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OCEAN7 2013-03

Ein nahezu unberührtes tropisches Segelparadies. Das ist Kuba im Herzen der Karibik. Aber man muss sich auf so manches einstellen, wenn man in dem streng kommunistischen Land für seinen Törn einkaufen will. Dafür entschädigen dann wundervolle Korallenriffe und viel Ursprüngliches, meint OCEAN7-Autor Tahsin Özen.

Ein nahezu unberührtes tropisches Segelparadies. Das ist Kuba im Herzen der Karibik. Aber man muss sich auf so manches einstellen, wenn man in dem streng kommunistischen Land für seinen Törn einkaufen will. Dafür entschädigen dann wundervolle Korallenriffe und viel Ursprüngliches, meint OCEAN7-Autor Tahsin Özen.

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News Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

Seit Beginn der Seefahrt ist das Logbuch, auch Schiffstagebuch<br />

oder Schiffsjournal genannt, fester Bestandteil des seemännischen<br />

Alltags. Trotz modernster Technik findet sich auch heute noch auf<br />

jedem Berufsschiff ein solches Protokoll, in dem alle Vorgänge und<br />

Ereignisse eingetragen werden. Mit der Reform des österreichischen<br />

Seeschifffahrtsrechts im Vorjahr wurde das Logbuch auch wieder im<br />

Freizeityachtsport in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Die österreichischen gesetzlichen Bestimmungen um die Sportsschifffahrt<br />

schreiben bekanntlich seit dem Mai 2012 vor, dass die<br />

seemännische Praxis und die Seefahrtserfahrung nur mittels Logbuch<br />

vom Schiffsführer unterfertigter, auszugsweiser Abschrift<br />

(Kopie) des Logbuchs oder sonstiger logbuchähnlicher Aufzeichnungen<br />

nachgewiesen werden kann. Eine Seemeilenbestätigung<br />

alleine ohne dazugehöriges Logbuch reicht jetzt nicht mehr aus,<br />

um einem Mitsegler seine „Seemeilen zu bestätigen“. Auch die<br />

Prüfungsorganisationen müssen Prüfungs-Logbücher mindestens<br />

drei Jahre für die Einsichtnahme durch die Behörde bereithalten.<br />

Die neuen Vorschriften bedeuten für Skipper, Seefahrtschulen,<br />

Ausbilder, Kandidaten und Prüfer einerseits Aufwand, bringen aber<br />

andererseits ein Instrument zur Sicherheit und ein Stück guter<br />

Seemannschaft wieder an Bord zurück.<br />

Was ist nun so ein Logbuch? Ein formgerecht geführtes<br />

Logbuch ist vor allem ein Dokument und was im Logbuch<br />

steht, das gilt als Tatsache. Zumindest so lange nicht das Gegenteil<br />

bewiesen werden kann. Im Logbuch müssen alle Fakten, Tätigkeiten<br />

und Vorfälle im Zusammenhang mit der Schiffsführung, die für<br />

die sichere Schiffsführung von Bedeutung sind, aufgezeichnet<br />

werden. Diese Aufzeichnungen müssen so ausreichend ausführlich<br />

sein, dass nachträglich ein vollständiges Bild von der Reise erstellt<br />

werden kann.<br />

Natürlich kann ein Logbuch im Fall des Falles entscheidende Bedeutung<br />

in zivil- und strafrechtlichen Verfahren haben.<br />

Beispiele: Der Skipper unterliegt bekanntlich einer Einweisungspflicht.<br />

Er muss alle Personen an Bord auf die Gefahren und ihre<br />

Aufgaben hinweisen. Steht im Logbuch, dass die Einweisung vor<br />

Fahrtantritt durchgeführt wurde, so ist auch davon auszugehen.<br />

Entsprechendes gilt für das Mannschaftstraining wie das Verhalten<br />

bei Mann über Bord, Feuer an Bord, Wassereinbruch usw. Ordnet<br />

der Skipper an, dass Rettungswesten angelegt werden, so sollte dies<br />

auch in das Logbuch eingetragen werden. Ist mit Uhrzeit verzeichnet,<br />

dass die Yacht unter Segel und ohne Maschine läuft, hat das<br />

klare Auswirkungen im Fall einer Kollision. Mit einem Logbuch<br />

kann der Skipper seine Sorgfalt nachweisen und eine Diskussion<br />

über eine mögliche Fahrlässigkeit verhindern.<br />

Besondere Formvorschriften für derartiges Tagebuch gibt es nur<br />

hinsichtlich der Dokumentenechtheit, wie dass alle Eintragungen<br />

unradierbar und in Echtzeit mit Angabe der Bordzeit gemacht<br />

werden, Korrekturen lesbar bleiben, Streichungen und Zusätze mit<br />

Datum und Unterschrift versehen sind und erkennbar ist, wenn<br />

Seiten entfernt wurden. Und das Logbuch ist natürlich an Bord zu<br />

führen und mitzuführen.<br />

Alle Einträge<br />

müssen<br />

unradierbar<br />

erfolgen<br />

Darüber hinaus muss jeder Skipper selbst auf den möglichst sinnvollen<br />

Inhalt achten: Schiffsname, Daten des Schiffes, des Schiffsführer<br />

und der kompletten Crew, Funkrufzeichen, Wetterlage,<br />

Vorhersage und Warnungen, technische Überprüfungen, Reparaturen,<br />

Reiseplanung, Vorräte an Wasser, Lebensmittel, Treibstoff,<br />

Position, beobachtete Orte, Kurse, Gezeiten, Strom, Antriebsart,<br />

tägliche Unterschrift des Schiffsführers usw.<br />

Die Aufzählung könnte beliebig lange fortgesetzt werden. Wer<br />

lieber Vordrucke verwenden will, findet solche im Internet, im<br />

Buch- und Yachtsporthandel oder bei unseren Vereinen.<br />

Beratung und Infos auch unter www.hochseeverband.at oder per<br />

Mail an: info@hochseeverband.at<br />

Sportschifffahrt<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> 65

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