CRUISER Edition June 2012
This magazine is gay
Zurich Pride Festval 2012, Wiener Lifeball, Brüssel, Donna Summer, Johannes Sieber,
Barack Obama, Alessandro Wenger, Callboy Leon, Outdoor-Cruising
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CRUISER Edition Juni 2012
Inhalt
Editorial
Das Titelbild und die Fotostrecke in dieser Ausgabe mögen etwas irritieren. Als «Kriminelle» präsentieren
sich die «Zurich Pride Festival»-Präsidentin und weitere Persönlichkeiten. Mit dem Motto
«Welcome to reality» wollen sie anlässlich der diesjährigen Pride darauf hinweisen, dass noch in
etlichen Ländern Homosexualität als «criminal» gilt. Die Pride ist Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Aber auch über das Outdoor-Cruising berichten wir, über Brüssel, Obama, Donna Summer, den
Wiener Lifeball, das GayBasel Schiff und wir lassen einen Luxus-Callboy zu Worte kommen.
Martin Ender, Verleger
6
Welcome To Reality
Das Zurich Pride Festival
14
Schiff Ahoi!
Das GayBaselSchiff sticht in See
20
Ein Bett im Kornfeld
Der JuniOutdoorCruisingReport
28
Brüssel
Eine Stadt mit tausend Gesichtern
32
Yes, I Do
Barack Obama spricht sich für die GayEhe aus
38
Donna Summer
Tod einer DiscoKönigin
News 4 • Prominent 10 • Schweizer News 13 • Szene 16 • Alessandro Wenger 19
Wiener Life Ball 22 • Fotostrecke 23 • Branko trifft… 30 • kultur 34 • Buch 36
Kolumne 39 • Musik 40 • Hot 4 You 41 • Pia 42 • Dr. Gay 43 • Agenda 44
3
News CRUISER Edition Juni 2012
Internationale
News
4
Melbourne
Adventisten schliessen Schulen
nach Streit um Homo-Ehe
Die Kirche der Adventisten des 7. Tags hat eine
Sprachschule für Migranten und Flüchtlinge
in Melbourne geschlossen, nachdem sich der
Schulleiter auf seiner Facebook-Seite für die Legalisierung
der Ehe für Homosexuelle in Australien
ausgesprochen hatte. Johnny Wong, ein
Elder der Kirche, habe in einer E-Mail an Schulleiter
Keith Paulusse die «biblische Sichtweise»
betont, nach der die Ehe ausschliesslich zwischen
Mann und Frau erlaubt sei. Der 60-jährige,
offen schwule Paulusse seinerseits warf den
Adventisten vor, eine Verleumdungskampagne
gegen ihn gestartet zu haben. Ein Vertreter
der Kirche habe ihn gegenüber einigen seiner
Freunde als Pädophilen bezeichnet, sagte der
pensionierte Psychologe.
Dresden
Flaggenverbot am Rathaus
Zum CSD werden in Dresden erneut keine Regenbogenfahnen
am Rathaus wehen. Im vergangenen
Jahr begründete Bürgermeister Hartmut
Vorjohann (CDU) das Flaggenverbot mit
«Bauarbeiten» am Rathaus. Da diese inzwischen
abgeschlossen sind, musste in diesem Jahr die
«Flaggenverordnung» für die Ablehnung herhalten.
Diese lasse eine Rathausbeflaggung nur bei
politischen Veranstaltungen zu und der CSD sei
nicht als solche einzustufen. Die Absurdität des
Vorgangs belegt der Umstand, dass Oberbürgermeisterin
Helma Orosz die Schirmherrschaft
über den CSD übernommen hat und in einem
Grusswort den CSD als eine «eindrucksvolle politische
Demonstration – für Vielfalt und Toleranz,
gegen Vorurteile und Diskriminierung»
preist.
Paris: Frankreich
sagt Oui
Der Wahlsieg von François Hollande hat auch
für die Gay Community Frankreichs grosse
Auswirkungen. Erstmals wird ein Politiker
Staatspräsident, der ein ausgewiesener Befürworter
der Homo-Ehe ist. Er wolle die Homo-
Ehe bis Mitte 2013 durchsetzen, hatte der Sozialist
im Wahlkampf versprochen. Welche
Versprechungen des von wirtschaftspolitischen
Themen dominierten Wahlkampfs Hollande
jedoch umsetzen kann, wird sehr stark
vom Ausgang der Parlamentswahlen im Juni
abhängen. Sollte die Sozialistische Partei auch
bei den Parlamentswahlen triumphieren, hätte
Hollande freie Bahn für sein Oui zur Homo-
Ehe. Hollandes abgewählter Amtsvorgänger
Nikolas Sarkozy hatte die Homo-Ehe strikt
abgelehnt.
London
Homo-Preis für Hillary
Kommt sie? Oder kommt sie nicht? Das ist die
meist diskutierteste Frage in dieser Gay-Pride-
Saison in London. Die US-Aussenministerin Hillary
Clinton wird für ihr langes und entschiedenes
Engagement für Lesben und Schwule mit
dem «World LGBT Award» ausgezeichnet. Aber
es ist noch offen, ob Clinton nach London kommen
und den Preis auf einer Benefiz-Dinnergala
1in einem Fünf-Sterne-Hotel persönlich entgegennehmen
kann. Konkret wird Clinton für
ihre Rede über die Rechte von Schwulen, Lesben
und Transsexuellen im vergangenen Dezember
vor den Vereinten Nationen geehrt werden. Darin
hatte Clinton die Staaten der Welt aufgefordert,
sich «auf die richtige Seite der Geschichte»
zu stellen.
Phuket
Toleranz auf Ferieninsel
Phuket steht Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen
offen und tolerant gegenüber. Drei
Viertel der von der Phuket Gazette befragten Leser
sagten, Phuket sei «tolerant» oder gar «sehr
tolerant» gegenüber der Gay Community. Mit 46
Prozent bildeten diejenigen, die «sehr tolerant»
angekreuzt hatten, den grössten Einzelblock.
Allerdings wurden auch demographische Unterschiede
deutlich. 49 Prozent der Touristen
und 46 Prozent der auf der thailändischen Ferieninsel
dauerhaft lebenden Ausländer fanden
Phuket gegenüber Schwulen «sehr tolerant».
Hingegen nur 33 Prozent der Thais gaben «sehr
tolerant» als Antwort. Die thailändische Gesellschaft
ist gegenüber sexuellen Minderheiten
konservativer eingestellt, als es die vielen Bars
in den bei Ausländern beliebten Destinationen
Phuket, Pattaya oder Bangkok vermuten lassen.
Melbourne
Tausende demonstrieren für
Homo-Ehe
Tausende haben Mitte Mai in den grossen Städten
Australiens an Kundgebungen für die Einführung
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare
teilgenommen. Der Grünenpolitiker Adam
Bandt, der im Parlament eine Gesetzesinitiative
zur Legalisierung der Homo-Ehe eingebracht
hat, sei bei der Kundgebung in Melbourne wie
«ein Rockstar» gefeiert worden, meldeten australische
Medien. Bandt habe das Ja-Wort zur
Homo-Ehe durch US-Präsident Barack Obama
CRUISER Edition Juni 2012
News
gepriesen und gesagt: «Wenn das gut genug ist
für den Führer der freien Welt, dann sollte es
auch gut genug sein für die führenden Politiker
der Parteien hier in Australien.» Australiens
Parlament wird voraussichtlich noch in diesem
Jahr über die insgesamt drei vorliegenden Gesetzesinitiativen
zur Legalisierung der Ehe für
Schwule und Lesben entscheiden.
Manila/Sydney
Gemischte Reaktionen auf
Obama
Das Ja-Wort von US-Präsident Barack Obama hat
bis in die asiatisch-pazifische Region Wellen geschlagen.
Die einflussreiche Australian Christian
Lobby (ACL) hat den Vorstoss von Obama
entschieden zurückgewiesen. Der US-Präsident
mache sich «lächerlich», wenn er annehme, dass
die Einführung der Homo-Ehe nicht die Tür zur
Legalisierung von «Polygamie« öffne. In Australien
berät das Parlament derzeit mehrere Gesetzesinitiativen
zur Legalisierung der Ehe zwischen
gleichgeschlechtlichen Paaren. Schwulenaktivisten
auf den mehrheitlich katholischen Philippinen
lobten Obama für seinen Mut, sich im
Wahlkampf für die Homo-Ehe stark zu machen.
Jedoch betonte die Homosexuellengruppe ProGay
gegenüber philippinischen Medien, dass für sie
die Forderung nach gesetzlichen Massnahmen
gegen die Diskriminierung und Gewalt gegen
Homo- und Transsexuelle Vorrang vor der rechtlichen
Gleichstellung homosexueller Paare habe.
Rom
Römischer Aberglaube
Für den Vizerektor der Päpstlichen Universität
Gregoriana in Rom ist die Sache klar.
Schwule vergehen sich eher an Kindern als
Heteros. Nicht jeder Schwule sei ein Kinderschänder,
sagte der deutsche Professor und
Jesuit Hans Zollner in einem Interview mit
einer polnischen Zeitung. Es gebe auch keinen
«direkten kausalen Zusammenhang»
zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch.
Aber trotzdem gehe von Schwulen
ein «höheres Risiko» aus, Kinder sexuell zu
belästigen. Eine im Auftrag der katholischen
Bischofskonferenz der USA durchgeführte
Studie war im vergangenen Jahr allerdings zu
einem anderen Ergebnis gekommen. Schwule
hätten nicht in einem höheren Ausmass Sex
mit Kindern.
Tokio
Samurais für Schwulenrechte
Tausende haben in Tokio an der japanischen
Gay Pride Parade teilgenommen. Die japanischen
Schwulen und Lesben zogen Ende April
mit Regenbogenfahnen und Transparenten
durch Tokios Einkaufsviertel Shibuya. Zu
sehen waren auch bunte Kostüme und manche
verliehen ihrer Entschlossenheit, für
die schwul-lesbische Gleichberechtigung zu
kämpfen, durch das Tragen des Outfits von
Samurai-Kriegern Nachdruck. Mehr als 2500
Menschen hatten an der ersten Gay Pride Parade
in der Geschichte Tokios teilgenommen. Die
Veranstalter des Tokyo Rainbow Pride zeigten
sich aber überzeugt, dass die Parade in spätestens
fünf Jahren 50 000 Teilnehmer haben
wird. Bisher findet die grösste Gay Pride Parade
Asiens jedes Jahr im Herbst in Taiwans Hauptstadt
Taipeh statt.
Washington
Rechte schiesst schwulen
Romney-Sprecher ab
Richard Grenell war nur zwei Wochen aussenpolitischer
Sprecher des republikanischen US-
Präsidentschaftkandidaten Mitt Romney, als er
schon wieder kündigte. Der 45 Jahre alte, offen
schwule Republikaner war von konservativen
republikanischen Kreisen wegen seiner Homosexualität
gemobbt worden. Die einflussreiche
christliche Rechte machte aus ihrer Freude über
den erfolgreichen Abschuss Grenells keinen
Hehl. «Mitt Romney wird nie mehr einen homosexuellen
Aktivisten für eine wichtige Position
seiner Kampagne einstellen», jubelte Bryan Fischer,
Radiomoderator der ultra-rechten American
Family Association. Bürgerrechtsorganisationen
warfen Romney jedoch die Kapitulation
vor den Forderungen extremistischer Anti-Homosexuellen-Gruppen
vor.
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5
Pride CRUISER Edition Juni 2012
Welcome To Reality
Das Zurich Pride Festival will mit diesem Motto aufwecken
Von Martin Ender
Chriss Kling, Vorstandsmitglied und Mediensprecher des Zurich Pride Festival.
6
CRUISER Edition Juni 2012
Pride
Das diesjährige Zurich
Pride Festival startet am
8. Juni mit der Zürich
Pride Week und dauert bis
zum 17. Juni 2012. Das
Motto weist darauf hin,
dass wir in der Schweiz in
der Schwulenpolitik viel
erreicht haben, aber noch
nicht genug. Weltweit gesehen,
gibt es erst recht
noch viel zu tun. CR sprach
mit Chriss Kling, Vorstandsmitglied
und Mediensprecher
des Zurich Pride Festival.
CR: Chriss, vorab ein paar persönliche Fragen. Wie lange engagierst
du dich denn schon für die Community?
CHRiSS: Wenn ich die Zeit in Deutschland mit einrechne, sind es rund 14
Jahre.
CR: Aus welcher Gegend in Deutschland kommst du?
CHRiSS: Ursprünglich aus dem Ruhrgebiet in der Nähe von Düsseldorf. Ich
bin aber recht früh nach Köln gezogen.
CR: Das sind ja zwei Welten, Düsseldorf und Köln, obwohl die Städte
nicht weit auseinander liegen.
CHRiSS: Ja genau, ich habe mich in Köln auch wesentlich wohler gefühlt. Für
mich – ich war gerade im Outing – war Köln der Glanzpunkt der schwulen
Welt. Alles ging nach Köln. Mit 18 bin ich dann in einen Kölner Vorort
gezogen. Von da aus engagierte ich mich für die Szene in Bonn, konkret
für das schwullesbische Sommerfest. Da gehöre ich zur Gründer-Gruppe.
Ein guter Freund hat das Fest ins Leben gerufen und ich bin eingestiegen
und habe eine Zeit lang mitgemacht. Danach engagierte ich mich für die
Cologne Pride – damals wars noch der «Kölner CSD». Später bin ich in die
Schweiz gekommen und wollte erst mal etwas Pause machen mit meinem
Engagement für die Szene.
CR: Wann bist du in die Schweiz gekommen?
CHRiSS: Das war im Jahr 2004. Die Pause war wohl eine Illusion. Ich bin
recht schnell wieder aktiv geworden. Mir hat etwas gefehlt... ich musste
irgendwas machen... Erst bin ich zum Radio Queertunes gestossen... dann
kam die EuroPride. In der Zeit war ich Vorsitzender beim Radio. Wir hatten
das recht gross aufgezogen. Grosses Areal, grosse Räumlichkeiten. Es
war finanziell aber sehr mühsam, parallel zur EuroPride Sponsoren zu
finden. Es kam noch die Finanzkrise dazu. Das Radio ging danach zurück
an den ursprünglichen Betreiber. Ich habe nicht weitergemacht, weil ich
bereits im Vorbereitungsteam der Pride dabei war. Seit die grosse Umstellung
mit der Namensänderung an der Generalversammlung des ehemaligen
CSD-Vereins vollzogen wurde, war ich von Anfang an bei der Pride
dabei. Also seit 2009.
So habe ich mich wiederum – wie damals in Bonn und Köln – für die
Pride eingesetzt. Das ist mein Leben, ich muss da mitmachen, weil mir
das sehr viel bedeutet und am Herzen liegt.
CR: Nun stehen wir vor der Pride 2012. «Welcome To Reality». Was will
das Motto ausdrücken? Leben wir denn 2012 in einer Traumwelt? Uns
geht es doch relativ gut.
CHRiSS: Ja, uns geht es recht gut. «Willkommen in der Realität» will darauf
hinweisen, dass es weltweit, oder auch nur schon europaweit gesehen,
unterschiedlichste Realitäten zum Thema Akzeptanz, Toleranz gegenüber
Homosexuellen gibt. Wir haben hier in der Schweiz in den letzten
40 Jahren unglaubliche Erfolge erzielt. Eben fand der Anlass «Der Kreis»
statt, ein Empfang, an dem ein grossartiges Projekt vorgestellt wurde.
Man sieht die heutige Schweiz danach mit andern Augen. Ich fand das megainteressant,
weil es eigentlich eine der Ur-Institutionen in Europa ist,
was die Schwulenbewegung angeht. Ja, es ist eine tolle Realität, in der wir
leben, wir sitzen gerade zusammen in einem Strassencafé. Du kannst als
Mann mit deinem Freund, als Frau mit deiner Freundin draussen sitzen
und Arm in Arm durch die Strasse gehen. Vielleicht kassierst du schiefe
Blicke, aber du kannst dich frei bewegen.
Tun wir dasselbe in Moskau, in Belgrad, in Tiflis, so haben wir eine ganz
andere Realität. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht verprügelt werden.
Global gesehen, haben wir immer noch 79 Staaten, in denen es harte Gefängnisstrafen
bis hin zur Todesstrafe auf Homosexualität oder homosexuelle
Handlungen gibt.
Darum unser Motto: Willkommen in der Realität. Hier in der Schweiz
müssen wir uns noch da und dort anstrengen, bis wir volle Gleichberechtigung
haben... sei’s im Adioptionsrecht, sei’s in Sachen Mobbing und Bullying,
was es in vielen Bereichen immer noch gibt, oder denken wir an
die Spitzensportler, die befürchten müssen, dass Sponsoren abspringen,
wenn sie sich outen. Oder dass sie aus Mannschaften rausfliegen – alles
natürlich inoffiziell.
CR: Wenn wir jetzt die Schweiz mit Deutschland vergleichen, in der
Schweiz war Homosexualität nie verboten wie in Deutschland. Sie
war auch relativ akzeptiert.
Deutschland hat uns mit der Gesetzgebung irgendwann überholt...
CHRiSS: ...ja, das war 2001
CR: Wie siehst du heute die Situation: Sind wir in der Gleichstellung
etwa gleich ausgewogen, gleich fortschrittlich? Oder hinken wir in
der Schweiz hinterher.
CHRiSS: Wenn ich mir die Anfänge in Deutschland vor Augen führe, so war
das unter der damaligen Regierung ein schöner Erfolg, dass das Gesetz
zustande kam.
Es hatte leichte Fehler. Es ging um die Eintragung der Partnerschaft –
wie in der Schweiz – es war nicht die Ehe. Und es wurde den Ländern
überlassen, wie sie den Akt der Eintragung handhaben wollen. Ich als
Nordrhein-Westfale hatte Glück. Da wurde die Zeremonie auf dem Standesamt
abgehalten.
CR: ...In Bayern aber nicht...
CHRiSS: In Bayern – man halte sich fest – wurde die Eintragung der Partnerschaft
auf dem Friedhofsamt abgehalten. In der Nebenhalle war womöglich
gerade eine Aufbahrung, und Schwule und Lesben durften daneben
heiraten. Nebst solchen «Fehlern» gab’s auch noch andere. Aber das ist
inzwischen ausgemerzt. In der Schweiz war so etwas gar kein Thema, als
das Gesetz 2005 kam. Man konnte überall auf die Gemeinde gehen und
sich eintragen lassen. Die Zeremonie wird heute unterschiedlich abgehalten.
Mal ist es eher eine einfache Vertragsunterzeichnung, in vielen
Gemeinden wird aber auch eine Zeremonie abgehalten. Die Schweiz ist
im Grossen und Ganzen, würde ich sagen, fast besser dran.
CR: Ein grosses offenes Thema ist die Adoption. Die wurde gerade mal
politisch aufgegleist. Und noch gibt es weitere Anliegen, die der Lösung
harren in der Schweiz. Wie wichtig ist es für dich, auch über die
Landesgrenzen hinauszuschauen.
CHRiSS: Ja, die Adoption ist unterwegs, es wurde bereits viel Arbeit geleistet,
aber eine Menge liegt noch vor uns. Zum zweiten Punkt: Andere Länder
nicht aus den Augen zu lassen, das ist wichtig. Und die Schweiz ist ein
gutes Vorbild, sei’s für andere Länder in Europa oder weltweit. Wir zeigen
offen, wir haben das Partnerschaftsgesetz, wir leben schon so. Die
Gesellschaft funktioniert trotzdem, keiner muss tot umfallen, wenn er
sieht, dass sich zwei Männer küssen... man muss einfach den Horizont
7
The famous Gay Festival visits Zurich for a one off party during
Zurich Pride. Expect the hottest guys and the best music in town
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Lausanne > Pink Beach / Bern > Sun Deck / Basel > Sunnyday
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CRUISER Edition Juni 2012
Pride
im Kopf weiter aufmachen. Darum ist dieses Vormachen sehr wichtig. Es
gibt einen Satz im Interview mit Kasha Nabagesera aus Uganda, der mir
seht gut gefällt: «Ihr verdient es, ausgiebig zu feiern. Ihr habt so hart gearbeitet,
um an den Punkt zu kommen, an dem Ihr jetzt seid. (...) Menschen
wie Ihr, die uns unterstützen, geben uns Mut.»
CR: Kasha Nabagesera wurde von Queeramnesty eingeladen. Das Interview
mit ihr, aus dem der eben erwähnte Satz stammt, ist in dem
Zurich-Pride-Festival-Magazin nachzulesen. Die Uganderin wird
auch auf dem Helvetiaplatz als Auftakt zum Demonstrationsumzug
zur Community sprechen...
CHRiSS: Genau. Und noch etwas liegt mir ganz besonders am Herzen. Im
Rahmen der Zurich Pride Week findet am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion
in der Bäckeranlage mit Kasha Nabagesera statt. Es ist ein politisches
Highlight und eine wirklich einmalige Gelegenheit, hautnah zu
erfahren, was derzeit in Uganda an Homo-Feindlichkeit abläuft.
CR: Der Pride-Samstag, als CSD-Tag, ist immer noch in den Köpfen fest
verankert «Zurich Pride Week». Nehmen das die Leute überhaupt wahr?
CHRiSS: Doch, ja. Wir veranstalten die Woche nun zum zweiten Mal. Im letzen
Jahr wars ein echter Erfolg. Es wurde immer wieder gewünscht, dass
nebst Party-Feeling auch kulturelle oder sportliche Anlässe möglich sein
sollten. Wir als Vorstand haben daher die Plattform Zurich Pride Week ins
Leben gerufen. Wir planen dabei kein Programm, das machen Vereine
und Organisationen selber und füllen es so aus.
Gaysport bietet beispielsweise Kurse an, an denen man hingehen und
schnuppern kann. Es gibt auch einen kulturellen Teil. Im Zentrum Karl der
Grosse findet «Auftritt, bitte» statt. Das ist eine Veranstaltung mit einer offenen
Bühne, wo jeder auftreten, Musik machen oder singen kann. Und unter
anderm gibt es in dieser Woche eben die erwähnte Podiumsdiskussion.
CR: Mit Simonetta Sommaruga haben die Veranstalter eine prominente
Rednerin gewinnen können. Nun rechnet man mit einer grossen
Zuhörerschaft, und der im Programmheft angekündigte Werdmühleplatz
ist wohl zu klein. Wo findet jetzt dieser politische Höhepunkt
der Pride statt? Auf dem Turbinenplatz??
CHRiSS: Ja, Simonetta Sommaruga wird gegen Abend (um 17.45 Uhr) nach
der Demo auf der Hauptbühne sprechen.
Nathalie Schaltegger, Präsidentin ZHPF wird auf dem Helvetiaplatz den
politischen Demonstrationsumzug eröffnen. Ebenfalls auf dem Helvetiaplatz
werden die bereits erwähnte Kasha Nabagesera aus Uganda und
Alicia Parel, die designierte Geschäftsführerin von PinkCross, sprechen.
CR: Was sagst du den Politikverdrossenen, damit auch sie an der
Demonstration teilnehmen und unserer Bundesrätin zuhören?
CHRiSS: Politik ist ein schwieriges Thema für die Jugend. Auch ausserhalb
der Schwulenpolitik. Es herrscht weit verbreitet die Meinung: «Die machen
sowieso, was sie wollen» und vielen geht Politik am Arsch vorbei. Es
ist schade, denn nur über die Politik können wir rechtlich etwas verändern
und Gesetze machen. Zum Beispiel das Antidiskriminierungsgesetz,
das in der Schweiz noch fehlt. Da braucht es schon Leute, die dahinter stehen.
Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich politisch engagieren. Es sind
aber noch nicht genügend. Ehrenamtliche Kräfte braucht es immer, in
allen Bereichen. Ich kann mir nur wünschen, dass die Leute die politische
Message der Pride verstehen und sehen, dass sie sehr wohl was bewegen
können, wenn sie wählen gehen und an Abstimmungen teilnehmen.
CR: Chriss, du weisst ja, das CR-Magazin widmet sich gerne der Politik,
dennoch feiern auch wir gerne. Was gibt’s denn da für Highlights, wo
finden die grossen Parties statt? Kannst du mir ein paar wenige Highlights
nennen?
CHRiSS: Also bitte, wenig Highlights haben wir nicht (lacht) Wir haben ganz
viele...
Die Parties sind vielfältig und sehr bunt gemischt. Ein Highlight ist sicher
Wonderworld im Palais X-Tra. Ein zweiter Knaller ist die Circuit-Jungle-
Party im Escherwyss Club. Dann in der alten Kaserne Sexy Attacks Queer
Beats, ein neues Label. Es gibt zudem eine Women Only Party mit DJ Tatana.
Des Weiteren eine 30+ Party im Aubrey Club, und die Ride im Club Pfingstweid.
Nicht zu vergessen, am Freitagabend die grosse Kooperationsparty «we
are Zürich» mit mehreren Labels im Exil Club.
CR: Chriss, vielen Dank für dein engagiertes Gespräch. Auf eine tolle
Zurich Pride Week und eine stolze Zurich Pride 2012!
Zurich Pride Festival
Das 9-tägige Zurich Pride Festival dauert vom 08.- 17. Juni 2012 und beinhaltet
die Zurich Pride Week, eine Eröffnungs- sowie Abschlussparty, ein
zweitägiges Strassenfest mit Bars, Essensständen, grosse Bühnenshows,
lesbischwule Parties, LGBT orientierte Conventions, kulturelle wie cineastische
Darbietungen sowie ein politisch motivierter Demonstrationsumzug
durch die Innenstadt.
Der Pride-Samstag
Zurich Pride Demonstration 13.00 - 16.00 Uhr, Helvetiaplatz, Zürich
Politische Reden Beginn: 13.50 Uhr, mit Ansprachen zum Zurich Pride
Festival von Menschenrechtsaktivistin Kasha J. Nabagesera und
Alicia Parel, Politische Rede der Bundesrätin Simonetta Sommaruga,
Beginn: 17.45 Uhr auf dem Turbinenplatz, Zürich
Detailinformationen und Aktualisierungen unter
www.zurichpridefestival.ch
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9
Prominent CRUISER Edition Juni 2012
John Travolta
Sandra
Die Pop-Ikone der 80er Jahre, die niemals Maria
Magdalena sein wollte, verdankt derselbigen ihren
grössten Hit. Noch heute darf diese Single
auf keiner 80er-Party fehlen. Eine erfolgreiche
Desperate
Housewives
Die beliebten TV-Hausfrauen gehen in Rente.
Die Serie lief im Mai in den Staaten aus, bei
uns diesen Herbst auf SF2. Dabei sehen die vier
Protagonistinnen jünger aus, als in der ersten
Saison. Doch nach 180 Folgen gingen die Ideen
aus. Produzent Marc Cherry verkündete schon
vor Jahren, dass mit Staffel 8 das Ende an der
Schon immer war Hollywoodstar John Travolta
den Gerüchten um seine angebliche Homosexualität
ausgesetzt, er verneinte dies jeweils mit einem
Lächeln. Dies dürfte nun vorbei sein, denn
die Gerüchte werden konkret. Wie US-Medien
berichten, wird John Travolta von diversen Masseuren
wegen sexueller Belästigung verklagt.
Der erste vermeintliche Übergriff habe sich im
Beverly Hills Hotel ereignet. John Travolta soll
sich dort ein Bungalow inklusive Ganzkörpermassage
von einem Masseur aus dem Internet
gebucht haben. Doch wie der Kläger nun behauptet,
verlief die Massage keineswegs rein
«medizinisch». So soll sich John Travolta ausgezogen
haben (bei einer Ganzkörpermassage eigentlich
logisch) und sein Penis wäre «halb erigiert»
gewesen. Danach habe Travolta das Bein
seines Masseurs gestreichelt und gesagt haben:
«Komm schon mein Freund, ich hole dir einen
runter!». Funktioniert hat diese Anmache nicht
im Geringsten. Weswegen John Travolta eben
selbst Hand anlegte und danach das doppelte
Honorar gezahlt habe. John Travolta bestreitet
dies natürlich. Zum besagten Zeitpunkt wäre
er nicht in der Stadt gewesen. Der Kläger jedoch
konterte mit einigen intimen Details. So sei der
Penis von John Travolta «ca. 20 cm gross und umringt
von langem, drahtigen Schamhaar». Diesem
Desaster folgten nun zwei weitere Klagen in
ähnlicher Form. Auch dies bestreitet das Lager
Travolta. Markant: Dahinter steckt derselbe Anwalt.
Mittlerweile zog der erste Klient seine Klage
zurück. Es steht nun Aussage gegen Aussage:
Travolta steht entweder (auch) auf Männer oder
es handelt sich um einen gezielt organisierten
Rufmord. Ebenfalls in den US-Medien war zu
lesen, dass John Travoltas Religion Scientology
dahinter stecken könnte. Travolta soll seit dem
Tod seines Sohnes über den Austritt nachdenken.
(dd)
10
Karriere folgte, welche Sandra Lauer, spätere
Cretu und dann wieder Ex-Cretu um die ganze
Welt brachte. Dann folgte eine Auszeit in Ibiza,
die Geburt der Zwillinge und eine zweite Hochzeit.
Später veröffentlichte sie weiterhin munter
Alben abseits der Top Ten. Doch wie Sandra
einst gegenüber der Presse mitteilte, «mache
sie ihre Musik nicht mehr des Geldes wegen».
Nun erfüllt die Sängerin ihren Fans einen langersehnten
Wunsch. Mit den Produzenten der
so8os [soeighties] Serie, Blank & Jones, liess sie
ihre Hits digital aufmotzen und fand auch einige
«Raritäten», welche nun auf einem Doppelalbum
rege verkauft werden. Wirklich spannend
ist das nicht. Als interessanter erweist sich
die brandneue Single «Maybe Tonight», welche
das Album begleitet. Diese wurde ganz in der
Tradition ihrer ersten Hits gehalten und soll
Sandra wieder einen Hit bescheren. Aber auch
diesmal nicht des Geldes wegen. Sandra verzichtet
auf grosse Promotion. Was vielleicht auch
besser so ist. Bei jüngeren Live-Auftritten, zu
sehen auf YouTube, krächzt Sandra aus vollem
Herzen. Der Marlboro-Mann könnte es nicht
besser. (dd)
Wisteria Lane eingeläutet werde. Und wie zu
Beginn des Serien-Hits wurden auch diesmal
wieder Zickenkriege aus den Studios vermeldet.
Geben sich Terry Hatcher, Eva Longoria, Marcia
Cross und Felicity Huffman vor der Kamera wie
beste Freundinnen, ist dies hinter den Kulissen
laut US-Medien nicht der Fall. Als böse Fee gilt
Terry Hatcher. In der Serie die liebenswürdige
Susan, soll sie ansonsten nicht gerade das
Herz des Teams gewonnen haben. Auf einem
Abschiedsgruss der Schauspielerinnen an die
Crew waren sämtliche Unterschriften der Damen
zu lesen. Nur die von Terry Hatcher fehlte.
Was an Ex-Kollegin Nicole Sheridan erinnerte,
welche Terry Hatcher einst in einem Interview
als «gemeinste Frau der Welt» bezeichnete. Was
wiederum für die so Gescholtene spricht. Ein
wahres Schauspieltalent. (dd)
CRUISER Edition Juni 2012
Prominent
Schwarzer Panther
Man kann noch so raffinierte Fallen stellen,
manches lässt sich schlicht nicht einfangen:
Ein Schweizer Sieg beim Eurovision Song Contest,
ein schwuler Fussballer im Panini-Album,
ein schwarzer Panther in den Wäldern von Solothurn.
Als Stories im Boulevard-Zoo finden
dann aber alle ihren naturnahen Lebensraum.
Da gibt es auch die bedrohte Gattung der Miss
Züri zu bestaunen, die wilden Kerle der Mister
Schweiz-Wahl, zahm frisiert, gern betrachtet
durch das schwule Auge. Die «Lieblinge der
Schwulen», sind das dann Pink Panther? Nebenan
im Streichelzoo finden wir Patricia Boser,
Publikumsliebling des diesjährigen Prix
Walo. In ihrer Kuppelshow hat sie hin und wieder
versucht, Gays zusammenzubringen, die
allerdings an 15 Minuten Ruhm mehr interessiert
waren als an der Liebe fürs Leben. Besonders
süss wie immer der frisch geschlüpfte
Nachwuchs: Luca Hänni. Deutschland hat den
Superstar gesucht und ist im Berner Oberland
fündig geworden. Viel Spass im Haifischbecken,
lieber Luca! Der Panther bleibt ein Phantom, die
Promi-Pinguinparade watschelt vor sich hin,
doch dann, gerade rechtzeitig, wird im Zoo
ein echtes Volksstück aufgeführt: «Der Besuch
der jungen Dame». Anina S., Millionen-Erbin
von Walter Roderer, stellt Illnau auf den Kopf
Mark Ronson
Carla Bruni
und stösst die Blick-Leser vor denselben. An der
Trauerfeier als Diva verkleidet, erinnert sie gefangen
hinter ihrem Schleier an den Panther
in Rilkes Gedicht. Und wenn wir schon bei der
Literatur sind: Simon Froehling, der mit «Lange
Nächte Tag», seinem Roman über die Zürcher
Gay-Szene, für Aufsehen sorgte, wurde zur Verleihung
des renommierten Bachmann-Preises
in Klagenfurt eingeladen. Keine Miss Züri, die
Millionen erbt und in einer Castingshow einen
schwulen Panther dressiert, aber sicher auch
eine Meldung wert. (rg)
«Süss, aber sicher gay», dachte Lily Allen, als sie
im Londoner Club YOYO Mark begegnete. Süss
ja, schwul nein, doch die Liaison sollte ohnehin
geschäftlich werden. Er produzierte ihr Durchbruch-Album,
wandte sich nach brotlosen Jahren
als Hip Hop-Pruduzent dem Pop zu und landete
bald einen weiteren Coup, dem ebenfalls
eine Zufallsbekanntschaft zugrunde lag. Eine
gewisse Amy erzählte ihm, ihr Vater wolle sie
in die Reha stecken, aber sie denke da «No, no,
no». Ronson versuchte in diesem Moment, den
verständnisvollen Kumpel zu markieren, konnte
aber an nichts anderes denken als daran, wie
das als Song klingen würde. Der Rest ist Legende.
Kürzlich hat er Rufus Wainwright unter die
Fittiche genommen, der nächste Hit steht in den
Startlöchern: «Anywhere in the World», Soundtrack
zur Coca Cola-Olympiakampagne. Neun
Monate lang reiste er um die Welt, um Geräusche
verschiedener Sportarten wie Bogenschiessen
oder Hürdenlauf einzufangen und daraus
einen Song zu samplen. Anywhere in the Promi-
World ist er inzwischen auch als DJ gefragt, legt
an P. Diddys Privatsausen auf und an Familienfeiern
im Hause Cruise. In seiner Wahlheimat
New York ist die Gästeliste einer angesagten Party
erst vollständig, wenn Ronson draufsteht. Es
muss nicht immer Mark sein, seine Schwestern
Charlotte und Samantha sind weniger bekannt,
aber ebenso einflussreich. Sam machte als Liebhaberin
von Lindsay Lohan Schlagzeilen, aktuell
soll sie mit der Tochter von David Foster
liiert sein, einem der erfolgreichsten Pop-Komponisten
überhaupt. Ihre Zwillingsschwester
Charlotte gilt in den USA als eine der vielversprechendsten
Jungdesignerinnen. Wenn man
für die nächste Party drei Wünsche offen hat,
ist der Fall also klar: Eine Zufallsbekanntschaft
mir Mark! Und mit Charlotte! Und mit Sam! (rg)
Da verliessen sie den Elysée-Palast, der abgewählte
Präsident der Grande Nation und seine
Première Dame. Sarkozy lächelte bemüht, Bruni
strahlte. Dieses Grinsekatze-Gesicht, nein, es
kann nicht nur das Resultat von Botox-Injektionen
sein. Es ist der Blick in die Zukunft einer
Frau mit Vergangenheit. 1976 wurde sie in Turin
geboren, als kleine Schwester der Schauspielerin
Valeria Bruni Tedeschi. Sie besuchte ein
Internat in der Schweiz, wurde in den 1990ern
eines der bestbezahlten Models. L’Oréal, Dior,
Galliano… Bald konnte sie sich vor Aufträgen
kaum retten, verabschiedete sich dennoch aus
der Modewelt, um sich dem Chanson zu widmen.
Auch an Liebhabern mangelte es nicht.
Mick Jagger, Donald Trump, Kevin Costner, Raphaël
Enthoven, schliesslich Nicolas Sarkozy.
Beruflich und privat nahm sich Bruni, was sie
wollte. Als First Lady vermied sie Skandale und
Fettnäpfchen, mal abgesehen vom Lied, in dem
sie einen Lover mit kolumbianischem Kokain
verglich, woraufhin sofort eine staatliche
Pressekonferenz einberufen werden musste. Sie
stand zurückhaltend an der Seite des Präsidenten,
ohne eigene Projekte ganz zu vernachlässigen.
2008 wurde sie Botschafterin im Kampf
gegen HIV. Eine Herzensangelegenheit, ihr
schwuler Bruder Virginio starb 2006 an Aids.
Et maintenant? Le petit Nicolas verlässt die Manege,
la grande Carla steckt mitten in den Vorbereitungen
für ihre nächste Nummer. Im Herbst
soll ihr neues Album erscheinen. Darauf ein
Song für ihren Mann und einer gegen Journalisten.
Warum nicht umgekehrt? Wir lassen ihr
Zeit, schliesslich muss sie sich wieder daran gewöhnen,
statt Ballerinas bei Staatsempfängen
glamouröse High Heels auf der Bühne tragen
zu dürfen. (rg)
11
CRUISER Edition Juni 2012
News Schweiz
Heilsarmee feuert Lesbe
Die Heilsarmee kündigte einer Heimleiterin
die Stelle, weil diese mit einer Mitarbeiterin
eine Beziehung führt. LOS reagiert.
Wie die «NZZ am Sonntag» publik machte, brillierte die Heilsarmee jüngst
nicht mit Nächstenliebe. Die Wohltätigkeitsorganisation hat im April der
Leiterin einer Behinderteneinrichtung im Kanton Zürich die Stelle gekündigt.
Als Grund gilt eine «intime» Beziehung zu einer Mitarbeiterin.
«Die Heilsarmee toleriere keine ausserehelichen und gleichgeschlechtlichen
Verbindungen von Führungskräften mit Mitarbeitenden», hiess
es in einer internen Mitteilung. Schliesslich müsse an den biblischen
Grundsätzen nach Interpretation der Heilsarmee festgehalten werden.
LOS-Geschäftsführerin Eveline Mugier zeigte sich darüber schockiert,
aber nicht überrascht. Gegenüber der Presse erklärte sie: «Es stört mich,
wenn sich bei der Partnerwahl nicht alle so verhalten können, wie es für
sie stimmt». Zudem sei dies eine äusserst strenge Regel in einer Organisation,
die ansonsten gute Arbeit leiste, so Mugier.
Erwähntes Behindertenheim wird von Steuergeldern mitfinanziert. Regierungsrätin
Regine Aeppli (SP) von der Bildungsdirektion zeigt demnach
kein Verständnis für das Vorgehen der Heilsarmee. Leider gibt es keine
rechtlichen Möglichkeiten, um gegen diese Kündigung vorzugehen.
Zahlreiche neue HIV-Diagnosen
erwartet
Die Kampagne «Break The Chain» führte im
Mai eine schweizweite Gratis-Test-Aktion
durch. Nun wird vermehrt mit neuen HIV-
Diagnosen gerechnet.
So sinnvoll auch das viele Testen ist, es bedeutet automatisch auch neue
HIV-Diagnosen. Die betroffenen schwulen Männer werden erstmals mit
der HIV- Diagnose konfrontiert. Gut zu wissen, dass es Plattformen wie
www.house34.ch gibt, die als anonyme Anlaufstellen Hilfe leisten können.
Die Betroffenen erhalten dort Unterstützung im Umgang mit der
Diagnose und für das tägliche Leben mit HIV.
Die Kommunikationsplattform house34.ch bietet im Moment eines positiven
Testresultats Unterstützung. Im house34.ch können sich Betroffene
anonym informieren. In den verschiedenen Räumen des virtuellen
Hauses sind Informationen und Tipps für den Alltag mit HIV zu finden:
zur Bedeutung der Diagnose, zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten
sowie zu psychologischen, rechtlichen und medizinischen Themen.
Gleichzeitig besteht auf house34.ch die Möglichkeit, sich mit anderen
Betroffenen persönlich auszutauschen oder an monatlichen Chat Events
mit Experten aus Medizin, Psychologie, Ernährung und Recht teilzunehmen.
Gerade bei einer Neudiagnose ist die fachliche und gleichzeitig anonyme
Unterstützung wesentlich.
www.house34.ch
Oben-ohne verboten!
Heterosexuelle gegen schwitzende schwule
Männerkörper. Der Stairs Club in Zürich verbietet
ab sofort das Oben-ohne-Tanzen.
Der After-Hour-Club-Stairs in Zürich wird oft von Schwulen besucht, besonders,
seit das Labyrinth geschlossen wurde. Und wie eben im «Laby»
lassen es sich nun dort die Schwulen gut gehen. Dazu gehört auch das
Zeigen des trainierten Oberkörpers. Da das Stairs nun aber mehrheitlich
von Heteros besucht wird, hagelte es immer wieder Kritik. Stein des
Anstosses ist weniger der Anblick nackten Fleisches, sondern der ganze
Schweiss, welcher den Heterobesuchern an den gebügelten Hemdchen
und Kleidchen und Haaren hängen bleibt.
Stairs-Mitbetreiber Beat Herren gegenüber 20min.ch: «Wir haben das
bislang toleriert, doch jetzt ist Schluss damit». Schwulenfeindlich sei das
Stairs nun aber nicht. Doch eine gewisse Etikette muss sein. «Nightlife-
Experte» Alex Flach betonte im selben Artikel von 20min.ch, dass ausschliesslich
in der Gay-Szene oft auf das T-Shirt verzichtet werde, da dort
ja sowieso «quasi jeder Schwule ein Jäger ist.»
Verlosung Raskin App!
Die Zukunft des Desktops hat begonnen:
CR-Magazin und Raskin_Beyond Desktop
verlosen zehn Raskin Apps!
In der Mai-Ausgabe des CR-Magazins berichtete Branko B. Gabriel über
das Schweizer Start-up-Unternehmen Raskin Software LLC mit Sitz in
Zürich. Dieses entwickelte – inspiriert von Macintosh-Urvater und Spezialist
für grafische Benutzeroberflächen Jef Raskin – die revolutionäre
Anwendung «Raskin». Die Software funktioniert sozusagen wie «Google
Earth» für die Dateien auf dem Computer und nutzt dabei das räumliche
Erinnerungsvermögen des Benutzers. Mit der Maus oder – von Notebook-
Besitzern besonders geschätzt – die von iPhone und iPad bekannte und beliebte
Steuerung mittels Gesten auf dem Multi-Touch Trackpad lässt sich
die Anwendung intuitiv bedienen. Insbesondere in der kreativen Umsetzung
von visuellen Inhalten erhöht der Einsatz von Raskin die Effizienz.
Mach mit und gewinne zehn Raskin Apps!
Die Verlosung findet bis Ende Juni statt unter :
raskinformac.com/cruiser.
Weitere Infos unter:
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13
Basel CRUISER Edition Juni 2012
Schiff Ahoi!
Eine Woche nach der Zürcher
Pride sticht das GayBasel-
Schiff in See.
Von Daniel Diriwächter
Basel ist immer eine Reise
wert. Besonders dann, wenn
Ende Juni das GayBasel-
Schiff seine Anker auswirft.
Die «Galionsfigur» der Basler
Gay-Szene, Johannes Sieber,
verspricht eine Party bis Sonnenaufgang.
Das CR-Magazin
sprach mit Johannes Sieber
über die Sause am Rhein.
CR: Am 23. Juni ist es soweit, das GayBasel-
Schiff setzt die Segel. Wann begann die Vorbereitung
dafür?
JOHANNES SiEBER: Das war im März. Wir trafen die
Crew vom Schiff, die in die Produktion stark
eingebunden ist, und besprachen den groben
Rahmen, die Aufgaben und den Deal. Anfangs
April luden wir die Labels, Organisationen und
Aktivisten zur Teilnahme ein.
CR: Darf man von DEM Gay-Event in Basel
schlechthin sprechen?
Galionsfigur der Basler Gay-Szene: Johannes Sieber / pd
14
CRUISER Edition Juni 2012
Basel
Man darf. Es tummeln sich um die Tausend
Gäste auf den drei Decks des alten Exposchiffs.
Es ist nicht nur die grösste Gay-Veranstaltung
am Dreiländereck, sondern auch die vielseitigste.
Das Programm beginnt bereits um 19
Uhr und dauert bis zum Sonnenaufgang am
andern Tag. Der Vergleich mit dem CSD ist aber
vor allem auf den Charakter der Veranstaltung
bezogen: Sämtliche Organisationen, Labels
und Aktivisten vom lesbisch/schwulen Basel
sind an Bord – eine Veranstaltung mit Symbolcharakter:
«Wir sitzen alle im selben Boot».
CR: Das GayBasel-Schiff entstand mehr zufällig
als geplant – wie dürfen wir uns das vorstellen?
Das GayBasel-Schiff ist ein Potpourri. Wir setzen
das Programm nicht «top to bottom» – organisationstheoretisch
gemeint (lacht)» –, sondern
versuchen, die Beiträge der Mitwirkenden in
von Basler Organisationen informieren über
ihre Aktivitäten. Später öffnen wir das Mitteldeck,
wo der «Sprachbefall» eine szenische Lesung
abhält. Sprachbefall ist eine Plattform für
junge Schreibende in Basel und mit einer Spezialausgabe
an Bord; einem glamourösen Dreier
mit Benjamin Teske, Steffen Siebenhüner und
Michael Ernst Gräber. Sie schreiben und performen:
«Somewhere under the Rainbow»!
CR: Und wann steigt die Party?
Der Partybetrieb beginnt um 22 Uhr auf dem
Mitteldeck und im Club. Die DJs von Game
Boys, Queer Planet, Isola Club und Rainbow
sowie das Gastlabel SchwuLesDance aus Freiburg
und Boyah kasha aus Zürich stehen an den
Desks. Um Mitternacht spielt der erste Live-Act:
«Speed’n’Tender Hooligans» sind Nick Nobody (David
Max & The Sons Of The Void) und Diskomurder
(Zaber Riders). Gitarre und Gesang treffen auf
CR: Du selbst bist tonangebend in der Gay-Szene
Basel. Wie kam es zu deinem Engagement?
Alles, was ich für die Gay-Szene in Basel tue, ist,
ihr mit GayBasel.ch und dem GayBasel-Schiff
eine Plattform bieten. All die Initiativen und
Aktivitäten werden von andern ergriffen und
realisiert. Aber ja, durch die Plattform hat sich
die lesbisch/schwule Kultur am Dreiländereck
entwickelt. Wir haben heute einige Partylabels
und Organisationen mehr als vor sieben Jahren.
CR: Wie ist es, quasi als «öffentliche» Person
für das schwule Basel zu stehen?
Das habe ich noch nie so gesehen. Ich bin auch
mehrheitlich mit Projekten beschäftigt, die
nicht im lesbisch/schwulen Kontext angesiedelt
sind. Und das ist gut so.
CR: Du bist der Bruder von Lovebugs Sänger
Adrian Sieber – die Lovebugs könnten doch
auch mal ein Konzert auf dem GayBasel-
Schiff geben?
Das wäre mal eine gute Idee…;)
CR: Basel ist im Vergleich zu Zürich übersichtlich
und doch sehr international. Wie unterscheidet
sich die Gay Community in Basel
von Zürich?
Sie ist kleiner und es gibt weniger «Berufsschwule»,
die vor lauter Leben in der Szene jeglichen
Horizont verloren haben. Und – ein genereller
Unterschied zwischen den beiden Städten – Basel
ist nicht derart hochtourig. Zürich kommt
mir manchmal vor, wie ein Trabi auf der dritten
Überholspur einer deutschen Autobahn, der
sich – links blinkend – mit einem Audi S8 oder
einem Mercedes Benz SL AMG verwechselt. Wir
sind hier eher Bentleys.
CR: Wie machst du den Touristen «dein» Basel
schmackhaft?
Gar nicht. Die kommen auch so!
CR: Johannes, vielen Dank!
© Brigitte Fässler
eine möglichst sinnvolle Dramaturgie zu setzen.
Das Resultat ist quasi die Summe aller einzelnen
Beiträge: Ein buntes Treiben auf einem
Schiff. Zeitweise etwas chaotisch. Wir arbeiten
ganz nach dem Motto: Das Resultat ist das Ziel.
CR: Wie viele «Passagiere» dürfen auf das
Schiff?
Die drei Decks des alten Exposchiffs haben zusammen
eine Kapazität von 1200 Personen.
CR: Was für ein Programm erwartet die Passagiere?
Dieses Jahr eröffnen wir um 19 Uhr auf dem
Oberdeck mit einem Network-Apéro an der mobilen
Zischbar. L&G-Sport lädt zum Mini-Badminton-Tournier
und der schwule Fanclub vom
FC Basel zum Torwandschiessen. Diverse Stände
elektronische Beats. Anschliessend spielt meine
Lieblingsband einen «Secret Gig», den Mann und
Frau keinesfalls verpassen sollte! Den Namen der
Band kann ich leider nicht nennen, weil sonst die
Gage zu teuer gewesen wäre. Es wird getanzt bis
die Sonne auf geht am andern Tag.
CR: Mit an Bord sind viele Organisationen –
ist die Zusammenarbeit innerhalb der Community
in Basel vorbildlich?
Am und auf dem GayBasel-Schiff wirken fast
alle Basler Organisationen und Aktivisten in
der einen oder anderen Form mit. Besonders
freut mich, dass auch Parteien, die sich das Jahr
über teilweise konkurrenzieren, den Weg aufs
Schiff und zur gemeinsamen Sause finden. Das
ist durchaus vorbildlich.
Das GayBasel-Schiff
Was in andern Städten der Christopher Street
Day oder die Gay Pride ist, ist in Basel das Gay-
Basel-Schiff: Einmal im Jahr treffen sich die
Macherinnen und Macher der lesbisch/schwulen
Kultur Basels auf dem Schiff im Rheinhafen.
Mehr zufällig als geplant, entsteht ein buntes
Programm für Jung und Alt mit Darbietungen,
Infoständen, Konzerten und DJs. Von den frühen
Abendstunden bis tief in die Nacht: Ein buntes
Treiben auf einem Boot. Ein- und Ausstieg
jederzeit möglich.
Programm:
Samstag, 23. Juni 2012, 19 Uhr bis 05 Uhr
19.00 Uhr, Apéro Network an mobiler Zischbar
21.30 Uhr, Sprachbefall auf dem Mitteldeck
22.00 Uhr, Türöffnung Clubbetrieb
00.00 Uhr, Live: Sweet’n’Tender Hooligans
15
Szene CRUISER Edition Juni 2012
Parties und
Events
Club Aaah!
Relab
Einmal im Monat wird das Aaah! zum Labor
für moderne Musik, welche das Beste aus Underground
und Subkultur zusammenbringt.
Die Local Heroes Garçon Sauvage und Thomi B
präsentieren an diesem Abend das Neueste,
was es in den Stilrichtungen Progressive und
TechHouse im Moment zu hören gibt. Beide
DJs haben schon in praktisch allen Gay Clubs
der Schweiz aufgelegt und verfügen über eine
besonders feine Nase, wenn es darum geht, die
neusten Trends und Tracks aufzuspüren. Und
natürlich auch über das geschulte Ohr, um herauszufiltern,
was davon wirklich gut genug ist,
um an der Relab gespielt zu werden.
Relab im AAAH! Samstag, 9. Juni 2012
AAAH!, Marktgasse 14, 8001 Zürich
ab 22.30 Uhr
Gay-Festival, welches diesen Sommer sein 5-jähriges
Jubiläum feiert in Barcelona.
DJ Antoine909 (Circuit & Jungle Resident) wird
extra aus London eingeflogen, er trifft auf den
super sexy Römer DJ Phil Romano (Circuit Resident,
Push Club), um den EscherWyss Club
zu rocken. Unser National DJ Juiceppe von Jack
und Freakboutique wird schon ab 22 Uhr hinter
den Plattentellern für «happy Sound» sorgen.
Gespannt darf man auch auf die brandheissen
Circuit-Gogo-Boys sein, die den Club zusätzlich
zum Kochen bringen werden. Ganz speziell für
diese einmalige Party wird im Escherwyss Club
eine gemütliche Open-Air-Aera mit Food-Zelt,
Outside-Bar und Smokers-Lounge aufgestellt.
Dazu gibt’s im Vorverkauf einen günstigen Eintrittspreis,
damit jeder Partygast das Fest so
richtig geniessen und sich die ganze Nacht lang
vergnügen kann.
16
Jungle/Circuit
The Pride Party
Circuit Festival, Jungle & die Arosa Gay Skiweek
präsentieren heisse Jungs und Girls mit den
berühmtesten Circuit DJs aus Europa für eine
einmalige Pride Party.
Am Pride-Samstag findet die Circuit «one-off»
in Zürich im Rahmen des Zurich Pride Festival
statt. Der Halt im Zürcher EscherWyss Club ist
die offizielle Schweizer Pre-Party und bietet einen
Vorgeschmack auf das legendäre spanische
schwul-lesbische Sommerfestival der Matinee
Group. Beheimatet ist das grösste europäische
Tickets:
CHF 25.– im VVK oder CHF 35.– Abendkasse
Vorverkauf: Zürich: Cranberry, Männerzone,
Barfüsser, Sauna Moustache
Genf: Le Phare, Sauna Bains de l’Est
Lausanne: Sauna Pink Beach,
Trixx @ MAD club
Bern: Sauna Sun Deck
Basel: Sauna Sunnyday
Online www.ticketino.ch
Jungle/Circuit
Samstag, 16. Juni, 2012, 22.00 Uhr – 6.00 Uhr
Escherwyss Club, Hardstrasse 305, 8005 Zurich
www.gay-party.com
www.zhpf.ch
www.escherwyss.ch
CRUISER Edition Juni 2012
Szene
Jack
The Pride Issue
Jack setzt mit Jodie Harsh, Londons amtierender
Königin der Nacht, sowohl musikalisch als auch
politisch ein Zeichen. Von Nord bis Süd, von Fashion
Week bis MTV, von East End bis Big Apple
– Jodie Harsh steht am Plattenteller, brilliert
und polarisiert allein schon durch ihr Erscheinungsbild.
Ihr Look, irgendwo zwischen Cindy
Lauper und Marilyn Manson, ist lediglich visueller
Blickfang für das, was sie an politischem
Engagement zu bieten hat.
Für die aktuelle Stonewall US-Kampagne
«it gets better» ermutigt sie auf Youtube Schwule
und Lesben, sich in einem oftmals noch immer
ziemlich harrschen Umfeld für ihr Anliegen
einzusetzen. Ein sehr persönlich gefärbter
Clip, der – durch eine äusserst sympathisch
und authentisch wirkende Jodie Harsh – seine
Wirkung auch bei einem breiten Publikum zu
entfalten weiss.
Musikalisch liefert Jodie, mit Beats von Electro
bis House, den Soundtrack für eine Londoner
Partygarde, die es gar nicht erst nötig hat,
mit aufgesetzter Coolness zu kokettieren. Die
prominenten Partygäste an ihrer legendären
«Circus», welche London jeden Freitag in eine
obskure Manege verwandelt, sind keine Geringeren
als Roisin Murphy, Peaches oder George
Michael. Terry Vietheer packt auf vielseitigen
Wunsch hin erneut seine Plattenkoffer. Der gutaussehende
Globetrotter und zugleich musikalisches
Wunderkind, wird sich auch an diesem
Samstag von seiner flockigsten Seite zeigen und
so den Saal einmal mehr in eine wildgewordene,
stampfende Männerhorde verwandeln. DJ
Juiceppe ist und bleibt Jack’s Wonneproppen.
Wie kein anderer bildet er den musikalischen
Kontrapunkt.
Jack – The Pride Issue
Samstag, 9. Juni 2012, Ab 23.00 Uhr
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich
www.jackcompany.com
www.twitter.com/jackcompany
Frigay Night
Christopher S. rockt den Loft
Dance Club
Vor den Sommerferien sorgen die Macher der
Frigay Night nochmals für ein Stimmungshoch!
Im Juni stehen gleich zwei Sausen auf dem Programm.
Mitte Juni steht eine reguläre Frigay Night auf
dem Programm. Frigay steht für Partylaune
total: Homos und Heteros vermischen sich zu
einer wilden Partymeute. Es wird gelacht, geflirtet
und natürlich getanzt – schliesslich haben
DJ C-Side und DJ Pra-Vos ihren Ruf als Hitmaschinen
zu verteidigen. Alltag vergessen und
Spass haben!
Hous-Sound der Superlative mit Christopher S.
Die zweite Frigay Night des Monats widmet sich
voll und ganz dem Special-Guest. Und was für
einem: Kein Geringerer als der angesagte House
DJ Christopher S amtet hinter den Turntables.
Zusammen mit MC Jamayl Maleek bringt er die
Frigay zum Kochen. Wenn das mal kein Vorgeschmack
auf die Sommerferien auf Ibiza und
Co. ist. Let’s Party.
Frigay Night, Freitag, 15. Juni 2012
Frigay Night – Special, Freitag, 29. Juni 2012
Je von 22.00 – 5.00 Uhr,
The Loft Dance Club, Haldenstr. 21, 6006 Luzern
Wonderworld
Offizielle Zürich Pride Festival
Party
Auf drei Ebenen entführen nationale und internationale
Zauberer an den DJ-Pulten die Partygäste
ins musikalische Wonderworld.
Ein ganz besonderer Stargast ist der Geiger
Dylan Naylor aus Köln Er spielt auch an der
Kölner Oper und hat auch schon bei diversen
Events durch sein Live-Spiel für Furore gesorgt.
Ausserdem sieht er ziemlich gut aus…
Auf dem Mainfloor verzaubern DJ Ajaxx, Fabio
White und The Oli mit satten Housebeats. Als
Opener wird Ajaxx erst dafür sorgen, den Hexenkessel
auf dem Dancefloor zum Kochen zu
bringen. Er wird dann an Fabio White aus Rom
übergeben, der auch schon in Miami bei der
White Party 40 000 Leute ins musikalische Oz
gebeamt hat. Während seines Sets wird auf der
zauberhaften Bühne ein Special parat gehalten.
Und wer glaubt, mehr geht nicht, bekommt von
London noch einen Underground Star DJ dazu:
The Oli wird dann noch das Letzte aus den Tanzenden
rausholen.
Der zweite Floor ist progressiver. Eigens aus
Amsterdam wird DJRW mit seinem KLM-
7000-Besen eingeflogen. Aber auch hier reicht
ein Zauberer allein natürlich nicht. Aus dem
französischen Teil des herrlichen Auenlandes
wird Vasco anwandern und Ajaxx, der sich ja bis
dahin schon mächtig heiss gezaubert hat, rundet
das magische Trio ab. Damit ist man perfekt
eingestimmt, wenn es dann zum Weiterflug ins
nahe gelegene Bagatelle93 kommt. Dort wird
sich zu Vasco, DJRW und Ajaxx der Oltener Elf
Willi P. dazu gesellen.
Im Popkessel wird man dank DJ Wollana mit
einem bunten Mix aus 80s, Schlagern, Pop und
Disco dann vollends auf Wolke 7 in der Wonderworld
gehoben.
Präsentiert wird die absehbar unvergessliche
Nacht von den Veranstaltern der Flexx und der
Selection-Reihen. Beide Namen stehen für geilsten
Sound und die besten Parties in und um Zürich
im Gaybereich.
Die anschliessende Wonderworld Afterhour-
Party ist nur 5 Gehminuten vom X-Tra entfernt:
Bagatelle93 an der Langstrasse 93. An den Decks
stehen Ajaxx, DJRW, Vasco und dann noch extra
dazugebucht: Willi P. Versprochen wird eine
Afterhour-Glückseligkeit auf zwei Floors!
Vorverkauf Wonderworld Party und Kombiticket:
www.ticketcorner.ch
Wonderworld
Samstag, 16. Juni, ab 22.99 Uhr
X-Tra, Limmatstrasse 118, 8031 Zürich,
www.x-tra.ch
We Are Zurich!
Mehrere Zürcher Gay-Partylabels
vereint
Bereits zum zweiten Mal findet im Exil Klub Zürich,
direkt neben dem Turbinenplatz, die We
Are Zurich! Party statt. Nach dem grossen Erfolg
im letzten Jahr steigt die grandiose Sause wieder
am Freitag am Pride Weekend. Dabei sind dieses
Mal die Zürcher Gay-Partylabels: Jack, Behave,
Boyahkasha, Büsi Enterprise, Flexx, Loge 70,
Tribute2Life, Männerzone und Revolution. An
den Plattentellern legen DJ Nikolai Semenov
(RUS), Jan Fischer(D) und DJ Ajaxx auf. Kurz
nach Mitternacht gibt es ein cooles Showcase
der Zürcher Underground, Band Powerplay. Sie
spielen exklusiv ihren neusten Song! Da an der
letzten Party akuter Platzmangel herrschte,
17
Szene CRUISER Edition Juni 2012
werden die Besucher gebeten, früh zu erscheinen,
um sicher Einlass zu erhalten.
We Are Zurich!
Freitag, 15. Juni 2012, ab 23.00 Uhr
Exil Klub, Hardstrasse 245, 8005 Zürich.
www.facebook.com/we are zurich 2012
Pride Klubnacht
Mit Miss Delicious
Seit jeher steht die Klubnacht im T&M für internationale
DJs. Miss Delicious aus Köln ist allerdings
weit mehr als nur DJ. Vielmehr ist sie DJ,
Drag Queen, Performerin, und Produzentin in
einem. Ursprünglich aus Brasilien, gehört Miss
Delicious in ihrer Wahlheimat Köln zum festen
Inventar und zählt deutschlandweit zu den angesagtesten
Acts. Unterstützt wird sie auf dem
Mainfloor von Zör Gollin, den man ja bestens
von den Boyaksha!-Parties her kennt. Auf dem
AAAH! Floor legen die beiden bekannten Zücher
DJs Charles Meyer und Nick Harvey auf.
Auch an diesem speziellen Tag gilt: Gratis-Eintritt
vor 22.30 Uhr. Und weil Pride ist, gibt’s
sogar gratis einen Welcome Drink für alle, die
frühzeitig kommen.
Pride Klubnacht
Samstag, 16.Juni 2012, ab 21.30 Uhr
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich
Uncut Friday
Neues Label im T&M
Uncut Friday heisst das neue Label im T&M. Es
bringt jeweils am letzten Freitag des Monats
die gute alte Housemusik zurück ins T&M. DJ
Gaetano spielt an diesem Abend nicht nur Klassiker
des Vocal-House und Deep-House, sondern
auch aktuelle Tracks des wiedererwachenden
House-Genres. Nachdem die House-Musik in
den letzten Jahren eher etwas von der Bidlfläche
verschwand und in den Clubs vor allem Tech-
House und Electro gespielt wurde, setzen namhafte
DJs und Clubs heute wieder vermehrt auf
souligen, bassgetriebenen und oft von Vocals
begleiteten House.
Aber auch die Liebhaber des Pop kommen an
diesem Abend nicht zu kurz: Im AAAH! Floor
bringt DJ Marc S unter dem Motto «Pop on Top»
nämlich das Beste aus den Bereichen Clubhits,
Dancepop und Charts auf den Plattenteller.
Uncut Friday
Freitag, 29 Juni 2012, ab 21.30 Uhr
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich
www.tundm.ch
Patrick Mettraux
Fotograf Patrick Mettraux
präsentiert im Zürcher Platzhirsch
farbenfrohe und detailintensive
Collagen.
Der in Zürich lebende Fotograf Patrick Mettraux
ist ein begehrter Künstler in der Gay-Szene.
Sein Auge für homoerotische Männefotografie
verschönerte schon so manchen Flyer als auch
Titelbilder. Auch dem CR-Leser sollte Patrick
Mettraux ein Begriff sein. Die September-Edition
aus dem Jahr 2010 stellte den Fotograf mit
einer Auswahl an Fotos in der Bildstrecke vor.
Patrick Mettraux kreiert aber auch farbenfrohe
und detailintensive Collagen, welche etwas an
Pierre et Gilles erinnern, allerdings mit etwas
mehr Spass und Realität. Einige dieser Collagen
stellt der Fotograf nun in der Platzhirsch-
Bar vor.
Vernissage: Donnerstag, 14. Juni, 20 Uhr
Platzhirsch Bar Zürich, Spitalgasse 3
8001 Zürich
www.patrickmettraux.com
www.meinplatzhirsch.ch
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SPEZIELLES ANGEBOT FÜR DEN MONAT JUNI 2012
• Lass dich coachen: Ganztagesseminar für Einzelpersonen oder Paare inklusive Hypnose-Therapie Fr. 799.– anstatt Fr. 1500.–
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CRUISER Edition Juni 2012
Interview
«Bigger is better»
Der neue Organisator der
MrGay-Wahlen irritiert die
Gay-Medien.
Von Daniel Diriwächter
Der 18-jährige Alessandro
Wenger will mit seiner Firma,
der A WENGER International,
die MrGay-Switzerland-Wahlen
retten. Die hiesigen Gay-
Medien reagierten verhalten
auf die entsprechende Medienmitteilung.
Alessandro
Wenger liess kein gutes Haar
an den bisherigen Events. Er
will eine neue Ära einläuten.
«Schludrig» sollen sie gewesen sein, die bisherigen
MrGay-Switzerland-Wahlen. Von einem
«Schweinestall» war gar die Rede. Alessandro
Wenger redet und schreibt Klartext, wenn es
um sein Vorhaben geht, dem Event neues Leben
einzuhauchen. Ein dankbares Fressen für die
Gay-Medien. Das CR-Magazin wollte es genau
wissen und stellte dem jungen Firmeneigentümer
dazu einige Fragen.
CR: In deiner Pressemitteilung findest du harte
Worte betreffend die MrGay-Wahlen. Du
verwendest Wörter wie «Schweinestall», weshalb?
ALESSANDRO WENGER: Ich will mit dieser Aussage in
keiner Weise etwas gegen die alte Organisation
sagen. Jedoch ist es kein grosses
Geheimnis, dass erwähnte Organisation
einige Fehler machte. Dies wurde
mir von verschiedenen Seiten
gesagt. Darunter auch, dass nach
Untergang der alten Organisation
Stephan Bitterlin ohne Hilfe dastand.
Auch wurden bei der Wahl
einige Dinge missachtet. Es sind
Fehler aufgetreten, jedoch will
ich mit der Aussage «Schweinestall»
niemals Oliver Eschler
und sein Ex-Team beleidigen.
CR-Magazin: Das Display-Magazin
reagierte – zu Recht – etwas
befremdet auf diese Aussagen.
ALESSANDRO WENGER: Der Artikel im
Display ist meiner Meinung nach zu
persönlich geschrieben. Der Journalist
redet den Event schon im Vornherein
tot. Ich bin zwar erst 18 Jahre alt,
aber dies soll nicht heissen, dass
ich nichts kann oder weiss.
Wer sagt denn, dass Organisatoren
immer 30, 40
oder älter sein müssen?
CR-Magazin: Hast
du deine Firma
A WENGER
International
extra
für
die
MrGay-Wahlen
gegründet?
ALESSANDRO WENGER: Die Firma A WENGER International
wurde nicht exklusiv auf die Wahl hin
eröffnet. Im letzten Jahr durfte ich das Konzept
einer Firma übernehmen. Aus diesem Konzept
wurde im November ein Projekt und Anfang
Januar eröffnete ich die Firma. Der Handelsregistereintrag
folgte spät, da ich erst abwarten
wollte, wie sich das Ganze entwickelt.
CR-Magazin: Was willst du also an den MrGay-
Switzerland-Wahlen anders machen?
ALESSANDRO WENGER: Die Wahl wird anders organisiert
als in den letzten Jahren. «Bigger is better»
ist nicht nur eine Redewendung, sondern wird
auch am Event selbst umgesetzt. Das heisst, der
Ex-Mister wird mehr im Mittelpunkt stehen.
Da weiter ein Mister Gay eine Vorbildfunktion
übernimmt, werden die Kandidaten auf Herz
und Niere geprüft. Egal, ob mit Schulungen
oder Lagern, der neue Mister wird die homosexuelle
Community in allem vertreten können
– wie bisher auch! Zudem werden nicht nur die
grösseren Deutschschweizer Städte in das Vorhaben
eingebunden, sondern auch das Tessin
und Wallis werden involviert.
CR-Magazin: Hast du auch Kontakt zu Stephan
Bitterlin oder einem früheren Gewinner?
ALESSANDRO WENGER: Stephan Bitterlin hat sich ehrenamtlich
verpflichten lassen.
Als Repräsentant des Toleranz-Gala-Abends,
wird
er sein letztes halbes
Jahr einläuten.
Mehr kann ich dir
jedoch zu diesem
Zeitpunkt nicht
sagen. Fakt ist,
Stephan Bitterlin
ist zu 100 Prozent
im Team. Die
anderen Mr.
Gays werden
zum jetzigen
Zeitpunkt angefragt.
Alessandro Wenger
19
Dossier CRUISER Edition Juni 2012
Ein Bett im
Kornfeld
Überrasch mich unten ohne
im Busch!
Von Lola Sara Arnold-Korf
20
Outdoor-Cruising? Ist das denn
nicht völlig antiquiert und ein
Relikt der restriktiven 1970er-
Jahre, wo die Schwulettchen
es sich draussen noch gegenseitig
– vorzugsweise im Dunkeln
machen mussten? Mitnichten!
Denn auch 2012 ist
immer ein Bett im Kornfeld frei!
Und wie im wahren Leben gilt:
Überrasch mich unten ohne
im Busch! Spätestens im Juni
wird die Ernte eingefahren –
ohne schlechtes Gewissen.
Spätestens im Juni ist die Outdoor-Crusing-
Saison wieder eröffnet! Und spätestens nach
Sonnenuntergang laden nun wieder Parks, Autobahnraststätten
und Badestellen ein zu Sex
ohne grosse Anlaufzeit, ohne grossartiges Gequatsche
– jenseits teurer Drinks in Bars oder
der romantischen Welt von Kitsch an der Seite
traumtänzerischer Liebe. Ein kurzer Blick des
CR-Magazins in die Outdoor-Cruiser-Szene beweisst:
Auch 2012 ist Cruising der All-Time-Klassiker.
Aber worin liegt eigentlich der Reiz beim
Outdoor-Cruising? Für Steve, Betreiber der Zürcher
Erotikfactory, ist klar: «Ob George Michael
oder Michael George, Outdoor-Cruising ist für
jeden Mann! Denn es ist spannend. Du weisst
nie, was auf dich zukommt. Es ist anonym, ohne
grosse Anlaufzeit und ohne das oft peinliche
Frühstück danach.»
Auch für den mittlerweile in die Jahre gekommenen,
aber dennoch keineswegs inaktiven
Zürcher Unternehmer Markus Ebner ist Outdoor-Cruising
nach wie vor zeitgemäss und
auch tischfein: «Schwules Cruising gibt es seit
Jahrhunderten und wird es wohl immer geben.
Man treibt es an Orten, wo man üblicherweise
keinen Sex macht. Dazu kommt der nicht zu
verachtende Reiz, vielleicht erwischt zu werden.»
Zumindest was das Outdoor-Cruising angeht,
kann Ebner auch keine grossartigen Unterschiede
zu seiner Jugendzeit in den 70er- und
80er-Jahren feststellen – abgesehen von lokalen
Verschiebungen der Treffpunkte. «In den 70er-
Jahren gab es allerdings noch ein regeres Outdoor-Sex-Leben
an vielen Orten Zürichs. Man
traf sich unter anderem in Klappen, z.B. im
«Café Hubmann». Stadtberühmt war auch die
Klappe am Kreuzplatz oder an der Ecke Zweierstrasse/Badenerstrasse.
Wer bei einem Drink im
Café Odeon nichts aufgabelte, ging rüber an den
Bürkliplatz oder weiter ins Arboretum mit dem
alten Baumbestand am Zürichsee.»
Die Zeiten der Klappen sind leider vorbei –
Mann cruist fast ausschliesslich outdoors
Die goldenen Zeiten der Klappen, der öffentlichen
Sextreff-Toiletten, sind im Jahr 2012 allerdings
leider vorbei: zu hell ausgeleuchtet,
zu schick, zu gut überwacht, ohne Löcher zwischen
den Wänden wie einst und schliesslich
auch deutlich zu unbequem, weil die Kabinen
aus wirtschaftlichen Gründen immer kleiner
werden. Schliesslich ist jeder Quadratmeter Immobilie
in Zürich pures Geld. Hinzu kommt:
Welcher Gutbürger wohnt schon gerne direkt
neben einer öffentlichen Toilette mit Sex-Amüsement?
Das mindert den Wert jeder Immobilie
gewaltig. Da treibt man es in gutbürgerlichen
Männerhaushalten doch lieber hinter blickdichten
Vorhängen – in der hauseigenen Dunkelkammer
mit stabilen Spreiz-Apparaturen aus
der Landtierklinik.
Und dennoch gibt es noch Cruiser: «Heute trifft
man sich in Zürich gerne am Seebecken in Richtung
Bahnhof Enge. Da begegnet sich Alt und
Jung. Die Lederkerle treffen sich eher im Park
am Waffenplatz. Auch sehr schön sind die Rastplätze
in Zürich-Altstetten, wenn man vom Aargau
her kommt. Für die Pendler aus der Ostschweiz
war und ist auch der Rastplatz Büsisee
bei Zürich-Affoltern ein Insidertipp. Und bei
Beginn der Badesaison ist es natürlich auch die
Werdinsel», weiss Markus Ebner erstaunlich detailreich
zu berichten.
Ein Blick ins Internet verrät, die Werdinsel mit
Nacktbaden und Cruisen findet sich in nahezu
jedem Reisetipp auf schwulen Trip-Advisor-
Seiten – im Ausland auch jenseits der Ozeane.
CRUISER Edition Juni 2012
Dossier
Obwohl 2006 eine breit angelegte städtische
Plakatkampagne unter dem erschütternden
Slogan: «Auf der Werdinsel gibts keinen öffentlichen
Verkehr!» gestartet wurde, wird hier eifrig
Sex getrieben – so wie in jedem Kornfeld,
egal, ob Hetero oder Schwul bestellt. Vor allem
im kleinen Wäldchen auf der Werdinsel streunen
nicht nur nach Sonnenuntergang nackte
Schwule durch die zahlreichen verschlungenen
Pfade – und sind nicht auf der Suche nach
Schmetterlingen oder gar Pilzen. Dann schon
eher nach frischem, jungem, pflückreifem Gemüse.
Guten Appetit!
Die heissesten Cruising-Areas im Internet
Bei so vielen Informationen fällt es dem geneigten
Outdoor-Cruiser schwer, den Überblick zu
behalten. Abhilfe schafft zu unser aller Gück
das Internet. Man muss lediglich «gay cruising
Leckerbissen auch für vermeintliche Heteros.
Wobei das Modell des Autos keine Rolle spielt,
was das Herz der Autorin höher schlagen lässt.
«Hier triffst du neben Schwulen vor allem auch
die verkappten schwulen Familienväter. Es liegt
ja auf der Hand, dass Rast- und Parkplätze anonymer
sind als schwule Bars», so Sex-Guru Steve.
Nur Methode – und Nudisten-Non-Dress
führt zum Erfolg
Einmal angekommen, ob im Haselnussstrauch
oder im schaurig-schummrigen Licht der Raststätten-Laterne
stellt sich zwangsläufig die Frage,
wie man am besten an die Sache, den Braten,
herangeht? Gibt es da etwa einen bestimmten
Dress-Code, geheime Zeichen oder einen Geruchs-Code,
um zum Ziel der Begierde zu gelangen,
es im wahrsten Sinne zu erschnüffeln?
Markus Ebner hat in seiner jahrzehntelangen
Erfahrung zwei Methoden zum Outdoor-Erfolg
ausgemacht: «Die eine Methode ist abwartend.
Du stellst dich mit nacktem Oberkörper hin
und wartest bis dich jemand anspricht. Wichtig
ist der Augenkontakt.» Eindeutiger Gewinner
für ihn jedoch: «Du sitzt nackt auf deinem Fahrrad
und die Kleider sind auf dem Gepäckträger
verstaut.» Diese Variante – aus eigener Erfahrung
– will allerdings geübt sein.
Nach Ebner unterscheiden Cruiser überdies
zwischen zwei Varianten des Outdoor-Cruising.
«Entweder du triffst einen Einzelnen im Gebüsch
oder gleich zwei bis drei Kerle. In diesem
Fall bringst du dich am besten elegant ins Geschehen
ein. Bei einem Einzelnen ist die Hose
schnell runter oder offen – ohne Gegenwehr.
Und wenn du gleich auf mehrere Kerle triffst,
dann sind die in der Regel so rattenscharf, dass
sie keinen Neuzugang ablehnen.» Wer aktiv
oder passiv ist? – Diese Frage stellt sich bei Outdoor-Cruisern
nicht. Gross geredet wird ohnehin
kaum und die Körpersprache macht die
Sache schnell klar. Niemand hat hier wirklich
die Absicht, sich zu verlieben. Und ein Schild
mit «Podiumsdiskussion» stellt auch keiner auf.
Ausnahmen kann es aber auch hier geben. So
hat Cruiser Ebner seinen Freund, mit dem er
seit über 10 Jahren zusammenlebt, beim Outdoor-Cruising
kennengelernt. «Das Ganze war
so nicht beabsichtigt. Aber vor allem in der kühleren
Jahreszeit kann es dir schon mal passieren,
dass du mit dem Kerl lieber nach Hause
gehst, bevor dir das Ding abfriert oder der andere
womöglich noch vor Kälte schlapp macht.
Darin steckt das Risiko. Wobei ich mich heute
natürlich nicht beklagen will. Schliesslich hat
es sich ja gelohnt, eine Ausnahme von der Regel
zu machen.» Spätestens hier wird der Autorin
warm ums Herz.
schweiz» bei Google eingeben und stösst automatisch
auf zwei aussagekräftige Links. Besonders
interessant dabei: die «Erste Gay Cruising
Karte der Schweiz». User Alec_Orion auf boyswold.ch.,
der Macher besagter Karte, verweist
nicht nur auf seine langjährigen Recherchen
vor Ort, sondern ermutigt auch andere schwule
Cruiser die Karte durch tatkräftiges Zuarbeiten
permanent auf qualitatives Höchstniveau
zu bringen. Auf pinkmap.com findet man zudem
vor allem Rastplätze für Outdoor Cruiser
– vorzugsweise mit fahrbarem Untersatz. Ein
Szenebild aus dem Film «Cruising» mit Al Pacino aus dem Jahre 1980
No risk – no fun!
Apropos Risiko. Neben dem üblichen Geschwätz
zum Thema öffentliche Ordnung und Reinheit,
Schutz vor frigiden Heteros und, wenn
gar nichts mehr hilft, vor Kindern, gibt es freilich
auch wirkliche Risiken: Thema Aids und
Gewalt. Braucht es ein Survival-Set mit Pfefferspray
und möglichst eine Nahkampfausbildung?
«Das ist Quatsch. In jedem Erotikladen
bekommst du von jedem Anbieter ein kombiniertes
Package aus Kondom und Gleitgel. Safer
Sex ist ein absolutes Muss. Wenn jemand
sich nicht daran hält, wäre dies spätestens für
mich der Zeitpunkt, verbal zu werden und deutlich
,Nein’ zu sagen», so Ebner. Und was ist mit
Sex-Toys? «Ich kann mir nicht vorstellen, dass
jemand seinen Butt Plug mitnimmt und aufstellt.»
Das leuchtet ein. Und was ist mit dem
erhöhten Risiko, Opfer von Gewalt zu werden?
Steve, Markus und die Autorin sind sich dabei
einig: Es kann beim Cruising keinen hundertprozentigen
Schutz vor Wahnsinnigen und anderen
Saubermännern geben. Wichtig ist vor
allem eine gewisse Ortskenntnis. Denn: Nicht
jede Strasse, jeder Park, jeder Platz, jede Alp
oder jede Ortschaft innerhalb der pittoresken
Schweiz eignet sich als schwule Outdoor-Wellness-Cruising-Area.
Und wem das Angst macht,
dem bleibt ja immer noch der nichtöffentliche
Crusing-Bereich in Darkrooms, in Sexkinos
oder Sex-Kabinen mit Löchern zwischen
den Séparées wie beispielsweise im Aaah! oder
in der Erotikfactory – die sind innen wie aussen
jedoch nicht unbedingt für Rammböcke
geeignet.
21
Gesellschaft CRUISER Edition Juni 2012
20 Jahre Life Ball
Der grösste HIV-Charity-Event
der Welt hatte Geburtstag
Von Daniel Diriwächter
Bombastisch, glamourös und
etwas zu routiniert. Die grösste
Aids-Charity-Gala der Welt
lockte Mitte Mai wiederum
viele Promis und unzählige
Paradiesvögel nach Wien.
Milla Jovovich am Ende auch. Wie praktisch,
dass die Schauspielerin auch ihre neue Single
«Electric Sky» präsentieren durfte. Gleichzeitig
stellte sie sich als Botschafterin der Stiftung AM-
FAR dar (The American Foundation for AIDS Research).
Brigitte – «ich finde alles so toll» – Nielsens
Anwesenheit war erfrischend, aber nicht
umwerfend. Dolly Buster und Amanda Lepore
waren ebenfalls mit ihren Brüsten zugegen.
Viel zu kurz der Auftritt von Bill Clinton, versteckt
auf einer VIP-Bühne der Hollywood-Haudegen
Sean Penn. Umso rührender die Verleihung
des mit 100 000 Euro dotierten «Crystal of
Hope» Awards an Jackie Branfield, Gründerin
des Projekt «Operation Bobbi Bear», das sich um
vergewaltigte und auch mit HIV-infizierte Kinder
in der südafrikanischen Provinz Kwa-Zulu
Natal kümmert.
Singende Muse
Life Ball 2012: Sehen und gesehen werden für die gute Sache / pd
Die österreichische Presse feierte den 20. Life
Ball als den bedeutendsten Glamour-Event des
Jahres. Die Wiener Bevölkerung platzte vor
Stolz. Nach zwanzig Jahren hat der von Gery
Keszler ins Leben gerufene Ball eine Dimension
erreicht, von welchem andere Benefiz-Veranstaltungen
ihrer Art nur träumen. War der Life
Ball früher eine Art «Präventionsabend» mit
Disco, so ist der Anlass heute eine bombastische
Gala mit gigantischer Party – im altehrwürdigen
Wiener Ratshaus.
An wohl keinem anderen Tag im Jahr geben
sich die Wiener so freizügig wie am Life Ball,
dessen Tickets zu ergattern übrigens eine reine
Glückssache war – jedenfalls für Normalsterbliche.
VIPs oder zahlungskräftige Menschen hingegen
haben Ehrenplätze. So ist der Life Ball in
erster Linie ein grosses Geschäft zugunsten der
Aids-Prävention. Die Absicht ehrenhaft und das
Ergebnis beachtlich.
Allerdings ist nicht zu leugnen, dass dem 20. Life
Ball etwas die Luft ausging. Überaus routiniert
ging der Event von statten, die Prominenten
blieben unter sich, während das teilweise halbnackte
Party-Volk das Ratshaus unsicher machte.
Heuer wesentlich gesitteter als auch schon.
Prominenz und Brüste
Die Prominenz am Jubiläums-Ball war glamourös,
wenn auch ein gewisser «B-Geschmack» vorhanden
war. Antonia Banderas darf selbstverständlich
als Hollywood-Star angesehen werden,
Ein echtes Highlight war die finale Modenschau,
welche die vergangenen 20 Jahre repräsentieren
sollte. Der Königin des Catwalks, Naomi Campbell,
folgten unzählige Models in vergangener,
aber noch immer betörender Haute Couture.
Aufgepeppt wurde diese Show durch eine erstaunlich
junge Dagmar Koller, der bärtigen
Conchita Wurst, der singenden Lagerfeld-Muse
Baptiste Giabiconi, sowie den hinreissenden
Scissor Sisters.
Zum Nachdenken selbst regte Organisator Gery
Keszler in doppelter Hinsicht an. «Aids berührt
nicht nur den Körper, es berührt auch die Seele»,
sagte Keszler. Und weiter: «Es betrifft uns alle, ob
alt oder jung, ob arm oder reich». Das Publikum
reagierte trotzdem befremdlich, als sich Gery
Keszler immer wieder für das Thema «Aids» entschuldigte.
Dies hinterliess den Eindruck von starker
Kritik an seiner Person hinter den Kulissen.
22
CRUISER Edition Juni 2012
Fotostrecke
Nathalie
Schaltegger,
Präsidentin
Zurich Pride
Festival – eine
Kriminelle?
Mit der diesjährigen Fotokampagne stellt das
Zurich Pride Festival Menschen aus der LGBT-
Community vor, die in der Szene etwas bewegen
sowie aktiv an der Basis tätig sind. Das Motto
«Welcome to Reality» sagt unter anderem aus,
dass heute noch in gewissen Ländern Homosexualität
strafbar ist, in manchen droht sogar
die Todesstrafe.
In der Schweiz ist die gleichgeschlechtliche
Liebe salonfähig geworden, jedoch gibt es noch
viele Lebensbereiche, in denen Homosexualität
tabu ist. Oftmals ist auch die angebliche Akzeptanz
nur oberflächlich vorhanden. So genannte
«Hate-Crimes» nehmen jährlich zu. Auch das Cyber-Bullying
ist mittlerweile ein grosses Problem
geworden. Teenager werden von Klassenkameraden
online auf Social Medias blossgestellt
und geoutet, was auch schon zu Selbstmord der
Betroffenen geführt hat.
Aus diesem Grunde haben sich verschiedene Persönlichkeiten
als «Kriminelle» ablichten lassen.
Mit dieser Kampagne stehen sie auf. Wenn Homosexualität
ein Verbrechen sein soll, dann
wollen sie dieser «Kriminalität» gerne ein Gesicht
geben.
Photos by: Shpend F. Salihu & Gianni-Massimo
Jiamée Esposito
23
Reisen CRUISER Edition Juni 2012
Brüssel
Eine Stadt mit tausend Gesichtern
Von Branko B. Gabriel
28
CRUISER Edition Juni 2012
Reisen
Europas Hauptstadt zieht
nicht nur Politiker und Parlamentarier
an, sondern
– und das erstaunt – viele
Gays aus der ganzen europäischen
Union. Das Leben
im bunt zusammengewürfelten
Gay-Village ist vielfältig,
spannend und erfrischend.
Brüssel geniesst ja nicht gerade den Ruf einer typischen Gay-Destination.
Brüssel ist eher bekannt als Sitz der Europäischen Union und der Nato.
Allerdings weit gefehlt, denn die kleine belgische Metropole hat in der
quirligen City ein pulsierendes und ein äusserst aktives Gaylife zu bieten.
Da ich geschäftlich in der Nähe von Brüssel zu tun habe, fahren wir mit
dem Auto ins Zentrum hinein. Mit der Bahn dauert die Reise nach Brüssel
rund sieben Stunden, der Flug, beispielsweise mit Swiss, 70 Minuten.
Mit dem Auto muss man, ohne Frage, Nerven aus Stahl haben, Traffic
überall und immer. Dementsprechend leer sind die ÖVs dann auch. In
Brüssel wird gebaut, aufgerissen, abgerissen und umgeleitet. Und Vorsicht,
in Brüssel fährt man wie in Neapel! Hier wird gehupt, gedrängelt,
weggedrängt und stehengelassen. Im Stau hat man dann auch richtig
schön Zeit, all die bunten Sexshops zu bestaunen und zu studieren. Und
von denen gibt es in Brüssel reichlich. Kein Wunder, bei so vielen Parlamentariern.
Heruntergekommen, aber auch herausgeputzt
Die City ist an einigen Orten, man kann es nicht anders sagen, ziemlich
heruntergekommen. Alles, was sich in Touristen- und in EU-Nähe befindet,
ist schön herausgeputzt, weiter hinten hinterlässt die City einen schalen
Nachgeschmack, ramponierte Strassen, massenhaft leere Geschäfte,
gammlige Wohnhäuser und leider auch viele Obdachlose und Bettler.
Dann und wann sieht man wieder tolle moderne Wolkenkratzer um die
Wette glitzern, natürlich finanziert von der EU. Aber genau das macht
den Charme und das Flair dieser Stadt aus. Prunkvolle Euro-Paläste neben
abgefackelten Plattenbauten, Kebabstände und Sexshops. Herrlich
trashig und unerhört faszinierend. Die echten Bewohner sind authentisch,
schlecht gekleidet und nicht wirklich en vogue, trotzdem bieten
sie den vielen Tausend Mitarbeitern der EU Paroli und das ist auch gut so!
Am Wochenende und an Feiertagen trennt sich dann der Spreu vom Weizen
und man sieht tatsächlich das wahre Gesicht einer Stadt, die leider
ihre Identität gegen Macht und Geld eingetauscht und so fast ihre Seele
verkauft hat. Trotzdem, oder besser gesagt genau deshalb, habe ich mich
in diese wunderbare Stadt verliebt. Einen Besuch im so genannten Gay
Village rund um den Grote Markt ist absolut sehenswert und verspricht
eine Reise der herzlichen Art zu werden. Hier reihen sich verschiedene
Gaybars, Restaurants und Klubs aneinander, und man findet sich in einem
skurrilen und sympathischen Mikrokosmos wieder.
Hier spielt sich dann auch das ganze Brüsseler Gaylife ab. Für jeden Geschmack
ist was dabei. Im Le Belgica treffen sich die Hipsters und die Alternativen,
im Duquesnoy die Ledertypen, in der Christobar die Schicken
der Nacht und im Le Can Can wird nach Herzenslust Karaoke gesungen!
Kultur
Neben einem wirklich grossen und vielfältigen Gaylife bietet Brüssel aber
auch eine gewaltige Kulturszene. Es gibt eine Vielzahl von Museen wie z.B.
das Comic-Museum (Belgisch Stripcentrum), den Palast der Künste (Bozar),
das jüdische Museum oder das Magritt-Museum. Ein Besuch im 92 Hektar
grossen botanischen Garten (etwas ausserhalb von Brüssel) lohnt sich
ebenfalls. Hier kann man in der Orangerie herrlich entspannen und dem
hektischen Treiben der Grossstadt entfliehen. Ein absolutes Muss ist natürlich
auch das Atomium, ein Überbleibsel der zweiten Weltausstellung von
1958. Mode-Liebhaber sind in der Rue Antoine Danseart anzutreffen, Antiquitäten
und sonstigen Krimskrams findet man rund um die Rue Blases.
Besonders gut gefallen haben mir in Brüssel auch die vielen kleinen versteckten
Parks, die schöne Altstadt und die verschiedenen Paläste aus
unterschiedlichen Zeitepochen. Disney lässt grüssen!
Multikulti-Gay-Community
Trotz relativ kleiner Einwohnerzahl – es sind nur rund 150 000 – bietet
Brüssel den Gays eine äusserst grosse, lebendige und kreative Szene. Im
Umkreis von etwa einem Kilometer gibt es rund 26 Bars und rund 17 Restaurants!
In den kleinen verwinkelten Gassen rund um den Grote Markt
befinden sich aber auch kleine Designerlabels, schnuckelige Cafés, süsse
Confisserien (mit dem weltberühmten belgischen Konfekt) sowie Architektur
und Kultur vom Feinsten. Auch für das erotische Wohl ist man besorgt,
denn es stehen nicht weniger als fünf Saunas zur Verfügung, mitunter
eine der grössten Europas, die Spades4our! Bereits ab Donnerstag
kann man in den verschiedenen Klubs, wie z.B. im Hunkut oder X-Nice
wild feiern, und dafür sind die Belgier ja bestens bekannt. Besonders beliebt
ist auch der Gay-T-Dance (sonntags). Flirtfaktor hoch zehn!
In der Multikulti-Gay-Community ist man schnell angekommen und
man lernt ohne grosse Umschweife auch Leute kennen (siehe Seite Branko
trifft...). Sehr ehrlich, rustikal und echt, ohne grosses Blabla und doofes
Gezicke. Hier kann man also getrost seine Designer-Garderobe zu Hause
lassen und sich leger und unbekümmert ins Nachtleben stürzen!
Fazit
Brüssel eignet sich bestens für ein verlängertes Wochenende. Die Gayszene
ist gross und sehr zentral gelegen. Hier trifft sich die Community in
den zahlreichen Bars und Restaurants in der Altstadt. Das multikulturelle
Flair ist authentisch und sehr sympathisch. Ein kleiner, liebenswürdiger
und frecher Mikrokosmos inmitten einer pulsierenden Grossstadt.
Hier schert sich dann auch niemand um Political Correctness und lässt
es stattdessen ordentlich krachen!
Infos:
www.brusselsgay.be, www.thewarning.info, www.brusselsmuseum.be
www.hotelbloom.com,
29
Nachgefragt CRUISER Edition Juni 2012
Branko B. Gabriel
trifft...
Leon*, Luxus Callboy, Brüssel
30
Sightseeing in Brüssel kann
ganz schön in die Knochen
gehen. Da eine Bar, dort ein
Café... irgendwann landete
Branko B. Gabriel im La Reserve
und bestellte sich ein typisches
belgisches Bier. Der
Kellner guckte etwas verdutzt,
stellte es aber doch hin. «Pfui
Deibel»! Was für eine Pfütze.
Da steht plötzlich so ein Typ
vor ihm, lächelt ihn an und bestellt
nochmals ein Bier. Was
für ein Adonis! Branko ist perplex
und fällt fast vom Hocker,
findet aber schnell die Sprache
wieder...
Symbolbild
Leon: (lacht) Du musst dieses Bier trinken, das andere
ist für Diplomaten-Fuzzis! Na, du kommst
wohl aus der Schweiz?
BRANko: Ja, sieht man mir das an? Und wieso
ist das ein Diplomaten-Bier?
LEON: Glaube mir, ich kenne mich da aus. Ich
kenne viele Politiker, Parlamentarier und eben
auch Diplomaten.
BRANko: Aha, du arbeitest bei der EU? Was
arbeitest du da?
Leon: Ich arbeite indirekt für die EU... nicht so,
wie du denkst. (Aha, jetzt wird es spannend.
Woher will der denn wissen, was ich denke. Vielleicht
ist er aber auch ein Presseattaché oder ein
einfacher Bürogummi...)
BRANko: Ok, du arbeitest für die Nato.
Leon: Nein, ich bin Callboy und ficke die Herren
im EU-Parlament.
BRANko: Das ist ein Scherz!? Und wie kommt
man dazu, Callboy zu werden?
Leon: Ich komme aus einem Kaff in der Provinz,
namens Nieuwpoort. Da gibt es nichts. Deshalb
wollte ich mein Glück in Brüssel versuchen.
Nach dem Gymnasium studierte ich internationale
Beziehungen, Politik hat mich schon
immer interessiert. Da ich kein Geld hatte, fing
ich an, anzuschaffen. Ich sehe ziemlich o.k. aus
(er sieht aus wie ein CK Model!) und so bin ich
da reingerutscht, in die sogenannten internationalen
Beziehungen (schmunzelt)....
BRANko: Und wie lange machst du das schon?
Kann man sich die Kunden aussuchen?
Leon: Na ja, ich mache das seit rund drei Jahren.
Ich habe im Schnitt vielleicht drei bis vier Kunden
in der Woche. Die Kunden kann ich mir
auslesen, sonst würde ich den Job nicht machen.
Ich habe ja auch eine ausgesuchte Klientel. Keine
ungepflegten alten Säcke. Ich koste ja auch
wirklich was.
BRANko: Wie viel pro Stunde?
LEON: Fuck, müssen wir über Geld reden? – So
ab 300 Euro.
BRANko: Das interessiert mich jetzt schon. Du
sagst, eine bessere Kundschaft, also auch
Politiker und Parlamentarier? Kennt man da
welche, sind die auch offen schwul?
Leon: Die sind niemals im Leben offen schwul!
Die haben Familien irgendwo in Europa. Ich
bin nur ihr Toyboy in Brüssel. Bei mir lassen
sie Druck ab... Den einen oder anderen kennst
du bestimmt. Namen werde ich dir nicht geben,
das verstehst du sicher. Die bezahlen mich,
sonst stehe ich ohne Kohle da.
BRANko: Dann vögelst du in den höchsten politischen
Kreisen rum? Werden da die Politiker
nicht erpressbar?
Leon: Da bringst du mich auf eine gute Idee (lacht).
Nein, Scherz beiseite, ich würde niemals jemanden
erpressen, dazu ist mein Honorar viel zu
gut. Schau, ich vögle gerne und gut, also warum
soll ich kein Geld damit verdienen. Ob es nun
Politiker, Bauern oder Banker sind, spielt für
mich keine Rolle. Nur gepflegt müssen sie sein.
BRANko: Sexparties, Drogen und sonstige
krummen Sachen – gehört das auch dazu?
LEON: Ja, das habe ich auch schon gemacht. Ist
aber nicht so mein Ding. Drogen organisiere
ich nur für die Kunden. Ich nehme keine. Ich
will beim ficken die Kontrolle behalten. Wenn
du diesen Job machst, musst du dir klare Regeln
aufstellen. Sonst gehst du kaputt daran.
BRANko: Macht es dir auch wirklich Spass?
Was ist der Kick daran?
Leon: Ich weiss, welch «hohes Tier» ich gerade ficke.
Das ist sicher ein Kick. Spass naja, es ist halt
mein Job. Wenn du willst, kann ich dir gerne ein
paar Typen vorstellen (lacht).
*Name der Redaktion bekannt
Politik CRUISER Edition Juni 2012
Yes, I Do
Als erster US-Präsident
spricht sich Obama für die
Gay-Ehe aus
Von René Gerber
Einmal mehr schreibt Barack
Obama Geschichte. In einem
Aufsehen erregenden Interview
sprach er sich für die Öffnung
der Ehe für homosexuelle
Paare aus. Wer profitiert, ist
ungewiss: Schwule und Lesben
in den USA? Obama bei
den Wahlen oder doch seine
konservativen Gegner?
Mitten im amerikanischen Präsidentschafts-
Wahlkampf ist es passiert, im Frühstücksfernsehen.
Am 10. Mai stimmte North Carolina
dafür, die gleichgeschlechtliche Ehe per Verfassungsartikel
zu verbieten. Obama bedauerte
das Abstimmungsresultat öffentlich, verstrickte
sich damit in Widersprüche, weil er
bis anhin gegen eine komplette juristische
Gleichsetzung von Homo-Ehen plädierte. Wenige
Tage darauf schuf er im TV-Interview
Klarheit, wagte den Schritt nach vorn: «Ich
denke, gleichgeschlechtliche Paare sollten
die Möglichkeit haben, zu heiraten.» Überraschend,
doch nicht ganz ohne Zugzwang:
Nach dem Abstimmungsergebnis in North
Carolina und einer ähnlichen Aussage seines
Vizepräsidenten Joe Biden warteten viele auf
eine unmissverständliche Positionierung aus
dem Weissen Haus.
«Danke Präsident Obama!»
Schon Bill Clinton und der frühere Vizepräsident
Dick Cheney setzten sich für eine Ehe-
Öffnung ein, betonten aber stets, die Institution
zwischen Mann und Frau nicht antasten
zu wollen. Obamas Kurswechsel wurde in den
USA sofort zum Thema Nummer eins. Das
Newsweek-Magazin zeigte den «ersten schwulen
Präsidenten der USA» auf der Titelseite mit
einem Regenbogen-Heiligenschein. Aus konservativen
Kreisen hagelte es Kritik, der republikanische
Präsidentschafts-Kandidat Mitt
Romney hat wohl zahlreiche Stimmen gewonnen.
Und einige einflussreiche verloren. Der offen
schwule Bill White etwa, ein schwerreicher
Unterstützer Romneys, verlangte seine Spenden
zurück und will nun Obama unterstützen.
«Sie haben sich dazu entschieden, auf der
falschen Seite der Geschichte zu stehen», soll
er gemäss CNN an Romney geschrieben haben.
Justin Timberlake twitterte: «Barack Obama
inspiriert mich mal wieder. Wahre Führungskraft
ist, wenn man bereit ist, seine Macht
zu riskieren, damit ALLE unsere Stimmen gehört
werden können», Ellen de Generes: «Danke
Präsident Obama für Ihre wunderschönen
und mutigen Worte. Ich bin überwältigt.» Will
Smith gibt sich auf seiner internationalen Promo-Tour
zum neusten Men in Black-Streifen politisch
und unterstützt ebenfalls Obamas Mut
und Toleranz. Derweil wurden Gerüchte laut,
Mitt Romney habe während seiner Schulzeit
einen schwulen Kollegen gemobbt. So ist das
Gay-Issue plötzlich zum grossen Wahlkampf-
Thema geworden.
«Das schwächt Familien nicht»
Obamas Statement ist mutig, und kommt zu
einem überraschenden Zeitpunkt. Schon vor
vier Jahren setzten homosexuelle Wähler hohe
Erwartungen in ihn. Zum übermenschlichen
Hoffnungsträger hochstilisiert, konnte er
zwangsläufig nicht alle Wahlversprechen einlösen.
Was die LGBT-Rechte betrifft, hat er die
Erwartungen übertroffen. «Yes, We Can» sagte
er. «Yes, I Do» sollen sich Homo-Paare bald
sagen dürfen. Wie gross Obamas Schritt für
die amerikanischen Gays tatsächlich ausfällt,
wird sich allerdings zeigen müssen. Politische
und juristische Relevanz hat sein Bekenntnis
vorerst nicht. Eine breit abgestützte konservative
Front steht im Weg. Gesetzesentwürfe, die
Homosexualität aus Schulbüchern verbannen
wollen, haben vor dem Volk gute Chancen. Die
umfangreichen und prominent unterstützen
«It Gets Better»-Kampagnen gegen Mobbing an
schwulen und lesbischen Jugendlichen haben
Aufmerksamkeit gewonnen, konnten gegen
tief verankerte Vorurteile aber wenig ausrichten.
Wie verheissungsvoll die Statements und Slogans
auch klingen: It’s a long way to go. Dass
es Obama ernst meint mit diesem Weg, hat er
bereits bewiesen: Wenige Tage nach dem Bekenntnis
im TV trat er als Gastredner bei einem
Anlass der New Yorker LGBT-Vereinigung auf
und sagte da: «Wir lagen noch nie falsch, wenn
wir die Rechte und Verantwortlichkeiten von
Menschen ausgedehnt haben. Das schwächt Familien
nicht, das stärkt Familien.» Yes, We Can.
32
Live...
Sweet ‘n’
Tender Hooligans
Samstag, 23 Juni 2012
Tickets und Programm:
www.GayBasel.ch
Das Schiff, Basel
zu Gast...
SchwuLesDance
ab 19h...
Late Night
Surprise Act...
Aids-Hilfe beider Basel, Anyway, Arcados, Boyahkasha, Elle et Lui, Game Boys, Habs, Isola Club, Klangfieber,
L&G Sport Basel, Les Gareçons, Network, Queer Planet, Queer University Basel, Queerpass, Rainbow, Sprachbefall,
SwissQueer WeddingDays, Tarzan, Zischbar
Kultur CRUISER Edition Juni 2012
Zürcher Festspiele
100 Veranstaltungen zum
Motto «Wandern – Wege
und Irrwege» stehen bei den
Zürcher Festspielen auf dem
Programm. Das furiose Finale
einer grandiosen Saison.
Das Ziel der diesjährigen Festspiele ist ein Fest
aller Künste für Zürich. Unter dem Motto «Wandern
– Wege und Irrwege» soll das Zusammenrücken
im Mittelpunkt stehen. Viele der Veranstaltungen
weisen in der Tat viel Gemeinsames
auf. Allerdings bieten die Organisatoren auch
anderen Themen Platz.
In Love With
Barbarella
Eine Openair-Vorstellung der
ausserirdischen Art beehrt
Basel: Barbarella landet und
stellt sich – nicht nur – einer
Lustmaschine.
Das Gute ist blond, schön und freizügig: Eine
Heldin fällt vom Himmel. Sie heilt die gebrochenen
Flügel eines blinden Engels. Gemeinsam
küssen sie mit «love love love» und entsprechenden
Songs eine finstere Gegend wach,
siegen so über das Böse. Im Raumschiff kommt
sie angeflogen und das Böse haust hinter einem
Schutzschild und seine schlimmste Waffe ist
eine Lustmaschine.
Das ist ein wilder Mix aus poetischen Ikonen
und Technik-Utopien, der popkulturelle Traum
des 20. Jahrhunderts. Aus Flower Power, freier
Liebe, pornografischem Witz, ironisch-vollbusigem
Frauenbild, Science-Fiction-Trash,
Freiheits ideal, Technik-Utopie und kultureller
Revolte entsteht ein Comic-Mythos. Ist Erlösung
heute noch möglich?
Et si on vivait tous
ensemble?
Während Jane Fondas Alter
Ego in Basel vom Himmel
stürzt, spielt die echte an der
Seite von Daniel Brühl in einer
französischen Komödie.
Eine Alters-WG ist der Traum vieler Menschen.
Aber bitte in keinem Altersheim. Der französische
Regisseur Stéphan Robelin nahm sich
dieses Themas an und eine Riege namhafter
Schauspieler folgte ihm. Claudes (Claude Rich)
ist ein alternder Frauenheld, dessen Gesundheit
nicht mehr die allerbeste ist. Grund genug, den
Papa ins Altersheim zu schicken, denkt sein
Sohn. Doch er hat nicht mit den Freunden von
Claudes gerechnet.
© Zürcher Festspiele
Eröffnet werden die Festspiele am 15. Juni im
Opernhaus Zürich. Der Festivalpreis wird an
diesem Abend an Heinz Spoerli verliehen. Eine
Hommage an das Wirken des scheidenden Direktors
und Chef-Choreografen des Zürcher Balletts.
Das Eröffnungsfest selbst findet einen Tag
später in der Gessnerallee statt. Eine sechsstündige
Performance der britischen Compagnie
«Forced Entertainment» soll Besucher anlocken.
Zu den vielen Highlights gehören u.a. die Premiere
von Paul Hindemiths Oper «Mathis der
Maler». Das Werk erzählt das Leben des grossen
Vertreters der deutschen Renaissance, Matthias
Grünewald. Ein weiterer «Sommernachtstraum»
wird zu sehen sein: Barbara Weber und
Rafael Sanchez inszenieren Shakespeares Klassiker
mit echten Handwerkern im Neumarkt.
Im Theater Rigiblick wird sich Schauspieler Bruno
Ganz die Ehre geben. Seine Lesung «Wanderungen
mit Robert Walser» wird mit Spannung
erwartet.
Im letzten Jahr verzeichneten die Festspiele mit
87 000 Eintritten einen Besucherrekord. Das
neue Programm könnte diese Zahl mühelos
toppen.
Zürich, 15. Juni bis 8. Juli 2012
www.zuercher-festspiele.ch
34
© pd
Das blonde Fräuleinwunder Barbarella landet
mitten in Basel, zwischen Kirche und Theater –
und verbreitet ihre Lust-Botschaft. Petra Barcal
(«Die neun Wahrheiten über John Lennon», «Der
Knight Rider oder David forever!») inszeniert die
Openair-Vorstellung.
Der gleichnamige Film mit Jane Fonda aus dem
Jahre 1968 gilt als Trash-Perle schlechthin.
Nichts in diesem Film von Roger Vadim macht
auch nur ansatzweise Sinn. Weswegen der Kult
ungebrochen ist.
Basel, Theater Basel, Premiere: 9. Juni
www.theater-basel.ch
© pd
Da wäre einmal Jeanne (Jane Fonda), welche den
Traum einer Alters-WG träumt und damit von
ihrer Krebsdiagnose ablenken will. Sie sieht in
der WG auch einen alternativen Lebensabend
für ihren an beginnender Demenz leidenden
Mann Albert (Pierre Richard). Wie passend, dass
die Freunde Annie (Geraldine Chaplin) und Jean
(Guy Bedos) eine hübsche Villa am Pariser Stadtrand
haben.
Neben den Altstars fügt sich der Deutsche Daniel
Brühl wunderbar in die Szenerie ein. Als
Hunde- und Seniorensitter sorgt er in der WG
für einigen Wirbel. Ein sehenswerter Film, typisch
französisch in seinem Mix aus Komödie
und Drama.
Kinostart: 7. Juni
CRUISER Edition Juni 2012
Kultur
Jeff Koons
Der blanke heterosexuelle
Wahnsinn: Die Fondation
Beyeler zeigt die erste
Ausstellung des amerikanischen
Künstlers Jeff Koons
in einem Schweizer Museum.
Beauty
Der Film aus Südafrika und
Gewinner des «CANNES –
Queer Palm Award – Bester
Spielfilm» war gleichzeitig nominiert
als «Bester fremdsprachiger
Film» bei den Oscars.
Jetzt auf DVD.
CSD Berlin
Er gilt als «der CSD schlechthin»:
Die Berliner Variante.
In Berlin ist beinahe jeden
Tag CSD, am 23. Juni jedoch
trägt die Siegessäule die
Regenbogen-Flagge.
Mehr als eine halbe Million Menschen machen
jährlich bei der CSD-Parade in Berlin mit. Laut
Angaben der Organisatoren ist es eine vielfältige
Gruppe: Männer und Frauen, hetero und
homo, jung und alt, aus Berlin und aus der ganzen
Welt. Auch viele VIPs zeigen sich solidarisch
mit dem CSD und sind mit dabei. Die CSD-Parade
soll aber auch eine politische Demonstration
sein. Jedes Jahr gibt es ein Motto, und eine Liste
mit Forderungen nach Gleichberechtigung und
Akzeptanz der LGBT-Community. Schön und
gut, die meisten Besucher interessieren sich jedoch
für etwas ganz anderes: die Party an sich.
Und natürlich ist die Parade auch ein willkommener
Anlass, den schwulen Feiertag auf den
Strassen von Berlin lautstark zu begehen. Da
sind Dance Beats, bunte Kostüme, aufwändig
dekorierte Wagen und zuhauf gestählte Männerkörper.
© Fondation Beyeler
Der wohl bekannteste lebende Künstler sorgt
mit seinen unverkennbaren, die Populär- und
Hochkultur verbindenden Kunstwerken seit
Jahrzehnten für grosses Aufsehen. Die Ausstellung
widmet sich in einer umfangreichen Präsentation
drei zentralen Werkgruppen – The
New, Banality und Celebration –, die entscheidende
Etappen in Koons’ künstlerischer Entwicklung
markieren und mitten ins Schaffen
und Denken des Künstlers führen.
The New umfasst die readymade-artigen Reinigungsgeräte
aus der frühen Zeit, Sinnbilder des
Neuen und Reinen. Zu Banality gehören jene in
traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen
aus Porzellan und Holz, die zu (post-)modernen
Ikonen geworden sind. In der Serie Celebration,
an der Koons seit bald zwanzig Jahren
arbeitet, treten schliesslich die in ihrer materiellen
Perfektion unverwechselbaren, hochglänzenden
Stahlplastiken und grossformatigen
Gemälde auf, in denen der Künstler in geradezu
barocker Weise die Kindheit feiert.
Natürlich fehlen auch die Werke mit Illona Staller
nicht, die sich als «Ciccolina» einen Namen
machte. Aus schwuler Sicht sind die Arbeiten
von Jeff Koons der blanke heterosexuelle Wahnsinn.
Aber Geschmacklosigkeit ist meist sehenswert.
Basel, Fondation Beyeler, noch bis 2. September
www.fondationbeyeler.ch
© pd
Francois hat alles, was man sich wünschen
kann. Doch emotional ist er völlig abgestumpft
– gegenüber seiner Frau, sich selbst und seiner
seit Jahren unterdrückten Homosexualität.
Gelegentlich «befreit» er sich davon in derben
Sextreffen mit Gleichgesinnten. Auf der Hochzeit
seiner Tochter trifft er zum ersten Mal den
zwanzig Jahre jüngeren Christian. Seine Blicke
bleiben an dem gutaussehenden Junganwalt
aus Kapstadt haften. Er beginnt ihm nachzustellen
und verstrickt sich dabei immer tiefer in
eine bedrohliche Spirale aus grobschlächtiger
Lust und verdrängter Leidenschaft. «Beauty»
von Oliver Hermanus ist spannendes, radikales,
hochkarätiges Kino. Die präzise Bildsprache vermittelt
dem Betrachter deutlich, dass es unter
der Oberfläche nur so brodelt und erinnert an
Meisterwerke wie «Die Klavierspielerin» oder
«Funny Games». Regisseur Oliver Hermanus
kreiert einen Protagonisten, der nach dem Schönen
strebt und dabei Grässliches auslöst. Ausgezeichnet
mit dem «Queer Palm»-Filmpreis des
Filmfestivals von Cannes und nominiert bei
den Oscars.
Jetzt auf DVD
© pd
Der CSD in Berlin bedient jedes Klischee und jeden
Mann. Und weshalb nicht damit angeben?
Der Parade gehen vielerlei Events voraus, welche
bereits am 26. Mai starten. Berlin fordert –
und gibt viel zurück.
CSD Berlin, 23. Juni
www.csd-berlin.de
35
Buch CRUISER Edition Juni 2012
Gay Lives
80 Lebensgeschichten, die
jeden Rahmen sprengen
und doch zwischen zwei
Buchdeckel passen.
Von René Gerber
Von der ägyptischen Antike
bis zur kubanischen Gegenwart,
von Japan bis nach
Finnland: Robert Aldrichs
Sammlung homosexueller Biografien
ist eine faszinierende
Fundgrube, eine Reise in die
Geschichte und zu sich selbst,
eine unterhaltsame Wundertüte
und ein wunderbar tiefgründiges
Buch.
Der brasilianische Fotograf Alair Gomes hat
170 000 Negative hinterlassen, die englische
Schriftstellerin Katherine Philips zahlreiche
Gedichte, das Universalgenie Michelangelo
Buonarroti einige der bedeutendsten Kunstwerke
überhaupt. Richard Schultz, 1889 als Sohn
eines Schuhmachers geboren, hinterliess keine
Kunst, aber er war ein Lebenskünstler, reiste
durch die Welt und erfüllte sich mit einer Stelle
als Kellner im Claridge’s seinen persönlichen
Traum. Allen gemeinsam: ihre Homosexualität.
Der australische Historiker Robert Aldrich
erzählt ihre Biografien in «Gay Lives», neben
vielen anderen.
Von Sappho zum Sexualforscher
«Das Liebesleben der Berühmten (und weniger
Berühmten) erregt immer wieder die Neugier
der anderen», schreibt er in der Einleitung. Sex
sei nie eine reine Privatangelegenheit. Was in
der aktuellen Promi-Presse täglich belegt wird,
weitet der Autor hier auf eine Reise durch die
Jahrhunderte aus. Er beginnt vor 2500 Jahren,
mit einer intimen Männerbeziehung im alten
Ägypten. Nicht streng chronologisch, sondern
thematisch gegliedert, führt er den Leser vorbei
an einer Porträtgalerie berühmter und einflussreicher
Schwulen und Lesben. Die antike
Ikone Sappho, Sexualforscher Magnus Hirschfeld,
Yves Saint Laurent, Annemarie Schwarzenbach,
Oscar Wilde. Doch das Interesse liegt
nicht nur auf bekannten Grössen, ebenso viel
Raum erhalten etwa der polnische Komponist
Karol Szymanowski, der finnische Maler
Magnus Enckell, der eingangs erwähnte Richard
Schultz, der die Homohetze des Nationalsozialismus
nicht als prominentes Opfer,
sondern als unauffälliger Überlebender durchmachte.
Mit Reinaldo Arenas beschliesst Aldrich
seine Sammlung queerer Lebensgeschichten.
Dieser kubanische Revolutionär wurde
– von seinen eigenen Idealen gefressen – zum
Zwangsarbeiter auf einer Zuckerrohrplantage.
Fremde und vertraute Welten
Aldrich, Professor für europäische Geschichte
an der Universität Sydney, hat mit «Gleich und
Anders – eine globale Geschichte der Homosexualität»
bereits 2006 ein beeindruckendes Standardwerk
der Queer Studies vorgelegt. Mit «Gay
Lives» legt er den Fokus nun auf einzelne Persönlichkeiten,
schreibt packend und anschaulich,
detailliert und doch nie ausschweifend. Sorgfältig
recherchiert und reich bebildert, verfallen
seine Porträts nie dem Voyeurismus, beleuchten
auch den komplexen Kontext, den grossen Lauf
der Geschichte, in der sich die einzelnen Lebensgeschichten
einbetten. Es gibt ein Kapitel über
Frauen, die Frauen liebten, eines über die Verwicklungen
von Sex und Politik, ein anderes über
Japonismus. Gemeinsam erzählen die losen Biografien
eine Geschichte von Unterdrückung und
Selbstverwirklichung, von Stolz und Vorurteil.
Auf wenigen Seiten taucht man ein in fremde und
allzu vertraute Welten, wird mit der Überschrift
zum nächsten Abschnitt viel zu schnell wieder
herausgerissen. Jedes hier umrissene Leben bietet
Stoff für einen eigenen Roman oder Dokumentarfilm.
Shi Pei Pus (1938-2009) Geschichte gibt es als
preisgekröntes Musical «M. Butterfly». Der chinesische
Schauspieler gab sich als Frau aus, bandelte
mit einem französischen Diplomaten an, was in
einer Mischung aus Spionagekrimi und persönlicher
Tragödie endete. Das Musical über Michael
Sweerts (1618-1664) muss erst noch geschrieben
werden. Der Dreissigjährige Krieg, der Papst als
Förderer, die Missionarsreise nach Goa: Kulissen
wären vorhanden.
Ob gross inszeniert oder gut versteckt: Jeder
und jede der von Aldrich Porträtierten hat auf
der Bühne der Weltgeschichte seine Fussstapfen
hinterlassen. Sein Buch ist ein wertvolles
Museum, und bei jedem Besuch entdeckt man
etwas Neues. Jeder Ausflug in die Vergangenheit
erweitert den Horizont der Gegenwart, und jeder
Blick auf eine der Lebensgeschichten stellt
die eigene in ein neues Licht.
Robert Aldrich Gay Lives – Lebensgeschichten,
Dumont, Auch als eBook erhältlich
36
ZURICH PLACES // gaycity.ch
15
11
4
13
PLATZSPITZ
SEEBAHNSTRASSE
STAUFFACHERSTRASSE
KALKBREITENSTRASSE
12
BÄCKERANLAGE
ENGELSTRASSE
13
BADENERSTRASSE
HOHLSTRASSE
LANGSTRASSE
BIRMENSDORFERSTRASSE
14
LANGSTRASSE
HELVETIAPLATZ
STAUFFACHERSTRASSE
MILITÄRSTRASSE
KASERNENAREAL
Rudolf-Brun-
Brücke
Stauffacherbrücke
LAGERSTRASSE
KASERNENSTR.
Sihlbrücke
Sihl
GESSNERALLEE
MUSEUMSSTRASSE
15
9 14
2 3
8
9 14
2 3
8
9 14
STAUFFACHER
2 3 9 14
8
8
3 14 3 14
2 9
HAUPTBAHNHOF
13
BAHNHOFSTRASSE
PARADEPLATZ
2 9 6 7
8 13 11
3 14
13
LINDENHOF
Walche-Brücke
4
13
Bahnhofbrücke
Rathausbrücke
1
Münsterbrücke
4
15
LIMMATQUAI
4
15
2
10
4
15
CENTRAL
4 3 5 6
15 7 10
NIEDERDORFSTRASSE
9
5 7
6
8
SEILERGRABEN
4 3
BAHNHOFSTRASSE
Limmat
8 13
BELLEVUE
4 15 5
2 9 8 11
A1
2 9 8
Quaibrücke
12 Moustache
DIE SAUnA FÜR MÄnnER
Engelstrasse 4
www.moustache.ch
1 Rathaus caFÉ
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Häringstrasse 16
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Nachruf CRUISER Edition Juni 2012
Donna Summer
Tod einer Disco-Königin
Von Daniel Diriwächter
Mitte Mai erlag die «Queen
of Disco» Donna Summer mit
nur 63 Jahren einem Krebsleiden.
Die streng religiöse Sängerin
war bekannt für erotische
Nummern wie «Love To
Love You Baby». Ihre vermeintliche
Aussage über HIV sorgte
für negative Schlagzeilen.
Auch wenn Donna Summer aus Boston stammte,
die Geburt ihres Erfolges fand in München
statt. Hit-Produzent Giorgio Moroder schneiderte
der jungen Sängerin den Song «Love To Love
You Baby» auf den Leib. Damals nannte sie sich
noch Gloria Gaines, den Namen Summer brachte
ihr die Kurzehe mit dem österreichischen
Schauspieler Helmut Sommer ein.
«Love To Love You Baby» war eindeutig inspiriert
von «Je t’aime (Moi non plus)» von Serge Gainsbourg
und kletterte weltweit die Charts hinauf.
Das «Time-Magazin» bezeichnete die Nummer
als «Marathon von 22 Orgasmen». Da der Hit jedoch
nur drei Minuten lang war, sahen sich die
Produzenten gezwungen, eine längere Version
der Stöhn-Orgie zu produzieren. Es war die Geburtstunde
der klassischen Maxi-Version.
Ein gleichnamiges Album folgte und Donna
Summer wurde als «Queen of Disco» aufgebaut,
einer schwarzen Schönheit mit gefährlichem
Sex-Appeal. Dies verwunderte, da Donna Summer
streng religiös aufgewachsen war und auch
damals in der Presse verlauten liess, dass sie jede
Nacht bete und sich selbst als völlig unerotisch
ansehe.
Trotzdem sang sie 1977 «I Feel Love», ein Meilenstein
der Disco-Szene. Der Song wurde ausschliesslich
mit Synthesizer- und Drummachine-Klängen
produziert. Dem folgten Hits wie
«Hot Stuff» oder «She Works Hard for the Money».
Donna Summer beherrschte die Tanzflächen
ihrer Zeit. Gloria Gaynor oder Diana Ross verblassten
in ihrer Gegenwart. Nicht zuletzt dank
einer grossartigen Stimme, welche Donna Summer
sogar in einem Duett mit Barbara Streisand
einsetzen konnte («No More Tears»).
«Aids ist die Strafe Gottes»
Die private Donna Summer aber haderte mit
Depressionen, wie es der Autobiografie «Ordinary
Girl» zu entnehmen war. Sie wandte sich
daher verstärkt dem Glauben zu. Als zu Beginn
der 1980er Jahre Donna Summer bei einem
Konzert gesagt haben soll, Aids sei eine Strafe
Gottes, reagierten ihre homosexuellen Fans
entsetzt und liessen die Sängerin fallen. Noch
Jahre später bestritt Donna Summer diese Aussage
und entschuldigte sich für den Schmerz
des Zitates. Doch ihre Karriere war am Wendepunkt.
Längst waren andere Sängerinnen wie Cindy
Lauper oder Madonna auf dem Vormarsch. Was
Donna Summer nicht davon abhielt weiterhin
Alben zu veröffentlichen. 1987 landete sie einen
veritablen Erfolg mit dem von Stock-Aitken-
Waterman produzierten Song «I Don’t Wanne
Get Hurt». Das Team brachte damals Kylie Minogue
gross raus. Ihr letztes Album mit dem Titel
«Crayons» erschien 2008 und konnte Kritiker
wie Fans begeistern, wenn auch ein toller Platz
in den Charts ausblieb.
Am 17. Mai erlag Donna Summer, deren richtiger
Name LaDonna Adrian Gaines lautete, mit
nur 63 Jahren in Naples, Florida einem Krebsleiden.
Sie hinterlässt drei erwachsende Kinder.
38
CRUISER Edition Juni 2012
Kolumne
«Der After ist kein
Geschlechtsorgan!»
Von Michi Rüegg
Bevor wir der Diskussion über die im Titel rubrizierte
Aussage aus dem Weg gehen, möchte ich
kurz deren Urheber vorstellen: Es ist Mittwochabend
und auf einem österreichischen Privatsender
hat gerade eine Talkrunde zum allseits
beliebten Thema «Homosexualität» begonnen.
Mit dabei Alfons Haider, Österreichs bislang einziger
schwuler Promi, sowie ein Kandidat der
Show «Bauer sucht Frau», der allerdings einen
Mann sucht. Angesichts dieser Aufstellung darf
auf der anderen Seite der Typus des politisch
aktiven Superchristen nicht fehlen. Ihn findet
man überall. Und in jeder Ecke der Welt trägt er
eine hässliche Frisur und eine Brechreiz erzeugende
Krawatte. (Ausser in den USA, dort tragen
diese furchtbaren Leute stets feines Tuch). Der
Mann, der uns Gottes Worte – sowie diejenigen
des Papstes und natürlich seine eigenen – näher
bringen will, heisst sinnigerweise Herr Adam.
Und wie könnte es anders sein, einer seiner ersten
Sätze betrifft die Analregion: «Der After ist
kein Geschlechtsorgan!».
Wieso nur versteifen sich Männer wie er immer
auf Arschrosetten? Die Themen waren Liebe, Zusammenleben,
anders fühlen, Verantwortung
für einander übernehmen, eine Partnerschaft
aufbauen – doch alles, was Herr Adam vor sich
sah, waren die vielen After, in die Penisse tagtäglich
eindringen.
Wie um Himmels Willen wischt sich jemand
wie Herr Adam auf dem Klo den Hintern, wenn
er seine zittrige Hand in die Nähe seines ganz
persönlichen Höllenschlundes führen muss?
Was tut er, wenn ihm sein Arzt Zäpfchen verschreibt?
Liegt er nachts wach, wenn ihm Gott
mit weissem Gewand und Bart erscheint und
mit grollender Stimme die mahnenden Worte
zuruft: «Der Penis gehört in die Vagina, alles andere
ist eine Sünde!». «Ja Herr!», wird Adam sagen,
«ich werde Deine Worte verkünden, oh Gott.»
Und so steht er da, Herr Adam, spricht über die
schwule Weltverschwörung, mit Hilfe derer die
Schwulen ihresgleichen in katholische Seminarien
schleusen, um unschuldige junge Männer
umzupolen. Er habe nichts gegen Homosexuelle,
sagt er, solange sie ihn nicht anfassen
würden. Und wiederum kann man sich schwer
vorstellen, dass irgendjemand diesen sechzigjährigen
Herrn anfassen wollte, nicht einmal
seine Frau dürfte sich mehr dazu herablassen.
Ob er sich einen schwulen Bundeskanzler vorstellen
könne, wird er gefragt. «Das finde ich
widerlich», so seine Antwort.
Dann werden die Resultate einer Live-Zuschauerumfrage
publiziert. Die grosse Mehrheit hat
mit einem schwulen Chef oder einer lesbischen
Chefin der Regierung überhaupt kein Problem.
Mehr noch, die meisten wünschen sich, dass
auch unsereins Kinder adoptieren dürfen.
Es ist viel passiert in unserem östlichen Nachbarland.
Noch vor fünfzehn Jahre kannte es
diskriminierende antischwule Gesetze. Gay-
Vereine waren lange verboten. Das Sexualstrafrecht
unterschied streng zwischen gemischtund
gleichgeschlechtlichem Verkehr. Die einst
so konservative Bevölkerung hat Schwule von
der Liste ihrer Probleme gestrichen. Einzig ein
paar Wackere unter der Ägide jenes Herrn Adam
lassen sich nicht beirren. Sie kämpfen für den
vaginalen Sex. Daran ändert auch nichts, dass
Haider in die Diskussion einwirft, rund 50 Prozent
der Hetero-Paare würden ebenfalls anal
verkehren. Es geht ja schliesslich um Prinzipien,
nicht um Realitäten.
Freuen wir uns doch über Leute wie Adam. Sie
gehören zu einer aussterbenden Spezies. Und
als langjährig diskriminierte Minderheit sollten
gerade wir irgendwie Verständnis für Randgruppen
aufbringen, deren Liebe zu Gott der
Furcht vor dem eigenen Arschloch entspringt.
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39
Musik CRUISER Edition Juni 2012
Beach House
Bloom
*****
«Eine Blüte ist vergänglich, eine
flüchtige Vision des Lebens in aller
Intensität und Farbenpracht,
wunderschön – wenn auch nur für
einen Moment.» So erklärt Victoria
Legrand den Albumtitel. Zusammen
mit Alex Scally an der Gitarre und am
Keyboard hat die Sängerin zehn Momente in
blühende Musik gegossen.
Ein Strauss ohne welke Blätter, ein Meisterwerk vom Glockenschlag im
ersten Takt bis zum letzten Decrescendo. «Myth» setzt den Massstab mit
Melodie und Melancholie, mit Akkorden und Akzenten von einer anderen
Welt. «Other People» bestätigt die Regel der Ausnahme: Ein wunderschöner
Song, weit weg schwebend und doch ganz nah pulsierend. Die Texte
allein: ein mythisches Gedicht. Der Sound allein: eine moderne Sinfonie.
2006 veröffentlichte das Duo aus Baltimore sein Debut ohne grossen Erfolg.
Mit dem Zweitling wurde es zum Liebling von Kritikern und Musikkennern,
«Teen Dream» festigte 2010 diesen Ruf. Im Dschungel der unzähligen
Genre-Bezeichnungen reihte man Beach House unter «Dream Pop»
ein, jener Stilrichtung des Indie-Rocks, die auf treibende Gitarren-Riffs
verzichtet und ganz auf betörende Frauenstimmen und ätherische Texturen
setzt. Mazzy Star, Walkabouts und – Beach House. Für einmal passt
die Schublade. Was, falls nicht «Dream Pop» ist es, wenn sich Rhythmen
hypnotisierend in die Gehörgänge schleichen, wenn Victorias Stimme
wahr macht, was nicht sein kann?
Beach House errichten ihr Strandhäuschen fernab der Partymeile. Von
Dingen, die man sich immer wünschte singen sie in «New Year», von Visionen
eines Gefühls, von Fussabdrücken am Strand, vom Warten der Ge-
danken in Schwarzweiss und allem, das dann in voller Farbe als Treibgut
um die Füsse gespült wird. Die Aussicht aus dem Beach House: Ein Sonnenuntergang,
schöner als im Traum. Das Meer an den Füssen zu kalt, der
Himmel über dem Kopf zu weit oben. Der Moment blüht. (rg)
Sub Pop
Regina Spektor
*****
What we saw from the cheap
Seats
«All the Rowboats», die erste Vorab-Single zum
sechsten Studioalbum der russisch-amerikanischen
Sängerin, hat das Spektrum bereits markiert:
Aussergewöhnliche Stimme, faszinierender
Song, harte Kanten, sanfte Zwischentöne.
Die zweite Auskopplung aus dem von Mike Elizondo
(Eminem, Fiona Apple) produzierten
Werk macht definitiv Lust auf mehr. «Don’t leave
me» ist tragisch und komisch, süss und gross. Jedes
Lied zeigt neue Facetten, ohne zu sehr von Regina,
ihrer Stimme und ihrem Pianospiel abzulenken.
Elizondo sagt über die Zusammenarbeit:
«Sie ist eine dieser äusserst seltenen Künstlerinnen,
die dich immer wieder aufs Neue überraschen.
Gerade wenn du zu wissen glaubst, wie
sie tickt, passiert irgendetwas völlig anderes.
Das macht die Energie des
Albums aus.» Dem ist auch
von den billigen Plätzen aus
nichts hinzuzufügen. (rg)
Sire Records
40
Berry *****
Les Passagers
Ein Sommerabend auf dem Stadt-Balkon, der
auch eine Terrasse im Bungalow mit Strandanstoss
sein könnte. Im Glas der Sekt vom
Discounter um die Ecke, der auch edler Champagner
aus Frankreich sein könnte. Auf dem
Plattenteller Berry, die Chansons haucht und
vielleicht auch Rockerin hätte werden können.
Mal erinnert sie an Carla Bruni, mal an
Coralie Clément. Hinter den Liedern ein süsses
Garnichts, vor ihrer Gitarre manchmal
ein E-. «Si souvent» hat sie gesagt «je t‘aime»,
darum sagt sie diesmal gar nichts. Sie besingt
blonde Frauen und weisse Taschentücher,
schnippt und summt. «Et puis la nuit so lovely.»
Kein Gewitter, kein Feuerwerk, nur eine
Brise. Berry vertont die unerträgliche Leichtigkeit
des Seins. Für die Ewigkeit ein flaues
Wölkchen, für den wolkenlosen lauen Sommerabend
nichts anderes als perfekt. Merci,
Berry. (rg)
Casablanca Records
Marina & The
Diamonds *****
Electra Heart
In Monmouthshire wuchs sie auf, Marina Diamandis,
die Tochter eines Griechen und einer
Waliserin. Früh entdeckte sie ihr musikalisches
Talent, es zog sie aus dem Zungenbrecher-Kaff
in die weite Welt hinaus. Zurück
in London sang sie für Rollen in Musicals wie
«The Lion King» vor. Erfolglos, glücklicherweise.
Von ihrer ersten selbstgebrannten CD
verkaufte sie gerade mal 70 Exemplare. Dann
aber wurden Talent-Scouts auf sie aufmerksam,
kurz darauf stand sie auf der BBC-Liste
der vielversprechendsten Newcomerinnen auf
Platz zwei. Das zweite Album zeigt nun: zu
Recht! Zwischen Lady Gaga und Florence & the
Machine hat sie zwar ihren eigenen Platz noch
nicht ganz gefunden, doch der Girlie-Poprock
mit elektronischem Kern bewegt. Immer die
Füsse, und manchmal auch
das Herz. In England hat
sie‘s damit an die Spitze der
Charts geschafft. (rg)
Warner
CRUISER Edition Juni 2012
Lifestyle
HOT 4 YOU!
1Schöner Tisch
Was macht man, wenn man keinen passenden Beistelltisch findet? Man entwirft
sich einfach einen, so wie die Fotografin Gisela Gerspach. Mit einem Team
von Handwerkern entwickelte sie den raffinierten und doch sehr einfachen Plexiglas-Beistelltisch.
Natürlich werden die Tische mit Fotografien der Künstlerin bedruckt.
Per Foliendruck wird das Plexiglas mit einem beliebigem Bild unterlegt –
und fertig ist der Design Tisch. Höhe 45cm, Breite 36cm, Länge am Boden 70cm.
Preis auf Anfrage, gesehen unter: www.ggdesignplex.com
2Neuer Schnitt
Ein New Yorker in Zürich. Starfriseur Pedro Sanchez, direkt aus dem Big Apple, eröffnete letzten
Monat seine erste Coiffure Boutique in der Zürcher Altstadt. Natürlich an schönster Lage, unmittelbar
an der Limmat, nahe dem Münsterhof. Der gebürtige Venezolaner war lange Zeit in der
Megacity zu Hause und lernte sein Handwerk bei den besten Mentoren der Stadt. 2008 wurde die
New York Fashion Week auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für einige Jahre und unzählige
Shows. Nebenbei beherrscht der sympathische Stylist auch die Airbrush-Make-Up-Technik
(ganz Hollywood schwört darauf!). Die neue Coiffure Boutique Pedro Sanchez Ny glänzt mit einer
hellen, naturbelassenen Einrichtung, einem Touch Design und Produkten von Paul Mitchell.
Pedro Sanchez Ny, Kämbelgasse 4, 8001 Zürich, www.pedrosanchez.ch
3Praktische Linda
Ein guter Koch braucht seine Kochuntensilien ständig griffbereit. Das Problem
dabei: Entweder muss er sie ständig suchen oder sie liegen ständig
im Weg rum. Jetzt gibt es «Lazy Linda». Die praktische und drehbare Aufbewahrungshilfe
verstaut mühelos sämtlichen Küchen-Kleinkram
wie Zahnstocher, Schwingbesen, Kellen, Korkenzieher oder diverse Gewürze.
Das Gefäss kommt in weisser oder dunkler Keramik-Optik daher
und lässt sich leicht mit Wasser abwaschen. Gesehen bei Royal VKB.
Weitere Infos unter: www.royalvkb.com
4Bunte Manschettenknöpfe
Die Ex von Phil Collins sieht nicht nur toll aus, sie hat auch einen
kreativen Kopf. Das beweist sie nicht nur mit ihrer Little Dream
Foundation (erfüllt Kinderwünsche), sondern auch mit ihrer
schönen Schmucklinie für Männer. Besonders die Manschettenknöpfe-Kollektion
besticht durch ein kraftvolles und formvollendetes
Design. Die OC Jewellery Collection vereint eine Vielzahl von
Halbedelsteinen, Metallen, Formen und Farben. Jedes Modell bezaubert
durch ein ganz eigenes Charisma. Die raffinierten Manschettenknöpfe
sind das Must Have der Saison! Ab CHF 1922.40
www.oriannecollins.com
41
Gesundheit CRUISER Edition Juni 2012
Pia
Ich möchte endlich
mal einfach an der
Sonne sitzen
Ehrlich gesagt, ich hab‘s langsam ein bisschen
gesehen mit der Prävention. Mehr noch, es geht
mir mittlerweile sogar dezidiert auf den Sack,
andauernd mit dieser schlimmen Krankheit
konfrontiert zu werden. Jedes Jahr wieder, als
hätten wir es noch immer nicht begriffen, immer
die gleiche Leier – ich kann‘s echt nicht
mehr hören. Ich möchte mir einfach mal eine
Flasche Sonnenmilch kaufen können, ohne jedes
Mal diesen ganzen edukativen Hautkrebsscheiss
als Bonus Track zu bekommen. Ich
möchte endlich mal einfach an der Sonne sitzen,
ohne dass gleich irgendwo ein aufgestellter
Mitarbeiter der Krebsliga im orangen T-Shirt
auftaucht und mir eine Tube Daylong schenkt.
Oder ein Käppli. Und eine Broschüre, wie ich
meine Pigmentflecken untersuchen kann. Und
selbstverständlich bin ich auch schon genervt,
wenn ich wieder den orangen Bus vor dem Globus
stehen sehe, das «Sonnenmobil». In Wahrheit
ist es das Krebsmobil, aber natürlich würden
die Leute eher ins Raumschiff von Darth
Vader einsteigen, um ihre Pigmentflecken zu
zeigen, als in ein «Krebsmobil». Wie viel Prävention
mag‘s leiden, bis die Sättigung erreicht ist
und es Richtung «Graus» geht?
Schlimmer ist es nur noch in der Szene. Da
kommst du auch in keine Bar, an keine Party
mehr, ohne dass sich sogleich der Shirt-Mob von
«Break-the-Chain» manifestiert, und mit jedem
Eintritt kriegst du noch den Wegweiser zum Syphilis
Test und den Hinweis, dass auch Tripper
und Chlamydien heute wieder mit dabei sind.
Ich will nur eins trinken gehen. Primoinfekt!
Ich möchte wie jeder normale Mensch am Wochenende
in einem Klub abhängen. Hepatitis,
HIV, Gleitmittel und Gutschein für Schnelltests!
Ich bin auf der Suche nach Sex. «Sali, häsch scho
Gummis?». Achtung Drogen! Ja gern, wo? Risikosituation
«herabgesetzte Hemmschwelle»!
Gefahr hinter jedem begehrlichen Blick, hinter
jedem herausfordernden Zwinkern. Manchmal
habe ich das Gefühl, wir Gays kriegen sofort
eine Geschlechtskrankheit, sobald wir die
Hose aufmachen, schlimmstenfalls schon beim
Drandenken. Wann werden die ersten schwulen
Männer wieder bewusst Heteroklubs aufsuchen,
um der Präventionsschleuse zu entgehen?
Super oder? Ich hab gedacht, ich mach mal was
Selbstkritisches. Nicht dass ihr meint, ich wäre
eine unreflektierte Person. Mir ist die Nervkomponente
durchaus bewusst. Aber leider kann
ich darauf keine Rücksicht nehmen. Nicht nur
weil ich dem Erbe meiner Tante verpflichtet bin,
sondern weil ihr mir einfach alle zu viel wert
seid. Wenn ich die Szene in Zürich sehe, dann
bin ich stolz auf euch. Wir haben viel erreicht.
Nämlich dass die Prävention zum schwulen Leben
einfach dazugehört und so allgegenwärtig
ist. Kann nerven, kann man aber auch einfach
als modernes Leben sehen. Immerhin sind wir
früher auch alle in den Jeans Ski gefahren und
auf dem Töffli brauchte man keinen Helm. Heute
muss man da keine Arena mehr drüber machen.
Ist einfach normal, mein Gott.
Kurzum: Männer, ich weiss, dass alles zwei Seiten
hat. Aber ihr macht es gut und ich möchte
euch auffordern, dran zu bleiben. Die Regel, die
jeder für sich im Kopf haben sollte:
Dringend wieder Spass am Sex haben und ein
Mal im Jahr die Big Five testen. Mit «Big Five»
meine ich natürlich nicht Büffel, Löwe, Elefant,
Nashorn und Leopard – bin ja kein Grosswildjäger
–, sondern eben die, die euch ständig um
die Ohren gehauen werden: HIV, Hepatitis, Syphilis,
Tripper und Chlamydien. Ein Mal im
Jahr, so wie man zur Dentalhygiene geht, auf
ein Bier mit dem Vater oder zum Abgastest.
Oder an die Pride, gell. Dieses Jahr vom 15.-17.
Juni, auf dem Turbinenplatz und in den angrenzenden
Klubs. Ich wünsche euch grausam viel
Spass! Das Motto lautet «Welcome To Reality»
– was mich übrigens daran erinnert, dass ich
neulich beim Kauf von zwei Mövenpick-Glacés
einen Regenschirm geschenkt bekam. Gab es
da nicht jeweils einen Wasserball? Oder einen
Sonnenschirm?… welcome im Zürisommer und
bis bald.
Eure Pia
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Dr. med. dent.
Martin Lehner
Limmattalstrasse 25
8049 Zürich
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42
CRUISER Edition Juni 2012
Gesundheit
denkst nicht zu weit. Du kannst dich ihm auch Schritt für Schritt öffnen.
So wird langsam eine Vertrauensbasis geschaffen und du bist dabei nicht
so exponiert, wie wenn du das Thema «Schwul» gleich zur Sprache bringst.
Alles Gute, Dr. Gay
Komisches Gefühl
Verliebt in den Kumpel
Hallo Dr. Gay
Ich habe mich in einen aus meiner Klasse verliebt. Aber ich weiss nicht,
ob und wie ich es ihm sagen soll. Er ist immer nett. Vor allem zu mir, aber
wir sind keine besten Freunde, er ist erst seit ein paar Monaten sehr fürsorglich.
Ich weiss nicht, ob ich ihm sagen soll dass ich ihn mehr als gern
habe. Was soll ich tun?
Gruss, Ivan, 17
Hallo Ivan
Wenn du dich in einen Kollegen aus der Klasse verliebt hast und wissen
möchtest, ob er auch an dir interessiert ist, kann es vielleicht hilfreich
sein, wenn du erst mal von deiner Seite aus Interesse zeigst. Sprich mehr
mit ihm und versuche, gemeinsame Interessen herauszufinden, damit du
mehr mit ihm unternehmen kannst. So findest du grundsätzlich mehr
über ihn heraus und ihr lernt euch besser kennen. Zudem kannst du dann
auch mal nachfragen, wenn ein persönliches Thema kommt. Vielleicht
ergibt sich noch mehr, ohne dass du dir jetzt schon zu viele Gedanken machen
musst. Wenn die Gelegenheit passt, kannst du ihm auch einfach mal
ein bisschen länger als üblich in die Augen schauen und lächeln. Du solltest
aber nichts erzwingen. Am besten, du lässt es langsam anlaufen und
Hallo Dr. Gay
Gestern hatte ich das erste Mal Oralsex mit einem Mann. Es ging nicht lange,
maximal zehn Minuten vielleicht. Gekommen ist er nicht. Ich habe ihn
später gefragt ob er gesund ist. Er sagte ja. Trotzdem hab ich ein komisches
Gefühl. Was kann ich dagegen tun? Danke schon mal für deine Antwort.
Gruss, Carsten, 29
Hallo Carsten
Wenn ihr die Safer-Sex-Regeln befolgt habt und er nicht in deinem Mund
gekommen ist, brauchst du dir wegen HIV keine Sorgen zu machen. Gegen
andere sexuell übertragbaren Krankheiten ist Safer Sex ein guter,
aber nicht vollkommener Schutz. Achte darum auf deinen Körper. Wenn
du eine Veränderung feststellst oder Beschwerden hast, z.B. ein Brennen
beim Pinkeln, ein Jucken oder weisser Ausfluss, gehe sofort zum Arzt.
Rechtzeitig erkannt, können die meisten Geschlechtskrankheiten gut
behandelt werden. Solltest du zukünftig mehr sexuelle Kontakte haben,
ist es empfehlenswert, dich regelmässig (alle 6 bis 12 Monate) auf sexuell
übertragbare Krankheiten testen zu lassen. In Zürich und Umgebung ist
der Checkpoint für Beratungen und Tests eine empfehlenswerte Adresse:
www.checkpoint-zh.ch
Weitere Informationen über sexuell übertragbare Infektionen (STIs) findest
du hier: www.gay-box.ch
Alles Gute, Dr. Gay
Hey Junge!
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Täglich offen
von 11.30 Uhr bis 23 Uhr
43
Agenda CRUISER Edition Juni 2012
FR 25. Mai
Zürich
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im
HAZ-Centro, Sihlquai 67
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Uncut Fridays. DJ Gaetano
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.
118. Infos www.lollipopparty.ch
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising
unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top! DJ Marc S
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Friday naked
SA 26. Mai
Baden
20.30 Royal feat. Eurovision:
The straight gay flush. Dance, Win & Enjoy.
Welcomedrink und kostenloser Eintritt ins
Spielcasino inkl. Fr. 10.- Startkapital. Ab 21h
Live Eurovision Song Contest 2012 danach
Hot Party mit DJs. Grand Casino Baden,
Haselstr. 2. Infos www.gayroyal.ch
Zürich
07.30 HAZ Outdoor: Pfingstwander-Wochenende
im Tessin. Genaue Infos & Anmeldung über
www.haz.ch/outdooraktuell
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30
Special. Youngster haben reduzierten
Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler
Eintritt von Fr. 30.–
19.05 GaySchiff auf dem Zürichsee: Chillen,
tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der
schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt
inkl. Fr. 6.- Getränke-Gutschein. Ticket-
Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha!
DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren smaxx
fetish project. Kein Dresscode
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.
DJs Charles Meyer & José Parra
23.00 (Mis)behave Special: anything but
straight. Specialparty in Friedas Büxe, Fieddauerstr.
23
23.00 Sector c; Fetish Club:
Strikter Dresscode-Anlass smaxx fetish
project. Full fetish only!
SO 27. Mai
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 Pfingsten.
DJ High Heels on Speed - Lollipop Disco
Lausanne
22.00 Jungle Gay Party I love Disco: Im MAD,
Route de Genève 23. Level 00: Mirror-Ball
Hall DJ Murray Mint. Disco Stage Show The
LuvBug Boogie Nights. Special Guest DJ
Kenny Carpenter. Level -01: Unterground
Playroom, Cruising Bar, Cinema XXX.
Level +1: Golden Lounge. Level +2: Restaurant.
Level +3 Zapoff Gallery, DJs Antoine999,
David Armada & Lucca G. Fr. 20.– vor
24h, danach Fr. 30.–. Vorverkauf Fr. 20.– z.B.
Bern im Sundeck. Infos www.gay-party.com
Zürich
20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5
(Kongresshaus). Heute zum letzten mal.
Abschlussparty mit DJ Partice
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Memory Show
mit den Wonder Girls & Aftershow-Party
mit DJ Marc S
22.00 Boyahkasha!: Fierce mit DJ Sandra Love
(Madrid, live), Sascha Fierce, Gaetano,
Polabdul & Zör Gollin. Hostess; Afrodita
Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109.
Infos www.boyahkasha.ch
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.
Pfingst-Freistoss! Seak attack
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end
Pfingstweekend. DJ Qbass
23.00 Homoblok - die Zweite: Elektronisches
vom Feinsten. DJs Jennifer Cardini, Jestics
& Miro Lopasso. Im Blok, Schiffbaustrasse 3.
Fr. 20.–
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.
Pfingst-Freistoss! Sportswear & Sneaks only!
MO 28. Mai
Zürich
17.00 Hommage an Rainer Werner Fassbinder:
im Kino Xenix, Kanzleistr. 52. 17h Die Sehnsucht
der Veronika Voss, 19h Lili Marleen,
21.15h Lola. Auch 29. & 30.5. gleiche Zeiten
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y
DJ Groovemaster
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ONLINE
PRINT 24
die onlinedrucker
44
CRUISER Edition Juni 2012
DI 29. Mai
Zürich
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:
Trinken, essen, kennenlernen.
Im Huusmaa, Badenerstr. 138
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Duplexx DJ Garçon Sauvage
MI 30. Mai
Bern
20.00 Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern:
(HAB) Bibliothek/Videothek in der Villa
Stucki, Seftigenstr. 11 Abendessen und
Schwubliothek
Zürich
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café
Rathaus, Limmatquai
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ Split - stretch your disco
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Treffpunkt DJ Upspace
DO 31. Mai
Zürich
19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,
Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.
Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für
Queres. Eine Wohltat für Körper, Geist
und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.
Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas
zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in
leichten Tanzschuhen. Gemeindezentrum
Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–. Info
www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,
fischer.b1@bluewin.ch
20.00 Trash-Porno-Lesung: Garantiert unerotische
schwule Erotikliteratur. Es lesen
Olivier Senn, Simon Schmid, Urs Müller,
Stanislas Nanchen, Andy Niederberger und
Samuel Zinsli. Im T&M, Marktgasse 14
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.
DJ Mad House
Juni 2012
FR 01. Juni
Zürich
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets
Disco. DJ Evita von Tesa. Discohits,
70ies & 80ies, leckere Drinks
20.30 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.
20.30h Amazing Queer Films Part 1, nach
Pause um 22h Part 2, ab 23h Bar. Ab 19h
Essen in der Vokü. Im Autonomen Beauty
Salon, Hohlstrasse 481. Infos & Programm
www.traumschichtkollektiv.ch
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.
DJ Qbass
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout.
DJ Nick Harvey
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode sportsLAB. Sportswear only!
SA 02. Juni
Basel
22.00 Isola Club@Club: en Vogue Clarastr. 45.
Oldies but Goldies 80er & 90er Jahre.
DJ Mary & Friends
Luzern
22.00 United – The Second Party: für Gays,
Lesbians & Friends mit DJs Ajaxx, Peeza,
Groovemaster & Dynam!ke. 2 Dancefloors
& Smokers Lounge. Fr. 20.-, ab 18 Jahre. Im
Tunnel Club, Inseliquai 12c (hinter HB).
Thurgau
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,
9545 Wängi BBQ in der Waldhütte
Heidelberg in Aadorf (Nähe Freibad). Die
Hütte und der Grill ist ab 16h offen. Salate,
Kartoffeln, Gemüsespiesse, Brot, Saucen
und Dessert. Fr. 15.-. Grillgut (Fleisch etc.)
bitte selber mitbringen. Getränke auch
alkoholische sind vorhanden und werden
günstig abgegeben. Anmeldung bitte auf
anmeldung@hot-tg.ch oder 077 401 31 76
Zürich
14.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.
14h - 17h Workshops, Ab 15h Programm 1,
ab 17h Programm 2, ab 19h Vokü.
Ab 20.30h Amazing Queer Films Part 3
nach Pause ab 22h Part 4. Ab 23.30h steigt
die Party. Im Autonomen Beauty Salon,
Hohlstrasse 481
20.00 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:
Semesterendparty im Waldhüsli am Zürichberg.
Infos www.zundh.uzh.ch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.
All around the World-House
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.
DJ Alan T (Sydney)
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren
Cruising unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Embassy of House.
DJ Gaetano
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass X-treme Leather & Rubber
SO 03. Juni
Zürich
12.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni
präsentiert vom Traumschicht Kollektiv.
12h Bring was mit zum Brunch ab 14h
Programm 3. Im Autonomen Beauty Salon,
Hohlstrasse 481
19.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für
Frauen. Ab 19h Salsa-Special, ab 21h
DJ N.Cole, ab 23h DJ Sabaka
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Qbass
MO 04. Juni
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y
DJ Groovemaster
DI 05. Juni
Bern
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: im
Kino der Reitschule. «Nôtre Paradis», F 2011,
digital, 100 Min. F/d. Bar ab 20h, Film um
20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
MI 06. Juni
Bern
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.
Essen und Kultur Apéro-Bar neu ab 18.30h.
Sommerliches Pastabuffet: Fr. 30.–. Zudem
Schwubliothek und Lesbenstammtisch
Agenda
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
DJs siehe www.heldenbar.ch
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt
DJ Upspace
DO 07. Juni
Winterthur
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im
Lokal Badgasse 8
Zürich
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle
Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus,
Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab
20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität
und Polyamory
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,
Schlieren. Mega Nackt-Party Neu jeden
1. Donnerstag im Monat
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Prêt à danser. DJ Mad House
FR 08. Juni
Zürich
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro
mit speziellem kulinarischem Angebot
präsentiert von Franz
20.00 gay: my way: Schwule Männer im
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67.
Coming-out Gespräche in Kleingruppen
20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:
Stamm im Restaurant Moléson,
Grüngasse 7, 8004 Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.
DJ Groovemaster
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising
unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.
DJ La Luna
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.
Strikter Dresscode Piss-off
SA 09. Juni
Basel
23.00 QueerPlanet Party: The hot house &
electro house party for gays, lesbians and
friends. DJs Taylor Cruz & Mary. Die letzte
Party vor der Sommerpause. Im Singerhaus,
Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch
Winterthur
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule
We are family! Essen, Geniesserabend für
die LesBiSchwule Community im Lokal
Badgasse 8 Anmeldung über
www.badgasse8.ch
Zürich
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.
Ab 19h Kulturbar; Speed-Dating mit Apiyo
Amolo (Radiomoderatorin LORA).
Ab 21h Party mit DJ Matteo. Marquee Club,
Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse).
Infos www.party4lesandgay.ch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.
All around the World-House
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass
22.00 En Vogue: Clubbers Night im Club Vior,
Löwenstrasse 2. Zwei Dancefloors. Main
Floor: Vocal & Club House. Black Floor: Hip-
Hop & RnB. Diverse DJs. Gute Cocktails, Gogo
Girls & Boys. Please dress outstanding! Vorverkauf
benutzen in den En Vogue-Filialen
45
Agenda CRUISER Edition Juni 2012
22.00 Zurich Pride 2012: CD Taufe Juiceppe pres.
Stereo Fish feat. Official Criminal «Welcome
2 Reality» CD Release Party.
DJs Juiceppe, Ambient P. & Friends. Gogo
Dancers & Special Animation.
Alte Kaserne, Kanonengasse 16. Friendlist
nur Fr. 10.– über pride@altekaserne.ch
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising
unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab. DJs Garçon
Sauvage & Thomi B
23.00 Jack: Party Be Proud! We are! DJs Jodie
Harsh, Terry Vietheer, Juiceppe. Im Festsaal
(Kaufleuten), Pelikanplatz.
Infos www.jackcompany.com
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Underwear, Jocks, Beachwear
SO 10. Juni
Zürich
08.00 Gay Bikers Zürich: Aargau Tour.
Infos über www.gaybikers.ch
19.00 Auftritt bitte!: Die legendäre Offene Bühne
mit Annamaria Enk und Oliver Fritz.
Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Week2end DJ Marc S
MO 11. Juni
Zürich
19.00 40 Jahre HAZ: präsentieren einen
GLBT-Poetry-Slam im Huusmaa, Badenerstrasse
138
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
MondAAAH!y DJ Groovemaster
DI 12. Juni
Bern
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: im
Kino der Reitschule. «Mommy is coming»,
D 2012, digital, 65 Min. Bar ab 20h, Film
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Duplexx DJ Upspace
MI 13. Juni
Bern
19.30 3gang in der Villa Stucki:
Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Apéro-
Bar ab 18.30h. Ab 19.30h 3gang-Themenabend
mit dem Trans-Pionier Christian, der
im Jahre 1963 mit 12 Jahren sein Leben
selbst in die Hand nahm. Moderation
Daniel Frey
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Treffpunkt DJ Garçon Sauvage
DO 14. Juni
Zürich
19.30 Queeramnesty: Podiumsdiskussion
«Welcome to Reality» mit Kasha Jacqueline
Nabagesera, Menschenrechtsaktivistin aus
Uganda, Margret Kiener-Nellen, Nationalrätin
& Juristin, Stella Jegher, Amnesty
International. Einleitende Grussadresse von
Stadtpräsidentin Corine Mauch. Quartierzentrum
Aussersihl, Hohlstr. 67. Freier Eintritt,
Kollekte für LGBTI-Arbeit in Uganda
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Vernissage.
Farbenfrohe und detailintensive Collagen
von Patrick Mettraux.
Infos patrickmettraux.com
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.
DJ Mad House
FR 15. Juni
Luzern
22.00 Frigay Night: happy sound for happy
people@The Loft Haldenstr. 21 DJs C-Side &
Pra-Vos
Zürich
17.00 Zurich Pride Festival 2012 – Welcome to
Reality: Eröffnung des Festivals auf dem
Turbinenplatz. Moderation Jolanda Orlando,
Luca Stefano Papini Jr. & Alf Heller.
DJs Wollana, Luca Papini, Beatween.
Zudem Konzerte von Open Artist Movement,
Jill Wick, Leon Klein, Offical &
Electric Acoustic by Sam & Eddy G.
Infos www.zhpf.ch
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck an der Gay Pride
Zürich auf dem Turbinenplatz
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.
Chartstation. DJ Marc S
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren
Kick-off! Sports & Sneaks
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra
23.00 We are Zurich: DJs Nikolai Semenov,
Jan Fischer & Ajaxx. Live act: Powerplay.
Organisiert von Behave, Boyahkasha, Büsi
Enterprise, Flexx, Jack, Loge70, Männerzone,
Tribute2Life & Revolution. Exil Club,
Hardstr. 245
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Kick off! Sports & Sneaks only!
SA 16. Juni
Zürich
07.30 HAZ Outdoor: Bergwanderung Surenenpass.
Genaue Infos & Anmeldung über
www.haz.ch/outdoor/aktuell
13.00 Zurich Pride Festival 2012 – Welcome
to Reality!: Ab 13h Warm-up zum Umzug,
14h Start Umzug vom Helvetiaplatz durch
die Innenstadt über die Bahnhofstrasse
zum Werdmühlepatz. Dort Reden von
Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Kasha
Jacqueline Nabagesera (LGBTI-Aktivistin
aus Uganda) und Alicia Parel (Designierte
Geschäftsführerin PinkCross)
14.00 Zurich Pride Festival 2012 – Welcome
to Reality: Turbinenplatz. Moderation
Jolanda Orlando, Luca Stefano Papini Jr. &
Alf Heller. DJs Alan Tubey Mäx Varano, The
Dramaqueens. Konzerte von Ivan Modoni,
Open Artist Movement, Schweizer Jungstars,
Meg, Jam Janiro, Fiorious ft. Scoula
Furano & Juiceppe ft. Offical. Infos www.
zhpf.ch
16.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Break after
Parade. Kaffee- und Kuchenklatsch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.
All around the World-House
21.30 Pride: Klubnacht Main Floor: DJs Miss
Delicious & Zör Gollin. Upper Floor:
DJs Nick Harvey & Charles Meyer. Party auf
2 Floors. Infos: www.g-colors.ch. G-Colors
(T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001
Zürich
22.00 come together@Pride Festival: im Aubrey
Club, Schiffbaustrasse 10. She DJs Eve, Jasmin
& Mary. Infos www.party4lesandgay.ch
22.00 Wonderworld: Offical Zurich Pride Festival
Party. DJs Fabio White, The Oli, RW, Ajaxx,
Vasco, Wollana & Willi P. 3 Dancefloors,
Smoking Aeras, Specials. Im Club X-Tra,
Limmatstr. 118. Afterhour ab 05 im Bagatelle93.
Vorverkauf über www.ticketcorner.ch
Fr. 35.–, Kombi inkl. Afterhour Fr. 50.–.
Abendkasse Party Fr. 40.–, Afterhour Fr. 20.–.
Infos www.wonderworld-party.ch
22.00 Circuit – The Pride Party: presented by
Jungle. DJs Phil Romano, Antoine909,
Juiceppe. Hot Circuit Gogos. Fierce Drag
Divas. Openair aera, Food, Bar & Smoking
Lounge. Escherwyss Club, Hardstrasse 305.
Fr. 35.–. Vorverkauf Fr. 25.– im Moustache,
Männerzone, Barfüsser & Cranberry
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Pide-up!
Cruise Party
23.00 Pride: Ladies Night Women only Party mit
DJs Mary, Ambient P & Tatana. Acanto Club,
Pfingstweidstrasse 6
23.00 Sexy Attacks: Queer Beats Zurich Pride
Week Party. DJs Rony, Pink Lady Deejay,
José Parra & Ambiente P. Vocal by Diva Sua
Amoa. Alte Kaserne, Zeughaus 5, Kanonengasse
16
23.00 Ride: Prideparty im Club Pfingstweide,
Pfingstweidestr. 12.
Infos www.zhpf.ch & www.pfingstweide.ch
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter
Dresscode-Anlass Fetish-Pride. Full Fetish
SO 17. Juni
Ganze Schweiz
10.30 Les lacets roses: Auf den Spuren des
Gaunerkönigs Bernard Matter im Seetal.
Nur bei guter Witterung. Treffpunkt
10.30h Bahnhof Lenzburg. Infos Werber &
Otto 062 892 05 09
Zürich
05.00 Wonderworld: Afterhour@Bagatelle93
Langstrasse 93. DJs Ajaxx, RW, Vasco &
Willi P. Vorverkauf über
www.ticketcorner.ch. Kombi inkl. Party im
X-Tra Fr. 50.–. Abendkasse Afterhour Fr. 20.–
10.00 Offizieller Pride-Sonntagsbrunch:
organisiert von den HAZ (Homosexuellen
Arbeitsgruppen Zürich) im Restaurant
Zeughaus, im Kasernenareal, Kanonengasse/Militärstrasse.
Fr. 5.– Café und Gipfeli
oder Fr. 25.– für Buffet inkl. Cüpli. Bei schönem
Wetter auch vor dem Restaurant
14.00 Ökumenischer Gottesdienst: in der
Kirche St. Peter und Paul, Werdgässchen 15
mit anschliessendem Apéro
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Week2end DJ Marc S
MO 18. Juni
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y
DJ Groovemaster
DI 19. Juni
Aarau
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Abendspaziergang
mit Apéro. Details folgen nach
Anmeldung bis 5.6. bei pkamer@hotmail.com
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx
DJ Upspace
MI 20. Juni
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
46
CRUISER Edition Juni 2012
Agenda
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Treffpunkt DJ La Luna
DO 21. Juni
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Prêt à danser. DJ Mad House
FR 22. Juni
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.
Chartstation. DJ Marc S
22.00 Queer Beats: LGBT & Friends House Party.
Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus,
Kanonengasse 20. DJs on Rotation: Ambient
P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary.
Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay.
Gogos & sexy Dancers. Fr. 20.- Vorverkauf
über Starticket
22.00 Rage: Wagistr. 13,
Schlieren Erection. Cruise Party
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Progressive Locals. DJ La Luna
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13.
Strikter Dresscode Erection - Ful Fetish
SA 23. Juni
Basel
19.00 GayBasel: Schiff Ab 19h Apéro Network an
mobilier Zischbar. Nachtessen im Bord-
Restaurant Treibgut (Reservation
061 631 42 40). Ab 21.30h Sprachbefall auf
dem Mitteldeck. Szenische Lesungen. Ab 22h
Clubbetrieb im Mittel- und Clubdeck mit
diversen DJs. 24h Livekonzert mit Sweet n
Tender Hooligans. Gitarre und Gesang treffen
auf elektronische Beats.
Das Schiff, Westquaistr. 19.
Infos www.gaybasel.ch/schiff.
Vorverkauf Fr. 25.–, Benefizticket
Fr. 35.– über Starticket, Fotopresto & Zischbar
Lausanne
21.00 Naked Bastards: Nackte Sexparty im
Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber
Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt!
Nur die Schuhe kannst du anbehalten.
Fr. 20.– (inkl. 1 Getränk). Einlass nur bis 23h.
Ab 01h ist auch die Sauna Pink Beach offen.
Infos www.gayromeo.com/naked_bastards
Winterthur
21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay
& Friends. Winti Pride. DJs SBajra & Red
Fashion. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404
Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen,
Gratisparkplätze)
Zürich
08.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:
Gourmet-Weekend nach Montrevel
en Bresse. Genaue Infos & Anmeldung siehe
www.lmz.ch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.
All around the World-House
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.
DJ Loyce
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising
unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.
DJs Charles Meyer & José Parra
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2
SO 24. Juni
Thurgau
15.00 G O !:GayOstschweiz! Stilvoller Grill-Plausch
im Zelt beim GO! Lokal, Frauenfelderstrasse
100, 9548 Matzingen. Fr. 30.- für Mitglieder,
sonst Fr. 35.-. Anmeldung bis 21.6. unter
info@go-club.ch oder 052 366 00 17
Zürich
08.00 HAZ Outdoor: Gemütliche Velotour. Obersee-Rundfahrt.
Genaue Infos & Anmeldung
über www.haz.ch/outdoor/aktuell
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S
MO 25. Juni
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y
DJ Groovemaster
DI 26. Juni
Bern
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag:
im Kino der Reitschule. «Plein Sud», F 2009,
digital, 87 Min., F/d. Bar ab 20h, Film um
20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen,
kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
MI 27. Juni
Zürich
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café
Rathaus, Limmatquai
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon Sauvage
DO 28. Juni
Zürich
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:
z&h Nachtessen bei schönem Wetter im
Freien sonst im HAZ-Centro, Sihlquai 67.
Infos www.zundh.uzh.ch
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.
DJ Mad House
FR 29. Juni
Delémont
21.30 Pride Jura 2012: Austauschen und Verändern
Der Film «Milk» im Schlosshof. Bei
schlechtem Wetter in der Schlosshalle. Detaillierte
Infos und Programm www.pridejura.ch
Winterthur
18.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und
Schwule ist am Albanifest in Winterthur.
Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet
und marokkanisches Menu. Im und vor
dem Lokal Badgasse 8
Zürich
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im
HAZ-Centro, Sihlquai 67
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Uncut Friday.
DJ Gaetano mit Vocal-, 90ies und Deep
House
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL Naked Party
Supersize! Fr. 39.– alles inklusive Garderobe und
Getränke (excl. Spirituosen). Einlass nur nackt
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top. DJ Marc S
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode XXL Naked Party Supersize!
SA 30. Juni
Aarau
08.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Weindegustation
in Losone. Weitere Infos nach Anmeldung
bis 15.6. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch
Delémont
12.00 Pride Jura 2012: Austauschen und
Verändern Ab 12h Empfang am Bahnhof
durch die Theatergruppe Cours de Miracles.
Village in der Altstadt und im Schlosshof.
13.45h Urban Poetry vor Rathaus. Ab 14h
Ansprachen vor dem Rathaus von Elisabeth
Baume-Schneider, Damien Chappuis,
Barbara Lanthemann, Niels Rebetez, Chatty
Ecoffey & Maëlle, ab 15h Umzug mit Wagen,
Musik etc. ab Rathaus über Bahnhofquartier
zurück zum Rathaus. Diverse Konzerte
mit The Brats, Catherine d Oex, Schwubs,
Gallavin, Ismael Schneider etc. Konzert von
Charlotte Parfois in der Schlosshalle um
21h, ab 23.15 Disco Fr. 25.– für Konzert und
Disco, nur Disco Fr. 15.–. Afterparty 03h -
06h im Ozzed Club, Rue Saint-Maurice 3.
Fr. 10.–. Detaillierte Infos www.pridejura.ch
Winterthur
16.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und
Schwule ist am Albanifest in Winterthur.
Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet
und marokkanisches Menu. Im und
vor dem Lokal Badgasse 8
Zürich
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch.
All around the World-House
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.
DJ Groovemaster
22.00 Women only!: Diverse DJs & Special Live
Act. Alte Kaserne, Zeughaus 5,
Kanonengasse 16. www.colors-night.ch &
www.swisslesbians.ch
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising
unlimited
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Men only night. DJs
Garçon Sauvage & Gil Everest
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Open Sector. Kein Dresscode
Impressum
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,
René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich
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