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Cruiser Sommer 2012 - 25 Jahre Jubiläum

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CRUISER Edition <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong><br />

Prominent<br />

Zickenkrieg<br />

In der Antike dienten Gladiatoren dem Amusement<br />

der Masse, in glücklicherweise bereits vergangener<br />

Neuzeit Stierkämpfer. Heute werden<br />

in der virtuellen Medienarena Zickenkriege<br />

ausgetragen. Heidi Klum und ihre ehemalige<br />

Lieblings-Model-Kandidatin Rebecca Mir, soeben<br />

von FHM-Lesern zur «Sexiest Woman in the<br />

World» gewählt, streiten sich angeblich um einen<br />

Mann, «Mad Men»-Busenwunder Christina<br />

Hendricks zofft mit Kollegin January Jones wegen<br />

einer Haarfarbe, die Desperate Housewives-<br />

Darstellerinnen liegen sich ebenfalls in den<br />

Haaren, während sich Oberdiva Lopez und Meisterzicke<br />

Diaz bei den Dreharbeiten zu «What to<br />

expect when you’re expecting» Saures gegeben<br />

Kylie Minogue<br />

Can’t get you out of my Head, seit 1987. <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Sexiness und Glamour, ein Vierteljahrhundert<br />

Erfolgsgeschichte. Geboren in der Seifenoper,<br />

aufgewachsen an der Grenze zwischen Mainstream<br />

und Subkultur, ganz gross geworden<br />

in Schwulenclubs. Jung geblieben, besser denn<br />

je. Der <strong>Cruiser</strong> und die Minogue, sie könnten<br />

Zwillinge sein. 2 Hearts, die zusammen den<br />

Beat angeben. 1987 startete die Locomotion,<br />

Slow. I should be so lucky, jubelte die Szene, die<br />

bis heute Confide in me summt. Die Love at first<br />

Sight hat gehalten. Ein paar Tears on my Pillow,<br />

ja, aber immer auch Celebration und Wow,<br />

Spinning around bis heute und noch viel weiter.<br />

Come into my World! Als Zwischenstation gibt’s<br />

ein Best of, eine CR-<strong>Jubiläum</strong>snummer und eine<br />

von Fans ausgewählte Song-Sammlung mit 21<br />

Videoclips, von denen 18 die Top 5 der britischen<br />

Charts erreichten. «Timebomb», die aktuelle<br />

Single, explodiert im Hier und Jetzt. Die Hotpants<br />

werden auch in weiteren <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n noch<br />

sitzen. Your Disco needs you. Und damit ist natürlich<br />

fast nur Kylie gemeint. (rg)<br />

Lindsay Lohan<br />

Superhelden<br />

haben sollen. Das alles im Vorprogramm zu<br />

Madonna vs. Gaga. Queen Ciccone will in ihrem<br />

aktuellen Tourprogramm (am 18. August in Zürich!)<br />

beweisen, dass Thronfolgerin Germanotta<br />

abgekupfert hat, mixt das Original «Express<br />

Yourself» mit der Kopie «Born this Way», um<br />

dann, Wink mit dem Zaunpfahl, zur nächsten<br />

Nummer überzuleiten: «She’s not me». Gaga gackert<br />

beim nächsten Konzert zurück: «Ich will<br />

keine Queen sein, sondern eine Freundin.» Die<br />

Ladies kämpfen mit ihren Waffen, Madonna<br />

zeigt Nippel, Gaga Grösse, am Ende gewinnen<br />

beide, was sie wollen: Aufmerksamkeit. Etwas<br />

weniger davon hätte sich wohl die neue Première<br />

Dame Valérie Trierweiler gewünscht, deren<br />

Twitter-Nachricht gegen Ségolène Royale,<br />

ihre Vorgängerin an der Seite von François Hollande,<br />

sogleich zum Zickenkrieg hochstilisiert<br />

oder vielmehr runtergebrochen wurde. Und die<br />

Jungs? Hahnenkampf! Chris Brown und Drake<br />

prügelten sich in einer blutigen Bar-Schlägerei<br />

um die gemeinsame Ex, Rihanna. Dabei gab<br />

es nur Verlierer. Wie sich die Schlägertypen<br />

rechtfertigten? Ein Zickenkrieg zwischen Flaschen<br />

werfenden Frauen soll den Fight angezettelt<br />

haben. Willkommen in der emanzipierten<br />

Arena! (rg)<br />

Es waren einmal, im fernen New York, eine Managerin<br />

und ein Börsenmakler. Sie hatten eine<br />

zauberhafte Tochter namens Lindsay, die schon<br />

mit drei <strong>Jahre</strong>n für Werbespots vor der Kamera<br />

stand. Pizza Hut, Vanity Fair, schliesslich grosse<br />

Disney-Streifen. Und dann sang sie auch noch.<br />

Doch bald machten sich Schatten breit: Alkohol,<br />

Kokain, Kerker. Die «Wonderland»-Entzugsklink<br />

vermochte nichts zu richten, die 23 Tage Haftstrafe<br />

verkamen zum Boulevard-Spektakel. Alles<br />

Schnee von gestern für das moderne Schneewittchen.<br />

Neulich wurde sie ohnmächtig in<br />

ihrer Hotelsuite vorgefunden, doch sie hatte<br />

nicht in einen vergifteten Apfel gebissen, war<br />

lediglich erschöpft von den Dreharbeiten zu<br />

ihrem neuen Film, in dem sie Liz Taylor verkörpert.<br />

«Hauptsache, die Notärzte sind süss», beruhigte<br />

sie ihre Fangemeinde per Twitter. An der<br />

Art Basel war Lohan in einem Kunst-Kurzfilm<br />

zu bewundern, bald soll sie an der Seite des<br />

Porno-Darstellers James Deen für Bret Easton<br />

Ellis (American Psycho) vor der Kamera stehen.<br />

Und wenn sie nicht vorher stirbt, werden wir<br />

hoffentlich noch viel Märchenhaftes von ihr zu<br />

sehen bekommen. (rg)<br />

Totgesagte leben länger, Superhelden sind unsterblich.<br />

Von der Spinne gebissen oder von der<br />

Fledermaus inspiriert: Spiderman und Batman<br />

retten derzeit nicht nur die Welt, sondern auch<br />

den Kinosommer. Männlich und mutig thronen<br />

sie auf den Wolkenkratzern, jagen durch<br />

Strassen schluchten, werden von sexy Frauen<br />

angehimmelt, von teuflischen Widersachern<br />

verfolgt. Erst die persönlichen Abgründe machen<br />

sie zu dem, was sie sind. Die schwierige<br />

Kindheit als Waisenjunge, die Teenagerzeit als<br />

Aussenseiter. Superhelden funktionieren, wenn<br />

sie zutiefst verletzlich und höchst romantisch<br />

sind. Abseits der grossen Leinwand macht derzeit<br />

Alan Scott aus der «Green Lantern»-Saga<br />

(2011 verfilmt mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle)<br />

sein Coming-out durch. Eine Nebenfigur<br />

zwar, aber immerhin ein Charakter aus dem renommierten<br />

«DC Comics»-Verlag. Für die christlich-konservative<br />

Müttervereinigung «One Million<br />

Mums» Grund genug, Sturm zu laufen und<br />

auf Facebook Proteste anzukündigen (was bei<br />

Fans auf wenig fruchtbaren Boden fiel). Woraufhin<br />

die besorgten US-Mamis gleich ihren<br />

gesamten Facebook-Auftritt löschten. Begründung:<br />

Zu beschäftigt mit Bibelseminaren. Für<br />

die US-Comicindustrie nur ein weiterer Schritt<br />

einer langen Gratwanderung. Die erfolgreichen<br />

«Archie»-Comics führten bereits 2010 die Figur<br />

des schwulen Soldaten Kevin Keller ein,<br />

Marvel zog jüngst nach mit der Ankündigung<br />

einer Gay-Ehe in der X-Men-Serie. Prominente<br />

Comic-Helden wachsen an Fans und an Widerstand.<br />

Sie stehen über allem und müssen doch<br />

ganz normal sein. Was heisst: Manchmal auch<br />

schwul. Und wenn die Nebenfiguren so viel fortschrittliche<br />

Projektionsfläche offen aufspannen,<br />

lässt man doch Batman und Robin gern<br />

mit einigen dunklen erotischen Geheimnissen<br />

weiterleben. (rg)<br />

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