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IM KW 53

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S PORT<br />

Weltklasse-Behindertensport am Pitztaler Gletscher<br />

Das Pitztal als Schauplatz für die Deutschen Meisterschaften und den Europacup der behinderten Skisportler<br />

Der Pitztaler Gletscher stand am vergangenen Wochenende ganz im<br />

Zeichen von SportlerInnen mit körperlicher Beeinträchtigung. Super-G,<br />

Riesentorlauf, Slalom, Superkombi und neuerlich Super-G standen an<br />

den fünf Tagen von Freitag, dem 11., bis Dienstag, dem 15. Dezember<br />

2015, dabei auf dem Programm.<br />

Von Manuel Matt<br />

Bei dieser Großveranstaltung im Behindertensport<br />

waren LäuferInnen aus<br />

19 Nationen am Start. Paralympics-SiegerInnen<br />

und MedaillengewinnerInnen<br />

zeigten dabei, wie faszinierend die Leistungen<br />

der SportlerInnen sein können,<br />

die in drei verschiedenen Kategorien<br />

antraten: „Visually Impaired“ (mit Sehbehinderung),<br />

„Sitzend“ und „Stehend“<br />

sind die Gruppen, in denen es um Europacup-Punkte<br />

auf der einen Seite und<br />

sogenannte IPCAS-Punkte für die NachwuchsfahrerInnen<br />

auf der anderen Seite<br />

ging. Während es für die Jugend galt, sich<br />

erstmals international in Szene zu setzen,<br />

nutzten die arrivierten LäuferInnen die<br />

Bewerbe für die Weltcup-Saison 2015/16.<br />

International. So bunt wie das<br />

StarterInnenfeld liest sich auch die Ergebnisliste,<br />

bei der etwa Millie Knight aus<br />

Großbritannien den Super-G-Europacup<br />

der Sehbehinderten vor der Australierin<br />

Melissa Perrine gewann. Bei den stehenden<br />

Damen war Andrea Rothfuss aus<br />

Deutschland nicht zu schlagen, während<br />

Sölden trumpft mit neuer Attraktion auf<br />

Neue permanente Trainings- und Rennstrecke überstand Feuertaufe in Form zweier Europacuprennen mit Bravour<br />

Die Bergbahnen Sölden investierten in die neue Trainings- und Rennpiste<br />

am Giggijoch/Rosskirpel rund 500.000 Euro und schufen so eine<br />

perfekte Anlage für alle Disziplinen und Standards. Die Strecke ist von<br />

der FIS als Super-G-, Riesenslalom- und Slalomstrecke homologiert.<br />

Von Skiklub-internen Kursen bis hin zu würdigen und anspruchsvollen<br />

Trainings für Weltcupstars ist auf der neuen, vom Publikumssport getrennten<br />

Piste alles möglich.<br />

Von Manuel Matt<br />

ÖSV-Sportdirekter Hans Pum fieberte<br />

mit Florian Scheiber mit. Fotos: Lorenzi<br />

es bei den sehbehinderten Herren einen<br />

russischen Doppelsieg durch Valerii Redkozubov<br />

vor Ivan Fratsev und dem Tschechen<br />

Patrik Hetmar gab. Aus österreichischer<br />

Sicht durfte man sich über einen<br />

Sieg von Markus Salcher in der Kategorie<br />

„Herren Stehend“ freuen. Mit Platz zwei<br />

hinter dem Schweizer Christoph Kunz<br />

musste sich hingegen der Tiroler Roman<br />

Rabl in der Kategorie „Sitzend“ begnügen.<br />

Ein Wiedersehen im nächsten<br />

Jahr. Auch wenn es nicht immer<br />

für die erhofften (vorderen) Platzierungen<br />

gereicht hat, so strahlten doch<br />

alle TeilnehmerInnen angesichts der ausgezeichneten<br />

Bedingungen am Pitztaler<br />

Gletscher mit der Sonne um die Wette.<br />

Anfang Dezember 2016 wird es daher<br />

wohl auch die 19. Auflage dieser Behindertenrennen<br />

im Pitztal geben.<br />

Ergebnisse. Ein Auszug aus den<br />

Ergebnislisten der Europacup-Rennen –<br />

Super-G, „Visually impaired female“: 1.<br />

Millie Knight (GBR), 2. Melissa Perrine<br />

(AUS), 3. Kelly Gallagher (GBR); „Sitting<br />

Skiers female“: 1. Laurie Stephens (USA),<br />

Die beiden Europacup-Bewerbe im<br />

Super-G und dazu eine Alpine Kombination<br />

aus Super-G und Slalom wurden<br />

am vergangenen Wochenende ausgetragen.<br />

Die beiden Super-G-Rennen<br />

konnten die ÖSV-Fahrer Christopher<br />

Neumayer und Christian Walder für<br />

sich entscheiden. Die Kombinationswertung<br />

gewann der Norweger Bjoernar<br />

Neteland.<br />

Die Strecke. Die 1280 Meter lange<br />

Strecke ist sehr wellig. Der Start auf<br />

2730 Metern beginnt mit einem Steilhang,<br />

zahlreiche Übergänge folgen und<br />

bilden ein sehr interessantes Streckenprofil.<br />

Nach einem kurzen Steilhang<br />

erreicht man das Ziel auf 2355 Metern.<br />

„Weltcupwürdig“. Den Umstand,<br />

dass hier eine weltcuptaugliche<br />

Piste für Trainings zur Verfügung steht,<br />

nützten ÖSV-Stars wie Olympiasieger<br />

Auch der Österreicher Christoph Schneider lieferte eine bemerkenswerte Leistung<br />

ab.<br />

Foto: Pitztaler Gletscher/TVB Pitztal/photo@chriswalch.at<br />

Skiweltcup-Pistenchef Isi Grüner wird zusammen mit den Bergbahnen für einen<br />

stets rennfertigen Zustand der neuen Trainings- und Rennstrecke sorgen.<br />

Matthias Mayer, Hannes Reichelt und<br />

natürlich auch der einheimische Florian<br />

Scheiber für Testfahrten anlässlich<br />

des ersten Abfahrtsklassikers auf europäischen<br />

Boden: Die Gröden-Abfahrt<br />

kann am Giggijoch perfekt simuliert<br />

werden. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum<br />

machte sich anlässlich der beiden Super-G-Bewerbe<br />

selbst ein Bild von der<br />

Strecke und zeigte sich begeistert: „Die<br />

Piste ist wie aus einem Guss in die Landschaft<br />

eingebunden und – wie in Sölden<br />

2. Ruth Hagspiel (GER), 3. Anna-Lena<br />

Forster (GER); „Standing Skiers female“:<br />

1. Andrea Rothfuss (GER), 2. Anna<br />

Jochemsen (NED), 3. Anastasiia Khorosheva<br />

(RUS); „Visually impaired male“:<br />

1. Valerii Redkozubov (RUS), 2. Ivan<br />

Frantsev (RUS), 3. Patrik Hetmer (CZE);<br />

„Sitting Skiers male“: 1. Christoph Kunz<br />

(SUI), 2. Roman Rabl (AUT), 3. Georg<br />

Kreiter (GER); „Standing Skiers male“:<br />

1. Markus Salcher (AUT), 2. Thomas Pfyl<br />

(SUI), 3. Alexander Vetrov (RUS).<br />

Superkombi, „Visually impaired female“:<br />

1. Melissa Perrine (AUS), 2. Aleksandra<br />

Frantceva (RUS), 3. Millie Knight<br />

(GBR); „Sitting Skiers female“: 1. Anna-<br />

Lena Forster (GER), 2. Laurie Stephens<br />

(USA); „Standing Skiers female“: 1. Andrea<br />

Rothfuss (GER), 2. Anna Jochemsen<br />

(NED), 3. Melania Corradini (ITA);<br />

„Visually impaired male“: 1. Valerii Redkozubov<br />

(RUS), 2. Ivan Frantsev (RUS),<br />

3. Patrik Hetmer (CZE); „Sitting Skiers<br />

male“: 1. Dino Sokolovic (CRO), 2. Tyler<br />

Walker (USA), Igor Sikorski (POL);<br />

„Standing Skiers male“: 1. Markus Salcher<br />

(AUT), 2. Thomas Pfyl (SUI), 3. Alexander<br />

Alyabyev (RUS).<br />

nicht anders zu erwarten – in einem<br />

weltcupwürdigen Zustand!“ Siggi Grüner,<br />

Obmann des Skiklubs Sölden, freut<br />

wiederum die Tatsache, dass die Mitglieder<br />

nun eine Trainingsstrecke zur Verfügung<br />

haben, die alle „Stückerln“ spielt.<br />

Isi Grüner, Pistenchef beim Skiweltcup,<br />

wird gemeinsam mit den Bergbahnen<br />

dafür sorgen, dass die neue permanente<br />

Trainings- und Rennstrecke am Giggijoch<br />

stets in rennfertigen Zustand ist<br />

und mit Leben erfüllt wird.<br />

RUNDSCHAU Seite 48 29./30. Dezember 2015

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