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100 Jahre Hochzoll

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12. Juni 2013 STADTZEITUNG<br />

ÜBERBLICK<br />

Steckbrief<br />

HOCHZOLL<br />

Fläche: 5,09 km²<br />

Einwohnerzahl: etwa20380<br />

<strong>Hochzoll</strong>-Nord:etwa9500<br />

<strong>Hochzoll</strong>-Süd: etwa10880<br />

Koordinaten: 48° 21’ 10“ Nord,<br />

10°56’ 50“ Ost<br />

Postleitzahl: 86163<br />

Stadtbezirke: <strong>Hochzoll</strong>-Süd und<br />

<strong>Hochzoll</strong> Nord.<br />

Vorwahl: 0821<br />

Bürgerbüro: geplant<br />

Politik: Stadträtinnen: Daniela Dafler<br />

–CSU,LisaGrose –SPD, Stadträte:<br />

Stefan Quarg –SPD, Dr. Werner Lorbeer–Verein<br />

ProAugsburg, Sozialreferent<br />

Max Weinkamm –CSU<br />

Schulen: Flexible Grundschule <strong>Hochzoll</strong>-Süd,<br />

Grundschule Werner-von-<br />

Siemens, Mittelschule Werner-von-<br />

Siemens –beide <strong>Hochzoll</strong>-Nord, Rudolf-Diesel-Gymnasium<br />

– <strong>Hochzoll</strong>-<br />

Süd.<br />

Kindergärten: Heilig Geist, Zwölf<br />

Apostel, Auferstehungskirche, Sankt<br />

Matthäus, städtische KiTaander Mittenwalder<br />

Straße, Katholisches Kinderheim<br />

<strong>Hochzoll</strong>-Nrod, Evangelisches<br />

Kinder- und Jugendhilfezentrum<strong>Hochzoll</strong>-Nord.<br />

Jugend: Jugendhaus Lehmbau, Jugendarbeit<br />

Evangelische Auferstehungskirche,<br />

Stadtjugendring-Augsburg.Ost.<br />

Sportvereine: DJK <strong>Hochzoll</strong>, TSG<br />

1889 <strong>Hochzoll</strong>,FC<strong>Hochzoll</strong><br />

Senioren: Caritas Sozialstation, Diakonie<br />

Sozialstatin, Hermann-Sohnle-<br />

Stiftung, Kurzzeitpflege <strong>Hochzoll</strong>.<br />

Kirchen: Heilig Geist –Zsölf Apostel<br />

(Pfarreiengemeinschaft), dvangelische<br />

Auferstehungskirche<br />

Verkehr: Bundesstraße 300, Bundestraße<br />

2, Straßenbahnlinie 6<br />

Kultur: Aktionsgemeinschaft <strong>Hochzoll</strong><br />

e.V., <strong>Hochzoll</strong>er Kulturtage e.V.<br />

Sehenswürdigkeiten: Fünf Skulpturen<br />

Kunst auf <strong>Hochzoll</strong>s Straßen, antikes<br />

Wasserwerk (1879), neues Wasserkraftwerk<br />

im Hochablass, der Hochablass<br />

mit Steg über den Lech, der<br />

Lech, das Badeparadies „Kuhsee“, der<br />

Stempflesee und „Grüne Basilika“ im<br />

Augsburger Stadtwald, Holzerbau mit<br />

altem Fresco „Wieland der Schmied“.<br />

Bekannte Persönlichkeiten:<br />

Meinrad M. Froschin –weltbekannter<br />

Airbrush-Künstler,<br />

Inge Lemmerz–Kunstmalerin,<br />

LikaPeter mitSohn Maximilian –beide<br />

europaweit bekannteSänger(Baritone),<br />

Lika Benedikt –Musikwissenschaftler,<br />

Dr.Michale Friedrichs–Lyriker,<br />

Sandra Lehmann –Schauspielerin.<br />

KLEINE HOCHZOLL-GESCHICHTE<br />

„HoheZoll“fürÜbergang<br />

DerBau undErhalt derLechbrückewar schon immereine teure Angelegenheit.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hochzoll</strong><br />

6<br />

Wie aus der Stadtgründungsurkunde<br />

der Gemeinde Friedberg von 1264<br />

hervorgeht, wurde seit dieser Zeit für<br />

den Übergangüberden Lech,der die<br />

historischeGrenzezwischenOberbayern<br />

und Schwaben war, der sogenannte<br />

„Hohe Zoll“ erhoben. Deshalb der<br />

heutigeOrtsname<strong>Hochzoll</strong>.<br />

Zunächst<br />

„Friedberger Au“<br />

Dies warnotwendig, weil kriegerische<br />

Auseinandersetzungen und Hochwasser<br />

häufig zur Zerstörung der Brücke<br />

geführt hatten. Das Gebiet des<br />

heutigen <strong>Hochzoll</strong> gehörte bis 1818<br />

zu Friedberg und wurde nach Ausgliederung<br />

zunächst als„Friedberger Au“<br />

bezeichnet. Erst 1905 durfte die alte<br />

Bezeichnung „<strong>Hochzoll</strong>“wieder angenommen<br />

werden. Übrigens, zuden<br />

Vorfahren der <strong>Hochzoll</strong>er gehörten<br />

auch protestantische Kolonisten aus<br />

dem Nördlinger Ries. Zu Beginn des<br />

19.Jahrhunderts wurden die bis dahin<br />

unbewohnten Lechauen vermessen<br />

und in Parzellenaufgeteilt.<br />

Die evangelischen „Kulturisten“ erhielten<br />

kostenlos Grund,den sieurbar<br />

machen mussten. Bereits nach kurzer<br />

Zeit bildete sich eine Streusiedlung<br />

mit 24 Anwesen und etwa 175 Bewohnern.<br />

Frühzeitiger Anschluss<br />

Mit dem Bau der München-Augsburger<br />

Eisenbahn (1839/1840) und der<br />

Paartalbahn (1874) mit Bahnhof<br />

<strong>Hochzoll</strong> erhielt das Dorf frühzeitig<br />

1926 wurde die Eisenbahnbrücke über den Lech erneuert. Als sich für den Abriss<br />

des alten Brückenpfeilers niemand zuständig fühlte, stellten engagierte Bürger auf<br />

diesem Brückenpfeiler den „Amtsschimmel“ auf.<br />

Foto: pm<br />

Anschluss an das neu entstehende<br />

Verkehrsnetz. Industrie siedelte sich<br />

an und verändertedie Bevölkerungsstruktur.<br />

Indiese Zeit fällt die Gründung<br />

des Obst- und Gartenbauvereins<br />

<strong>Hochzoll</strong>, der zwischenzeitlich<br />

mehr als <strong>100</strong><strong>Jahre</strong>alt ist.Am24. Februar<br />

1907 wares, als der Gemeindeausschuss<br />

von<strong>Hochzoll</strong> die Bürgerzur<br />

Gründung eines Obstbauvereins in<br />

das Probst’scheGasthaus (heute Drogerie<br />

Müller) zur Förderung und Verbreitung<br />

einer einträglichen Bienenzucht<br />

und des Obstbaus einlud. 25<br />

Anwesende trugen sich spontan als<br />

Mitglieder ein. Theodor Schwenk<br />

übernahm bis 1914 den Vorsitz.<br />

Turbulente<strong>Jahre</strong><br />

voller Einsatz<br />

Während des 1. Weltkriegs ruhten die<br />

Aktivitäten. Die Verantwortlichen warenimKriegseinsatz.<br />

Im Frühjahr 1919 wurde die Vereinsarbeit<br />

von Anton Wohlwend wieder<br />

aufgenommen. Es kamen turbulente<br />

<strong>Jahre</strong>für den Verein. Der 2. Weltkrieg<br />

verlangte vonder Vereinsführung wieder<br />

vollen Einsatz. Die Männer waren<br />

im Kriegseinsatz. Zuhause waren<br />

Düngemittel, Sämereien und Pflanzen<br />

rationiert. Umeinigermaßen gut<br />

über die Lebensmittelknappheit zu<br />

kommen, wollte jeder das Letzte aus<br />

demBoden herausholen. Nach Beendigungdes<br />

Krieges musste auf Anordnung<br />

der amerikanischen Militärregierung<br />

die Neuzulassung des Vereins<br />

beantragt werden.Die Vergabe der Lizenz,<br />

die nur an politisch unbedenklichen<br />

Personen erteiltwurde, erfolgte<br />

am 2. November 1947.Seitder Gründung<br />

wandelte sich das Interesseder<br />

Mitglieder stark. Am Anfang stand<br />

die Selbstversorgung an erster Stelle.<br />

Heuteist der Mittelpunkt des Vereinsgeschehens<br />

nicht nur die Gestaltung<br />

des privaten Gartens, sondern auch<br />

die Grünpflege.<br />

Über den<br />

Gartenzaungeblickt<br />

Dazu Hansjörg Vogelgsang, der erste<br />

Vorsitzende: “Wir schauen mittlerweile<br />

weit über den eigenen Gartenzaun<br />

hinaus. Mitglieder betreuenSchulgärten<br />

und pflegen öffentliche Grünanlagen.Das<br />

beste Beispielist die Anlage<br />

vorder Post an der <strong>Hochzoll</strong>er Straße.<br />

Leitgedanke ist, unseren Lebensraum<br />

im Einklang mit der Natur zu<br />

fördern, Werte aus vergangenen Tagen<br />

zu bewahren und weiterzugeben,<br />

ohne den Anspruch der heutigen Informations-<br />

und Freizeitgesellschaft<br />

zu vernachlässigen“. (bb)

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