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SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben Mai 2016

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| donauwörth | region | 15<br />

Die Kruses<br />

Eine geniale Künstlerfamilie und<br />

ihr Freundeskreis<br />

(l.) Puppen Rumpumpel und Glückskind (Kopf von Jakimov)<br />

(o.) Foto vom Paar, Museen Donauwörth<br />

Käthe Kruse, die berühmte „Puppenmutter“ aus Donauwörth und ihr Mann Max<br />

hatten vielfältige Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern, besonders im Berlin der<br />

ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das Käthe-Kruse-Puppen-Museum<br />

Donauwörth, Pflegstraße 21a, beschreibt in zwei Sonderausstellungen die besonderen<br />

Beziehungen zwischen der Kunst um 1900 und der Puppenherstellung.<br />

Stammvater der Künstlerfamilie war der Berliner Bildhauer<br />

und Bühnenbildgestalter Max Kruse (1854–1942). Er war<br />

aktives Mitglied der Berliner Secession, einer 1898 gegründeten<br />

Künstlervereinigung, die sich als Gegenpol zum akademischen<br />

Kunstbetrieb verstand. Zu dieser Künstlervereinigung<br />

gehörten bedeutende Künstler des deutschen Impressionismus<br />

wie beispielsweise Max Liebermann. Mitglieder waren neben<br />

vielen anderen Käthe Kollwitz, August Gaul, Max Slevogt, Maria<br />

Slavona oder Renée Sintenis. Aus diesem Freundeskreis sind<br />

schöne Exponate in der Ausstellung zu sehen. Außerdem war<br />

Max Kruse mit einem weiteren Künstler bekannt, der für die<br />

Puppenherstellung von großer Bedeutung war. Arthur Lewin-<br />

Funcke lieferte mit seinen Baby- und Kinderporträts mehrere<br />

Vorlagen für Puppenköpfe, z. B. für die Firma Kämmer & Reinhardt,<br />

die 1910/11 als sog. „Baby Bauz“ die Puppe I von Käthe Kruse<br />

erstmals in Serie fertigte.<br />

Das künstlerische Arbeiten spielte aber auch im direkten Familienkreis<br />

der Kruses eine bedeutende Rolle. Annemarie Jakimow-<br />

Kruse, eine Tochter von Max Kruse aus erster Ehe, war Schülerin<br />

von Henry Matisse und ist mit vielen Gemälden in der Ausstel-<br />

lung vertreten. Ihr Ehemann, der Bildhauer Igor von Jakimow,<br />

gestaltete die Vorlagen für Köpfe der Puppen VIII und XII von<br />

Käthe Kruse. Der Bruder von Max Kruse, Oskar Kruse-Lietzenburg,<br />

entschied in bereits fortgeschrittenem Alter, sich der Malerei<br />

zu widmen. Von Käthe Kruse selbst sind mehrere Aquarelle<br />

und Stickbilder erhalten. Auch deren Kinder malten, zeichneten<br />

oder modellierten, wie beispielsweise Sofie Rehbinder-Kruse,<br />

die viele Köpfe für Schaufensterfiguren entwarf.<br />

Erstmals ist es im Zusammenwirken mit dem Grafschaftsmuseum<br />

und Schlösschen in Wertheim am <strong>Mai</strong>n gelungen, diese besonderen<br />

Beziehungen zwischen der Kunst und den Puppen am<br />

Beispiel der Familie Kruse aufzuzeigen. Die Ausstellung wird in<br />

zwei Teilen präsentiert, aufgeteilt nach den Schwerpunkten Familienkreis<br />

und Freundeskreis. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.<br />

Ein Rahmenprogramm für Kinder und öffentliche Vorträge<br />

zum Patentreffen im Juni ergänzen die Ausstellungen. #<br />

Informationen<br />

www.donauwoerth.de<br />

museen@donauwoerth.de<br />

Tel. 0906 789-170

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