Glareana_46_1997_#1

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MASSTABELLE ZU DEN DREI FLÜGELN (Masse in mm) 1792 (Solothurn) ohne Jahr (Privat BRD) 1802 (Augsburg) Gehäuse Länge Breite Zargenhöhe Zargenstärke 2160 2134 1000 1013 240/244 235 21118 20/15 2140 940 240 Klaviatur Gesamtbreite Stichmass (21 UT) UT Vorderteil Länge OT Belag Länge Tastenführung FF- f 3 FF-c 4 827 917 480 482 37 36 96 93 hinten (Mittelstift) vorne FF - g 3 848 477 37 97 vorne Mechanik Stosszungenmechanik Prellzungenmechanik Prellzungenmechanik Besaitung 2-saitig FF - g• 2 2-saitig durchgehend 2-saitig durchgehend 3-saitig a 2 - f 3 Saitenlängen FF 1672 FF 1683 c 2 313 c 2 289 f 3 119 c 4 73 FF 1648 c 2 295 g 3 111
22 Gedanken beim Bau eines Clavichords nach Christian Gottlob Hubert Thomas Friedemann Steiner, Basel Thomas Friedemann Steiner baut seit zwanzig Jahren besaitete Tasteninstrumente nach historischen Vorbildern und konnte die meisten der siebzehn noch erhaltenen Clavichorde Christfan Gottlob Huberts (1714 - 1793) an ihren heutigen Standorten untersuchen. Die ganz verschiedenen Erhaltungszustände dieser Instrumente gaben Anlass zu Gedanken über Restauration und Konservation, von denen einige im Vortrag des Autors am Kolloquium "L'instrument de musique dans !es musees" in Lausanne am 6. November 1996 angesprochen wurden. (Tagungsbericht in der GLAREANA 45, Heft 2). Der folgende Beitrag gibt hiervon eine schriftliche Zusammenfassung. Das Interesse an alten Musikinstrumenten konzentriert sich auf drei Aspekte: das musikhistorische, das technisch-handwerkliche und das kunsthistorische Interesse. Musiker und Musikhistoriker gewinnen aus dem Klang und den Eigenschaften der Traktur Anhalte für musikalische Fragen nach Spielart, Tempo, Verzierungen und anderen die Interpretation beeinflussenden Parametern. Instrumentenbauer suchen aus der Detailkonstruktion und aus Werkzeugspuren die Zielvorstellungen und Arbeitsmethoden ihrer Vorbilder zu erfahren, und Kunsthistoriker befassen sich mit der Dekoration und der stilistischen Einordnung des Instruments. Am Beispiel der drei einzigen erhaltenen bundfreien Clavichorde von Christian Gottlob Hubart werden in diesem Beitrag die genannten Aspekte diskutiert. Christian Gottlob Hubart wurde 1714 zu Fraustadt (Wschowa) in Polen geboren, kam 1740 nach Bayreuth und von da mit dem Hof des Markgrafen 1769 nach Ansbach. Johann Georg Meusel schreibt 1786 über ihn: "Ein aufmerksamer Reisender darf hauptsächlich, wenn er nach Anspach kommt, den berühmten Instrumentmacher Hubart nicht vorbey gehen. Er ist sowohl durch seine guten dauerhaften, mit dem schönsten Wohlklang versehenen Klaviere (=Clavichorde) und Fortepiano berühmt, deren er immer verschiedene von besonderer Einrichtung und dem künstlichsten Bau in der Arbeit, auch ansehnliche Bestellungen hat, als durch andere musikalische Instrumente ... in ausgebreitetem Rufe .... Er Ist ein sehr kleiner Mann von stillem und edlem Charakter, dabey etwas hitzig und eigensinnig und in seinen Arbeiten ausserordentlich accurat und pünktlich ..." 1 • Christian Gottlob Hubert starb 1793 in Ansbach. VIerzehn der noch erhaltenen Clavichorde sind gebunden, drei bundfrel. Die bundfreien Instrumente stehen heute in Bad Krozingen bei Freiburg (D), Nürnberg und Leipzig. ' Meusel, Johann Georg: Mlscellaneen artistischen lnnhalts, Heft 27 (Erfurt 1786), S. 137.
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