dritter, schied ebenfalls aus und belegte Rang
7. Der Engländer, der mit Motoren von Marcel
Gerhard fährt, konnte mit seinem Abschneiden
sehr zufrieden sein, denn er schaffte es erst
zum zweiten Mal in diesem Jahr, unter die Topacht
zu kommen. Jason Doyle erzielte in der
Quali zwei Siege, schrieb 8 Zähler und kam weiter,
aber in Lauf 21 wurde der Australier Letzter
und konnte seine Technik vorzeitig packen.
Eine große Überraschung war das Ausscheiden
von Nicki Pedersen bereits nach 20 Heats. Der
Däne war in Stockholm langsam auf der Distanz
und hatte große Probleme, seine Positionen zu
halten. Der dreifache Weltmeister konnte keinen
Sieg erzielen und kam auf lediglich 7 Punkte.
Er begrub dadurch nicht nur seine Titelchancen,
sondern es wird für ihn auch schwierig, die
Silbermedaille zu holen.
Tomas H. Jonasson kam in Stockholm auf
6 Punkte und landete schließlich auf Platz 10.
Der Schwede sorgte in Rennen 16 für eine große
Überraschung, als er Woffinden hinter sich lassen
konnte und als Sieger ins Ziel kam. Auch Michael
Jepsen Jensen, der mit Jonasson punkt-
gleich war, konnte einen „Dreier“ verbuchen,
als er im vierten Durchgang Kildemand, Janowski
und Holder bezwang.
Antonio Lindbäck notierte in diesem Jahr gute
Resultate, durfte also logischerweise in Stockholm
mit der Wildcard an den Start gehen. Doch
der 30-Jährige fuhr in der Friends Arena unter
den Erwartungen der Fans. Ein Sieg und 6 Punkte
reichten nur für Rang 12. „Meine Leistung war
heute schwach, aber ich will nach keiner Ausrede
suchen. Ich hatte einfach einen schlechten
Tag“, sagte „Toninho“.
Krzysztof Kasprzak erzielte auch 6 Punkte, aber
für den Polen war das eher ein Fortschritt. Troy
Batchelor wurde mit 5 Zählern Vierzehnter. Sicherlich
eine große Enttäuschung waren die
Platzierungen von Chris Holder und Matej Zagar.
Beide Fahrer erzielten jeweils nur 4 Punkte.
Durch den Reinfall rutschte der Australier im
WM-Klassement um zwei Plätze ab und ist zurzeit
Achter. Der Slowene verlor wohl endgültig
seine Medaillenchance.
• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan
Finalisten in Stockholm: Niels-Kristian Iversen vor Maciej Janowski
November '15 BAHNSPORT AKTUELL 7