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SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben Mai 2016

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Das Inselfest<br />

Dieses Jahr ist es wieder soweit: Das Inselfest, das abwechselnd mit dem Reichsstraßenfest<br />

veranstaltet wird, findet heuer vom 2. bis 5. Juni statt. Schauplatz ist<br />

die Altstadtinsel Ried, die in dieser Zeit zur Partymeile mutiert – mit dem Höhepunkt<br />

Fischerstechen, das von der Wörnitzbrücke und den umliegenden Uferbereichen<br />

vom Publikum gut eingesehen werden kann. Der Eintritt ist frei.<br />

Informationen www.donauwoerth.de<br />

Fotos<br />

CID, M. Sommer<br />

Die heute als Fischerstechen bekannte<br />

Turnierform zu Wasser, bei<br />

der die sich begegnenden Kontrahenten<br />

versuchen, sich gegenseitig von ihren<br />

Kähnen ins Wasser zu stoßen, soll sich<br />

entwickelt haben, weil es mit steigender<br />

Anzahl der Fischerfamilien und Verwischung<br />

der familiären Linien im Laufe der<br />

Zeit in Donauwörth zu Unstimmigkeiten<br />

gekommen und damit ein Wettbewerb um<br />

die besten Fischgründe entstanden sei. Unabhängig<br />

vom Kampf um die besten Fischgründe<br />

regelmäßig stattfindende, inszenierte<br />

Fischerstechen sind seit dem Jahr<br />

1737 urkundlich nachgewiesen. Von da an<br />

fand das „Turnier des kleinen Mannes“ üblicherweise<br />

alle sechs bis sieben Jahre, jeweils<br />

zu Kirchweih oder Nachkirchweih, natürlich<br />

nur mit obrigkeitlicher Bewilligung<br />

statt. Ein Neubeginn stand für das Fischerstechen<br />

allerdings erst nach 135-jähriger<br />

Pause am 13. Juli 1985 an, nachdem 1983 der<br />

Verein Donauwörther Fischerstecher e. V.<br />

gegründet worden war. Seither findet das<br />

Wasserturnier wieder regelmäßig alle zwei<br />

Jahre auf der Wörnitz statt.<br />

Ein Team besteht aus einem Steuermann,<br />

einem Ruderer und zwei Stechern, die sich<br />

abwechseln. Gekämpft wird „Jeder gegen<br />

Jeden“ in zwei Runden, das heißt: Treten<br />

acht Mannschaften an, so gibt es zweimal<br />

28 Durchgänge. Ein Stecherteam startet<br />

stromabwärts, das andere stromaufwärts.<br />

Die Zillen (Boote) werden knapp aneinander<br />

vorbeigesteuert und sobald sich die<br />

Heckseiten, an denen die Stecher mit ihren<br />

Lanzen stehen, auf gleicher Höhe befinden,<br />

versuchen diese, den Gegner so am<br />

Oberkörper zu treffen, dass er das Gleichgewicht<br />

verliert und ins Wasser fällt. #<br />

Quelle<br />

Jakob Burgmair, Günther Herdin: Chronik 265 Jahre<br />

Donauwörther Fischerstecher – Von Fischern,<br />

Schiffern und Fischerstechern. Donauwörth 2002

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