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Wasserstoff: Energie der Zukunft - Mediaradius

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Aktuell IntervIews/statements<br />

UvP – eine Zusammenfassung<br />

„Als Ergebnis eines langjährigen<br />

Lösungsfindungsprozesses<br />

wird die Bahnanbindung des<br />

Skigebietes Kronplatz in Percha<br />

als die beste Variante bewertet“.<br />

Und weiter: „Wie jedes Projekt<br />

weist auch das vorliegende<br />

Vorzüge und Nachteile auf.“<br />

Zehn Experten haben sich ausführlich<br />

mit dem Projekt des Bahnanschlusses<br />

Percha–Kronplatz auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />

und nach Abwägen aller<br />

Für und Wi<strong>der</strong> ein positives Gutachten<br />

abgegeben. Nachstehend die Prämisse<br />

und anschließend die wichtigsten Argumente.<br />

Prämisse: Verkehrsspitzentage führen<br />

zu erheblicher Belastung <strong>der</strong> Ortsansässigen,<br />

Unmut <strong>der</strong> Autofahrer und<br />

hilfloser Ohnmacht <strong>der</strong> Behörden.<br />

„Mit dem Ausbau <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten beson<strong>der</strong>s in Reischach haben<br />

sich die Landschaft des Gebietes<br />

und dessen sozio-ökonomische Struktur<br />

verän<strong>der</strong>t. Der starke Zulauf von<br />

Touristen verursachte zunehmend verkehrstechnische<br />

Probleme sowohl im<br />

Stadtgebiet von Bruneck, als auch in<br />

den betroffenen Siedlungen entlang <strong>der</strong><br />

West-Zufahrt von St. Lorenzen. Der dominierende<br />

Individualverkehr bedient<br />

sich fast ausschließlich des Autos (im<br />

Winter werden 1,5 Mio. Ersteinstiege<br />

gezählt, zwei Personen pro Pkw; Anm.<br />

d. Red.), welches durch seinen Platzbedarf,<br />

seine Abgase und seinen beinahe<br />

unkontrollierten Einsatz neue verkehrstechnische<br />

Maßnahmen verlangt<br />

... Demzufolge ist eine weitere Entwicklung<br />

des Kronplatzes an die Bedingung<br />

zu knüpfen, sich verstärkt und effektiv<br />

dem Verkehrsproblem zu widmen und<br />

mit entsprechenden Infrastrukturen für<br />

eine Verkehrsentlastung zu sorgen.“<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Talstation wird direkt südlich <strong>der</strong><br />

Gleise an den neuen Bahnhof Percha<br />

angebaut. Die Bergstation wird direkt<br />

an die Talstation <strong>der</strong> Gipfelbahn auf<br />

<strong>der</strong> Herzlalm angebaut. Die 2-Seil-<br />

Umlaufbahn verfügt über ein kuppelbares<br />

Gondelsystem, benötigt nur sieben<br />

Stützen, läuft zum Teil oberhalb<br />

<strong>der</strong> Baumgrenze, wodurch ein üblicher<br />

Kahlschlag <strong>der</strong> Schneise vermieden wird<br />

und zeichnet sich durch leisen, sicheren<br />

und energiesparenden Betrieb aus. Die<br />

neue Piste Ried ist hauptsächlich nach<br />

Norden ausgerichtet, benutzt im oberen<br />

Teil bereits bestehende Pisten und<br />

verläuft dem Nord-Ost-Grad entlang bis<br />

zur Rienz. Von Reischach ist sie kaum<br />

einsehbar. Die Beschneiungsanlage entlang<br />

<strong>der</strong> gesamten Piste entspricht dem<br />

neuesten Stand <strong>der</strong> Technik. Das benötigte<br />

Wasser wird dem Olanger Stausee<br />

entnommen. Eine Brücke über die Rienz<br />

verbindet die Piste mit <strong>der</strong> Talstation.<br />

Geprüfte Projektvarianten<br />

Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Varianten Bruneck/Bahnhof,<br />

Bruneck/Gewerbegebiet<br />

sowie Olang und Ried, schneidet die<br />

Option Ried am besten ab, da zusätzliches<br />

Umsteigen nicht erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Studien haben belegt, dass die Motivation<br />

des Reisenden vom Auto auf den<br />

Zug umzusteigen abnimmt, wenn zusätzliche<br />

Umsteigehin<strong>der</strong>nisse zu überwinden<br />

sind.<br />

Die Talabfahrt Ried zogen die Experten<br />

den an<strong>der</strong>en Varianten vor, da sie weniger<br />

steil (Familienpiste) und stärker<br />

beschattet ist. Auch bei <strong>der</strong> landschafts-<br />

ökologischen Betrachtung wurde <strong>der</strong><br />

Lösung Ried <strong>der</strong> Vorrang gegeben. Die<br />

Rodung von ca. 20 ha Wald, so das<br />

Gutachten, wird ausgeglichen, indem<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Erdbewegungsarbeiten<br />

gering gehalten werden. Unter<br />

geologischen Gesichtspunkten ist das<br />

als stabil eingestufte Gelände geeignet.<br />

Flora, Fauna und Landwirtschaft<br />

Das Gelände ist bereits von Menschenhand<br />

umgestaltet. Die gewählte 2-Seil-<br />

Umlaufbahn erfor<strong>der</strong>t nur einen geringen<br />

Eingriff in die Vegetationsschicht.<br />

Die sensibelsten Gebiete, die vom Bau<br />

<strong>der</strong> Piste Ried betroffen sind, sind die<br />

Bereiche oberhalb <strong>der</strong> Kappeler Alm und<br />

unterhalb des Edison-Wasserschlosses.<br />

Es sind keine Einschränkungen für die<br />

Bewirtschaftung <strong>der</strong> Pistenflächen zu<br />

befürchten; die neu entstehende Piste<br />

wird künftig zur Futtergewinnung bzw.<br />

als Weidefläche zur Verfügung stehen.<br />

Das geplante Projekt steht hauptsächlich<br />

mit folgenden Tierarten in Konflikt:<br />

Rauhfußhuhn: Die Lebensräume von<br />

Birkhuhn, Auerhahn und Haselhuhn<br />

werden verän<strong>der</strong>t bzw. verkleinert.<br />

Störungen sind durch den Bau und den<br />

Skibetrieb zu erwarten. Reh und Hirsch:<br />

Die Störungen während <strong>der</strong> Bau- und<br />

Betriebsphase können den Wildwechsel<br />

stören und zu einem Ausweichen <strong>der</strong><br />

Tiere führen.<br />

Die Landschaft<br />

Die Auswirkungen des Bauvorhabens<br />

auf die Landschaft werden insgesamt<br />

als gering bis mo<strong>der</strong>at bezeichnet.<br />

Die geplante Piste ist so geführt, dass<br />

sie we<strong>der</strong> von Bruneck noch von<br />

Reischach, son<strong>der</strong>n im unteren Fünftel<br />

nur von Percha aus einsehbar ist.<br />

Auch die Talstation beim Bahnhof<br />

Percha ist wenig auffällig. Die sieben<br />

Stützen <strong>der</strong> Seilbahn liegen im Wald.<br />

Die geplante Pistentrasse ist we<strong>der</strong><br />

lawinen-, noch erdrutsch- o<strong>der</strong> steinschlaggefährdet.<br />

Das Gelände gilt als<br />

geologisch stabil.<br />

Der Tourismus<br />

Von <strong>der</strong> Umsetzung des Projektes Ried<br />

profitieren nicht nur Bruneck, Rei-<br />

schach und Percha, son<strong>der</strong>n auch die<br />

eher strukturschwachen Gemeinden<br />

entlang des Pustertales. Die Maßnahmenpakete,<br />

wie kostenloses Bahnfahren,<br />

Halbstundentakt, Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Bahnhöfe und des Rollmaterials<br />

erhöhen die Bahnattraktivität. Das Projekt<br />

hat zukunftsweisende Wirkung und<br />

bietet die optimalen Voraussetzungen<br />

für die verkehrstechnische und touristische<br />

Vernetzung des gesamten Pustertales<br />

und seiner Skigebiete.<br />

Bewertung und Synthese<br />

Das Projekt stellt eine alternative Lösung<br />

für das bestehende Verkehrsproblem in<br />

Reischach und Umgebung dar. Es kann<br />

insgesamt als zukunftsweisendes Projekt<br />

für das gesamte Pustertal bewertet<br />

werden, das den Qualitätstourismus<br />

und die sanfte Mobilität mittels öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln för<strong>der</strong>t. Durch die<br />

zu erwartende CO2-Reduzierung leistet<br />

das Projekt einen aktiven Beitrag zum<br />

Schutz <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung.<br />

Am Anfang war die Bahn …<br />

Landeshauptmann Luis<br />

Durnwal<strong>der</strong> macht einen historischen<br />

Rückblick: Die Bahnlinie<br />

Marburg–Franzensfeste wurde von<br />

<strong>der</strong> damaligen Südbahngesellschaft<br />

gebaut und am 30. November 1871<br />

in Betrieb genommen. Der Bau<br />

hatte strategische Gründe, denn<br />

nach dem Verlust Venetiens<br />

an Italien wäre Tirol nur über<br />

Salzburg–Rosenheim–Kufstein<br />

erreichbar gewesen.<br />

Die Bahnverbindung brachte neue<br />

Gästeschichten ins Pustertal, und<br />

viele Orte entwickelten sich zu ersten<br />

Hochburgen des Fremdenverkehrs: Toblach,<br />

Prags, Sexten, um nur einige zu<br />

nennen. So etwa wurden Toblach und<br />

Umgebung zu einer Art Sommersalon<br />

für Persönlichkeiten aus <strong>der</strong> Wiener<br />

Gesellschaft, hier traf sich alles, was<br />

im Habsburgerreich und im alten Europa<br />

Rang und Namen hatte.<br />

Die Ferienregion Pustertal<br />

„Mit dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahn wurden<br />

im wahrsten Sinne des Wortes die Wei-<br />

Eine zukunftsweisende vision …<br />

… so sieht es Landesrat Hans<br />

Berger. Mit <strong>der</strong> Eisenbahn durch<br />

das Pustertal und in direktem<br />

Anschluss daran mit <strong>der</strong> Seilbahn<br />

auf Südtirols Skiberg Nr.1 fahren.<br />

Das ist eine zukunftsweisende Vision,<br />

die den zunehmenden Ansprüchen<br />

von Gästen an eine Ferienregion<br />

und dem allgemeinen Wunsch nach<br />

Mobilität und Unabhängigkeit entgegenkommt.<br />

Mit dem Projekt Percha–<br />

Kronplatz steht ein realisierbares Projekt<br />

zur Diskussion, wie man diese Vision<br />

Realität werden lassen könnte.<br />

Zwar scheiden sich viele Geister an diesem<br />

Vorhaben, doch nüchtern betrachtet<br />

sehe ich in diesem Projekt eine nahezu<br />

einzigartige Chance zur Verbindung<br />

<strong>der</strong> Skigebiete entlang <strong>der</strong> Pustertaler<br />

Eisenbahnlinie. Die Schaffung einer<br />

einzigen Pustertaler Ski- und Ferien-<br />

chen gestellt für die heutige Ferienregion<br />

Pustertal“, betont Landeshauptmann<br />

Luis Durnwal<strong>der</strong>. Heute, 140 Jahre später,<br />

rüstet sich die östliche Landeshälfte<br />

für eine neue Ära im Bahnverkehr, mit<br />

mo<strong>der</strong>nen Zügen im Halbstunden- und<br />

Stundentakt, mit sanierten Bahnhöfen,<br />

mit guten Anschlussverbindungen in alle<br />

Richtungen. „Jetzt gilt es, die mo<strong>der</strong>nen<br />

Strukturen optimal zu nutzen und<br />

mit innovativen Konzepten für eine gute<br />

Auslastung auch außerhalb <strong>der</strong> Stoßzeiten<br />

zu sorgen“, erklärt <strong>der</strong> Landeshaupt-<br />

mann. Unabhängig davon,<br />

ob das Projekt Ried<br />

schlussendlich realisiert<br />

wird o<strong>der</strong> nicht: Eine<br />

direkte Anbindung <strong>der</strong><br />

Bahn an ein Schigebiet<br />

wäre laut Durnwal<strong>der</strong><br />

ein zukunftsweisen<strong>der</strong><br />

Schritt in diese Richtung.<br />

Der Vinschgau hat es vorgemacht:<br />

Die Kombination<br />

„Bahn & Rad“ wurde in<br />

kürzester Zeit ein Erfolgsfaktor,<br />

<strong>der</strong> seinesgleichen<br />

sucht und <strong>der</strong> von April bis<br />

Ende Oktober einheimische<br />

Ausflügler, Familien und Urlaubsgäste<br />

gleichermaßen begeistert. „Eine Kombination<br />

‚Bahn & Wintersport‘ wäre für das<br />

Pustertal sicher eine attraktive Lösung“,<br />

so Durnwal<strong>der</strong>. Attraktive Angebote und<br />

innovative Ideen sind gefragter denn je.<br />

Nach Jahrzehnten des Wachstums zeichnet<br />

sich eine gewisse Stagnation im Südtiroler<br />

Tourismus ab, und eine Frage wird<br />

wie<strong>der</strong> aktuell: Wer bringt diesmal neue<br />

Gästeschichten ins Land? Straße, Luftpost<br />

o<strong>der</strong> Schusters Rappen? Am End’ ist’s<br />

wie<strong>der</strong> die Bahn …<br />

region könnte damit in<br />

entgegen. Es besteht ein-<br />

greifbare Nähe rücken<br />

deutig die Notwendigkeit,<br />

und so ein erweitertes<br />

die verschiedenen Ange-<br />

Angebot für alle Gäste<br />

bote <strong>der</strong> Region Pustertal<br />

dieser Ferienregion er-<br />

zusammenzuführen und<br />

möglichen. Der Wunsch<br />

dem Skifahrer auch zu-<br />

sich im Urlaub frei zu begänglich<br />

zu machen.<br />

wegen und neben einer<br />

Es steht wohl außer Fra-<br />

umfassenden Mobilität<br />

ge, dass <strong>der</strong> Erfolg des<br />

über zahlreiche Angebote<br />

Kronplatzes als Skiberg<br />

verfügen zu können, wird<br />

sowie <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Skimehr<br />

und mehr zu einem<br />

und Ferienregion Puster-<br />

attraktiven Wettbewerbsfaktor<br />

im touristischen<br />

Landesrat Hans Berger<br />

tal von größter Bedeutung<br />

für den anhaltenden<br />

Bereich. Ähnliche Pro-<br />

Wohlstand in unserem<br />

jekte im Alpenraum haben bereits er- Tal sind, in welchem <strong>der</strong> Tourismus<br />

folgreich aufgezeigt, dass großflächige die treibende Kraft <strong>der</strong> Wirtschaft ist<br />

Zusammenschlüsse von einer Vielzahl und auch Einkommen und Arbeitsplät-<br />

an Gästen sehr geschätzt werden. Nur ze für die Landwirtschaft und die an-<br />

eine Erweiterung des Angebotes kommt <strong>der</strong>en Wirtschaftssektoren garantiert.<br />

<strong>der</strong> Entwicklung hin zu immer kürze- Wagen wir also gemeinsam den Schritt<br />

ren Urlaubsaufenthalten unserer Gäste in die <strong>Zukunft</strong>!<br />

18 07/2009<br />

07/2009 19

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