Glareana_46_1997_#1

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ln Memoriam Siegtried Brenn
Am 15. März dieses Jahres ist das letzte Gründungsmitglied unserer Gesellschaft, Herr
Siegtried Brenn, im 74. Altersjahr in Zürich gestorben. Nicht nur seine 46jährige
Mitgliedschaft, sondern auch seine überaus schätzenswerte Persönlichkeit rechtfertigen
hier einen kurzen Rückblick auf seinen Lebenslauf.
Siegtried Brenn wurde am 22. November 1923 in
Bern geboren. Als sein Vater 1930 zum Vorsteher
des städtischen Personalamtes in Zürich berufen
wurde, wechselte die Familie ihren Wohnsitz nach
Zürich, wo Siegtried Brenn Primar-, Sekundar- und
Handelsschule besuchte. Obwohl in den Krisenund
anschliessenden Kriegsjahren die finanziellen
Mittel nicht allzu reichlich flossen, brachten ihm
seine Eltern viel Verständnis für seinen Wunsch,
Musiker zu werden, entgegen und ermöglichten
ihm das Violinstudium am Kon-servatorium Zürich
bis zum Lehrdiplom. Daneben wurde viel
Hausmusik gespielt, da auch seine Schwester sich
zur Pianistin ausbilden lassen konnte. Nach einer
weiteren Ausbildung am In-stitut von Andre de
Ribaupierre in Lausanne sowie nach einem
Studienaufenthalt in Brüssel fand Siegtried Brenn
eine Anstellung im damaligen Zürcher
Tonhalle- und Theaterorchester, die ihm zeitlebens als eine der schönsten und
künstlerisch wertvollsten Zeit seiner musikalischen Tätigkeit in Erinnerung blieb. Leider erlitt
er 1953 auf einer Ferienreise mit Freunden als Mitfahrer einen schweren Autounfall, der ihn
zwang, seine Geigerlaufbahn plötzlich und endgültig aufzugeben, was für ihn ein schwerer
Schicksalsschlag bedeutete.
Glücklicherweise eröffnete sich nach einer schwierigen Übergangszeit eine neue
Perspektive, in dem Siegtried Brenn beim Radio Studio Zürich in der Musikabteilung den
Programmbereich gestalten und im Auf- und Ausbau der Phonothek mitarbeiten konnte.
Wie früher während seiner Orchester- und Solistentätigkeit konnte er auch bei seiner neuen
verantwortungsvollen Tätigkeit zahlreiche international berühmte Dirigenten, Solisten und
weitere Persönlichkeiten kennenlernen, mit denen sich in der Folge einige private
freundschaftliche Kontakte ergaben.