Wirtschaft aktiv - Mai 2014
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<strong>Wirtschaft</strong>sstandort Österreich<br />
im Sinkflug<br />
Seit 2006 gibt die Weltbank jährlich<br />
ihr Ranking über die <strong>Wirtschaft</strong>sfreundlichkeit<br />
der Staaten aus. Heuer<br />
landet Österreich auf Platz 30,<br />
hinter Ländern wie Georgien, Thailand<br />
und Mauritius.<br />
Die Weltbank stellt den Österreichern<br />
gar nur einen katastrophalen<br />
138. Platz aus, wenn es darum geht,<br />
einen Betrieb zu gründen. Die zähe<br />
Vergabe von Baugenehmigungen<br />
und der bürokratische Aufwand, um<br />
Steuern zu berechnen, zu melden<br />
und schließlich zu bezahlen, sind<br />
weitere Punkte, die denkbar<br />
schlechte Zeugnisse bekommen. Lediglich<br />
bei der rechtlichen Durchsetzung<br />
von Verträgen ist Österreich<br />
in den Top Ten.<br />
Österreich hat sich im Vergleich zum<br />
letzten Jahr wieder um 2 Plätze verschlechtert.<br />
In einem Interview mit<br />
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />
bemängelt VOEST-Chef Eder<br />
die Rahmenbedingungen und die<br />
Planbarkeit am Standort Österreich.<br />
Innerhalb der letzten 8 Jahre hat<br />
Österreich in der Weltbankstatistik<br />
9 Plätze verloren, als Folge schlechter<br />
<strong>Wirtschaft</strong>s- und Standortpolitik.<br />
International ist der Tax Freedom<br />
Day oder, wie es auf Deutsch heißt,<br />
der Steuerzahlergedenktag, jener<br />
Tag, an dem ein durchschnittlicher<br />
Steuerzahler eines Landes sein Einkommen<br />
nicht mehr für die Begleichung<br />
von Steuern, Sozialversicherungsabgaben<br />
o.ä. heranziehen<br />
muss. Salopp gesagt, arbeitet der<br />
Steuerzahler, ob Unternehmer oder<br />
Arbeitnehmer, bis zu diesem Tag für<br />
den Staat.<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandort Österreich<br />
Platz 30 im Weltbankranking<br />
Nur 50,1% Auszahlung im Durchschnitt für den Arbeitnehmer<br />
28 Prüfauflagen für KMUs<br />
Bis 31. Juli jedes Jahr Arbeit nur für den Staat<br />
Der österreichische Tax Freedom<br />
Day wurde 2013 mit Datum 31. Juli<br />
berechnet. Zum Vergleich: 1976 endete<br />
die Arbeit für den Staat am 23.<br />
Juni. Dies bedeutet dass wir nun<br />
schon weit über einen Monat länger<br />
für den Staat arbeiten.<br />
Auch die OECD bescheinigt uns eine<br />
zu hohe Steuerlast. Laut deren Berechnungen<br />
bekommt ein durchschnittlicher<br />
Arbeitnehmer nur<br />
50,9% jenes Geldes, das sein Arbeitergeber<br />
für ihn aufwendet, ausbezahlt.<br />
49,1% verbleiben im System<br />
Staat.<br />
Auch aus der Sicht der einzelnen<br />
Unternehmer ist es immer schwerer,<br />
in Österreich selbständig zu bestehen.<br />
Ein Tischler aus Linz rechnet in<br />
den Oberösterreichischen Nachrichten<br />
vor, daß ihm die Erfüllung der<br />
öffentlichen Auflagen 8300 Euro im<br />
Jahr koste. Dies errechnet er aus<br />
dem von ihm aufgewendeten 114 Arbeitsstunden<br />
für die 28 Prüfauflagen<br />
in seinem Betrieb. Der Gipfel seien<br />
jetzt die von der Unfallversicherung<br />
eingeforderten psychologischen Fragebögen.<br />
Der Ring freiheitlicher <strong>Wirtschaft</strong>streibender<br />
(RfW) bekämpft diese<br />
Entwicklung. Wichtig wäre, daß die<br />
Regierung endlich konkrete Maßnahmen<br />
trifft, bis dato blieb es aber<br />
nur bei Lippenbekenntnissen und<br />
Absichtserklärungen.<br />
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<strong>Wirtschaft</strong> Aktiv <strong>Mai</strong> / 14