2-2016
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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Editorial<br />
Das Internet der Dinge braucht<br />
Short-Range Devices<br />
deckt er auch den Bereich Sicherheit<br />
vorbildlich ab.<br />
Technische Beratung und Distribution<br />
Das Internet der Dinge (Internet of<br />
Things, IoT) erobert schleichend<br />
unsere Haushalte und verändert<br />
unseren gesamten Alltag. Leistungsoptimierter<br />
Kurzstreckenfunk<br />
(Short-Range Devices) spielt<br />
dabei eine bedeutende Rolle. Denn<br />
beim heutigen und zukünftigen IoT<br />
geht es um mehr als um intelligente<br />
Computersysteme. Ziel ist es vielmehr,<br />
für einen komfortableren und<br />
sichereren Alltag der Menschen zu<br />
sorgen. Alltagsgegenstände sollen<br />
dazu miteinander vernetzt sein<br />
und untereinander kommunizieren.<br />
Ein Grundbestandteil dabei bleibt<br />
zwar die RFID-Technologie, von<br />
der einst die Idee des IoT ausging.<br />
Doch das moderne IoT besitzt<br />
smarte Devices, die auch Zustände<br />
erfassen und Aktionen ausführen<br />
können. Beispiele gefällig? Kühlschränke<br />
füllen selbstständig Vorräte<br />
wieder auf, Waschmaschinen<br />
arbeiten erst dann, wenn der Strom<br />
besonders günstig ist, das auf eine<br />
Verpackung gerichtete Smartphone<br />
zeigt, welche Lieferwege das Produkte<br />
hinter sich hat und woher es<br />
stammt, Autobatterien melden automatisch,<br />
dass sie leer sind, Autofahrer<br />
lernen per App, wie sie Sprit<br />
sparen können, Beleuchtung reagiert<br />
auf Musik oder das Wetter. Oder<br />
offene Fenster schließen sich nach<br />
Verlassen des Hauses selbständig,<br />
und Steckdosen schalten sich nur<br />
dann ein, wenn man im Raum ist.<br />
Im Jahr 2020 soll sich die Anzahl<br />
der internetfähigen Geräte verdreifacht<br />
haben. Viele davon werden<br />
auf Funktechnik basieren. Es ist<br />
daher kein Wunder, dass die ULE<br />
Alliance seit Anfang 2015 ein Zertifizierungsprogramm<br />
für Produkte<br />
anbietet, die auf dem Ultra-Low-<br />
Energy-Standard (ULE) basieren.<br />
Der Energie sparende Standard nutzt<br />
DECT-Frequenzen und ermöglicht<br />
die einfache Verknüpfung verschiedener<br />
Smart-Home-Komponenten<br />
unabhängig vom Hersteller. Dabei<br />
Die erforderliche Reichweite der<br />
Funkkommunikation im IoT beginnt<br />
bei wenigen Zentimeter. RFID und<br />
NFC (Near-Field Communication)<br />
leisten dies und verwenden dazu<br />
die induktive Kopplung. RFID-<br />
Transponder der neusten Generation<br />
verbrauchen unter 30 μW. Aktive<br />
NFC-Einheiten lassen sich in ein<br />
Mobiltelefon integrieren. So sind in<br />
beiden Fällen auch Reichweiten von<br />
mehreren Metern möglich. Leider<br />
können RFID und NFC infolge ihrer<br />
Einfachheit nicht auf den etablierten<br />
Internetprotokollen aufbauen. Dazu<br />
muss ein hochoptimiertes Funkprotokoll<br />
eingefügt werden.<br />
Anschlussfähigkeit über die letzten<br />
100 m stellt im Wesentlichen das<br />
Reichweitenextrem bei Funkübertragung<br />
im IoT dar. Außerhalb dieses<br />
Bereichs liegen nur noch wenige<br />
Anwendungen. Eine ganze Palette<br />
von Funktechnologien scheint hier<br />
für das IoT geeignet. Dazu gehören<br />
Ant+, Bluetooth, Edge, IrDA, NFC,<br />
WLAN/WiFi, Zigbee und Z-Wave.<br />
Neuere und in Entwicklung befindliche<br />
WPAN-Standards (Wireless<br />
Personal Area Networks) wie Zig-<br />
Bee kommen mit sehr wenig Energie<br />
aus – ein bedeutender Vorteil.<br />
Die Favoriten für die „last 100<br />
meters“ sind Bluetooth Low-Energy,<br />
IEEE 802.15.4 Devices und WLAN/<br />
WiFi. Bluetooth LE weist bei richtiger<br />
Anwendung den geringsten<br />
Eigenverbrauch auf und könnte<br />
daher die Nummer 1 werden. Bluetooth<br />
LE arbeitet bidirektional auf<br />
2,45 GHz mit der Modulationsart<br />
FHSS und ist gemäß IEEE 802.15.1<br />
standardisiert. Viele IEEE 802.15.4<br />
Devices überzeugen mit dem Hauptvorteil<br />
der möglichen Erweiterung<br />
auf Router-Anwendungen. WLAN/<br />
WiFi wiederum lässt sich vorteilhaft<br />
als drahtloses Backbone in<br />
Kombination mit anderen Technologien<br />
nutzen. WiFi arbeitet bidirektional<br />
auf 2,45 oder 5 GHz mit den<br />
Modulationsarten DSSS, FHSS und<br />
OFDM und ist nach IEEE 802.11<br />
standardisiert.<br />
Ing. Frank Sichla<br />
Redaktion hf praxis<br />
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