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„Ich kann dir versichern, Wien ist keine amüsante Stadt“, schrieb Napoleon Bonaparte am 26. August<br />
1809 an seine Gemahlin Joséphine nach Paris. Nun trug der große Feldherr aber auch selbst nicht gerade zum<br />
Amüsement in der habsburgischen Metropole bei: Drei Monate lang belagerte er die Stadt, deren Himmel sich<br />
nach Augenzeugenberichten über den zahlreichen Bränden lila verfärbte. Eine Kanonenkugel landete direkt vor<br />
Joseph Haydns Haustür; Ludwig van Beethoven verzog sich nachts in den Keller, „den Kopf mit Kissen bedeckt,<br />
um die Kanonen ja nicht zu hören.“ In einem Brief klagte er: „Welch zerstörendes, wüstes Leben um mich her!<br />
Nichts als Trommeln, Kanonen, Menschenelend in aller Art.“<br />
Dem fünften Klavierkonzert, das zur gleichen Zeit entstand, sind die äußeren Bedrängnisse nicht<br />
anzumerken: Es sprüht geradezu vor Vitalität und Optimismus, von der rauschenden Eingangskadenz bis zum<br />
virtuosen Schluss-Rondo. Den Solopart gestaltet die große kanadische Pianistin Angela Hewitt, die vor allem<br />
durch ihre gelösten Bach-Interpretationen bekannt geworden ist. An ihrer markanten, noch im Entstehen begriffenen<br />
Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten hob das Fachmagazin Rondo „die hohe Kunst des kultiviertunprätentiösen<br />
Klavierspiels“ hervor.<br />
Für Beethoven war der in Paris wirkende Italiener Luigi Cherubini der bedeutendste dramatische<br />
Komponist seiner Zeit. Die Duisburger Philharmoniker haben bereits in der vergangenen Spielzeit seine Ouvertüre<br />
zur Revolutionsoper „Der Wasserträger“ vorgestellt, nun folgt die ebenso leidenschaftlich bewegte wie<br />
kunstvoll gebaute „Medea“-Ouvertüre aus dem Jahre 1797. Ganz im Zeichen des mediterranen Melos’, der<br />
südländischen Sinnenfreude, steht das berühmte Schlussstück des Abends: Felix Mendelssohn Bartholdys vierte<br />
Sinfonie ist die schöpferische Frucht einer ausgedehnten Italienreise der Jahre 1830/31.<br />
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Ermöglicht durch<br />
Giordano Bellincampi Dirigent<br />
Angela Hewitt Klavier<br />
Foto: Andreas Köhring<br />
Foto: Bernd Eberle